Predigt

Hoffnung für das Neue Jahr

Auch in schwierigen Lebensphasensphasen „das Bessere“ sehen

PredigttextJesaja 51,4-6 (mit Hinführung und Liturgie)
Kirche / Ort:Schornsheim / Udenheim (Rhein-Hessen)
Datum:31.12.2018
Kirchenjahr:Altjahresabend
Autor:Pfarrer Kurt Rainer Klein

Predigttext: Jesaja 51,4-6 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 2017)

4 Merke auf mich, mein Volk, hört mich, meine Leute! Denn Weisung wird von mir ausgehen, und mein Recht will ich gar bald zum Licht der Völker machen. 5 Denn meine Gerechtigkeit ist nahe, mein Heil tritt hervor, und meine Arme werden die Völker richten. Die Inseln harren auf mich und warten auf meinen Arm. 6 Hebt eure Augen auf gen Himmel und schaut unten auf die Erde! Denn der Himmel wird wie ein Rauch vergehen und die Erde wie ein Kleid zerfallen, und die darauf wohnen, werden wie Mücken dahinsterben. Aber mein Heil bleibt ewiglich, und meine Gerechtigkeit wird nicht zerbrechen.

Hinführung zum Predigttext

Wie Jesaja 51,4-6 zum Predigttext für den Altjahresabend werden konnte, bleibt mir ein Rätsel. Wenn Gott im 21. Jahrhundert so unverständlich bleibt, dann darf man sich über leere Kirchen nichtwundern. Texte, die beim Vorlesen von den Hörern nicht verstanden werden, sollten heutzutage keinem Gottesdienstbesucher zugemutet werden. Es ist nicht die Aufgabe eines Predigers/einer Predigerin, dem Hörer zu erklären, was der Text in seinem ursprünglichen situativen Kontext zu sagen hatte. Das interessiert heutige Hörer/innen auch nicht. Denn ihre Lebenswelt und Problemlage ist eine gänzlich andere. Und die gilt es ernstzunehmen. Ich habe mich trotzdem bemüht, Jesaja 51,4-6 aufzunehmen und in meiner Predigt in das Hier und Heute zu transformieren. Denn das ist meine Aufgabe: Gott ins Heute hinein zum Hören zu bringen an der Schwelle zu einem neuen Jahr.

Liturgie

Begrüßung

Am Ende dieses Jahres schauen wir zurück: Was wurde mir in diesem Jahr geschenkt? Wo war das Glück auf meiner Seite Welche Hoffnungen haben sich erfüllt? Wo hat sich mein Vertrauen bewährt? Wofür kann ich dankbar und zufrieden sein Was hat mir Halt und Kraft gegeben? Wo bin ich Gott begegnet? Heute Abend wollen wir uns das bewusst machen und diesen Gottesdienst feiern

im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. - Der Herr sei mit Euch!

Eingangsspruch

Erforsche mich, Gott, und erkunde mein Herz; prüfe mich und erfahre, wie ich es meine. Und siehe, ob ich auf falschem Wege bin, und leite mich auf einen beständigen Weg.(Psalm 139,23f)

oder/und Psalm 121 (EG 749)

Sündenbekenntnis

Wir stehen wieder einmal am Ende eines Jahres. Und natürlich fragen wir: War es ein gutes Jahr, war es ein schwieriges Jahr? Dabei sehen wir eher das, was schwierig war, anstatt das, was gut und schön gewesen ist.

Wir reden eher davon, was misslungen ist und sich nicht erfüllt hat, als von dem, was uns geschenkt worden ist. Wir behalten leichter, wenn wir enttäuscht wurden, als das, wo wir positiv überrascht worden sind.

Herr, lass uns auf das schauen, was uns im zu Ende gehenden Jahr erfreut und beglückt hat. Herr, erbarme dich!

Gnadenzuspruch

Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.(Römer 8,38f)

Gebet

Herr, lass uns das Alte loslassen und bleibe bei uns, wenn wir in ein neues Jahr gehen. Gehe mit uns in die Ungewissheit dessen, was auf uns zukommt. Gib uns die Kraft, all das zu tragen, was wir alleine nicht schultern können. Schenke uns den Mut, unser Leben in die Hand zu nehmen. Verleihe uns Zuversicht und lass uns darauf vertrauen, dass deine Hand uns hält. - Amen.

Schriftlesung Matthäus 13,24-30

Glaubensbekenntnis

Fürbitten

Herr, wir gehen in ein neues Jahr und bitten dich: gehe mit uns! Das, was uns noch bedrängt und uns ängstigt, nimm von uns. Befreie uns aus dem, was uns über dieses Jahr hinaus gefangen halten will. Lass sein, was war - und lass es uns annehmen können, wie es gewesen ist. Nimm alle Verbitterung hinweg. Und schenke uns Frieden mit diesem alten Jahr.

"Der du die Zeit in Händen hast, Herr, nimm auch dieses Jahres Last und wandle sie in Segen."

Wir schauen vorwärts in das neue Jahr, das in wenigen Stunden beginnt. Was wird dieses Jahr bringen? Was wird auf uns zukommen? Was wird unsere Erfahrung werden? Noch ist alles offen und nicht festgelegt. Noch wissen, wir nicht, wie es ausgehen wird. Egal, was auch kommt, wir wissen nur dies eine:

"Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar, so will ich diese Tage mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr."

Gehe mit uns auf unserem Weg. Begleite uns in den fröhlichen und in manch ungewissen Stunden. Tröste uns, wenn wir weinen und traurig sind. Ermutige uns, wenn uns selbst die Kraft fehlt. Beflügele uns, wenn wir allen Grund zur Freude haben.

"Hilf du uns durch die Zeiten und mache fest das Herz, geh selber uns zur Seiten und führ du uns vorwärts. Und ist es uns hienieden so öde, so allein, o lass in deinem Frieden uns hier schon selig sein."

Sei du bei den Kranken und Sterbenden, den Verfolgten und Gequälten, den Gefangenen und Verbitterten, den Eifersüchtigen und Ungeliebten, den Lieblosen und Egoisten, den Süchtigen und Suchenden, den Hoffnungslosen und Ausgegrenzten.

"Der du allein der Ew´ge heißt und Anfang, Ziel und Mitte weißt im Fluge unsrer Zeiten: bleib du uns treu und gnädig zugewandt

und führe uns an deiner Hand,

damit wir sicher schreiten."

So stehen wir an der Schwelle in das Jahr 2019. Wir hoffen, dass es ein Jahr wird, das uns gutgesonnen ist. Wir wünschen uns, dass wir – was immer auch geschieht - fest im Glauben bleiben - und sagen können:

"Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit und am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag."

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Heinz Janssen
Heidelberger Predigt-Forum