Testamentseröffnung
Predigttext: Matthäus 28,16-20 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)
16 Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte. 17 Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten. 18 Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. 19 Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes 20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.Exegetische Hinweise zu Matthäus 28,16-20 und Gedanken zur Predigt
I. Der Perikope Matthäus 28,16-20 (sog. „Missionsbefehl/Missionsauftrag“, „Sendungsauftrag“, „Magna Charta“ des Christentums) geht die Auferstehungsgeschichte (Mt 28,1-15) voraus (V.1-7 Der Engel Gottes erscheint Maria von Magdala und der „anderen Maria“ vor dem Grab und beauftragt sie, den Jüngern zu verkündigen, dass der gekreuzigte Jesus auferstanden ist von den Toten; V. 8-10 Begegnung mit dem Auferstandenen; V.11-15 Die Lüge vom Stehlen des Leichnams Jesu durch seine Jünger). V. 16 bezieht sich auf V. 7 zurück. Die elf Jünger folgen der Ankündigung des Engels, dessen Botschaft Maria von Magdala und „die andere Maria“ den verzagten Jüngern überbrachten (vgl. V.10), und gingen nach Galiläa. Redet Jesus vom Himmel herab (darauf könnte die Reihenfolge Himmel – Erde hinweisen: „mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden“, V. 18 b) oder ist er auf der Erde (dafür könnten die Worte „Und Jesus trat herzu“, V.18a, sprechen)? In V. 18 scheinen sich Redaktion und Tradition zu treffen. Der Berg (V.16) weist auf die himmlische Erscheinung des Auferstandenen. Anbetung (prosekynäsan) und Zweifel (edistasan)sind die in V. 17 geschilderten doppelten Reaktionen der Jünger (zur Formulierung hoi de und Interpretation s. E. Schweizer, 346). Der Text ist ein gewachsener Text. Tradition und Redaktion sind aber nicht eindeutig voneinander abzuheben. Kern ist die Rede Jesu. „Von Jesu Rede gehörten Anfangs- und Endwort (V.18b.20b) am ehesten zur Erstform der Erzählung...“ (E. Schweizer, 346). V.20 „bis zur Vollendung des Weltlaufs“ (redaktionell? vgl. Mt 24,3): Mit Jesu Auferstehung beginnt seine umfassende Macht (vgl. Dan 7,14 LXX); nach dem Ende der Weltzeit bricht das Reich Gottes an, dann ist Jesu Herrschaftsauftrag zu Ende, und alle Macht ist bei Gott (nach , E. Schweizer, 346f., wahrscheinlich „das älteste Osterverständnis“). V. 19a „alle Völker“: Auffallend ist, dass Israel nicht ausdrücklich erwähnt ist. Ist mit der Einbeziehung aller Völker in die Jüngerschaft Jesu an den Anschluss an das endzeitliche Israel und die Wallfahrt „zum Zion der Endzeit“ gedacht? (E. Schweizer, 347; zur Rede von der Taufe s. 347f.). Mt 28,16-20 in der vorliegenden Form „ergibt ein sinnvolles Nacheinander von Erzählung, Feststellung der Autorität, Befehl und Begründung dieses Befehls..." (E. Schweizer, 348. – A. Schlatter, Der Evangelist Matthäus, Stuttgart 1929, S. 801, sieht in dem Text „das Eigentum“ des Evangelisten). Der auferstandene Jesus beauftragt seine Jünger, „hinzugehen“ (V.19 poreutentes) und die Gottesbotschaft allen Völkern zu verkünden und sie das Halten der Gebote Gottes zu lehren. Sie sollen gewiss sein, dass Jesus sie dabei begleitet und bei ihnen ist. Im Halten der Gebote auf den Wegen durch die Zeit zeigt sich die gelebte Jüngerschaft, die Taufe wird zum Zeichen des Anfangs, im Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes unterwegs zum Reich Gottes, zu Gottes neuer Welt. In Mt 28,16-20 ist nach E. Schweizer (351) „weniger von Mission die Rede als vom Leben der Gemeinde in der Jüngerschaft“, und Mt 28,18-20 „ist als Weisung und Zuspruch des auf seinen Thron Gestiegenen an seine Jünger in aller Welt für die Zeit zwischen seinem irdischen Wirken und der Vollendung des Weltlaufs zu verstehen“. II. Meine Predigtidee ist das Verständnis von Mt 28,16-20 als „Testamentseröffnung“. Erst nach Niederschrift der Predigt entdecke ich, dass ich mit der Bezeichnung „Testamentseröffnung“ nahe an E. Schweizers Auslegung bin, der von „Weisung und Zuspruch des auf seinen Thron Gestiegenen an seine Jünger in aller Welt“ redet. Die Predigt folgt im ersten Teil der Dynamik einer Testamentseröffnung. Der Pfarrer/die Pfarrerin tritt zunächst noch nicht in Erscheinung. Das Wort hat zuerst ein Notar/eine Notarin; diese/r soll in die Rolle bereits spätestens einen Tag vor dem Gottesdienst eingeweiht sein; die Erben/Erbinnen können unmittelbar vor dem Gottesdienst ausgewählt werden; die Person, die die Notarrolle übernommen hat, schreibt deren Namen auf die für die Erburkunden vorbereiteten Briefumschläge. Die Gemeinde wird anfangs zu „Zeugen“ der Testamentseröffnung, dann aber wird sie in eine „Erbengemeinschaft“ hineingenommen und ermutigt, unter dem Zuspruch, dass Jesus, der Auferstandene, bei ihnen ist, das Erbe anzutreten. Die Predigt mündet in eine Reflexion über „alle Gewalt“ (so Martin Luthers Übersetzung des griechischen Wortes exousia) und darüber, wie wir heute im Sinne jener Testamentseröffnung Kirche sein können, Jesu Testament zu erfüllen und zu bewahren.Literatur:
Eduard Schweizer, NTD 2, 2. Aufl., 1976, S. 345-351. - Adolf Schlatter, Der Evangelist Matthäus, 1929, S. 797-801.- Ulrich Luck, ZBK 1, 1993, z. St.- Heinz Janssen, Testamentseröffnung. Predigt über Matthäus 28,16-20, in: Pastoralblätter. Predigt, Gottesdienst, Seelsorge – die Praxis, 143. Jahrgang, 2003, S. 483-487.I.
(Elf Personen werden von einem Gemeindeglied, welches die Rolle eines Notars/einer Notarin übernimmt, gebeten, nach vorne in den Altarraum zu kommen.)
Notar/Notarin:
Ich begrüße Sie als Notar/Notarin dieser Gemeinde. Sie sind die Begünstigten eines Vermächtnisses, Sie sind Erben. Bevor ich Ihnen das Testament eröffne und Sie mit Ihrem Erbe vertraut mache, stelle ich Ihre Anwesenheit hier vor/unter dem Kreuz im Altarraum fest. Nennen Sie mir bitte Ihren Namen.
(Die Namen werden auf die vorbereiteten Briefe geschrieben, die dann den einbestellten Personen ausgeteilt werden.)
In diesen Briefen ist das Erbe, das persönliche Vermächtnis, an jeden und jede als Urkunde für die persönlichen Unterlagen enthalten. Die Urkunde ist geprüft und die Richtigkeit amtlich bescheinigt. Ich mache Sie jetzt mit dem Inhalt vertraut.
(Die Namen werden nacheinander genannt.)
Sie sind hierher an diesen Ort/ in diese Kirche gekommen, um das Wort Gottes zu hören und was Jesus von Nazareth gelehrt hat. Gehen Sie nach diesem Gottesdienst in Ihren Alltag, bewahren und leben Sie, was Sie gehört und für Ihr Leben gelernt haben. Machen Sie sich auf den Weg zu den anderen Menschen und geben Sie ihnen Ihre Erfahrungen und Erkenntnisse weiter. Nehmen Sie diese Menschen in die Gemeinschaft der Christen auf. Die Taufe soll dafür ein Zeichen sein und dass Gott sich mit ihnen verbunden hat. Dieser Auftrag ist mein Erbe für Sie. So bin ich immer bei Ihnen.
(Der/Die Notar/-in geht zu jedem einzelnen Erben hin und übergibt ihm unter Nennung des Namens die Urkunde.)
N.N., ich überreiche Ihnen dieses Testament.
(Notar/-in und Erben nehmen wieder in der Gemeinde Platz. Jetzt erst geht der/die Pfarrer/-in nach vorne auf die Kanzel.)
II.
(Pfarrer/-in wendet sich zunächst den einbestellten und soeben wieder entlassenen Erben zu.)
Liebe Erben, wie ist Ihnen jetzt ums Herz? Haben Sie Probleme damit, so persönlich als Erben und auf ein Erbe hin angesprochen zu werden, welches aus einem solchen Auftrag besteht? Fühlen Sie sich persönlich aufgerufen? Denken Sie vielleicht, dieser Auftrag gilt ja nicht für uns, sondern für den/die Pfarrer/-in, der/die doch dafür bezahlt wird? Oder gehören Sie zu denjenigen, die wirklich bemüht sind, nach Gottes Wort und der Lehre Jesu zu leben und andere daran teilhaben zu lassen, sie davon zu überzeugen?
(Pfarrer/-in jetzt zur Gemeinde:)
Liebe Gemeinde, wie ging es uns vorhin als Zeugen dieser Testamentseröffnung? Waren wir froh, nicht direkt angesprochen zu werden? Aber können wir uns überhaupt heraushalten? Blicken wir zurück. Wie war es damals bei jener letzten Begegnung Jesu mit seinen Jüngern? Es gab keinen Notar, kein Amt, kein amtliches Testament. Der auferstandene Jesus, der seit Ostern zum Christus geworden ist – das Wort Christus bedeutet der von Gott eingesetzte „König“/“Messias“ – hat seine Jünger ein letztes Mal einbestellt. Auf einen Berg, irgendwo in Galiläa, jener Gegend, wo seine Verkündigung begann. Wussten die Jünger, was sie erwartet? Die Menschen, die das Leben mit ihm auf seiner Wanderung teilten, von ihm lernten und sein Zeugen waren? Ahnten sie, dass sie seine Nachfolger, seine Erben werden sollten?
III.
Hören wir in der Übersetzung nach Martin Luther (Revision 1984), wie Matthäus am Ende seines Evangeliums (28,16-20) die Begebenheit, die Testamentseröffnung schildert (ein/e Gottesdienstteilnehmer/-in liest):
16 Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte.
17 Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten.
18 Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.
19 Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes
20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
(Kurze Intonation mit Orgel oder anderen Instrumenten zum Kanon „Siehe, ich bin bei euch“ EG 685, Regionalteil Evang. Landeskirche in Baden, Elsass und Lothringen)
Die Menschen, die Jesus zu seinen Lebzeiten begleiteten, haben ihren Auftrag erfüllt. Ihr Erbe war seine Lehre, seine Rede von Gott, sein beispielhaftes Leben bis hin zu Kreuz und Auferstehung. Sie erzählten weiter – nach dem Ostergeschehen unter einer ganz neuen Perspektive -, was sie mit Jesus erlebten, und verbreiteten es, zuerst in ihrem kleinen Umfeld. Später wurde ihre Botschaft über die regionalen Grenzen hinaus in die Welt getragen. Auch sie haben uns ihr Testament hinterlassen. Dieses ihr „Neues Testament“ wurde bis heute von Generation zu Generation weitergegeben.
Was befähigt, ermutigt und hilft, solch ein Erbe anzutreten? Es sind die letzten Worte, in die das Evangelium nach Matthäus mündet, die Zusage des vom Tod zum Leben auferstandenen Jesus: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“.
Erinnern wir uns singend mit der vorhin gehörten Melodie (EG 685) an seinen Zuspruch!
(Die Gemeinde schlägt das Lied auf, stimmt ein, zunächst einstimmig, dann im Kanon, beginnt leise, singt sich gleichsam in die Verheißung Jesu hinein, mal stärker, mal sich zurücknehmend.)
„Ich bin bei dir“, wir kennen diese Worte aus Kindertagen, wenn wir Angst hatten und uns die Eltern damit beruhigten. „Ich bin doch bei dir.“ Später als jung Verliebte, wenn es galt, jeden Zweifel an der Ernsthaftigkeit und Beständigkeit der Liebe zu zerstreuen: „Ich bin und bleibe bei dir, niemand und nichts wird uns auseinanderbringen“. Die Worte „Ich bin da“, von Freunden gesagt, begleiten und helfen, gerade in unsicheren und schweren Zeiten. Ja, solche Worte, die uns die Nähe eines anderen Menschen spüren lassen, tun uns gut, und wir brauchen sie. Keine Nähe, die uns einengt, sondern uns wie auf einem Berg frei atmen lässt, uns einen weiten Blick ermöglicht und uns das Gefühl gibt, dass wir nicht allein auf unserem Weg sind. So auch die Jünger Jesu damals.
IV.
Auf einen Berg hatte Jesus seine Jünger bestellt. Bestimmt kein Zufall. Denn oben auf dem Berg habe ich den Überblick. Ich kann in die Niederungen des Alltags mit einer neuen und erweiterten Einstellung wieder herabsteigen. Kann dort etwas von dem einbringen, was ich von einem ganz anderen Standort aus erfahren habe. Ist dies der tiefere Grund, warum dem Evangelisten Matthäus der Berg als Ort der Begegnung des auferstandenen Jesus mit den elf Jüngern in Galiläa so wichtig war?
„Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte.“ Den Berg konnten die Jünger damals mit denkwürdigen Ereignissen in Verbindung bringen. Auf dem Berg Sinai offenbarte sich Gott und übergab Mose die Zehn Gebote. Vom Berg Nebo aus durfte Mose kurz vor seinem Tod noch auf das „Gelobte Land“ schauen. Auf einen Berg führte Jesus die drei Jünger Petrus, Jakobus und Johannes, um sie in das Geheimnis seines Todes und seiner Auferstehung einzuweihen. Und auf einem Berg versammelte sich Jesus mit all seinen Jüngern und hielt die berühmte „Bergpredigt“.
Ließ sie Jesus an diesen Ort nocheinmal zurückkehren, um ihnen zu veranschaulichen, dass sie – die bisher von ihm Lernenden – jetzt die Lehrenden sind, von ihm, dem Auferstandenen, beauftragt, weiterzugeben und bewahren zu helfen, worin er sie einst unterwiesen hat? Vielleicht. Jedenfalls war für Jesus der Berg nicht der Ort, um ihnen beizubringen, sich über die Menschen zu erheben und Macht und Druck auszuüben.
Jesus konnte voraussetzen, dass seine Jünger, seine Vertrauten, die Symbolik des Berges verstanden. Der Berggipfel ist auch heute noch ein heiliger Ort, an dem sich Himmel und Erde berühren und die Menschen – Bergsteiger
wissen es – von Ehrfurcht ergriffen werden. Was die Jünger und wir heute den Menschen zu sagen haben, kommt vom Himmel, von Gott, und gehört auf die Erde. Es war und ist Weg-weisend für die Menschen aus jedem Volk, also weltweit. Auch wenn sich – wie bei den Jüngern – immer wieder der menschliche Zweifel meldet, „einige aber zweifelten“.
Meditative, auch Zweifel ausdrückende (Orgel-)Musik
V.
Jesus hat damals aus den Händen gegeben, was sein innerstes Anliegen war und worin er seinen ureigensten Auftrag sah: Die Menschen mit Gott zu verbinden und ihnen zu helfen, ihr Leben in der Orientierung an seiner Lehre zu gestalten. „Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker…“, ruft Jesus seine Jünger auf.
Der ursprüngliche Jüngerkreis sollte nicht geschlossen bleiben, sondern sich weit öffnen. Jesus sucht auch heute unter allen Völkern seine Jünger und Jüngerinnen, die – im Sinne der Bedeutung des Wortes – sich als Lernende verstehen, auch dann noch, wenn sie andere lehren. Sie wissen um die Gnade, immer wieder neu zu lernen. Sie sollen seines kräftigen Beistandes und Bei-ihnen-seins gewiss sein: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“, spricht Jesus in der Kraft seiner Auferstehung.
„Alle Gewalt“, so hat Martin Luther übersetzt. „Gewalt“ ist für uns ein schwieriges Wort; es hat einen negativen Klang. Gemeint ist aber nicht die brachiale Gewalt – sie würde auch Jesu Lehre widersprechen.
Das griechische Wort exousia bedeutet „Vollmacht“, die jemand übertragen bekommt, sogar im rechtlichen Sinn wie anhand eines Testamentes. Gott ist es, der Jesus diese Vollmacht gegeben hat. Jesu (Voll-)Macht ist seine Verbundenheit mit Gott, das Wissen um Gottes Angebot, wie ein gutes Leben zu führen ist.
Der „Missionsbefehl“, wie seine Worte „Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker“ oft genannt werden, ist der Aufruf: Lebt meine Lehre und lehrt sie. Das Miteinander der Menschen wird sich so zum Guten hin verändern. Nicht: Vereinnahmt die anderen. Nicht: Zwingt ihnen euren Glauben auf, als ob nur ihr die Wahrheit hättet und die von Gott allein Auserwählten wäret.
Wie oft ist die Kirche diesem Missverständnis verfallen und dadurch vielfach schuldig geworden. Vielmehr: Zeigt, wie nach der Lehre Jesu Menschen mit gegenseitigem Respekt friedfertig und achtsam miteinander umgehen können, und sagt ihnen warum dies gut ist. Lasst sie sich in Freiheit eurer Gemeinschaft anschließen. Lasst sie spüren, dass auch ihr von ihnen lernen könnt. Dann ist Jesus mitten unter euch.
So sind wir heute als Kirche, Gemeinde, Christen in der Nachfolge Jesu, aufgerufen, das Testament Jesu zu erfüllen und zu bewahren, den darin enthaltenen letzten Willen Jesu zu achten, seinem Auftrag gemäß eine „Geh-Kirche“ zu werden, die um der Menschen und Gottes Willen unterwegs zu den Menschen ist.
Eine solche Kirche weiß sich mit allen Völkern verbunden und sucht unter ihnen die große weltweite Familie Gottes. Jesu Zusage in seinem Testament „Siehe, ich bin bei euch…“ hilft uns, unseren Auftrag mit allen Spannungen zwischen Anspruch und Wirklichkeit, Hoffnung und Angst, Glaube und Zweifel anzupacken. Unter dem Zuspruch Jesu überwinden wir die von Menschen gezogenen Grenzen, damit das Evangelium die Menschen aller Völker erreicht – auf dem Weg des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe.
Amen