Theologische EnzyklopÀdie
Buchvorstellung und âbesprechung
Von Manfred Wussow, Aachen
Themen und Probleme Theologischer EnzyklopĂ€die. Perspektiven von innen und von auĂen, hrsg. Christian Albrecht und Peter Gemeinhardt, TĂŒbingen: Mohr 2021, 315 Seiten, 79,00 âŹ.
âThemen und Probleme Theologischer EnzyklopĂ€dieâ im Heidelberger Predigtforum vorzustellen, könnte von einer Beobachtung ausgehen, dass, wenn ĂŒberhaupt, Predigerinnen und Prediger geborene EnzyklopĂ€den sind: Sie legen Texte aus, reflektieren Rezeptionsprozesse, nehmen dogmatische und ethische KlĂ€rungen vor und verantworten alles in einer kritischen Ăffentlichkeit praktisch. Ist die Kanzel Bild fĂŒr EnzyklopĂ€die? Umgangssprachlich ist âenzyklopĂ€dischâ mit breitem und umfassendem Wissen konnotiert (Lexikon), âenzyklopĂ€dischâ ist jedoch vor allem der Zusammenhalt und das Zusammenspiel unterschiedlicher Fachgebiete und Fragestellungen unter einem gemeinsamen Dach[1]. Was hĂ€lt die Theologie zusammen, was macht sie aus und wo ist sie beheimatet? In der Theologischen FakultĂ€t â und wo noch?
Der Basler Kirchenhistoriker Karl Rudolf Hagenbach (1801-1874), SchĂŒler Schleiermachers und Neanders, hat fĂŒr Studenten der Theologie eine EnzyklopĂ€die geschrieben:
âObwohl dem Theologen seine Lebensaufgabe erst durch das Studium der EncyklopĂ€die vollkommen klar werden soll, so ist doch von Jeden, der an dieses Studium herantritt, zu fordern, daĂ er im Allgemeinen die Stellung, die er hinfort im Ganzen der menschlichen Gesellschaft einzunehmen gedenkt, begriffen und sich ĂŒber den Stand, dem er mit freier Wahl angehören will, eine klare und befriedigende Vorstellung gebildet habeâ[2].
FĂŒr Hagenbach stellt die theologische EnzyklopĂ€die Lebensaufgabe und Stellung des âchristlichen Lehrstandesâ dar. Der âAnfĂ€ngerĂŒbungâ â in der 12. Auflage immerhin 600 Seiten â stellt Hagenbach gegen Ende seiner LehrtĂ€tigkeit fĂŒr die âaus der Schule Austretendenâ âGrundlinien der Liturgik und Homiletikâ (1863) an die Seite und nennt sie förmlich auch âSeitenstĂŒckâ (189 Seiten) seiner EnzyklopĂ€die[3]
Das vorzustellende Buch âThemen und Probleme Theologischer EnzyklopĂ€dieâ, 2021 herausgegeben von Christian Albrecht und Peter Gemeinhardt, wird wohl kaum von AnfĂ€ngern gelesen werden und versteht sich eher als Selbstreflexion von Fachvertretern, die rote FĂ€den suchen. Ihnen darin zu folgen, ist allerdings fĂŒr Praktiker (und solche, die es werden wollen) ein Abenteuer, dem alltĂ€glichen Trott einen Horizont zu geben. Nebenbei: Wer auf 315 Seiten einen Ausflug in die wissenschaftliche Theologie âmit ihren FĂ€chern und Kernthemen â machen möchte, findet âThemen und Problemeâ, eine âEnzyklopĂ€dieâ im Kleinformat. Das Buch ist zwar âeine teure Lastâ (oder Lust?), aber wertvoller als 79 âŹ, und bietet in drei umfangreichen Kapiteln tatsĂ€chlich âPerspektiven von Innen und AuĂenâ, wie der Untertitel verspricht.
Das Buch geht zurĂŒck auf eine Fachtagung an der Ludwig-Maximilians-UniversitĂ€t MĂŒnchen am 15. und 16. MĂ€rz 2019, an der sich Lehrbuchautorinnen und âautoren getroffen haben, um âUnterschiedliches ins GesprĂ€ch zu bringen und Einigendes in der Vielfalt zu identifizierenâ (S. 5). Die im Verlag Mohr erscheinende Buchreihe âNeue theologische Grundrisseâ â einige BĂ€nde liegen inzwischen vor â wird so begleitet, âdass sich am Ende nicht nur ein buntes Nebeneinander von alttestamentlichen, neutestamentlichen, kirchengeschichtlichen, systematisch-theologischen, praktisch-theologischen und religionswissenschaftlichen Grundrissen ergĂ€be, sondern ein Ensemble von BĂŒchern, bei denen die ĂŒbergreifende theologische Dimension jedenfalls im Blick wĂ€reâ â oder, prĂ€gnant: â⊠was das âTheologischeâ an den âNeune Theologischen Grundrissenâ sein könnte und sollteâŠâ (S. 4)
Auf katholischer Seite wurde zu dieser Frage âDas Theologische der Theologieâ fast zeitgleich (2019) eine Ringvorlesung an der Kath. âTheol. FakultĂ€t Salzburg (SS 2017) veröffentlicht.[4]
Schon die ersten SĂ€tze im Tagungsband lassen aufhorchen: âTheologie ist ein merkwĂŒrdiges Gebilde. Unter den FakultĂ€ten an deutschen UniversitĂ€ten ist sie traditionell die erste, jedenfalls eine der Ă€ltesten, allerdings meist die kleinste. Sie beansprucht dennoch, ein ganzes Universum fachlicher Perspektiven in sich zu begreifen, die auf einen einheitlichen Gegenstand bezogen seien (was nicht jede FakultĂ€t von sich zu behaupten wagt)â (S. 1)
Nach einer instruktiven Einleitung und einem ersten Beitrag âTheologische EnzyklopĂ€die. Bemerkungen zu Genese, Bedeutung und AktualitĂ€t einer notwendigen Disziplinâ aus der Feder des Kirchenhistorikers A. Beutel, werden im 2. Kapitel die theologischen Disziplinen (AT, NT, Kirchengeschichte, Systematische Theologie, Praktische Theologie und Religionswissenschaft) jeweils von zwei BeitrĂ€gerInnen vorgestellt und diskutiert (âResponseâ oder âBemerkungen zuâŠâ). Ein schönes Verfahren, auch die feinen FĂ€den, die gesponnen werden, sichtbar zu machen.
Das dritte Kapitel weitet Blicke aus: auf die Ăkumenische Verantwortung, auf Religions- und Sozialwissenschaften, auf Kirchenrecht, Kunst- und Kulturwissenschaften sowie â in gewisser Weise auch ein Höhepunkt â auf die Philosophie (aus der Feder des Altmeisters Volker Gerhardt). Ein Verzeichnis der Autorinnen und Autoren sowie ein Personenregister runden den instruktiven Band ab.
An drei Nahtstellen werden Verbindungen hergestellt: In âDas Verbindende der Praxisâ (S. 59ff.) Ă€uĂert sich ein Systematiker zu dem alttestamentlichen Impuls, in âSystematische und praktische AnnĂ€herungen an die theologische Hermeneutikâ (S. 151ff) baut ein Praktikscher Theologe die BrĂŒcke zur Systematischen Theologie und am Ende des 2. Kapitels fragt eine Systematikerin nach Wahrheit und Relevanz in Religionswissenschaft und Theologieâ (S. 199ff).
Die theologische EnzyklopĂ€die â ein Teil der EnzyklopĂ€dienâ[5] insgesamt â ist ein Dickicht, historisch verwachsen und vielfĂ€ltig-unĂŒbersichtlich verĂ€stelt. Worin liegt der Reiz â oder die Notwendigkeit âsich mit Themen und Problemen Theologischer EnzyklopĂ€die ĂŒberhaupt zu beschĂ€ftigen? Und was trĂ€gt das fĂŒr den Praktiker aus, der routiniert, verunsichert oder ĂŒberfordert heute da, morgen hier grast und eben nicht âProfessor fĂŒr âŠâ ist? Und wie alt sind die âNeue(n) theologische(n) Grundrisse eigentlich?
War Hagenbachâs EnzyklopĂ€die noch berufsorientiert und âorientierend (in gewisser Weise identitĂ€tsstiftend und aus einer Hand), fragt der vorgelegte Tagungsband nach der âEinheit der Theologieâ in der Vielfalt und Differenzierung ihrer FĂ€cher, i.W. um eine Lehrbuchreihe zu begleiten. Eine âenzyklopĂ€discheâ Betrachtung der bereits erschienenen BĂ€nde aus der Reihe âNThGâ hĂ€tte noch sehr gut in das Buch gepasst und wird vermisst!
Eine Theologische FakultĂ€t bietet ihren Disziplinen einen organisatorischen Zusammenhang, ist in universitĂ€re Strukturen eingebunden und wird von auĂen wahrgenommen, kritisiert oder in Anspruch genommen (S. 7ff.). Was macht da die âEinheit der Theologieâ aus? Gibt es sie (ĂŒberhaupt)? LĂ€sst sie sich finden?
Die âexterne Wahrnehmung der Theologie als ein Fachâ sollte âdazu motivieren, an der Selbstbeschreibung von innen zu arbeiten, und zwar nicht zuerst, um von auĂen herangetragenen Erwartungen zu entsprechen, sondern um in erster Linie die enzyklopĂ€dische Fragestellung als Herausforderung aufzunehmenâ (S. 8).
Wie aber kann âein Fachâ im Innen- wie im AuĂenverhĂ€ltnis erkenn- und identifizierbar sein? Und dann auch noch in den vielen auĂeruniversitĂ€ren ZusammenhĂ€ngen (Kirche und Zivilgesellschaft), in denen Theologie als Lebenselixier und Schreckgespenst wie ein (himmlischer) DoppelgĂ€nger spukt? Die Vielfalt wird vorausgesetzt, die Einheit gesucht (ein allgegenwĂ€rtiges Thema fast ĂŒberall). Lassen sich Zersplitterung, Fragmentierung und Differenzierung auch in einer âEinheitâ unterbringen?
Ein Schlusskapitel, in dem der Ertrag der DiskussionsbeitrĂ€ge zusammengefasst wĂ€re, fehlt im Tagungsband. Am Ende liegen viele FĂ€den unverbunden nebeneinander, enzyklopĂ€disch nicht verknĂŒpft.
Die Praktische Theologie
Die Praktische Theologie â beispielsweise â wird in drei BeitrĂ€gen thematisiert: Michael Meyer-Blanck, Systematische und praktische AnnĂ€herungen an die theologische Hermeneutik â Christian Albrecht, die Praktische Theologie im Gesamtzusammenhang der Theologie â Peter Gemeinhardt, Ăber die (Un-)Vollkommenheit der Praktischen Theologie â aus der Sicht der Christentumsgeschichte, insgesamt 30 Seiten. Der Beitrag von M. Meyer-Blanck steht an der Nahtstelle zur Systematischen Theologie, der von P. Gemeinhardt ist die Replik eines Historikers. In der Mitte dieser drei Teile steht der âGesamtzusammenhang der Theologieâ.
- Meyer-Blanck
Meyer-Blanck, UniversitĂ€t Bonn, knĂŒpft an die ArchitekturĂŒberlegungen im Beitrag von Michael Moxster (âEnzyklopĂ€die aus der Perspektive Systematischer Theologieâ (121-142) an. Geht es zunĂ€chst um die âAnordnung der Subdisziplinen (sowie der BĂ€nde der Lehrbuchreihe NThG)â, dann aber um dieâ TheologizitĂ€t der Theologie insgesamtâ (S. 151).
âHĂ€ufig erscheint die Theologie aus der Sicht der Studierenden wie ein schlechter Schulvormittag: viele FĂ€cher, viel Spezialwissen, wenig Einsicht in dessen Bildungsgehalt und wenig Impulse fĂŒr das eigene SelbstverstĂ€ndnisâ (151f.).
Meyer-Blanck resĂŒmiert fĂŒr die Systematische Theologie âOrientierungsleistungen fĂŒr die TheologizitĂ€t der gesamten Theologieâ und sieht sie als âHilfswissenschaft fĂŒr die anderen theologischen FĂ€cherâ (S. 152), um dann (auch) die Praktische Theologie als âeine Hilfswissenschaft der drei systematisch-theologischen Disziplinenâ (S. 153) zu entwickeln. Schleiermacher lugt mit seiner EnzyklopĂ€die als Pate um die Ecke. Die âNĂ€he von systematischer und praktisch-theologischer Hermeneutikâ lĂ€sst sich in der Theologie âals einer Berufstheorie um Prozesse der Kommunikation, der Darstellung, Mitteilung und Bildungâ (S. 153) sehen.
Dass die Praktische Theologie âauch Quelle der Dogmatikâ ist, versteht Meyer-Blanck als einen ânormativenâ Satz. âDas gilt etwa fĂŒr die BerĂŒcksichtigung des Gottesdienstes in seiner rituellen, rhetorischen und Ă€sthetischen RealitĂ€t. Hier habe die Dogmatik mit ihrer Konzentration auf die media salutis noch einen deutlichen Nachholbedarf. Die RitualitĂ€t des Wortes ist eine dogmatisch allzu oft vernachlĂ€ssigte Dimensionâ (S. 153f.). Gottesdienst ist hier als ein âStellvertreterâ zu nehmen. Hilfswissenschaften fĂŒr einander zu sein, könnte eine Theologische EnzyklopĂ€die ausmachen. Die Disziplinen nehmen ihre Kronen vor einander ab und vor theos und Logos[6].
Moxter hat in seinem Beitrag dafĂŒr geworben, âdas grundlegende Fach der Systematischen Theologie und den entsprechenden Band der NThG als âReligionsphilosophieâ zu bezeichnenâ (S. 154) â nicht Theologische Hermeneutik, auch nicht Fundamentaltheologie. Obwohl es dafĂŒr gute GrĂŒnde gibt â die Verbindung zu Philosophie, Religionssoziologie und Religionspsychologie â plĂ€diert Meyer-Blanck fĂŒr den Begriff und den Titel âFundamentaltheologieâ, ungeachtet möglicher MissverstĂ€ndnisse oder EngfĂŒhrungen. âBei dem Begriff ist deutlich, dass es um theologische Ăberlegungen geht , die grundlegender Natur sind ⊠indem sie die fundamentalen Reflexionsperspektiven der evangelischen Weise, Theologie zu treiben, explizit machenâ (S. 154f.).
Hier werden wir in einen Workshop gelockt, in dem ein Praktischer Theologe im GesprĂ€ch mit einem Systematiker abwĂ€gt, welche Bedeutung und Signalwirkung auch Buchtitel und -programme haben. Ungeachtet terminologischer Ăberlegungen ist 1. âzu bedenken, wie die BemĂŒhung um die Einheit der immer weiter ausdifferenzierten Theologie in den NThG abgebildet wirdâ und 2. ob sie im âHinblick auf die studentischen Nutzerinnen und Nutzer ausreichend istâ (S. 155).
Meyer-Blanck regt einen eigenen Band an, âin dem grundlegende Fragen der Theologie als âpositiverâ Wissenschaft durch die verschiedenen Disziplinen anhand eines vergleichbaren Themenkatalogs erschlossen werden könnten. Dazu gehören fĂŒr mich in erster Linie das Religions-, Geschichts-, Schrift- und KirchenverstĂ€ndnis, die Frage nach dem VerhĂ€ltnis von DeskriptivitĂ€t und NormativitĂ€t sowie das Thema der Entwicklung aktueller ethischer MaĂstĂ€be.â (S. 155). Er hofft, âden Hiatus zwischen wissenschaftlicher Theologie und individueller, kirchlicher sowie gesellschaftlicher christlicher Praxis zu schlieĂenâ (S. 155). Ob Diskussionen im Umfeld dieses Beitrages gefĂŒhrt wurden? Ein wie auch immer konturiertes Protokoll fehlt. Auf das von Meyer-Blanck vorgeschlagene Buch â bei einem wird es nicht bleiben â ist der Rezensent sehr gespannt.
- Christian Albrecht
Christian Albrecht, UniversitĂ€t MĂŒnchen, beginnt seinen Beitrag âDie Praktische Theologie im Gesamtzusammenhang der Theologieâ (S. 157-173 mit der Beobachtung, dass â unter den theologischen Disziplinen â der Praktischen Theologie âein fester Gegenstand, ein fester Themenbestand oder ein fester Methodenkanonâ (S. 157) fehle. Schleiermacher schaut hier kurz vorbei, verschwindet dann aber auch schnell wieder. In der 1. Auflage seiner âKurzen Darstellung des theologischen Studiums zum Behuf einleitender Vorlesungenâ (1811) hatte er die Praktische Theologie als Krone bezeichnet, wobei das Bild von der Krone â botanisch â die vielen Verzweigungen, BlĂŒten und FrĂŒchte eindrĂŒcklich vor Augen stellt.
Albrecht spricht die âfehlende SelbstverstĂ€ndlichkeitâ an, die zwar zu einer eigenen breiten âGrundlagenreflexionâ gefĂŒhrt habe (S. 157), aber Leerstellen beim âtheologieexternen Blickâ evoziere. Gemeint ist, dass âErwartungen, EindrĂŒcke und EnttĂ€uschungenâ auĂerhalb der Praktischen Theologie als Fachdisziplin nicht in den Blick kommen, âzum einen, weil er in der Binnenperspektive der theologischen EnzyklopĂ€die aus konstitutiven GrĂŒnden gar nicht vorkommen kann, und zum anderen, weil er auch kaum sinnvoll von einem Akteur praktisch-theologischer Theorie eingenommen werden könnteâ (S. 158). Dem möglichen Vorwurf einer âInsuffizienzâ hĂ€lt Albrecht entgegen, dass hier ein âGrundproblemâ markiert sei, âvon dem eine stark professionswissenschaftlich ausgerichtete Disziplin wie die Praktische Theologie stets stĂ€rker betroffen sein wird als andere theologische Disziplinen, fĂŒr die der Professionsbezug nicht so stark gegeben istâ (S. 158).
Die Formulierungen âstets stĂ€rkerâ und ânicht so starkâ sind jedoch zu vage, um den Professionsbegriff â als Begriff hier vorausgesetzt â in eine enzyklopĂ€dische Orientierung zu bringen. Insofern ist auch der Fokus auf die âBinnenperspektiveâ zwar verstĂ€ndlich, aber nicht begrĂŒndet. Albrecht verweist auf die NĂ€he von Praktischer Theologie und Theologischer Ethik in den âDifferenzerfahrungenâ.
Nach diesem Versuch einer ersten Einordnung folgen die Kapitel (1) Zum Entstehungsgrund der Praktischen Theologie, (2) Das Thema der Praktischen Theologie im Horizont des Themas der Theologie insgesamt, (3) Der Zusammenhang der Praktischen Theologie mit den ĂŒbrigen theologischen Disziplinen im Theorievollzug, (4) Zu GegenwartsvollzĂŒgen der praktische-theologischen Theorie und (5) Der Zweckbezug der Praktischen Theologie.
(1) In der 2. HĂ€lfte des 18. Jahrhundert beginnt die Unterscheidung von Religion und Theologie. Es ist zu beobachten, âdass die Praxis des Christentums, die bisher in der Theologie aufgehoben war, dieser nun gegenĂŒbertrat und zur Aufgabe der neuzeitlichen Theologie wurdeâ (S. 160). Differenzen, die sichtbar werden, bedĂŒrfen der Vermittlung. âIn ihrer vorneuzeitlichen Gestalt als Pastoraltheologie stellte sie eine Sammlung von Klugheitsregeln dar, die als Umsetzungen der dogmatischen, exegetischen und historischen Erkenntnisse in die Wirksamkeit des Geistlichen mehr oder weniger selbstverstĂ€ndlich waren oder doch sein sollten. Jetzt wuchs dieser Disziplin die neue, zusĂ€tzliche Aufgabe zu, die religiöse Praxis als ein eigenes Thema der Theologie insgesamt zu reflektierenâ (S. 160). Die Unterscheidung âzwischen einer Ă€uĂerlich-objektiven NormativitĂ€t der Glaubensinhalte und der Freiheit subjektiv-individueller religiöser Vorstellungenâ mache sich geltend (S. 160).
Der historische Blick geht durch ein SchlĂŒsselloch geht und erblickt eine protestantische Welt. Es ist eine Binnenperspektive. Eine gelungene , wenn auch einseitige Zuspitzung! Die vielfĂ€ltigen Entwicklungen im 19. und 20. Jahrhundert mit ihren WidersprĂŒchen, Lagerbildungen und Verwerfungen warten derweil geduldig vor anderen Linsen.
(2) Die von Albrecht skizzierte Unterscheidung fĂŒhrt zu der Herausforderung eines theologisch angemessenen Umgangs mit der SelbstĂ€ndigkeit der Religion, die dem Pfarrer â hier taucht er einmal auf â in konkreten gemeindlichen Situationen entgegenschlĂ€gt. Dabei gerĂ€t die Theologie insgesamt â mit allen Disziplinen â in einen Praxisbezug, der âfĂŒr das neuzeitliche Bewusstsein seit der AufklĂ€rung ĂŒberhaupt kennzeichnend istâ. GewĂ€hrsmann ist Schleiermacher. Die Praktische Theologie wird zur âReprĂ€sentantinâ. Sie sei nicht das âReservat eines einzelnen Faches, sondern ein Element und Aspekt aller theologischen FĂ€cherâ. Die âdisziplinĂ€re Differenzierungâ sei (lediglich)
âAusdruck einer notwendigen und sinnvollen Arbeitsteilungâ und diene der âgegenseitigen Entlastungâ, die âdas Prinzip des Zusammenhanges der theologischen Disziplinen untereinanderâ darstellt (S. 161). Gemeinsame Aufgabe sei â mit Schleiermacher â nach wie vor die âKirchenleitungâ.[7] Konkretisiert wird diese Zuordnung nicht, auch nicht, was 200 Jahre nach Schleiermacher âKirchenleitungâ ĂŒberhaupt sein kann.
Thetisch formuliert, sind diese Ăberlegungen durchaus reizvoll und offen fĂŒr viele AnnĂ€herungen, aber es fehlen in der Argumentation nicht nur die PraxisbezĂŒge der anderen theologischen Disziplinen, sondern auch die Verbindungslinien der Praktischen Theologie zu ihnen. Wie wĂ€re ein Modell denkbar? Ein lineares Modell hat ausgedient, nachdem die RealitĂ€ten sich Linien entzogen haben. Was macht unter dem Gesichtspunkt der âgegenseitigen Entlastungâ (von was eigentlich?) dann auch die Einheit der Theologie aus? Und ist nicht auch von einer âgegenseitigen Belastungâ zu reden, die Theologie nach innen wie nach auĂen unter Spannung hĂ€lt? Was bedeutet ĂŒbrigens âSelbstĂ€ndigkeit der Religionâ?
(3) Unstrittig nennt Albrecht, âdass die Praktische Theologie handlungs-orientierende Ăberlegungen ausformulieren sollâ (S. 162), ungeachtet der Differenz âzwischen grundsĂ€tzlichen theoretisch-theologischen Lehrbestimmungen des Feldes, dem die Handlung gelten soll, und den empirischen Formen der christlich-kirchlichen Lebensweltâ und der Herausforderung, âdass die von der theologischen Theorie unterschiedene Welt der gelebten Religion innerhalb der theologischen Theorie selbst thematisch wirdâ. Albrecht spricht vom âDoppelcharakter der Praktischen Theologieâ (S. 163).
Die Problematik zeige sich in âvoller SchĂ€rfe, wenn man sie auf das VerhĂ€ltnis der Praktischen Theologie zu anderen theologischen Disziplinen beziehtâ. Einerseits enthĂ€lt die Praktische Theologie âElemente einer Kunstlehre des Amtshandelnsâ (!) â andererseits findet sie âBegrĂŒndungen in anderen theologischen Disziplinenâ (S. 163). Die Praktische Theologie ist insofern nur bedingt eigenstĂ€ndig (und dann auch nur bedingt wissenschaftlich), weil sie von âAnleihen bei ihren theologischen Schwesterdisziplinen lebt, deren ErwĂ€gungen sie bestenfalls verdoppelt, schlimmstenfalls verzerrtâ (S. 164). Seit Schleiermacher ist das Problem bekannt, aufgegeben und â nicht gelöst! Albrecht meint sogar, dass âdie Wirkung dieser Problemanzeige bei weitem die Durchsetzungskraft seiner enzyklopĂ€dischen Bestimmungen der Praktischen Theologieâ ĂŒbersteige (S. 165, Anm. 7).
Die Spannung liege zwischen âder Zweckbestimmung der Praktischen Theologie, Kunstregeln enthalten zu sollen, die gerade keinen Wissenschaftsanspruch erhebenâ und der âVerfahrensbestimmungâŠ, fĂŒr diese Kunstregeln wissenschaftliche BegrĂŒndungen parat haben zu sollen, deren Entfaltung nicht mit den Zweck- und Verfahrensbestimmungen oder den ausgefĂŒhrten Themen der anderen theologischen Disziplinen kollidiert bzw. konkurriertâ (S. 164).
Die Praktische Theologie wird in diesem Gedankenschritt auf âeinzelne und konkrete religionspraktische Lebensform des kirchlichen Christentumsâ (S. 162) bezogen, âAmtshandelnâ eingeschlossen. Das schlieĂt zwar die âSelbstĂ€ndigkeit der Religionâ (s. 2) ein, verengt sie aber auch in einer Form âchristlich-kirchlicher Lebenswirklichkeitâ (S. 163). Hier fehlt die begriffliche SchĂ€rfe, zumal es ein Christentum ohne Kirche, auĂerhalb der Kirche oder gegen die Kirche gibt. Und ist die Praktische Theologie nicht einmal angetreten, sich ĂŒberhaupt von kirchlichen BezĂŒgen zu emanzipieren?
Dem Zusammenhang der Praktischen Theologie mit der Theologie als ganzer widmet sich Albrecht in einem eigenen Abschnitt. War bisher von Arbeitsteilung und gegenseitiger âEntlastungâ der Theologische Disziplinen, auch der Praktischen Theologie, die Rede, von Amtshandeln einerseits und âAnleihenâ der Praktischen Theologie andererseits, fĂ€llt jetzt der Blick auf die Theologie als ganzer: Als âpositive Wissenschaftâ â wieder nach Schleiermacher â ordnet sie ganz verschiedenes Einzelwissen in eigenen, zweckbezogenen Ensembles. âDie Theologie ist keine reine, aus der Idee des Wissens selbst sich ergebende Wissenschaft, sondern sie entleiht aus anderen Wissenschaften dasjenige Wissen, das sie zur ErfĂŒllung ihres Zweckes benötigtâ (S. 165).
Also nicht nur die Praktische Theologie âleihtâ bei ⊠aus, die ganze Theologie beruht auf Ausleihprozessen. Was dann die Theologie zur Theologie macht? â⊠einzig und allein die durch ihren Zweck bestimmte Zusammenstellung von WissensbestĂ€nden aus anderen Wissenschaftenâ. Daraus folge der âinterdisziplinĂ€re Konstitutionscharakter nicht nur der Theologie als ganzer, sondern auch ihrer einzelnen Disziplinenâ (S. 165).
FĂŒr die Praktische Theologie differenziert Albrecht âzwei Formen des Beleihungsverfahrensâ: Die Praktische Theologie âstellt aus dem Reich des Gesamtwissens dasjenige zusammen, was sie zu ihrer ZweckerfĂŒllung benötigtâ â hier âvon nicht theologischen Disziplinenâ (Beispiele: Homiletik â Rhetorik, Seelsorge â Psychoanalyse). âDanebenâ beleiht die Praktische Theologie âfaktisch auch ihre theologischen Schwesterdisziplinen, die exegetischen, historischen und systematischen Disziplinen der Theologieâ, um diese âWissensbestĂ€nde in ihre eigenen VollzĂŒgeâ zu integrieren (Beispiele: Kirchentheorie, Geschichte der Predigt, Dogmatik des Gottesdienstes) (S. 165f.).
âDass die exegetischen, historischen und systematischen Disziplinen diese WissensbestĂ€nde ihrerseits zuvor anders woher, nĂ€mlich aus nichttheologischen Bezugsdisziplinen entlehnt haben, ficht die Praktische Theologie dabei nicht anâ (S. 166). Entscheidend sei, ob die WissensbestĂ€nde âzur praktisch-theologischen Aufgabe einer Optimierung gegenwĂ€rtiger und zukĂŒnftiger Praxis des christlichen Lebens beitragen können oder wie sie dementsprechend modifiziert werden mĂŒssenâ (S. 166).
Albrecht resĂŒmiert fĂŒr den âWissenschaftscharakter der Praktischen Theologieâ: âEs reicht nicht aus, die gut eingespielte Rezeption nichttheologischer BezugswissenschaftsbestĂ€nde in der Praktischen Theologie zum Kriterium ihrer Wissenschaftlichkeit zu machen. Ihr theologisch-wissenschaftlicher Charakter ist in mindestens dem gleichen MaĂe abhĂ€ngig davon, wie sehr es gelingt, exegetisch-theologisches und historisch-theologisches und systematisch-theologisches Wissen in die eigenen Ăberlegungen zu integrierenâ (S. 166). Diese Integrationsaufgabe ist einerseits fĂŒr den theologischen Charakter der Praktischen Theologie notwendig, âfĂŒhrt andererseits ebenso notwendig zu einer Infragestellung ihrer SelbststeuerungsfĂ€higkeit und damit ihrer wissenschaftlichen SelbstĂ€ndigkeitâ (S. 166).
Als zentrale Begriffe schĂ€len sich in diesen Ăberlegungen âWissensbestĂ€ndeâ und âBeleihungsverfahrenâ heraus. âWissensbestĂ€ndeâ und ihre Ordnungen sind alte und genuine Themen der EnzyklopĂ€die, BestĂ€nde und Beleihungen aber auch die der Bankbetriebswirtschafslehre. In den vorgestellten Ăberlegungen wird postuliert, dass es WissensbestĂ€nde gibt, wohl auch, dass sie stĂ€ndig wachsen (oder sich verĂ€ndern?), und, dass Entnahmen / Ausleihungen intendiert sind. Zu den Bildern gehören auch die des âUmlaufsâ und der Akkumulationen. Gibt es theologische Depots? Tilgungen? Zinsen? Was ist eigentlich zurĂŒckzuzahlen? Die dynamischen Prozesse, die angesprochen werden, gehen in dieser Begrifflichkeit zunĂ€chst unter oder finden aus ihr nicht so leicht heraus. Faszinierend könnte gleichwohl sein, das Bankenmodell positiv fĂŒr die Theologie zu denken. Ist das nicht vielleicht auch eine Form der EnzyklopĂ€die?
Offen bleibt am Ende, was von der Wissenschaftlichkeit der Theologie ĂŒberhaupt zu halten ist, wenn fachintern Relativierungen vorgenommen werden (âInfragestellung ⊠SelbststeuerungsfĂ€higkeit ⊠SelbstĂ€ndigkeitâ). Ob die Theologie eine Wissenschaft sei, wird von vielen â universitĂ€tsnah, auf der StraĂe oder im Netz â gefragt. Und: Warum braucht man eine Theologische FakultĂ€t, wenn die âWissensbestĂ€ndeâ (oder Depots) ohnehin anderswo gelagert sind oder gelagert werden können?
Matthias Gatzemeier hat 1974/1975 diese (RĂŒck)Fragen in seiner Konstanzer Habilitation gestellt[8] â beantwortet wurden sie (noch) nicht. Vielleicht lassen sie sich auch nicht beantworten. Wenn sĂ€mtliche Disziplinen einer Theologischen FakultĂ€t aber âumgemeindetâ werden könnten â was macht dann die Theologische FakultĂ€t (und die Einheit der Theologie) aus?
(4) Das â nicht wirklich â âbeschriebene VerhĂ€ltnis der Praktischen Theologie zu den ĂŒbrigen theologischen Disziplinen und im Rahmen der Theologie als ganzerâ ĂŒberprĂŒft Albrecht âan der konkreten Behandlungâ von âRolle und Funktion der Praktischen Theologieâ (S. 167). Leitende und normative Ideen hĂ€tten ihre prĂ€gende Kraft verloren, aber verwurzelte Praktiken eine âerstaunliche Bedeutungâ er- und behalten. âDie Christentumspraxis in ihren höchst vielfĂ€ltigen Erscheinungsweisen zieht seit einigen Jahren eine zunehmende Aufmerksamkeit auf sich und wird wieder neu zum Thema der Theologieâ (S. 167).
Als PhĂ€nomene nennt Albrecht den âvielfach unbefangenen Synkretismus auf der Ebene individueller ReligiösitĂ€tâ, der âkirchliche FormierungsansprĂŒche souverĂ€n ignoriertâ â die âStabilitĂ€t der kirchlichen Kasualpraxisâ sowie die âhohe Akzeptanz der kirchlichen Begleitung individueller Lebensgeschichtenâ â die âHochschĂ€tzung von Pfarrern und Pfarrerinnenâ â die âgroĂe Zustimmung, die die Diakonie als tĂ€tiges Christentum erfĂ€hrt, auch wenn ihre TĂ€tigkeiten vielfach nicht unterscheidbar sind von den TĂ€tigkeiten konkurrierender Anbieter auf den SozialmĂ€rktenâ und ânicht zuletztâ ist auf die Konjunktur der SpiritualitĂ€t in ihren vielfachen Formen hinzuweisen. âFrei von den inhaltlichen Bestimmungen dessen, was man Glauben nannte, akzentuiert sie das Rituelle und Habituelle und schĂŒtzt das Individuelle vor allen Versuchen normativer Zugriffeâ (S. 167).
FĂŒr Albrecht sind das auch beispielhaft âIndizien fĂŒr eine zunehmende Bedeutung von Praktiken des christlichen Lebens, die das Christentum der Gegenwart tiefgreifenden Wandlungen aussetzt und die auf ein theologisches Verstehen drĂ€ngtâ (S. 168). Die Bedeutung von Praktiken sei âThema aller theologischen Disziplinenâ, von der Exegese bis zur Systematischen Theologie, in besonderer Weise aber der Praktischen Theologie, die auf die Verschiebungen, die sie in den Nachbardisziplinen wahrnimmt, reagieren muss.
âErst in der Sichtweise der anderen Disziplinen kann die Spannung zwischen der ĂŒberlieferten IdealitĂ€t beispielsweise des propositionalen Gehaltes biblischer Texte oder des normativen Anspruchs dogmatischer SĂ€tze einerseits und andererseits der gegenwĂ€rtigen RealitĂ€t ihrer Funktion in der Christentumspraxis zum Bewusstsein kommenâ (S. 169). Albrecht formuliert unter âheuristischen Gesichtspunktenâ, âdass die Praktische Theologie ihren Themen nicht eigenstĂ€ndig gewinnt, sondern aus der Perspektive anderer Disziplinenâ (S. 169).
Als Beispiel fĂŒr ein âReflexionsverfahrenâ wĂ€hlt Albrecht âdie zunehmende Bedeutung von Praktiken im Leben des Christentumsâ: 1. âZuhilfenahme sozialwissenschaftlicher Praxistheorienâ, 2. Empirische ErhĂ€rtung der DeutungsvorschlĂ€ge, 3. Bezug âauf die normativen Vorstellungenâ, âdie sie aus anderen theologischen Disziplinen entleiht, hier beispielsweise aus der dogmatischen Kirchen- oder Amtslehre oder aus der historisch-theologischen Orientierung ĂŒber die Bedeutung der Schriftâ.
FĂŒr diese âReflexionsvollzĂŒge bildet die Praktische Theologie dabei eigene Formen aus, teils auch eigene Subdisziplinenâ (u.a. Kasualtheorie, Pastoraltheologie, Spiritual-Care-Theorien, Theorien zur praktischen Schriftauslegung). âDeren Aufgabe besteht in der Beschreibung des spannungsvollen VerhĂ€ltnisses zwischen Idee und Praktik im jeweiligen Themenfeld und in der ErschlieĂung handlungsorientierender Ăberlegungen.â (S. 169)
FĂŒr Albrecht ist das Thema der Praktischen Theologie die SelbstĂ€ndigkeit des religiösen Lebens. Sie reflektiere diese âals Entlastung der anderen Disziplinenâ, beleihe die Sozialwissenschaften und die anderen theologischen Disziplinen â und bleibe âbei all dem im Kern unselbstĂ€ndigâ (S. 169). Zu dieser Schlussfolgerung gehöre, âdass sich im Blick auf die Verankerung der Praktischen Theologie in der Theologie als ganzer keine substantiellen VerĂ€nderungen konstatieren lassenâ (S. 170).
Ein Schlusselwort ist âChristentumspraxisâ. Sie spielt in allen theologischen Disziplinen eine Rolle, dringt auf ein theologisches Verstehen und wird in der Praktischen Theologie reflektiert. Zentrale Begriffe sind âReflexionsverfahrenâ oder âReflexionsvollzĂŒgeâ. Die These Albrechts von der âUnselbstĂ€ndigkeitâ der Praktischen Theologie bei gleichzeitiger oder vorgeordneter âSelbstĂ€ndigkeit des religiösen Lebensâ ist nicht widerspruchsfrei. Wird hier nicht der Praktischen Theologie die âKroneâ aufgesetzt als einer jetzt nachgeordneten â untergeordneten? â Magd des Herrn? Was ist mit der âSelbstĂ€ndigkeit des religiösen Lebensâ? Braucht sie so etwas wie eine Praktische Theologie â und huscht sie ihr nicht stĂ€ndig davon?
(5) Lassen sich âim Blick auf die Verankerung der Praktischen Theologie in der Theologie als ganzer keine substantiellen VerĂ€nderungen konstatierenâ, so gibt es sie doch beim âZweckbezugâ (s. 170). Hatte die Praktische Theologie ursprĂŒnglich ihren Zweckbezug in der Pfarrer- und Lehrerausbildung, damit auch in der âKirchenleitungâ (nach Schleiermacher), sind im Laufe der Zeit neue ZweckbezĂŒge hinzugekommen: von âinteressierten Laienâ ĂŒber âAngehörige anderer kirchlicher Berufsgruppenâ bis zu âBischofskanzleienâ, âĂffentlichkeitsabteilungenâ und eben auch âakademischen GesprĂ€chspartnernâ.
Diese Ausweitung der Adressatenkreise tangiert zwar die âFunktionsweisen der Praktischen Theologie in ihren VollzĂŒgenâ nicht, auch nicht die âBeleihung anderer Disziplinenâ, fĂŒhrt aber zu Ausdifferenzierungen und zu einer Vielfalt sozialer Orte. Albrecht sieht âdrei solcher grundlegend unterschiedenen Erscheinungsformenâ: 1. Aus-, Fort- und Weiterbildung von Pfarrpersonen und LehrkrĂ€ften, 2. Theologiehistorische und kulturhistorische âErschlieĂungenâ sowie 3. âdie praktisch-theologische Reflexion der gesellschaftlichen oder politischen Funktion des Protestantismus in der Gegenwartâ (S. 171f.).
âDie drei Erscheinungsformen â eine auf die Bildung zum kirchlichen Beruf gerichtete Form, eine auf akademische Spezialdiskurse gerichtete Form und eine auf die Ăffentlichkeitsrelevanz des Christentums gerichtete Form â finden sich gegenwĂ€rtig auch in der Theologie ĂŒberhaupt wieder, sowohl in den einzelnen Disziplinen als auch in der Theologie als ganzerâ. FĂŒr die Praktische Theologie bedeute das, âsich selbst sowie der Theologie als ganzer die jeweils in den Blick genommenen GegenstĂ€nde, Themen und Methoden sowie den Zusammenhang dieser drei Erscheinungsformen zu begrĂŒnden.â (S. 172) Nach Albrecht ist das das von Anfang an vertraute PhĂ€nomen, dass die Inhalte und Verfahrensweisen der Praktischen Theologie âsich weniger stark von selbst verstehen als das fĂŒr die anderen theologischen Disziplinen der Fall istâ (S. 173).
Dieser letzte Abschnitt zum Zweckbezug der Praktischen Theologie endet mit Ăberlegungen zu einer Praktisch-theologischen EnzyklopĂ€die. Albrecht formuliert mit einem vorsichtigen âvermutlichâ und sieht die âzentrale Aufgabeâ darin, âdie Schwerpunkte und den Zusammenhang dieser ⊠Erscheinungsformen zu reflektierenâ. Ăber eine partikulare Binnenwahrnehmung kĂ€me man aber nicht hinaus. Ein konstitutionell bedingter blinder Fleck melde sich zurĂŒck.
Das Fazit ist in gewisser Weise ernĂŒchternd: âĂber das MaĂ anspruchsgemĂ€Ăer Reichweite und Wirksamkeit der berufsbezogenen, der innerakademischen und der öffentlichkeitsgewendeten Erscheinungsformen der Praktischen Theologie sagt die EnzyklopĂ€die nichts aus â sie vermag es höchstens, diese Frage mit Nachdruck zu stellenâ (S. 173). Nur: was kann am Ende die EnzyklopĂ€die? Und was ist jetzt mit der âEinheit der Theologieâ?
- Peter Gemeinhardt
Den Reigen der âPraktischen Theologieâ in dem Tagungsband beschlieĂt Peter Gemeinhardt, Kirchenhistoriker an der Univ. Göttingen, mit einer âAntwortâ auf die Ăberlegungen von Christian Albrecht. âĂber die (Un-) Vollkommenheit der Praktischen Theologie â aus der Sicht der Christentumsgeschichteâ (S. 175ff.).
Betonte Albrecht immer wieder die âBeleihungenâ der Praktischen Theologie bei den anderen theologischen Disziplinen, findet Gemeinhardt , dass der Fachvertreter âpositiver einschĂ€tzenâ könnte, dass in allen Disziplinen die âGrundlagenreflexionâ eine groĂe Bedeutung habe â nicht nur in der Praktischen Theologie. Das Bild von der âKroneâ (Schleiermacher, 1. Aufl.) ist natĂŒrlich ein gefundenes Fressen, noch einmal ĂŒber StĂ€mme , âBlĂ€tter und die Photosynthese nachzudenken. Gemeinhardt konzediert der Praktischen Theologie jedenfalls âHellsichtigkeitâ und âdiagnostische Kraftâ, die hilfreich sei fĂŒr die âTransferprozesseâ der christentumsgeschichtlichen Arbeit â insgesamt (S. 176).
Gemeinhardt hat auf der Tagung begrĂŒndet, warum er von âChristentumsgschichteâ und nicht von âKirchengeschichteâ spricht.[9] Die Christentumsgeschichte sei eine âhistorische ErnĂŒchterungs-, Erfahrungs- und Orientierungswissenschaftâ, die ihrerseits das Gebiet der Praktischen Theologie âberĂŒhrtâ â âauch im Blick auf heutige Rezeptionsbedingungen, Erwartungshaltungen und VerwertungszusammenhĂ€ngeâ (S. 177).
Die âSpannung zwischen der Formulierung von âKunstregelnâ einerseits und der Reflexion der Differenz zwischen theoretischem Lehrbegriff und empirischen VollzĂŒgen christlich-kirchlicher Lebenswirklichkeitâ (S. 176) sieht Gemeinhardt auch fĂŒr sein Fach. Die Beobachtung, dass âdie Praktische Theologie entweder keine eigenstĂ€ndige oder allenfalls eine unselbstĂ€ndige theologische Disziplinâ sei (S. 177), lĂ€sst sich auch auf andere FĂ€cher ausdehnen.
Auch historische Forschung steht âunweigerlich in zeitgenössischen Kontextenâ â âin denjenigen Kontexten, die Albrecht fĂŒr die Theologie insgesamt namhaft macht, also Kirche, UniversitĂ€t und Ăffentlichkeitâ. DafĂŒr brauche die Christentumsgeschichte auch die âKompetenz der Praktischen Theologie, jedenfalls wenn es um kirchliche Debatten und um die Ăffentlichkeit geht, in der ein theologisches Thema verhandelt wirdâ (S. 177).
Am Beispiel des ReformationsjubilĂ€ums 2017 lieĂen sich âmanche Ă€rgerlichen Dissonanzenâ im Neben- oder Gegeneinander historischer, systematisch-theologischer und praktisch-theologischer Kompetenzen sehen und dass âdivergierende Erwartungshaltungen (auch zwischen Kirche und wissenschaftlicher Theologie) unvermittelt koprĂ€sent blieben und bisweilen eruptiv aufeinander pralltenâ. Im âGelingensfallâ gibt es keine âeinlinige Dominanz, sondern eine wechselseitige Befruchtungâ (S. 178).
Die âBeleihungâ, nach Albrecht signifikant in der Praktischen Theologie, gehöre auch in die Christentumsgeschichte. âDie Erforschung von Predigten in der SpĂ€tantike tut gut daran, sich mit historischen und gegenwĂ€rtigen Theoriebildungen vertraut zu machen, um begrifflich und sachlich hinreichende TiefenschĂ€rfe zu entwickelnâ (S. 178). âAntike und moderne Rhetorik, um bei der Predigt zu bleiben, sind ja selbst miteinander verbundene GröĂen, so dass sich ein Netz von Bezugsnahmen ergibt, innerhalb dessen die Frage nach der Bedeutung der Rhetorik fĂŒr die Kommunikation des Evangeliums in alle Richtungen anschlussfĂ€hig istâ (S. 179).
Angesichts der Klage, âdie Disziplinen der Theologie drifteten auch deshalb auseinander, weil sie an unterschiedlichen Bezugswissenschaft orientiert seienâ und âzentrifugale Wirkungenâ ausĂŒbten, plĂ€diert Gemeinhardt dafĂŒr, âinnertheologische AnknĂŒpfungspunkte zu identifizieren, die die theologischen Disziplinen und ihre auĂertheologischen ReferenzenzusammenfĂŒhrenâ (S. 179). Als Beispiele nennt er die Kirchentheorie (Praktische Theologie), die fĂŒr die âErforschung der SpĂ€tantikeâ fruchtbar gemacht werden könne, und die religiöse Bildung, âbei der Befunde aus der Vormoderne anhand von Kategorien, die an modernen Sachverhalten gewonnen ⊠werden, helfen können, ein Feld zu kartieren, dem man allein mit dem Handwerkszeug des Althistorikerin oder des Klassischen Philologen nicht (oder nicht differenziert genug) beikommtâ (S. 179).
In einer Schlussbemerkung resĂŒmiert Gemeinhardt: âWenn das Bild vom Baum auf die Theologie angewendet werden soll, dann dahingehend, dass gerade das Miteinander von Stamm, Ăsten und Zweigen die Vollkommenheit des Ganzen garantiert. Kein Teil des Ganzen ist fĂŒr sich vollkommen, sondern jeweils in spezifischer Weise unvollkommen, nĂ€mlich in seiner Angewiesenheit auf die anderen.
FĂŒr die Praktische Theologie hieĂ das aus meiner Sicht, dass sie nur in dem Sinne unvollkommen ist, in dem es auch die anderen sind. Sofern sie Praktische Theologie ist, steht sie vor besonderen Herausforderungen â sofern sie Praktische Theologie ist, teilt sie dies mit den anderen Disziplinen und sollte sich um ihre SelbstĂ€ndigkeit und Wissenschaftlichkeit nicht ĂŒber GebĂŒhr sorgenâ (S.180). Wir wĂŒnschen uns jetzt viele BĂ€ume, die in der skizzierten Weite in die Himmel wachsen.
Ăkumenische Verantwortung
In dem Tagungsband ist die Evangelische Theologie â mehr oder weniger â unter sich. Gemeint ist die historisch gewachsene und akademisch kontextualisierte Theologie. Dass nicht das ganze Spektrum so gefasst werden kann, verdeutlicht der Beitrag von Dorothea Sattler (Ăkumenische Theologie und Dogmatik an der Kath.-Theol. FakultĂ€t der Univ. MĂŒnster). Unter dem Titel âChristliche EnzyklopĂ€dien in ökumenischer Verantwortungâ (S. 208-224) legt sie âEinblicke in die Forschungsgeschichteâ vor, die den Horizont weiten, sie deckt âVorentscheidungenâ auf und skizziert âHerausforderungenâ und âPerspektivenâ.
Dazu gehört, âdass die Geschichte des Christentums im ersten Jahrtausend zur gemeinsamen Tradition gehörtâ (S. 217), dass der gesamte christliche âBildungsbereich von Beginn an mit ökumenischer SensibilitĂ€t zu organisierenâ ist (S. 219) und dass âgemeinsam jene Fragen aufzunehmenâ sind, âdie den Menschen von heute wichtig sindâ (S.223). In einer kleinen Geschichte der Ăkumenischen Bewegung erkundet Sattler die AufbrĂŒche (S. 221f). Karl Rahner wird von ihr oft zitiert. Er sollte evangelischerseits entdeckt werden! Vielleicht zusammen mit seinem Namensvetter und Zeitgenossen Karl Barth? Hans Urs von Balthasar wĂŒrde in diesen Reigen dann auch noch gut passen. Eine kleine biografische EnzyklopĂ€die? Die Frage nach der Einheit der Theologie bleibt offen.[10] Einen Wunsch hat der Rezensent noch:
In der Systematischen Theologie gibt es die Ekklesiologie, in der Praktischen die Kirchentheorie[11] â was bedeutet das enzyklopĂ€disch? In beiden Disziplinen kostet Kirche ĂŒbrigens kein Geld. Kirche ist Kirche in der Kraft des Geistes (Moltmann)⊠Braucht sie mehr nicht? Oder wie sieht die Beziehung von Geist und Geld aus? Eine Betriebswirtschaftslehre fĂŒr Kirche(n), Gemeinden und Werke ist ein Desiderat. Könnte es so etwas geben wie eine Koinzidenz von Theologie und BWL âmit Seitenblick auf Nikolaus von Kues? Was heiĂt, ein (z.B.) Neues Kirchliches Finanzwesen einzufĂŒhren, kaufmĂ€nnisches Denken in ekklesialen Kontexten zu implementieren und âKundenorientierungâ in Gottesdienst, Seelsorge und Diakonie zu denken? Hier laufen viele theologische Linien zusammen. LĂ€sst sich die âEinheit der Theologieâ in der Ăffentlichkeit womöglich auch mit Zahlen vorstellen? Ein Haushaltsbuch als theologisches Dokument lesen? âLeerstellenanalyseâ eingeschlossen? Hagenbach beschlieĂt seine EnzyklopĂ€die ebenso sĂŒffisant wie provokativ:
âEs ist viel ĂŒber das Verbauern und Versauern der Geistlichen geredet worden. Es gab eine Zeit, wo man mehr gute BienenvĂ€ter als KirchenvĂ€ter, mehr gute Blumen- und ViehzĂŒchter als gute Menschenerzieher unter den Geistlichen fand, die besser in der Baumschule als in ihrer Dorfschule, besser in ihren HausstĂ€llen als in der SchafhĂŒrde Christi bewandert waren⊠Ein Pfarrer, der in diesem Sinne nicht âausstudiertâ hat, sollte lieber nicht Pfarrer sein. Seine Studien sollen, mit einem Wort, nicht getrennt sein von seinem praktischen Leben⊠nein, er darf dem Entwicklungsgange der theologischen Wissenschaft zu keiner Zeit fremd bleiben⊠seine Gemeinde trage er auf dem Herzen, ihr komme Alles wieder zu gute, und aus der feinsten Frucht der Wissenschaft wisse er wieder Samen fĂŒr sein Ackerfeld zu gewinnenâ (S. 546). In einer Anmerkung formuliert H. sogar: âWer also nicht einen gehörigen Fonds in sich trĂ€gt, wird als Pfarrer nur ein leidiger Tröster, ein SchwĂ€tzer oder ein stummer Hund seinâ (Anm. 4, S. 547).
Da Prediger und Predigerinnen geborene EnzyklopĂ€den sind, danken sie den Herausgebern und BeitrĂ€gerInnen fĂŒr eine kĂŒhne Tour durch die Theologie, sie wĂŒnschen den Lesern Neugier und der neu entdeckten âEnzyklopĂ€dieâ ein groĂes Staunen: was sie alles können sollâŠ
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[1] Markus BuntfuĂ, Martin Fritz (Hg.): Fremde unter einem Dach? Die theologischen FĂ€cherkulturen in enzyklopĂ€discher Perspektive, Theologische Bibliothek Töpelmann, Band 163, Berlin 2014
[2] K.R. Hagenbachâs EncyklopĂ€die und Methodologie der Theologischen Wissenschaften, hrsg. von Max Reischle, Leipzig 1889, 12. Aufl., S. 9. â In § 113 âUebersicht ĂŒber das Ganze des theologischen Studiumsâ verortet H. die EncyklopĂ€die im 1. Semester (âMethode des Studiumsâ) und im 8. (âUebersicht des theologischen Wissenschaftssystems (EncyklopĂ€die im höheren Sinne)) S. 544.
[3] K.R. Hagenbach, Grundlinien der Liturgik und Homiletik, Leipzig 1863, Vorrede S. III
[4] Franz Gmainer-Pranzl, Gregor M. Hoff (Hg.), Das Theologische der Theologie. Wissenschaftstheoretische Reflexionen â methodische Bestimmungen â disziplinĂ€re Konkretionen, Salzburger Theologische Studien 62, Innsbruck-Wien 2019
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Enzyklop%C3%A4die (30.11.2021). Hagenbach formuliert in §1. Begriffsbestimmung â EnyzklopĂ€die S.1: âDie theologische EncyklopĂ€die ist ein Teil der allgemeinen EncyklopĂ€die, und wie diese den Inbegriff des Wissens ĂŒberhaupt, so stellt jene den Inbegriff des theologischen Wissens dar. Ihr Endzweck istâŠ. auf dem geschichtlich gegebenen Grunde das weitere Ziel der Wissenschaft nach seiner principiellen und idealen Seite zu begreifen, sowie durch richtige Absteckung der Grenzen nach auĂen und innen Gestalt und Umfang dieses Ziels formell zu beschreiben.â
[6] Apk.4,9-11, Vgl. Kuppelmosaik im Oktogon Aachener Dom
[7] Mit deutlichem Widerspruch: Abraham Kuyper, EncyclopĂŠdie der heilige godgeleerdheid, Amsterdam 1894 (drei BĂ€nde). Kuyper fĂŒhrt die Begriffe âDiaconiologieâ oder âAmbtelijke Vakkenâ ein. Vgl. J. Firet, Het agogisch moment in het pastoraal optreden, proefschrift VU, Kampen 1968; ders., Spreken als een leerling. Praktisch-theologische opstellen , Kampen 1987; Zelfstandig geloven. Studies voor Jaap Firet, Hrsg. F.H. Kuiper, J.J. van Nijen, J.C. Schreuder, Kampen 1987
[8] Matthias Gatzemeier, Theologie als Wissenschaft?, Bd. 1: âDie Sache der Theologieâ, Stuttgart 1974; Bd. 2: âWissenschafts- und Institutionenkritikâ, Stuttgart 1975
[9] Im Tagungsband S. 97-113: âGeschichte des Christentums als theologische Disziplin. Eine intra- und interdisziplinĂ€re Vorortungâ
[10] Vgl. Trees van Montfoort, Groene theologie, Middelburg 2019; auch https://www.skandalon.nl/Groene%20theologie_inkijk.pdf. (19.12.2021) Eine Relecture von Rudolf Bultmann, Theologische EnzyklopĂ€die, TĂŒbingen 1984 und Gerhard Ebeling, Studium der Theologie. Eine enzyklopĂ€dische Orientierung, UTB 446, TĂŒbingen 1975 wĂ€re wĂŒnschenswert. FĂŒr das Pfarramt vgl. GĂŒnter Thomas, Welche Theologie braucht das Pfarramt im 21. Jahrhundert? Pastoralkolleg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland 25.05.2021, https://www.pastoralkolleg-rz.de/video/Guenter-Thomas.mp4 (19.12.2021) oder https://www.pastoralkolleg-rz.de/pdf/Thomas_Pfarramt-21Jh.pdf (19.12.2021)
[11] Vgl. Knud Henrik Boysen, Zwischen Essentialisierung und Marginalisierung. Beobachtungen zum Stellenwert der Dogmatik in der gegenwÀrtigen praktisch-theologischen Kirchentheorie, KuD 67 (2021), S. 122-147