Das Gebet – „nach dem Predigtamt der höchste Gottesdienst“

Martin Luthers Predigt zum Sonntag Rogate mit einem Nachwort von Heinz Janssen

Predigttext: Johannes 16, 23-30
Kirche / Ort:
Datum:
Kirchenjahr: Rogate (5. Sonntag nach Ostern)
Autor/in: Martin Luther

Predigttext

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr den Vater etwas bitten werdet, so wird ers euch geben in meinem Namen. Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, so werdet ihr nehmen, dass eure Freude vollkommen sei. Solches habe ich zu euch in Sprüchen und Bildern geredet. Es kommt aber die Zeit, daß ich nicht mehr in Bildern mit euch reden werde, sondern euch frei heraus verkündigen von meinem Vater. An demselben Tage werdet ihr bitten in meinem Namen. Und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch bitten will; denn er selbst, der Vater, hat euch lieb, weil ihr mich liebet und glaubet, dass ich von Gott ausgegangen bin. Ich bin vom Vater ausgegangen und gekommen in die Welt; wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater. Sprechen zu ihm seine Jünger: Siehe, nun redest du frei heraus und nicht mehr in Bildern. Nun wissen wir, dass du alle Dinge weißt und bedarfst nicht, daß dich jemand frage; darum glauben wir, daß du von Gott ausgegangen bist. (Predigt aus: K. Aland, Luther Deutsch. Die Predigten, Bd. 8., 2. Aufl., Stuttgart 1965, S. 223-228)

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Unser lieber Herr Jesus Christus vermahnt in diesem Evangelium herzlich zum Gebet. Denn das ist nach dem Predigtamt der höchste Gottesdienst bei den Christen, daß man bete.

Solches lehrt der Herr hier seine Jünger und uns und sagt über die Maßen tröstlich, daß sie zu solchem Werk kühn und unerschrocken sein sollen.

Denn, sagt er, ich brauche den Vater für euch nicht zu bitten. Ob ich schon für euch gebeten habe und noch bitte und beten werde am Kreuz und zur Rechten Gottes, da ich euch ohne Unterlaß und in Ewigkeit vertreten will, bedürft ihr doch meines Gebets für euch nicht, weil ihr den Vater selbst bitten könnt. Denn weil ihr mich liebt und an mich glaubt, so hat euch der Vater lieb und erhört euch um meinetwillen, wenn ihr selbst bittet. Deshalb könnt ihr kühn zum Vater treten und getrost bitten; ihr sollt auch nicht zweifeln, euer Gebet sei erhört.

Das heißt doch wirklich ein tröstliches Anreizen und Locken zum Gebet, dass unser lieber Herr Christus spricht: Wer Liebe zu mir hat, der soll dessen sicher sein, daß mein Vater ihn wieder liebhat, und zwar so sehr, dass er ihn erhört, wenn er bittet. Denn solches habe ich durch meinen Tod erworben, daß er ebenso beten darf wie ich. Das sollen wir mit Fleiß merken, daß Christus uns durch sein Sterben und Abschied von dieser Welt einen solchen Zutritt zu Gott dem Vater gemacht und erworben hat. Wir seien, wo wir wollen: in der Kirche, im Haus, im Keller, in der Küche, auf dem Felde, in der Werkstatt, und kommen mit einem solchen Herzen und sprechen:

Lieber Gott und Vater, ich weiß gewiß, daß du mich lieb hast, denn ich habe deinen Sohn und meinen Erlöser Jesus Christus lieb. In solchem Vertrauen und Zuversicht will ich dich jetzt getrost bitten, du wollest mich erhören und mir geben, was ich erbitte; nicht weil ich so heilig oder fromm sei, sondern weil ich weiß, daß du um deines Sohnes Christus Jesus willen gerne alles geben und schenken willst. In dessen Namen trete ich jetzt vor dich und bitte und zweifle gar nicht, mein Gebet (ich sei in Bezug auf meine Person, wie ich wolle) sei bestimmt erhört.

Wenn wir so beten, sagt Christus, so sei es recht. Denn weil wir an Christus glauben und ihn liebhaben, so habe uns der Vater auch lieb. Hat uns nun der Vater lieb, so ist unser Gebet Amen und Ja und gewiß erhöret. Darum soll sich ein jeder Christ davor hüten, dass er mit dem Gebet nicht so lange warte, bis ihn dünke, dass er ganz rein und tauglich sei.

Der Teufel ist ein Betrüger und schleicht uns immer nach, ob er uns jetzt mit diesem, bald mit einem andern am Gebet hindern könnte.

Darum müssen wir uns gegen ihn rüsten und uns nicht hindern lassen. Wenn er dir eingibt und durch dich und in dir spricht: Ich will zuvor das tun; so sprich du: Nein, nicht so! Sondern sobald die Not vor Augen ist, so will ich beten; denn das ist das rechte Betstündlein, dass ich Gott in der Not anrufe: bin ich nicht tauglich oder würdig, Gott wird mich wohl tauglich und würdig machen. Denn ich weiß, er hat mich lieb, nicht um meinetwillen, weil ich so fromm oder heilig bin, sondern um Christi willen, den ich liebhabe und an den ich glaube.

Das will unser lieber Herr Christus hier haben, dass wir beten sollen und nicht ohne zu beten hingehen, wie die ruchlosen Leute, denen Essen und Trinken (wie sie sagen) schmeckt, wenn sie gleich in acht Tagen kein Vaterunser gebetet haben. Bist du ein Christ oder willst einer sein, so hüte dich vor solchem rohen Leben; bete zum wenigsten des Morgens, wenn du aufstehest, vor und nach Tisch und des Abends wieder, wenn du zu Bette gehest, und sprich: Vater unser, geheiligt werde dein Name usw.

Denn wir Christen sind schuldig, dass wir ohne Unterlaß beten sollen; wo nicht mit dem Munde (wie wir es denn nicht immer können), so doch mit dem Herzen. Unsere Herzen sollen einen jeden Augenblick in dem Wunsch stehen, dass Gottes Name geheiligt werde, sein Reich komme, sein Wille geschehe, ebenso, daß er Frieden im Lande, gut Wetter, gesunden Leib geben wolle usw. Solches wünscht ein jeder Christ alle Stunden und Augenblicke in seinem Herzen, und wenn er gleich nicht daran denkt, so ist doch nichts anderes in ihm. Das heißt geistlich und mit dem Herzen beten. Und wir bedürfen solches Gebets auch sehr wohl um der starken Gefahr willen, daß ein Christ nicht einen Augenblick vor dem Teufel und seinem eigenen Fleisch sicher ist, dass er nicht in Sünde und Schande falle. Aber neben solchem Gebet des Herzens soll das mündliche Gebet auch gehen. Wie nun dieses Gebet gestaltet sein soll, lehrt der Herr hier.

II.

1) Zum ersten sagt er,

man müsse sich im Gebet etwas vornehmen, worum man bitte. Was dieses »Etwas« sei, bringt allewege die Zeit mit sich. So braucht man nicht dafür sorgen. noch sich darum bekümmern, was man vorbringen wolle. Wir haben allenthalben Ursachen genug, die uns zum Gebet treiben. Wer aber nicht alle solche Not bedenken kann, der nehme nur das heilige Vaterunser vor sich. Das hat sieben Stücke, in welche alle Nöte und alles Anliegen gefaßt sind. Es ist überaus fein alles miteinander in das Vaterunser gefaßt, was uns bekümmern und anliegen oder aber uns zum Besten dienen mag.

Das ist nun das erste, dass man etwas vornehme, worum man bitte. Das will unser Herrgott tun und geben. Denn der Befehl ist schon da, daß wir beten sollen, und die Zusagung ist auch da, daß es ja und gewiß erhöret sein soll. Und zum Überfluß hat uns unser lieber Herr Christus selbst beides, Wort und Weise, vorgestellt, in die alle Not inbegriffen ist, wie man im Vaterunser sieht.

2) Zum zweiten sagt er,

das Gebet solle in seinem Namen geschehen. Denn wir müssen bekennen, dass wir arme Sünder sind, nicht wert, daß wir vor Gott treten und mit Gott reden sollen, und noch unwürdiger, dass wir etwas von ihm erlangen sollen. Auf daß wir uns nun durch solche unsere Unwürdigkeit nicht am Gebet hindern ließen, befiehlt der Herr hier mit ausdrücklichen Worten: Wir sollen in seinem Namen bitten. Er sagt uns gewiß zu: was wir in seinem Namen bitten, das soll erhöret werden.

Mit diesen Worten ist der Gottesdienst des Gebets und Anrufens ganz und gar aus der ganzen Welt in die einzige Person Jesus Christus gezogen. Deshalb ist alles Gebet, das nicht im Namen Jesu geschieht, kein Gebet noch Gottesdienst.

Solches soll man gut merken, dass man in Christi Namen bitten soll. Denn Christus macht das Gebet, welches in seinem Namen geschieht, so gewiß, daß er spricht: Im sage euch nicht, daß im den Vater für euch bitten will, sondern der Vater selbst wird euch freiwillig und gern hören, wenn ihr nur an mich glaubt und Liebe zu mir habt und in meinem Namen bittet. Als wollte er sagen: Wenn ihr auf Befehl meines Mundes und nach der Lehre des Vaterunsers in meinem Namen vor Gott tretet und sprecht: Vater unser, der du bist im Himmel, höre, lieber Vater, um deines Sohnes Jesus Christus willen; so ist es recht gebetet und ist euer Gebet erhöret.

So soll das Gebet durch und in Christus geschehen, das heißt alsdann recht gebetet, und es muß folgen, dass wir erlangen werden, um was wir bitten, nämlich dass wir ewig selig und fröhlich seien.

So lockt uns unser lieber Herr Jesus Christus mit dieser Vermahnung auf das allerfreundlichste, dass wir freudig und willig zu beten sein sollen. Denn was wir den Vater in seinem Namen bitten werden, das soll durchdringen und nicht ruhen, bis es vor Gottes Thron komme, und da ist schon Ja und Amen drüber gesprochen.

III.

Nach solcher Verheißung spricht der Herr weiter zu seinen Jüngern: „Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen”. Denn sie verließen sich auf ihn, wie die Bauern sich auf ihren Pfarrer verlassen, dass er für sie beten soll, und meinen, sie brauchen nicht zu beten. Aber das soll hinfort von euch, sagt er, nicht mehr geschehen.

“Bittet, so werdet ihr nehmen, dass eure Freude vollkommen sei.” Da heißt er die Jünger selbst beten und vermahnt uns mit diesen Worten, dass niemand sich auf den andern verlassen noch denken solle: Im brauche nicht zu beten; es ist genug, dass dieser und jener für mich betet. Sondern ein jeglicher Christ soll beten, sowohl für sich selbst wie für die andern, vornehmlich aber für die Not der allgemeinen Christenheit.

Denn die zwei Dinge müssen die Christenheit auf Erden erhalten: Gottes Wort und der Christen Gebet. Ebenso wie die christliche Kirche durch das Wort Gottes und Predigtamt erhalten wird, so wird sie auch erhalten durch eines jeden Christen Gebet.

Wer nun die Christliche Kirche und das Evangelium liebhat und gern ihre Wohlfahrt sähe, der denke, er müsse auch dazu helfen, daß sie erhalten werde. Solches aber geschieht allein durchs Gebet, wenn du betest, daß deines Gottes Name im Himmel geheiligt werde, sein Reim komme und sein Wille geschehe und dass umgekehrt des Teufels Name geschändet, sein Reich zerstört und all sein Wille und Anschläge gehindert werden.

Wenn du das tust, so stehst du und ein jeder Christ als ein Krieger mit seiner Waffe im Feld und hilfst, die christliche Kirche wider den Teufel und die Welt zu schützen und schirmen. Denn ein jeder Christ ist ein Krieger und liegt gegen den Teufel zu Felde. Wie fest wir mit dem Predigen und Lehren streiten, so fest sollt ihr mit uns zusammen mit dem Beten streiten. Diese zwei Stücke tun dem Teufel das Herzeleid an, wo man auf diese Weise fleißig predigt und ernstlich betet. Und soll er geschlagen und ihm Abbruch getan werden, so muss es mit diesen zwei Waffen geschehen. Denn der droben im Himmel lügt nicht.

Dagegen ist es nicht gut, ja gefährlich, wo man so denken will: Lasse andere beten, dein Gebet ist nichts Besonderes. Davor hüte dich und denke so: Ich habe, Gottlob, Christus und sein Evangelium lieb und wollte eher alles verlassen, als meinen Herrn Christus verleugnen.

Daraus muss folgen, daß mich der Vater auch lieb habe und mein Gebet erhöret werde, wie mir Christus hier zusagt. Deshalb will ich mich durch nichts am Beten hindern oder aufhalten lassen.

Deshalb spreche man so zum Teufel, welcher uns zum Gebet träge und faul machen will: Heb dich weg, Teufel! Ich will mich nicht hindern lassen, Christus, mein Herr, hat mich anders gelehrt, nämlich daß ich getrost in seinem Namen beten und glauben soll, daß mein Gebet erhöret sei laut seiner Zusage: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn ihr den Vater etwas bitten werdet, so wird er’s euch in meinem Namen geben.“ Wenn ich das tue, so soll es nicht Not haben.

Das ist die Vermahnung zum Gebet.

Gott, unser lieber Vater, gebe seinen Heiligen Geist in unsere Herzen, daß wir in allen Nöten und Anfechtungen so bitten und Gott diesen Dienst leisten und von allem Jammer zeitlich und ewiglich erlöst werden mögen, Amen.

Nachwort – Zum Aufbau und Gedankengang der Predigt von Martin Luther              (von Heinz Janssen)

Martin Luthers Predigt zum Sonntag Rogate über die Perikope Johannes 16,23-30 kann als eine kleine „Theologie des Gebets“ gehört werden. Es geht hier – in Entsprechung zum Kasus des Sonntags – um das Bittgebet.

Eine Gliederung ist in der Predigt durch die auch in anderen Predigten verwendete Formel „Zum ersten“, „Zum zweiten“ usw. gegeben. Hier sind es zwei Teile, die so gegliedert sind. Sie bilden das Hauptstück (II.) der Predigt und werden von einem Einleitungs- (I.) und Schlussteil (III.) umrahmt (Gliederungsmarkierung in der Predigt nachträglich durch Heinz Janssen).

In der Einleitung (I.) stellt Martin Luther die durch Jesus Christus geschehene Aufforderung zum Gebet heraus und bezeichnet das Gebet als den nach dem Predigtamt höchsten Gottesdienst. Jesu Jünger dürfen sich im Gebet direkt an Gott wenden und brauchen nach Jesu Abschied von ihnen nicht (mehr) Jesus, der Gott für sie bittet. Dies ist es, was Jesus für sie durch seinen Tod „erworben“ hat. Durch ihre Liebe zu Jesus können sie mit der Liebe Gottes rechnen und gewiss sein, dass Gott ihr Gebet erhört („ein tröstliches Anreizen und Locken zum Gebet“). M. Luther fügt ein Gebetsbeispiel an:

Lieber Gott und Vater, ich weiß gewiß, dass du mich lieb hast, denn ich habe deinen Sohn und meinen Erlöser Jesus Christus lieb. In solchem Vertrauen und Zuversicht will ich dich jetzt getrost bitten, du wollest mich erhören und mir geben, was ich erbitte; nicht weil ich so heilig oder fromm sei, sondern weil ich weiß, dass du um deines Sohnes Christus Jesus willen gerne alles geben und schenken willst. In dessen Namen trete ich jetzt vor dich und bitte und zweifle gar nicht, mein Gebet (ich sei in Bezug auf meine Person, wie ich wolle) sei bestimmt erhört.

Das Gefühl, nicht rein und tauglich genug zu sein, soll den Menschen nicht dazu führen, mit dem Gebet noch zu warten, warnt Martin Luther:

„Der Teufel ist ein Betrüger und schleicht uns immer nach, ob er uns jetzt mit diesem, bald mit einem andern am Gebet hindern könnte. Darum müssen wir uns gegen ihn rüsten und uns nicht hindern lassen. Wenn er dir eingibt und durch dich und in dir spricht: Ich will zuvor das tun; so sprich du: Nein, nicht so! Sondern sobald die Not vor Augen ist, so will ich beten; denn das ist das rechte Betstündlein, dass ich Gott in der Not anrufe: bin ich nicht tauglich oder würdig, Gott wird mich wohl tauglich und würdig machen. Denn ich weiß, er hat mich lieb, nicht um meinetwillen, weil ich so fromm oder heilig bin, sondern um Christi willen, den ich liebhabe und an den ich glaube.“

„Das will unser lieber Herr Christus hier haben, dass wir beten sollen… bete zum wenigsten des Morgens, wenn du aufstehest, vor und nach Tisch und des Abends wieder, wenn du zu Bette gehest, und sprich: Vater unser, geheiligt werde dein Name usw. Denn wir Christen sind schuldig, dass wir ohne Unterlaß beten sollen; wo nicht mit dem Munde (wie wir es denn nicht immer können), so doch mit dem Herzen.“

Im Hauptteil (II.) geht es um den Inhalt des Gebets (1) und um das Gebet im Namen Jesu (2).

1) Der Inhalt des Gebets (M. Luther nimmt Bezug auf den Anfang der Perikope: „Wenn ihr den Vater etwas bitten werdet…“) – „Wir haben allenthalben Ursachen genug, die uns zum Gebet treiben“, heißt der Leitsatz. Eine exemplarische Hilfe für das Gebet bietet nach Luther das Vaterunser; in den sieben Bitten seien „alle Nöte und alles Anliegen gefaßt“.

2) Das Gebet im Namen Jesu – hier geht M. Luther auf die Worte „in meinem Namen“ ein (V.23). Jesus ermutigt uns, mit unseren Anliegen in seinem Namen vor Gott zu treten. Jesus hat uns den Zugang zu Gott bereitet. Die Sünde kann uns nicht mehr von Gott trennen, weil Jesus durch seinen Tod eine neue Verbindung hergestellt hat. „Deshalb ist alles Gebet, das nicht im Namen Jesu geschieht, kein Gebet noch Gottesdienst.“ Mit dieser ausschließlich und absolut klingenden Conclusio M. Luthers mögen wir heute im Bemühen um den Dialog der Religionen allerdings unsere Probleme haben.

Im Schlussteil (III.) lautet der Leitsatz: „Denn die zwei Dinge müssen die Christenheit auf Erden erhalten: Gottes Wort und der Christen Gebet“. Darum ist – so betont Luther – jeder Christ aufgefordert zu beten. Niemand soll sich auf den anderen verlassen und denken, dass es genüge, wenn nur den andere für ihn bete. „Wer nun die Christliche Kirche und das Evangelium liebhat und gern ihre Wohlfahrt sähe, der denke, er müsse auch dazu helfen, dass sie erhalten werde. Solches aber geschieht allein durchs Gebet, wenn du betest, dass deines Gottes Name im Himmel geheiligt werde, sein Reich komme und sein Wille geschehe und dass umgekehrt des Teufels Name geschändet, sein Reich zerstört und all sein Wille und Anschläge gehindert werden.“

Die Predigt schließt mit der Bitte um den Heiligen Geist,
„daß wir in allen Nöten und Anfechtungen so bitten und Gott diesen Dienst leisten und von allem Jammer zeitlich und ewiglich erlöst werden mögen“.

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