Aus Gottes Liebe Frieden mit Gott schöpfen

Paulus argumentiert für das Christsein inmitten von Bedrängnissen

Predigttext: Römer 5, 1-5
Kirche / Ort: Essingen
Datum: 07.03.2004
Kirchenjahr: Reminiszere (2. Sonntag der Passionszeit)
Autor/in: Lektor Hellmut Litzelmann

Predigttext: Römer 5, 1-5 (Übersetzung nach Martin Luther, revidierte Fassung 1984, neue deutsche Rechtschreibung 1999)

(1) Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus; (2) durch ihn haben wir auch den Zugang im Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird. (3) Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, (4) Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, (5) Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den heiligen Geist, der uns gegeben ist.

Zu Liturgie (I.), Predigttext (II.) und Predigt (III.)

I. Reminiscere, lat.: Gedenke!, ist der Name des zweiten Sonntags der Passionszeit, benannt nach dem Anfang seines mit Psalm 25,6 beginnenden Introitus ("Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte"). Liturgische Farbe ist violett, als Farbe der Buße und der inneren Vorbereitung im Gedenken an das Leiden Jesu. Nach dem Liturgischen Kalender lautet das Gottesdienstleitbild "Den Menschen ausgeliefert"; eine andere Quelle schlägt "Gott und Mensch" vor. Die Überschrift in der Lutherbibel zu unserem Predigttext Röm 5, 1-5.(6-11) lautet: "Frieden mit Gott". "Frieden mit Gott", das halte ich auch für ein treffendes Gottesdienstleitbild, sofern diese Perikope II als Predigttext zu Grunde gelegt wird. Perikope I ist das Gleichnis Jesu "Von den bösen Weingärtnern" nach der Überlieferung des Evangelisten Markus (Mk 12, 1-12); Perikope III - ebenfalls ein Evangelientext - "Die Zeichenforderung der Pharisäer" nach Matthäus (Mt 12, 38-42). Epistel ist unser Predigttext aus der zweiten Reihe. Als alttestamentliche Lesung ist "Das Lied vom unfruchtbaren Weinberg" (Jesaja 5, 1-7) vorgesehen. Perikope VI ist wie II eine paulinische Epistel ("Der Glaubensweg im alten Bund", Hebr 11, [1-3].8-10). Die Württembergischen Reihen A (Mt 21, 1-17; 26, 1-13) und B (Joh 11, 46 - 12, 19) nehmen die Passionsgeschichte thematisch teilweise auf (Jesu Einzug in Jerusalem - Der Entschluss zur Tötung Jesu). Zur Schriftlesung eignet sich Perikope V, Evangelientext aus Joh 8, 21-30 "Jesu Weg zur Erhöhung", gerade wegen des Kontrastes der Aussagen Joh 8, 21b gegenüber Röm 5, 6.8! Leider ist der Wochenpsalm (Ps 10) im EG als Psalmgebet nur in den Regionalteilen Pfalz und Baden/Elsass/Lothringen enthalten (BEL 705; P 706; Die Vv. 4.11-14.17-18 entsprechen i.W. der Auswahl im Liturgischen Kalender). Wegen des Bezugs zum Introitus zu diesem Sonntag legt sich Ausweichmöglichkeit auf Psalm 25 (in der Lutherbibel überschrieben mit "Gebet um Gottes Vergebung und Leitung") nahe. Der Wochenspruch Röm 5, 8 ist Bestandteil des (ungekürzten) Predigttextes (bzw. folgt im Anschluss, sofern die gekürzte Fassung zu Grunde gelegt wird). "Wenn wir in höchsten Nöten sein", EG 366, ist das Wochenlied, Text und Melodie aus dem 16. Jh. - Eine Liedstrophe, die den Predigttext thematisch aufnimmt, ist im EG nicht enthalten, weder im Stammteil noch in den Regionalausgaben. Geeignete Lieder(je nach Schwerpunkt): "Menschen gehen zu Gott in ihrer Not" (Text: Dietrich Bonhoeffer 1944/1951, Melodie: Dieter Schnebel 1993): EG (Regionalteil Württemberg) 547; "Kommt, atmet auf, ihr sollt leben" (Text und Melodie: Peter Strauch 1993): EGW 639; "Korn, das in die Erde ...": EG 98; "Liebe, die du mich zum Bilde ...": EG 401; "Du bist da, wo Menschen leben" (Text und Kanon für 4 Stimmen: Detlev Jöcker 1981): EG HN, KW 623; "Ich möchte Glauben haben" (Text und Melodie: Eberhard Borrmann 1977, auch nach Melodie "Christus, der ist mein Leben" [Nr. 516]): EG NB, Ol 596; "Wie ein Fest nach langer Trauer" (Text: Jürgen Werth 1988, Melodie: Johannes Nitsch 1988): EG BEL, P 666, W 660 II. Der Brief des Apostels Paulus an die christliche Gemeinde in Rom wurde von ihm selbst verfasst, in Korinth etwa im Jahr 56 n. Chr. Wir haben es mit einem authentischen Zeugen zu tun. Paulus hat selbst Höhen und Tiefen des Glaubens durchlebt; er weiß, wovon er spricht. Seine Aussagen gelten allen Menschen, unabhängig von zeitlichem Kontext. III. Nach dem Kanzelgruß soll einleitend die Aktualität und Bedeutsamkeit des Briefs für uns heute herausgestellt werden. Eine Gegenüberstellung zu für uns heute wichtigen Briefen möge die Hörer aus eigenem Erfahrenshorizont abholen. Erst dann wird der Predigttext verlesen. Im Hauptteil gehe ich den ersten fünf Versen entlang. (Die Auslegung hat die Vv. 6-11 sehr wohl im Auge, auch wenn diese Bibelstellen - um nicht zu überfrachten - nicht verlesen werden.) Im Versuch, auch die Altersgruppe der Konfirmanden zu erreichen, ist die Sprache eher schlicht und es sind hier und da Erklärungen zu besserem Verständnis eingeflochten. In einem Schlussteil gibt es eine kurze Zusammenfassung mit Ausblick. Zielgedanke der Predigt: Aus Gottes Liebe Frieden mit Gott schöpfen. Dem Charakter des Predigttextes entsprechend liegt es nahe, für den Predigtaufbau das Modell der Entfaltung zu wählen. An Predigttypen werden hauptsächlich evangelistische, seelsorgerliche und lehrhafte Elemente gestaltet. Die Auslegung erfolgt im Wesentlichen in Form der Homilie. Bei mäßigem Sprechtempo wird die Vortragsdauer der Predigt (einschließlich Predigttext) etwa 17 Minuten betragen. Für die hier vorgelegte Version danke ich sehr herzlich den Mitarbeitern und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Lektorenkurses "Frei predigen" für ihr engagiertes feed-back.

Literatur:

1. Arbeitsmaterial (Predigt, Gottesdienst) Härtner, Achim / Eschmann, Holger: Predigen lernen. Ein Lehrbuch für die Praxis. Stuttgart 2001 Klippert, Wolfgang: Praxisbuch Gottesdienstleitung. Wuppertal 2000 2. Kommentare und Nachschlagewerke Handbuch zur Bibel. Hrsg.: David und Pat Alexander. Wuppertal 6/1986 Lexikon zur Bibel. Hrsg.: F. Rienecker / G. Maier. Wuppertal 1994. CD-ROM Calwer Bibellexikon. 2 Bde. Stuttgart 2003 Von "Abendmahl" bis "Zwei-Quellen-Theorie". Wörterbuch für Mitarbeitende in Verkündigung und Gottesdienst. Berlin 1/1998 Wer ist wer in der Bibel? Personenlexikon zum Buch der Bücher. Wuppertal 1996 NTD: Das Neue Testament Deutsch. Teilband 6: Der Brief an die Römer. Übersetzt und erklärt von Paul Althaus. Göttingen 10/1966 3. Literatur zur Gestaltung der Liturgie, Predigthilfen EG: Evangelisches Gesangbuch. Stammteil und sämtliche Regionalausgaben. CD-ROM "eg elektronisch" LtT: Packeiser, Dörte Maria; Egerer, Ernst-Dietrich; Holm, Thomas; Leube, Bernhard: Lied trifft Text. Eine Arbeitshilfe zur Gottesdienstgestaltung mit dem Evangelischen Gesangbuch. Stuttgart 2000 Deutsches Pfarrerblatt. Predigthilfe. www.deutsches-pfarrerblatt.de/

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I

Liebe Gemeinde!

Wie fühlen Sie sich, wenn Sie einen Brief bekommen? Wenn am Freitag der Briefkasten mit Werbung überquillt? – Manchmal bekommen wir Post, die wichtig, aber wenig angenehm ist. Gut, Rechnungen müssen bezahlt werden, aber wenn Forderungen nicht berechtigt sind, muss man wieder tätig werden. Dann gibt es aber auch Post, über die kann ich mich so richtig von Herzen freuen: Da hat mir meine Tochter einen Zettel an meinen Platz am Tisch gelegt. Und sie hat dick mit bunten Wachsstiften drauf geschrieben: “Papa, ich habe dich so lieb!” Das ist ein Brief, den lese ich gerne und nicht nur ein Mal.

Heute haben wir auch einen Brief bekommen, liebe Gemeinde. Der Absender heißt Paulus; der Brief war schon eine geraume Zeit unterwegs. Adressiert ist der Brief ursprünglich an die Gemeinde in Rom, aber trotzdem: er geht auch uns heute und hier etwas an.

Ich lese den Predigttext für den Sonntag Reminiscere aus dem 5. Kapitel des Römerbriefs, die Verse 1 bis 5:

(Lesung des Predigttextes: Römer 5, 1-5)

II

Liebe Gemeinde!

Schauen wir uns heute Morgen diesen Abschnitt aus dem Brief des Apostels Paulus genauer an – ich finde, es lohnt sich.

Wir seien “gerecht geworden”. Ja, war ich denn ungerecht? Oder vielleicht Sie? Was haben wir denn verbrochen? – Für Paulus ist klar: Kein Mensch kann vor Gott bestehen. Jeder, ausnahmslos jede und jeder, hält sich an irgend einem Punkt nicht an Gottes Gebot. Immer wieder übertreten Menschen irgend eine Richtlinie unseres Schöpfers. Weil wir Menschen sind, sind wir unvollkommen und können gar nicht den Zustand erreichen, aus uns selbst heraus gerecht zu sein. Menschen machen Fehler, vor anderen Menschen und auch Fehler vor Gott. Übertretungen, die uns Menschen von Gott trennen, nennt die Bibel Sünden.

Nein, haben Sie keine Angst, ich halte Ihnen jetzt keine “Moral-Predigt”. Ich selbst bin nicht besser und nicht schlechter als andere Menschen auch. Ich habe Gottes Gnade nötig. Wie komme ich dazu?

“Durch den Glauben”, sagt Paulus, “durch den Glauben sind wir gerecht geworden”. Ich muss also gar keine großen Taten vollbringen, um mich aus der Misere heraus zu schaffen. Und: ich könnte es auch gar nicht. Niemand könnte das. Sonst würde es in unserem Predigttext heißen: “Ihr müsst dies und das und jenes tun, und dann könnt Ihr wieder vor Gott kommen”. Aber so heißt es nicht! Wir dürfen, so wie wir sind, vor Gott kommen, zu jeder Zeit! “Wir haben Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus.”

Wie sieht er aus, dieser Friede aus Glauben? Verändert er mich? Lasse ich mich auf Jesus überhaupt ein? – Nun, ich kann alles beim Alten lassen. Weiter so, wie bisher. Ja keine Veränderung. Was sollen die Leute denken? Und außerdem: Warum überhaupt? – Es gibt Leute, die sind damit nicht zufrieden. Sie wollen wirklich Frieden, Frieden mit Gott, weil sie erkennen, dass sie erst dann, wenn diese Beziehung klar ist, friedfertig mit ihren Mitgeschöpfen umgehen können. Und dann kommen wir an Jesus Christus nicht vorbei. Immer wieder, jeden Morgen neu, steht er da mit seiner Einladung: “Ihr plagt euch mit schweren Lasten, die ihr zu tragen habt. Kommt alle zu mir; ich will euch die Last abnehmen. Ich werde euch Frieden geben!” (Matthäus 11,28 in Anlehnung an die Übersetzungen „Die Gute Nachricht Bibel“ 1997 und „Hoffnung für alle“ 1996)

Jesus will uns frei machen, wirklich frei. Was für ein wohltuendes Gefühl, wenn ich diesen Frieden spüren kann: Nichts steht mehr zwischen meinem Schöpfer und mir. Durch Jesus habe ich Frieden mit Gott. Deshalb brauche ich Jesus. Er soll der Herr in meinem Leben sein, damit ich den Zugang zu Gott behalte.

Dass Gott mich annimmt, so wie ich bin, das ist Gnade. Jesus verschafft sie mir. Ich brauche Gnade, ich brauche Jesus, sonst wäre ich verloren. Paulus schreibt: “Wir stehen in dieser Gnade”. Haben wir Jesus zum „Chef“ unseres Lebens, haben wir auch Gnade bei Gott.

Nun fängt unser Briefeschreiber an, zu “rühmen”. Ruhm und Ehre gehört eigentlich nur Gott allein. Das weiß auch Paulus. Was “rühmt” er also hier in unserem Bibelabschnitt? “Wir rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird”, schreibt Paulus. Aha, das ist ihm also besonders wichtig: Die Hoffnung, die er hat. Und die er nicht hätte, wenn er den Zugang zu Jesus nicht hätte. Weil er sich aber auf Jesus einlässt, hat er Zugang zur Gnade und das lässt ihn hoffen. Aber worauf? “Auf die zukünftige Herrlichkeit, die Gott geben wird.” Da ist er sich seiner Sache ganz sicher.

Kein Zweifel: Gottes Herrlichkeit wird kommen. Daran will er unbedingt teilhaben. Und Sie? Der Unfriede hier und alle Sorgen und alles Übel und alles Leid, das kann’s ja wohl nicht sein, was Gott für ewig gewollt hat. Manchmal, wenn Christen davon erzählen, dass Gott eine neue Welt erschaffen wird, in der es nur noch Frieden geben wird, werden sie manchmal ausgelacht. Aber ich glaube, wünschen würden es sich die Menschen, die da spotten, auch: Frieden, dauerhaften Frieden. Leute wie Paulus machen mir da Mut, auch in unserer Zeit von diesem Frieden zu erzählen. Paulus wurde mehr als nur ein Mal wegen seines Glaubens ausgelacht und unbeirrt ist er sich ganz gewiss: “Bei Gott wird es ewigen Frieden geben”. Er sagt sogar: “Wir rühmen uns der Hoffnung auf diese Herrlichkeit”. Ja, daran möchte ich auch teilhaben.

Das war aber noch nicht alles, liebe Gemeinde, Paulus rühmt sich und seine Mitchristen auch noch wegen etwas anderem: “Wir rühmen uns auch der Bedrängnisse”. An dieser Stelle bin ich zuerst nicht so ganz einverstanden. Am liebsten würde ich dem Absender einen Antwortbrief schreiben: “Lieber Paulus, du hast schon einige Bedrängnisse erlebt, ich weiß. Aber weshalb sollen wir Christen uns unserer Bedrängnisse rühmen? Ich bin froh, dass ich mein Leben in Jesu Hand gegeben habe, ja. Aber rühmen, dass ich in Bedrängnis gerate? Das verstehe ich nicht.

Und dann ist da noch eine Stelle, über die ich gestolpert bin, lieber Paulus. Du schreibst: «Bedrängnis bringt Geduld». Also weißt Du, lieber Paulus, was uns heute bedrängt? – Da hat ein Unternehmer eine neue Lagerhalle gebaut, weil er einen großen Auftrag in Aussicht hatte. Jetzt ist der Kunde abgesprungen und unser Unternehmer weiß nicht, ob er alle Mitarbeiter weiter beschäftigen kann, ohne selbst Pleite zu gehen. Das ist Bedrängnis! – Da steht eine ärztliche Untersuchung an und der Patient hat Angst, wie die Diagnose ausfällt. Das ist Bedrängnis! – Morgen schreiben ein paar Konfirmanden eine Mathearbeit und wer nicht gebüffelt hat, fällt womöglich durch. Das sind Bedrängnisse! Da sitzt ein Lektor an einer Gottesdienstvorbereitung und draußen rufen die Kinder: «Papa, gehst Du mit uns Schlittenfahren?» Freilich, die Predigt muss auf Termin ausgearbeitet sein, aber morgen taut es und da wird der Schnee weg sein. Auch das ist Bedrängnis. Lieber Paulus, unsere Bedrängnisse bringen Hektik und Stress, und Du schreibst, Bedrängnisse bringen Geduld? Wie meinst Du das?”

Schauen wir, liebe Gemeinde, ob Paulus nicht die Antwort bereits geschrieben hat. Ulrich Wilckens z.B. übersetzt meine Stolperstelle so: “Doch nicht nur das – wir rühmen uns auch inmitten von Bedrängnissen”. So kann man das also auch verstehen: Auch, wenn alles auf mich einstürmt, wenn ich gar nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht, auch dann darf ich ganz gewiss sein, dass Gottes Zusage mir gilt.
Auch dann brauche ich meine Hoffnung nicht über Bord zu werfen. Als Paulus diesen Brief schrieb, musste er damit rechnen, gefangen genommen zu werden, und er schrieb trotzdem:
“Bedrängnis bringt Geduld”. Er warf sein Vertrauen nicht weg. Auch dann nicht, als ihm die Bedrängnis mehr Geduld abverlangte als sie ihm brachte.

Manchmal erleben wir das auch in unseren Bedrängnissen. Vielleicht braucht es noch Zeit, bis du Frieden mit Gott wirklich spüren kannst. Aber sei gewiss: Jesus lässt dich nicht allein. Er kennt dich, er liebt dich, er nimmt dir die Last. Du sollst frei durchatmen.

So gestärkt lesen wir weiter in unserem Briefabschnitt: “Geduld aber bringt Bewährung”. Hier spricht einer aus Erfahrung. Aus Lebens-Erfahrung. Paulus weiß, was sich bewährt. Manches hat er erlebt, an manchem ist er gescheitert, woran andere längst verzweifelt wären und einfach aufgegeben hätten. Aber Paulus weiß genau, woran er sich halten kann. Geduldig kann er aushalten, ertragen. Sein Vertrauen in Jesus Christus bewährt sich. Mit dieser Erfahrung ist er nicht allein. Viele Menschen vor ihm, mit ihm und nach ihm haben die gleiche Erfahrung gemacht: Vertraue auf Jesus Christus. Bleib dabei. Vielleicht hilft er dir nicht genau so, wie du es dir gerade vorstellst, aber er hilft dir. Da heißt es auch manchmal: Übe dich in Geduld. Wer das durchgestanden hat und dann erlebt hat, ja, Gott hat mir geholfen! und diese Erfahrung immer wieder gemacht hat, der kann sagen: “Geduld bringt Bewährung”. Lassen wir uns von Paulus ermutigen, liebe Gemeinde, am Vertrauen auf Jesus Christus fest zu halten.

“Bewährung aber bringt Hoffnung”. Damit sind wir fast am Ziel: Auf diese Hoffnung läuft seine Argumentationskette hinaus. Gott wird ihn nicht enttäuschen. Seine Herrlichkeit wird kommen. Paulus hat Frieden mit Gott. Das wollte er seinen Mitchristen in Rom nahe bringen und das sagt er uns auch heute: Habt Frieden mit Gott. Das kann uns gelingen, weil Gott seine Liebe ausgegossen hat. Gott hat seine überschwängliche Liebe ausgegossen, liebe Gemeinde. Und das nicht nur auf Paulus. Gott hat seine Liebe ausgegossen in unsere Herzen! Das ist Nahrung, mit der wir etwas anfangen können. Wo Gottes Liebe ausgegossen wird, da will ich mein Herz weit aufmachen, wie ein Schmetterling, der mit aufgefalteten Flügeln Sonne tankt, Wärme und Kraft.

III

Liebe Gemeinde!

Es gibt eine Möglichkeit, inneren Frieden zu haben: Wir dürfen uns an Gott wenden, mit allem, was uns bewegt. Im Vertrauen auf Jesus haben wir Zugang zu ihm. Denn Gott hat seine Liebe ausgegossen in unsere Herzen.

Das wünsche ich Ihnen, dass Sie ganz viel von der Liebe Gottes spüren, die er auch in Ihr Herz ausgegossen hat.

Amen.

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