“Ein noch besserer Weg”
Chrisliche Ethik
Predigttext: 1. Korinher 13 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 2017
Das Hohelied der Liebe
1 Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. 2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. 3 Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und meinen Leib dahingäbe, mich zu rühmen[1], und hätte der Liebe nicht, so wäre mir’s nichts nütze. 4 Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, 5 sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, 6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; 7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. 8 Die Liebe höret nimmer auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird. 9 Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. 10 Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. 11 Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war. 12 Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. 13 Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
Kyriegebet
Ewiger Gott, wir bringen heute vor Dich die unsägliche Not der Menschen in der Türkei und Syrien, die von den Erdbeben betroffen sind. Wir denken an die Menschen, die aus den Trümmern nicht mehr gerettet werden können. Unsere Gedanken sind bei den Menschen, die ihre Liebsten verloren haben. Wir bitten Dich um Deinen Beistand um Trost und Kraft für die nächsten Schritte. Lass die Betroffenen Mitgefühl, Liebe und Hilfe erfahren. Wir beten für die Menschen, die unermüdlich in Rettungseinsätzen arbeiten. Ach, Gott, was kommt noch alles auf uns zu, auch angesichts des Krieges in der Ukraine. Wir zittern vor dem bevorstehenden 24. Februar. Ewiger Gott, halte uns auf Deinem Weg des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Im Namen Jesu rufen wir zu Dir: Kyrie, eleison.
Zuspruch aus Gottes Wort
So folgt nun Gottes Beispiel als die geliebten Kinder und lebt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat. (Epheser 5,1f.)
Predigt
Liebe Gemeinde hier in Heidelberg, so darf ich heute beginnen. Liebe Gemeinde in Korinth, so begann damals Paulus seine Briefe an die junge Gemeinde der multikulturellen und multireligiösen Großstadt.
An die Gemeinde, die er selbst gegründet hatte, die ihm am Herzen lag. Aber war sie auch eine „liebe Gemeinde“? Bestimmt am Anfang. Erste Liebe. Verbunden im Hören auf das Evangelium. Doch ließen die Seufzer des Apostels nicht lange auf sich warten, wie wir aus seinem Brief wenige Jahre nach Gemeindegründung erfahren und heute aus einem Teil daraus, wir haben ihn in der Epistellesung als Predigttext gehört. Seine Seufzer klangen vielleicht so:
I.
Ach, ihr Korinther! Was macht ihr nur? Denkt doch an die Anfänge! Besinnt euch auf die Botschaft, die ich euch verkündigte. Wie hat sie euch zueinander geführt und zu einer Gemeinschaft werden lassen. Ihr habt euer Bestes gegeben. Mit euren vielfältigen Begabungen pflegtet ihr ein aktives Gemeindeleben im Füreinander und Miteinander. An Charismen fehlt es euch nicht. Ganz im Sinne des Evangeliums wart ihr auf das Wesentliche bedacht: auf Gott, „durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn“ (1. Kor 1,9). Und jetzt muss ich hören, „dass Streit unter euch ist“ (1,11). Kein konstruktiver, sondern ein destruktiver Streit, der euch auseinander bringt und spaltet. Wie mir zu Ohren kam, hängt ihr euch an verschiedene Prediger, treibt Personenkult und brüstet euch damit, zu der einen oder anderen theologisch und philosophisch hochkompetenten Koryphäe zu gehören (1,12). Ihr konkurriert mit eurem Erkenntnisstreben nach dem Geheimnis von Gott und Welt. Wo bleibt das euch Verbindende, die Liebe? Muss ich euch wirklich daran erinnern? Ihr kennt meine Überzeugung:
1 Wenn ich in den (allen) Sprachen der Menschen reden würde und sogar der Engel,
Liebe aber nicht hätte,
wäre ich ein hallendes Erzbecken geworden
oder eine gellende Cymbel.
2 Und wenn ich eine prophetische Gabe hätte
und alle Geheimnisse gekannt und alles Wissen (von Gott) gehabt hätte,
und wenn ich alle Glauben hätte, (so stark,) um Berge zu versetzen (vgl. Lk 17,5f.),
Liebe aber nicht hätte,
wäre ich nichts.
3 Und wenn ich alles mir zur Verfügung stehende (an Bedürftige) austeilen würde,
und wenn ich mich hingäbe, um verbrannt zu werden,
Liebe aber nicht hätte,
würde es mir nichts nützen.[1]
Paulus spricht es deutlich aus: Alle Gaben und Begabungen, das außergewöhnlichste Charisma, nützen mir nichts, bringen mich nicht weiter in Glauben und Verstehen, wenn die Liebe fehlt. Ich nütze damit auch nicht anderen Menschen. Intellektuelle Begabungen, mystische Erfahrungen, starker Glaube, der sogar Kranke heilen kann, diakonisches und caritatives Engagement, Askese und nichteinmal, wenn ich mein Leben hingäbe, all dies würde mir nichts nützen und nichts Besonderes aus mir machen. Ohne Liebe wäre ich nichts. Alles ginge ins Leere, manchmal vielleicht noch Aufmerksamkeit heischend wie ein gellender Beckenklang, um dann zu verhallen.
Liebe Gemeinde, vielleicht möchten wir heute den Korinthern zurufen: Ach, ihr Korinther, wie gut können wir euch verstehen. Wir streben wir ihr nach Erkenntnis, die unserem Leben Sinn und Erfüllung gibt, nach Qualifikationen, wollen glauben und verstehen. Wir ringen in Theologie und Kirche darum, wie wir als Christinnen und Christen dem Willen Gottes in der Welt und für ihr Wohl entsprechen können. Unsere Gemeinden sind in Ausschüssen und Gremienarbeit mit Zukunftsperspektiven und Strukturprozessen beschäftigt. Wir hoffen auf Inspiration aus der Lehre und Verkündigung Jesu für den richtigen Weg.
Ob Paulus nicht auch zu uns sagen würde: Ach, ihr Christen und Gemeinden im Jahr 2023. Ach, ihr Pfarrerinnen und Pfarrer der Kirchen, Kirchenleitende, Professorinnen und Professoren an den Universitäten, ihr theologisch und philosophisch Hochgebildeten?
II.
Liebe Gemeinde, wir leben in schweren Zeiten. Pandemie, Klimaprobleme, Krieg, Katastrophen, Erdbeben. Kyrie, eleison. Wir wissen nicht, was noch auf uns zukommen wird. Wir sind tief erschüttert von den Ereignissen und suchen nach Lösungen. Wir kämpfen mit unseren Mitteln, spenden, liefern, helfen und erleben, wie Vieles nur der Tropfen auf den heißen Stein ist. Und sind wir dabei, in unserer westlichen Welt die Religion zu verlieren, den Glauben an Gott, die Orientierung an der Lehre und dem Evangelium Jesu?
Haben wir die Liebe auch schon verloren? Ich sage „schon“, weil ich mir nicht sicher sein will. Energisch kettet Paulus die Liebe als Grundbedingung an das Gemeindeleben und jedes Handeln. Er ist überzeugt: Nur sie gibt menschlichem Tun Sinn und Nutzen für das Gemeinwohl. Sie hat absoluten Vorrang vor allem, was Menschen können und womit sie begabt sind. Wir sprechen viel von Liebe und sind uns bewusst, wie schillernd und interpretationsbedürftig dieses Wort ist. Vielleicht müssten wir uns einmal eine Zeitlang darin üben, es nicht zu gebrauchen, aber stattdessen zu sagen, was wir damit meinen. Ich hatte mich während der Predigtvorbereitung gefragt, welche Bedeutung die Anrede „Liebe Gemeinde“ für mich habe. Meine Antwort: Ich spreche Menschen an, die sich versammeln, um gemeinsam auf Gott und sein Evangelium zu hören. Auch wenn ich nicht alle kenne, so bin ich ihnen verbunden und zugetan, weil ich mit ihnen im Glauben unterwegs bin. Von welcher Liebe spricht Paulus? Hören wir:
4 Die Liebe hat Geduld / kann warten,
sie zeigt sich gütig, die Liebe,
(4b) nicht handelt sie eifersüchtig,
[die Liebe], sie prahlt nicht,
sie bläht sich nicht auf,
5 sie benimmt sich nicht unanständig,
sie sucht nicht das Ihre,
sie lässt sich nicht reizen,
sie stellt das Böse nicht in Rechnung,
6 sie freut sich nicht über das Unrecht,
(6b) sie freut sich aber mit der Wahrheit.
7 Alles hält sie aus,
alles glaubt sie,
alles hofft sie,
allem hält sie stand.
Was für ein Anspruch! Was die Liebe ist und was sie nicht ist, umschreibt Paulus mit nicht weniger als fünfzehn (!) Gesichtspunkten. Wer kann so lieben, so leben?
Es war gerade Valentinstag. Wer der Liebe seines Lebens mit diesen Worten im Herzen die Liebe gesteht, stellt höchste Anforderungen an sich, die er jedoch kaum erfüllen kann. Viele Paare gedachten an diesem Tag bestimmt dankbar ihrer Liebe und feierten sie gebührend, auch als eine Gabe und ein Geschenk Gottes. Aber Paulus lässt bei der Aufzählung, was die Liebe ist und was sie nicht ist, auch die Probleme durchscheinen. Bleibt sie ungetrübt? Ist Eifersucht, die zerstörerisch wirken kann, menschlich vermeidbar? Kommt Überheblichkeit und schlechtes Benehmen nicht in der besten Beziehung vor? Sind uns Reizbarkeit und Bosheit in der Liebe fremd? Sind wir immer ganz auf das Wohl des Anderen bedacht? Wir werden aneinander schuldig. Wir spüren, ob wir die Liebe haben oder ob sie uns verloren ging. Wir leiden, wenn sie scheitert. Schmerzlich, wie wir einander weh tun können.
Mit wahrer Liebe ist kein Staat zu machen, weil sie nicht das Ihre sucht und nicht nimmt, was ihr nicht zusteht. Es gibt für sie auch keinen akademischen Titel. Sie ist, wie sie der Mystiker Johannes Scheffler, alias Angelus Silesius, in seinem Lied besingt, „Kraft und Leben, Licht und Wahrheit, Geist und Wort“ (EG 401,4). „Sie hält alles aus“, „sie hält allem stand“, sagt Paulus. Es ist, so höre ich ihn, nicht nur ein stilles duldsames Erleiden von Bösem, das sie bestimmt. Sie bleibt nicht passiv, sondern setzt auf Aktion. Sie überwindet das Böse mit Gutem (Röm 12,21; 1Thess 5,15). Sie gibt nicht auf, wenn es schwierig wird, und sie lässt sich von gütiger Zuwendung zum Mitmenschen nicht abhalten.
„Sie freut sich nicht über das Unrecht, sie freut sich aber mit der Wahrheit“. Gibt sie so nicht Grund zur Freude an unserem Tun und Mühen, an allen Unternehmungen, die aufbauen, Menschen zusammenführen, um gemeinsames Leben zu gestalten?
Ich höre den Predigttext als eine Entfaltung christlicher Ethik. Die Liebe, sie ist nach Paulus der Weg, der alle anderen menschlichen Verhaltensweisen übersteigt, sie ist der „noch ausgezeichnetere Weg“, Martin Luther übersetzt: „der noch bessere Weg“ (1Kor 12,31). Danach gilt es zu „streben“, wörtlich im griechischen Text: „hinterher zu sein“. Es gehört zur Besonderheit der Rede von der Liebe in der Bibel, dass sie ausdrücklich von Gott geboten wird.
III.
Auffallend ist: In dem ganzen Kapitel über die Liebe erwähnt Paulus weder Gott noch Jesus. Zufall oder Absicht? Aber in den Worten des Apostels „Die Liebe hat Geduld, sie zeigt sich gütig“ (V. 4) klang für die Bibelkundigen damals an, was sie in den Heiligen Schriften von Gott hörten: „Barmherzig und gnädig ist Gott, geduldig und von großer Güte“ (Ps 103,8; Ex 34,6 u.a.). Nicht zufällig stellt Paulus darum die positiven Handlungsweisen der Liebe den negativen voran und lässt sie diesen folgen (V. 4-7). Damit weist er auf die Liebe Gottes, sie ist der Grund und die Möglichkeit der wesensmäßigen Gestaltung unseres Lebens, „sie fällt niemals um, sie verliert niemals die Geltung“ (V. 8). Das ist die „Erkenntnis“, die Paulus weitergibt. Die Liebe Gottes relativiert alle unsere menschlichen noch so bewundernswerten Fähigkeiten und Gaben. Sie entlastet uns davon, uns zu überfordern. Jeden Menschen von Gott geliebt zu wissen, hilft mir, ihm respektvoll zu begegnen und mich mit ihm zu verständigen. Zu wissen, dass unser Wissen „Stückwerk“ ist, wir nur „teilweise“ erkennen (V. 9), macht mich demütig und offen für den Menschen, der mit mir unterwegs ist.
Realitätsferne im Hinblick auf die Herausforderungen dieser Zeit kann man Paulus bestimmt nicht vorwerfen. Seine Beschreibungen, was die Liebe nicht ist, beruhen auf Erfahrungen, was Menschen, Menschen Schlimmes antun können, und wie hilflos wir oft sind und der Verbitterung nahe. Sophie Scholl zitiert in ihrem Tagebuch zum Abschied von ihrer Mutter Worte des französischen Philosophen Jacques Maritain (1882-1973): „Man muss einen harten Geist und ein weiches Herz haben“. Ihr Bruder, Hans Scholl, schrieb in seinem Abschiedsbrief an die Eltern, nach seiner Teilnahme am Hl. Abendmahl: „Jetzt ist alles gut, ich habe noch die Worte des 1. Korintherbriefes (Kap. 13) gehört: „Wenn ich mit Menschen- und Engelszungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz und eine klingende Schelle“.
Ach, liebe Gemeinde, hätten wir die Liebe Gottes nicht. Der heutige Sonntag „Estomihi“ – der Name bezieht sich auf den Wochenpsalm (Psalm 31), „sei mir ein starker Hort“ – ist der Sonntag vor der Passionszeit. Jesus mit den Seinen auf dem Weg nach Jerusalem. Jesu Liebe. Was für eine Liebe, die alles gibt. Eine Liebe, die alle unsere Vorstellungen, Vorsätze und Möglichkeiten durchkreuzt. Hören wir nocheinmal Paulus:
8 Die Liebe fällt niemals um / verliert niemals die Geltung.
Ob aber prophetische Gaben – sie werden vergehen;
oder Sprachen – sie werden aufhören;
oder Wissen – es wird vergehen.
9 Teilweise nämlich erkennen wir…
10 Wenn aber das Vollmaß kommt, …
dann werde ich ganz erkennen,
gleich wie ich auch ganz erkannt wurde (von Gott).
13 Nun aber bleibt: Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei;
am größten aber von diesen ist die Liebe.
[1] Der Predigttext wurde bereits als Epistellesung und nach der Übersetzung Martin Luthers (Revision 2017) vorgetragen. In der Predigt verwende ich meinen eigenen Übersetzungsversuch.
Sehr geehrter Herr Dr. Janssen,
ich habe Sie heute unter der Kirchentür beim Ausgang angesprochen und Ihnen gesagt, dasss Ihre Predigt- wie selten heutzutage und leider auch in dieser Kirche,die ich seit langem immer wieder besuche,- heute die Essenz des Textes von Paulus getroffen hat- auch, aber glücklicherweise nicht nur in Hinsicht auf die Weltlage. Sie ist aber in der aktuellen Anwendung nicht steckengeblieben, sondern diesem wunderbaren Text in seinem weiten Bezug zu unserem menschlichen Leben und seine Verbindung zu einer göttlichen Existenz (in der Sicht von Paulus) gerecht geworden. Es wäre gut, wenn auch andere Prediger sich mehr den transzentalen Bezügen unseres Lebens widmen würden als allzu ausgiebig zu aktuellen konkreten politischen Problemen ihren mitunter allzu menschlichen Kommentar abzugeben.Das tun schon genügend andere.
Diese Predigt ist sehr überzegend und ansteckend zum Handeln. Vor allem ist sie auch innerlich gut aufgebaut mit einzelnen Abschnitten von interessanter Einleitung über einzelne Schritte, die zum Handeln überzeugen, bis zum zur Tat aufordernden Schluss. Mehr und Besseres kann ich heute als Kommentator nicht schreiben!
Sehr geehrte Frau Dr. Häfner- Ranabauer, Danke für Ihre Mitteilung zum Gottesdienst in der Peterskirche. Ich fühlte mich von Ihnen sehr verstanden, schon in dem kurzen Gespräch an der Kirchentür nach dem Gottesdienst. Gerne würde ich mit Ihnen das Gespräch fortsetzen. Vielleicht telefonisch zu einer für Sie günstigen Zeit? Mit guten Wünschen grüßt Sie
Heinz Janssen
Der Prediger beginnt mit der ersten Liebe der Gemeinde zu Gott. Die kann nicht so bleiben. Sie verändert sich. Dennoch gilt es – nach Gottes Gebot -, nach der Liebe zu streben. Denn „sie entlastet uns davon, uns zu überfordern“. Was bedeutet das? Ich kann aus dieser Liebe jedem Mensch respektvoll begegnen und mich mit ihm verständigen. Diese Liebe „macht mich demütig und offen für den Menschen, der mit mir unterwegs ist“. Diese Liebe durchkreuzt „alle unsere Vorstellungen, Vorsätze und Möglichkeiten“ und gibt uns einen neuen Blick auf den Menschen und unsere Welt mit ihren Katastrophen und Ausweglosigkeiten. Darum: Erinnerung an unsere erste Liebe mit ihrer Kraft und Zuversicht. Das ist ein starker Hort in unserer heutigen Situation. Und daran erinnert auch der Name dieses Sonntags: Estomihi! Danke für diese Gedanken!