Verwandelnde Kraft

Predigttext: Johannes 6, 1-15
Kirche / Ort: Aachen
Datum: 03.08.2003
Kirchenjahr: 7. Sonntag nach Trinitatis
Autor/in: Pfarrer Manfred Wussow

Predigttext: Johannes 6,1-15 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)

Danach fuhr Jesus weg über das Galiläische Meer, das auch See von Tiberias heißt. Und es zog ihm viel Volk nach, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus aber ging auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. Es war aber kurz vor dem Passa, dem Fest der Juden. Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, daß viel Volk zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese zu essen haben? Das sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er wußte wohl, was er tun wollte. Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug für sie, daß jeder ein wenig bekomme. Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: Es ist ein Kind hier, das hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; aber was ist das für so viele? Jesus aber sprach: Laßt die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fünftausend Männer. Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, soviel sie wollten. Als sie aber satt waren, sprach er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt. Da sammelten sie und füllten von den fünf Gerstenbroten zwölf Körbe mit Brocken, die denen übrigblieben, die gespeist worden waren. Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. Als Jesus nun merkte, daß sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er selbst allein.

Homiletisch-exegetische Vorüberlegungen

Joh. 6 erzählt ein „Zeichen“, legt damit Joh. 1 aus: dass das Wort Fleisch wurde, unter uns wohnte und wir seine Herrlichkeit sahen. Auf die Speisungs-Geschichte bezogen: Es ist viel Volk unterwegs, Menschen haben Hunger nach Leben, am Ende bleibt mehr übrig, als am Anfang da war. Ein Zeichen des „Überflusses“, der Fülle von Anfang an – dazu gehören die vielen Menschen! Exegetisch bedeutsam ist, dass auch die Jünger in einen Lernprozess geführt werden. Dem Zweifel („was ist das für so viele?“) steht die Weisung Jesu gegenüber: „Lasst die Leute sich lagern“! Die Jünger werden in die Verantwortung hineingenommen, sollen mit ihren Gesichtern für das Wort Jesu einstehen und können sich doch nicht als die großen Wundertäter darstellen. Wenn alle teilen und weitergeben, werden nicht nur alle satt, sondern auch die Frage nach dem Ursprung von außen nach innen gekehrt. Im Hintergrund ist wahrzunehmen, dass die Speisungsgeschichte an den Erfahrungen des Volkes Gottes anknüpft. In der hebräischen Bibel wird überliefert, wie JHWH für Menschen sorgt und den Hunger stillt. Auch in unserer deutschen Sprache gibt es Worte wie „Durststrecke“, „Lebenshunger“ und „Lebensgier“, die in den alten Geschichten ihre Prägung erhalten haben. Paul Maria Zulehner hat in seiner Fundamentalpastoral, Band 1, der „Leutereligion“ ein eigenes Kapitel gewidmet. Der Begriff „Leutereligion“ ist glücklich gewählt, weil er von dem ausgeht, was die „Leute“ brauchen – und dies auch als religiös anzuerkennen vermag. Dagegen ist der Begriff „Volkskirche“ sehr blass und einseitig. Joh. 6 hat eigene dramaturgische Elemente: die große Menschenmenge – ein Kind / 5 Brote und 2 Fische – 12 Körbe Reste / in der Mitte – auch räumlich konzentriert - das „Gespräch“ Jesu mit seinen Jüngern. Es geht um „essen“ – „essen“ ist hier ein anderes Wort für „hören“. Das Zeichen in Joh. 6 überzeichnet in mehrfacher Sicht eine Geschichte, die moderne Menschen als event, Massenveranstaltung oder Großereignis bezeichnen würden. Schon die alte Kirche hat in Joh. 6 die Bezüge zur Eucharisitie, zum Abendmahl, deutlich wahrgenommen. Es ist kurz vor dem Passa, „dem Fest der Juden“. Der Wortlaut klingt nicht nur liturgisch: Er nahm das Brot, dankte und gab es. Die aktuelle Frage, die Papst Johannes Paul II. in seiner letzten Enzyklika aufgeworfen hat, findet in Joh. 6 allerdings eine pointierte andere Antwort, die dogmatisch oder kirchenrechtlich nicht eingehegt werden kann. Da die „Streitfrage“ in einer Predigt nicht geklärt werden, nicht einmal angemessen dargestellt werden kann, sollte sie auch nicht in der Predigt als Streitfrage vorkommen. Ein Gottesdienst, in dem Joh. 6 verkündigt wird, braucht die Mahlfeier als „sichtbares Wort“.

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Liebe Gemeinde,

Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: Es ist ein Kind hier, das hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; aber was ist das für so viele?

1.

Auf einmal sind wir mitten in der Geschichte. Es sind wirklich viele. Köpfe bis an den Horizont. So weit das Auge reicht. Wo sie alle herkommen? Wüsste ich auch gerne – Johannes legt nicht einmal eine Spur. Warum sie nichts mithaben? Alles sieht nach Augenblicksentscheidungen aus – aber Johannes schweigt hartnäckig.

Ich gebe ja zu, mehr wissen zu wollen. Mich interessieren die Menschen, die einfach so Jesus nachlaufen. Ist es die Neugier? Die Lust auf Sensation? Der ultimative Kick? Oder einfach nur eine Sehnsucht, für die die Worte fehlen?

Auf einmal bin ich selbst mitten in der Geschichte. Wenn ich mehr wüsste, Gründe hätte – was wüsste ich denn? Ich spüre das Unbehagen in mir. Ich ertappe mich. Ich hungere doch auch nach Leben, möchte hören, was mich aufrichtet, möchte die vielen Stellen überbrücken, die mir wie Löcher oder Abgründe vorkommen. Hunger, ja Hunger ist es, den ich habe. Hätte ich doch bloß nicht angefangen, die Motive der Leute abzufragen – ich müsste nicht von mir reden. Aber jetzt lässt mich die Geschichte nicht mehr los.

Eugen Roth:

„Ein Mensch gelangt, mit Müh und Not
von Nichts zum ersten Stückchen Brot.
Vom Brot zur Wurst geht’s dann schon besser:
Der Mensch entwickelt sich zum Fresser
Und sitzt nun, scheinbar ohne Kummer
Als reicher Mann bei Sekt und Hummer.
Doch sieh, zu Ende ist die Leiter:
Von Hummer aus geht’s nicht mehr weiter.
Beim Brot, so meint er, war das Glück.
Doch findet es nicht mehr zurück.“

Ich sehe Jesus, von seinen Jüngern umringt. Ist das nicht Philippus? Ich kneife die Augen zu: Da ist doch auch der Andreas. Populär sind sie inzwischen alle. Ich tue so, als wäre ich mit ihnen vertraut, duze sie sogar. Wo Jesus auftaucht, sind auch sie. Was bereden die denn jetzt? Ich sehe Philippus eine Geldbörse zücken, Scheine und Münzen zählen – und sein Kommentar: Reicht nicht. Ich sehe die Ratloskigkeit auf seinem Gesicht. Andreas scheint eine Idee zu haben, um sie auch gleich wieder zu verwerfen: Es ist ein Kind hier, das hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Auf gut deutsch: nichts. Sein Gesicht sieht nicht anders aus als das von Philippus: ratlos. Wenn die vorgehabt haben sollten, für jeden einen Happen Essen zu besorgen – so wird das nichts.

2.

Wer von draussen zuschaut, die Arme verschränken, die Brauen hochziehen, den Kopf schütteln kann – sieht eigentlich nichts. Denn was ist da zu sehen, wenn einige Jünger Jesus umringen, Pläne machen und ratlos sind? Es ist wirklich nichts zu sehen. Die Leute unterhalten sich, kommen vom Hölzchen aufs Stöckchen, ein Murmeln liegt über der Menge. Darf ich raten? Sie erzählen sich Geschichten aus ihrem Leben, erzählen von den Kindern, den Krankheiten, von den Nachbarn und Kollegen („wissen sie schon?“), von Plänen und Enttäuschungen. Was da in der Mitte besprochen wird, geht über die ersten Köpfe nicht hinweg. Wenn es nicht so viele wären, die sich hier versammelt hätten – eine alltägliche Situation.

Johannes, der die Geschichte erzählt, lenkt aber alle Blicke auf die Mitte. Was die Leute nicht hören – der Evangelist erzählt es. Ein Zeichen soll es werden! Mit einfachen Worten geht die Geschichte so: Lasst die Leute sich lagern, sagt Jesus zu seinen Jüngern. Ich sehe sie durch die Reihen gehen, mit den Menschen sprechen, hier und da eine einladende Geste. Ich sehe auch die erwartungsvollen Blicke, höre das Lachen, hier und da klatschende Hände. Was in der Mitte anfängt, geht von Reihe zu Reihe, wird unter den Menschen geteilt, weitergegeben, kommt scheinbar aus nicht versiegender Quelle. Von ihr heisst es nur: Jesus nahm die Brote – die das Kind hatte – , dankte und gab sie ihnen. Diese Worte reichen – mehr dürfen es auch nicht sein. Zu erklären gibt es nichts – zu kritisieren auch nichts. Das gesegnete Brot – Dank ist nur ein anderes Wort dafür – wird geteilt und macht alle satt.

Wer nicht von draussen zuschaut, das Brot aus seinen Händen weiterreicht, dem anderen in die Augen schaut und seinen Kopf ganz leicht findet – sieht eigentlich alles.

Ein Kind, fünf Gerstenbrote und ganz viel Volk – sattgeworden sind alle – am Ende 12 Körbe mit Resten. Fein säuberlich aufgelesen, zurückgegeben. Auch wieder von einem zum anderen? Johannes erzählt nichts davon, auch nichts von einem Durcheinander.

Ein Zeichen sollte es sein. Ein Zeichen ist es geworden. Es bleibt sogar viel übrig – mehr, als überhaupt da war. Die 12 Körbe stehen wie die 5000 Männer für den Überfluss, für den überbordenden Reichtum, der von Gott kommt. Sie sind auch Vorschuss auf die Zukunft. Ein gutes Zeichen für kommende Zeiten.

Entschuldigung, der Evangelist hat vergessen, auch noch die Frauen und Kinder zu zählen – war wohl auch alles für ihn zu viel.

3.

Historische Erinnerungen spielen im alltäglichen Leben eigentlich keine Rolle. Aber heute dürfen sie aus der Versenkung kommen, sich zu uns an den Tisch setzen und uns mit ihren Geschichten verzaubern.

Eine Geschichte spielt in der Wüstenzeit. Sie liegt lange zurück. Damals waren Menschen unterwegs. Ihr Ziel war das gelobte Land. Die Knechtschaft – Ägypten – lag hinter ihnen. Frohgemut waren sie aufgebrochen, die Schritte federten noch, ihr Ziel stand unverrückt fest. Aber dann zog sich alles hin, der Weg wurde beschwerlich – selbst die unselige Vergangenheit roch nach Fleischtopf und vollem Bauch. Unterwegs, ernüchtert, zermürbt, klein geworden, mit Torheiten im Kopf, hungern sie. Sie hungern auch nach Leben, nach Zukunft. Vielleicht auch nur nach dem einfachen, geregelten Leben, nach Kindern, die morgens aus dem Haus gehen und mittags wiederkommen. Der Phantasie ist keine Grenze gesetzt.

Wüstenzeit. Schon der Name deutet Öde, unendliche Weiten und verschwimmende Horizonte an. Aber die Geschichte erzählt, wie Gott zum Gastgeber wird, allen Bedenken zum Trotz. Selbst die eigenen übertrumpft er. Nicht unwichtig: er lässt sich von Menschen an seine Treue und Verlässlichkeit erinnern, ja, festnageln. Die alte Geschichte erzählt, wie die Menschen sich lagern und zur Ruhe kommen. Die Wüstenzeit wird danach nicht mehr die sein, die sie vorher war. Viele Menschen können auch heute noch, ohne die Einzelheiten von früher zu kennen, ihre eigenen Wüsten-Geschichten erzählen.

Ob Johannes so weit zurückdachte, als er sich daran machte, die Geschichte aufzuschreiben, in der Jesus die Brote nahm, dankte und sie denen gab, die ihn umringten? Die Erinnerung liegt nahe, sie drängt sich geradezu auf. „Lasst die Leute sich lagern.“ Sogar die Worte stimmen überein. Nicht, dass Jesus für die Verpflegung sorgen müsste – aber in seiner Nähe sollen Menschen keinen Hunger haben. Auch nicht den Hunger auf ein gelingendes, gutes Leben, nicht den Hunger auf ein liebevolles Wort, nicht den Hunger auf Anerkennung und Geborgenheit. Diese Hunger sollen gestillt werden. Vielleicht so unerwartet wie in dieser Geschichte?

In der Mitte der Geschichte ist einer deutlich zu erkennen: Jesus. Aber der hält hier keine große Rede – obwohl er auf dem Berg ist, der zu einer Predigt geradezu herausfordert. Es wäre auch nicht das erste mal … Aber Johannes erzählt nichts von einer Rede, nicht einmal von einer kleinen. Ungewöhnlich! Sonst redet er doch immer, sagen die Leute – und hören ihm gerne zu, so gerne, dass sie darüber die Uhr vergessen. Und das Picknick für zwischendurch.

Johannes lächelt verschmitzt. Meinst du wirklich, Jesus habe nicht gepredigt? Wie Worte sich fortbewegen, mitreißen und selbst den Himmel öffnen – so macht es das Brot, hier. Sieh hin! So habe ich es bisher nicht gesehen, aber recht hat er, denke ich: Ohren hören nur allein, jedes Ohr für sich. Ohren können auch auf Durchzug gestellt werden: links rein – rechts raus. Ohren können dröhnen, klingeln, überlaufen. Aber das Brot, geteilt, geht durch die Hände. Den Geschmack teilt jede Zunge, jeder Magen knurrt nicht mehr.

Johannes ist mit dieser Geschichte – so, wie er sie erzählt – ein Kunststück gelungen: Die Worte Jesu sind in Brot verwandelt. Sie gehen von einem zum andern, und bleiben doch da, wo sie in die Hand genommen werden. Sie machen satt. So kommt Gottes Barmherzigkeit zu den Menschen. Sieht aus wie Brot, riecht wie Brot, schmeckt wie Brot, fühlt sich an wie Brot: Leben. „Volles Leben“ nennt Johannes das an anderer Stelle. Jesus hat gesagt: Sie sollen volles Leben haben. Den Himmel eingeschlossen.

Die alten Ausleger haben beobachtet, dass diese Geschichte schon auf das Abendmahl hinführt – oder auch vom Abendmahl herkommt. Wer will das nach so langer Zeit entscheiden? Abwegig ist beides nicht. „Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen.“ Der Wortlaut der Einsetzung schimmert durch – und erobert sich die Geschichte. Sie erzählt von Leben im Überfluss – für Menschen, die mit ihren kleinen Hoffnungen den grossen Erwartungen hinter her laufen. In der Präfation – der Vorrede zum Mahl, die mit dem Lobpreis endet – werden die großen Taten Gottes erzählt. Er gibt sein Wort darauf, für die Menschen da zu sein – sein Wort kommt auch nicht leer zurück.

Es waren mal 12 Körbe … es müssen nicht Körbe sein!

4.

Wenn wir das Mahl feiern, sind wir mitten in der Geschichte drin. Wir hören die Einsetzungsworte, teilen Brot und Wein, nehmen uns bei der Hand. Da wir gewohnt sind, eine Geschichte Schritt für Schritt mitzugehen – und auch mal einen größeren zu machen – könnten wir am Ende geneigt sein, nur noch den Höhepunkt im Auge zu behalten, Amen zu sagen, aufzuhören Dabei behält die Geschichte, Szene für Szene, ihren bleibenden Reiz.

Halten wir noch einmal ein, an der Stelle, bei der wir losgingen:

Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: Es ist ein Kind hier, das hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; aber was ist das für so viele?

Im Nachhinein erscheint uns Andreas als Hasenfuß, Bedenkenträger – frömmer formuliert: als Zweifler. Ein Vorbild? Ein Typ wie wir? Womöglich mit unserem Namen? Nur: Für den Fortgang der Geschichte bekommt diese kleine Szene ihr eigenes Gewicht. Johannes hat ihr – mitten in seiner Geschichte – das Mittelfeld eingeräumt. Da bleibt sie auch stehen! Niemand übergehe sie! Denn hier steht mitten im Evangelium die Frage, die uns umtreibt: „Aber was ist das für so viele?“.

Mit Blick in seine Geldbörse schreckt Philippus zurück. Wir fragen nach unseren Ressourcen. In vielen Bereichen sind die Kassen leer, das Geld knapp. Wir fürchten um die Vorräte, die Rücklagen heißen, auch mal Hoffnungen genannt werden, gelegentlich auch Werte, Wertegemeinschaft – oder so ähnlich. Am Stammtisch wird ängstlich verteidigt, was „wir“ haben, unter Kollegen wird Ausländern die Schuld gegeben, dass Arbeitsplätze und Renten nicht reichen, in Hausfluren erhält Entwicklungszusammenarbeit – „Brot für die Welt“ – keine große Chance. Andere Menschen, und besonders die, die anders sind, werden abgeschrieben. Das ist dann der Stoff, aus dem die Resignation maßgeschneidert wird. Manchmal merken wir es nicht einmal, in welches Tuch wir uns hüllen. Um im Evangelium zu bleiben: wir sind nicht auf der Höhe – auf keinem Berg.

Auch diese Erfahrungen gehören – als sehr menschliche – in das Evangelium. Auf beeindruckende Weise wird aber das Wenige genommen, um viel daraus zu machen. Johannes führt uns von den Ressourcen – und den variierenden Bewertungen zum Tageskurs – auf eine ganz andere Spur: Nimm das, was du hast, danke – und teile es. Wir werden ein Wunder erleben. Kein blaues. Verhalten und unaufdringlich entdecken wir: Wir haben genug. Wir bekommen mehr, als wir hatten. An der Stelle nimmt das Evangelium unseren Rechenkünsten, Abwägungen und Bedenken die Luft aus den Segeln, die Rauchschwaden vom Stammtisch, die trübe Stimmung von den Gemütern – und lässt Jesu Wort eine Kraft entfalten, die alles verwandelt, was wir haben.

Früher begann die Mahlfeier mit dem Ruf: Sursum corda – Empor die Herzen! Bei uns klingt es bescheidener: Erhebet eure Herzen. Das Evangelium liebt die Klarheit. Sursum corda .

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