Unbequemer Rufer in der Wüste
Johannes der Täufer, der letzte große Prophet, als Adventsgestalt
Predigttext: Lukas 3, 1-14 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)
(1) Im fünfzehnten Jahr der Herrschaft des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Statthalter in Judäa war und Herodes Landesfürst von Galiläa und sein Bruder Philippus Landesfürst von Ituräa und der Landschaft Trachonitis und Lysanias Landesfürst von Abilene, (2) Als Hannas und Kaiphas Hohepriester waren, da geschah das Wort Gottes zu Johannes, dem Sohn des Zacharias, in der Wüste. (3) Und er kam in die ganze Gegend um den Jordan und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden, (4) Wie geschrieben steht im Buch der Reden des Propheten Jesaja (Jesaja 40, 3-5): „Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn und macht seine Steige eben! (5) Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden; und was krumm ist, soll gerade werden, und was uneben ist, soll ebener Weg werden. (6) Und alle Menschen werden den Heiland Gottes sehen.“ (7) Da sprach Johannes zu der Menge, die hinausging, um sich von ihm taufen zu lassen: Ihr Schlangenbrut, wer hat denn euch gewiß gemacht, daß ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? (8) Seht zu, bringt rechtschaffene Früchte der Buße; und nehmt euch nicht vor zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken. (9) Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt; jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. (10) Und die Menge fragte ihn und sprach: Was sollen wir denn tun? (11) Er antwortete und sprach zu ihnen: Wer zwei Hemden hat gebe dem, der keines hat; und wer zu essen hat, tue ebenso. (12) Es kamen auch die Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen denn wir tun? (13) Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr als euch vorgeschrieben ist! (14) Da fragten ihn auch die Soldaten und sprachen, was sollen wir denn tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemandem Gewalt oder Unrecht und laßt euch genügen an eurem Sold!Vorbemerkungen
Mit der dritten Perikopenreihe tritt noch deutlicher heraus, was ohnehin durch das altkirchliche Evangelium Thema des dritten Adventsonntags ist: Johannes der Täufer. Angesichts des Predigttextes erscheint es sinnvoll, nach zwei Bereichen Ausschau zu halten: Zum einen die gesamte Breite der neutestamentlichen Überlieferung über Johannes den Täufer, zum anderen die große Austrahlung dieser Gestalt in der Frömmigkeitsgeschichte der Christenheit – wie viele Kirchen sind nach ihm benannt, wie stark ist die Bildtradition, die ihn darstellt. Innerhalb der biblischen Traditionen, die sich um die Gestalt Johannes des Täufers ranken, bietet der Text von Lk 3 zwei Besonderheiten: Die synchronistische Einordnung in die Zeitgeschichte und die sogenannte „Standespredigt“. Der Gedanke ist reizvoll und wohl auch ertragreich, die eindrückliche „Standespredigt“ des Täufers in ihrem historisch genau markierten Umfeld ernst zu nehmen und unter heutigen Bedingungen die Frage neu zu beantworten: „Was sollen wir tun?“ Die Aufgaben von Zöllnern und Soldaten haben sich grundlegend gewandelt, aber die Regel: „Fordert nicht mehr als vorgeschrieben ist und tut niemanden Gewalt an“, ist angesichts von Foltervorwürfen in der Bundeswehr und der zahllosen Korruptionsfälle in unserer Bürokratie immer noch hochaktuell. Vor allem aber gilt für unser diakonisches und sozialpolitisches Denken und Handeln uneingeschränkt damals wie heute die Aufforderung: Wer zwei Hemden hat, gebe dem, der keines hat etc.! Aber mit einer modernisierten Standespredigt könnte die Adventsbotschaft sich leicht im weiten Feld zweifellos wichtiger und notwendiger ethischer und diakonischer Appelle verlieren. Mit meinem Vorschlag gehe ich den Weg, die Gestalt des Täufers plastischer darzustellen als es der Predigttext bietet. Insgesamt kann ich davon ausgehen, daß die Gemeinde, für die diese Predigt entworfen ist, auch etwas anspruchvolleren Argumentationen zu folgen gewohnt ist. Da, wo mein Vorschlag vielleicht besonders steil abhebt, beim Vergleich zwischen dem Sterben des Täufers und dem Sterben Jesu, da wird vermutlich nicht jede Kollegin, nicht jeder Kollege, mitgehen mögen. Die Predigt setzt an einer Stelle voraus, daß zuvor das Evangelium aus Mt 11 gelesen wurde.Liedvorschläge:
Gott, heilger Schöpfer (EG 3), O Heiland, reiß die Himmel auf (EG7), Wie soll ich dich empfangen (EG11), Gott sei Dank (EG 12).Liebe Gemeinde,
zu der Zeit, da Kofi Annan Generalsekretär der Vereinten Nationen, George W. Bush Präsident der Vereinigten Staaten, José Manuel Barroso Präsident der EU-Kommission, Gerhard Schröder Kanzler der Bundesrepublik Deutschland und Bischof Huber, Vorsitzender des Rates der EKD war, hörten die Menschen in diesem Land auf die biblische Botschaft: Bereitet dem Herrn den Weg und tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. Und die Soldaten der Bundeswehr fragten den Prediger: Was sollen wir tun? Und er antwortete: Tut niemanden Gewalt an und laßt nicht zu, daß in euren Reihen irgend etwas geschieht, was als Folter bezeichnet werden könnte. Und die Bediensteten der Kommunen, der Länder und des Bundes, Angestellte und Beamte, fragten den Prediger: Was sollen wir tun? Und er antwortete: Haltet euch an Gesetz und Recht und laßt keinerlei Korruptionsverdacht aufkommen! Und von allen Zeitgenossen forderte er: Wer mehr hat als andere, teile mit ihnen!
I.
Sie sehen, liebe Gemeinde, man kann die Worte des Lukasevangeliums sehr direkt in unsere Gegenwart übertragen. Der Evangelist legte Wert auf die vielen Namen der Regierenden. Die Predigt dieses Täufers mit dem Namen Johannes ist ganz konkret an die Menschen seiner Zeit gerichtet. Wir hören sie nun als Menschen unserer Zeit unter den Bedingungen, die unser Leben bestimmen. Und wir spüren, sie haben in zweitausend Jahren nichts an Aktualität eingebüßt.
Nur eines ist wirklich anders als damals: Es gibt unter uns keinen Prediger, dem die Menschen zuströmen und zuhören, von dem sie Weisung für ihren Alltag erwarten. Dieser Johannes ist eine Ausnahmeerscheinung unter allen Gestalten der Bibel. Er ist der letzte der Propheten des alten Bundes und schlägt die Brücke zum neuen Bund, zu Jesus Christus. Um ihn und die Bedeutung seines Wirkens zu erfassen, müssen wir mehr in den Blick nehmen als das, was der Evangelist Lukas in unserem Predigttext schildert.
Das erste Kapitel des Lukasevangeliums berichtet uns von den außerordentlichen Ereignissen, die sich um die Geburt des Täufers rankten. Seine Eltern, der Priester Zacharias und dessen Frau Elisabeth, waren hochbetagt und kinderlos. Als Zacharias seinen Tempeldienst wahrnahm, erschien ihm der Engel Gabriel und sagte ihm, seine Frau werde ihm einen Sohn gebären und er solle ihn Johannes nennen. Er werde schon von Mutterleibe an mit dem Heiligen Geist erfüllt werden. Und so geschah es. Sechs Monate später erschien der Engel Gabriel der Maria und verkündigte ihr, sie werde den Sohn Gottes gebären, des Reich kein Ende haben wird. Diese Geschichte ist ein Thema des vierten Advents. Die Kirche hat den Geburtstag des Täufers dem 24. Juni zugeordnet und die Geburt Jesu dem 24. Dezember. Beides markiert den Jahreslauf der Sonne: Von der Sommersonnenwende an geht ihr Lauf abwärts, bis an seinem tiefsten Punkt zur Wintersonnenwende Jesus als das Licht in der Finsternis erscheint. Es ist bemerkenswert, daß in der Ordnung des Kirchenjahres bei zwei Personen nicht der Todestag, sondern der Geburtstag gefeiert wird: bei Maria und bei dem Täufer. Johannes der Täufer ist der Höhepunkt all dessen, was es ohne Jesus und vor ihm geben konnte.
Das Lukasevangelium erzählt auch die anrührende Geschichte vom Besuch der Maria bei Elisabeth, die erlebt, wie das Kind in ihrem Leib die Nähe Jesu spürt und vor Freude hüpft. Bei diesem Besuch stimmte Maria den berühmten Lobgesang, das Magnificat, an: „Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes …“ „Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllt er mit Gütern und läßt die Reichen leer ausgehen.“ Etwas von diesem Geist der Veränderung, ja des Umsturzes kennzeichnet auch das Wirken des Täufers. Er predigt nicht im Tempel. Er geht hinaus in die Wüste. Sein ganzes Auftreten zeigt, daß das Heil nicht von den Herrschenden und nicht von den Opfern im Tempel zu erwarten ist. Er predigt Buße, Umkehr, Aufbruch zu Neuem. Er wählt die Taufe im Jordan als das Zeichen der Vergebung für alle Sünden der Menschen. Kein Ritual der reichen Tradition jüdischer Frömmigkeit erscheint ihm geeignet, den Umbruch der Zeiten zu gestalten. Die Wassertaufe wäscht rein von dem, was Menschen befleckt, und bewahrt sie vor dem Untergang im kommenden Weltgericht.
Jesus ist zu Johannes hinausgegangen in die Wüste und hat sich von ihm taufen lassen. Keiner anderen Autorität seiner Zeit hat Jesus sich so weit genähert, sich ihr zugeordnet, ja man kann sagen, sich ihr untergeordnet. Und – wie die Bibel berichtet – wurde gerade diese Unterordnung dadurch bestätigt, daß sich der Himmel über dieser Taufe auftat und der Heilige Geist in Gestalt einer Taube auf Jesus herabkam. Damit rücken diese beiden Männer, Jesus und Johannes, nahe aneinander heran. Auf keinen anderen ist Jesus so sehr zugegangen. Als Johannes eingesperrt wurde, fing Jesus an zu predigen. Seine Botschaft wird im Matthäusevangelium mit exakt den gleichen Worten zusammengefaßt, mit denen auch die Predigt des Täufers wiedergegeben wird: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe“ (Mt 4,17).
II.
Wer Jesus und den Täufer so nahe beieinander sieht, muß dann aber auch erkennen, wie Jesus seinen eigenen Weg dann ganz anders ging als es die Spuren des Täufers vorgezeichnet haben. Das zeigt sich in ihrem Sterben. Markus und Matthäus erzählen die eindrucksvolle Geschichte von der haßerfüllten Herodias, der Frau mit der Herodes Antipas in unrechtmäßiger Ehe zusammenlebte. Weil Johannes diese Verbindung kritisierte, stiftete sie ihre Tochter Salome an, das Haupt des Johannes zu fordern. So starb denn der letzte Prophet Israels. Aber das ist nur ein Detail des ganzen Geschehens. Die große Protestbewegung, die Johannes auslöste, wurde zu einer politischen Macht. Das bezeugen gerade die außerchristlichen Quellen. König Herodes Antipas ließ Johannes gefangen setzen und hinrichten, weil er insgesamt der Staatsordnung gefährlich wurde.
Das Sterben Jesu hat eine ganz andere Dimension. Auch eine rein historische Betrachtung zeigt, daß der Prozeß Jesu von religiösen Motiven beherrscht wurde, politische Akzente wurden ihm nur untergeschoben. Er starb, weil er sich denen zuwendete, die von den religiösen Autoritäten seiner Zeit ausgegrenzt wurden: den Kranken und Armen, den Zöllnern und Sündern; kurzum, weil er der Messias war, kein politischer Revolutionär. Das heißt natürlich nicht, daß mit Jesu Wirken keine politischen Konsequenzen verbunden wären, wie die Geschichte bis heute zeigt, genauer: zeigen sollte.
Daß die Botschaft des Täufers so ganz auf das politische Gleis abgeschoben werden konnte, lag an ihrer einseitigen Ausrichtung auf das drohende Weltgericht. Dem Bestehenden ist die Axt an die Wurzel gelegt. Im Feuer werden alle vergehen, die nicht Buße tun und sich taufen lassen. Wie anders klang im Munde Jesu der Ruf zur Buße. Da wurde aus der Drohbotschaft die frohe Botschaft von der rettenden Gnade Gottes. Wie anders klingt doch die Bergpredigt als die Täuferpredigt am Jordan!
Wir haben in der Lesung des Evangeliums gehört, wie Jesus auf die Anfrage des gefangenen Täufers eingeht: „Bist du es, der da kommen soll?“ Jesus gibt eine indirekte Antwort: „Geht hin und sagt Johannes, was ihr hört und seht: Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und den Armen wird das Evangelium gepredigt; und selig ist, wer sich nicht an mir ärgert.“ Diese Antwort ist eindeutig! All das, was das Wirken Jesu charakterisiert, war mit dem Auftreten des Täufers noch nicht gegeben. All das kennzeichnet die Zeit des Heils und der Errettung.
Wenn wir noch einige Verse weiter lesen in diesem elften Kapitel des Matthäusevangeliums finden wir in Jesu Worten die Gegenüberstellung: „Johannes ist gekommen, aß nicht und trank nicht; so sagen sie: Er ist besessen. Der Menschensohn ist gekommen, ißt und trinkt; so sagen sie: Siehe, was ist dieser Mensch für ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder!“ Damit gibt Jesus zu erkennen, daß sich sein Lebensstil von dem des Täufers grundsätzlich unterscheidet. Aber er lebt nicht anders als Johannes, weil man es den Leuten ja doch nicht recht machen kann, sondern weil mit ihm eine neue Zeit angebrochen ist. Die Askese, die harte Vorbereitungszeit ist überstanden, nun ist Freudenzeit! Was Jesus mit seinen Worten beschreibt, ist der Übergang von der Advents- zur Weihnachtszeit. Der asketische Lebensstil des Täufers, seine Forderungen nach Recht und Gerechtigkeit, haben ihre Zeit, aber sie haben nicht ihren Wert in sich, sondern als unverzichtbare Vorbereitung des Kommenden.
III.
Die Menschheit hat es bitter nötig, daß ihr immer wieder neu gesagt wird, was Johannes der Täufer gepredigt hat: Hört auf mit der Korruption, mit der Gewalt, mit der Ungleichheit in der Verteilung der Güter! Das alles sind Schlaglöcher und Felsbrocken auf dem Weg, der dem Neuen gebaut werden muß. Straßenbauarbeiten sind immer eine Belästigung. Notwendig, aber vorläufig. Man kann sie nur ertragen, bejahen und durchhalten im Blick auf die Zukunft, die sie eröffnen.
Viele von Ihnen kennen den Isenheimer Altar des Matthias Grünewald. Dieser überragende Maler hat die Kreuzigung Jesu dargestellt. In der Mitte der Gekreuzigte, links von ihm Maria mit dem Jünger Johannes und Maria Magdalena, rechts neben dem Kreuz in geradezu monumentaler Größe steht Johannes der Täufer. Wie kommt der Täufer unter das Kreuz? Das ist zweifellos unhistorisch, aber um so aussagekräftiger. In der linken Hand hält der Täufer eine aufgeschlagene Bibel. Mit der Rechten aber deutet er auf den Gekreuzigten und der Maler hat den Zeigefinger ganz unrealistisch groß gemalt. Johannes der Täufer ist der Zeigefinger des Alten Bundes, der den Gekreuzigten beglaubigt als den, in dem sich alle Erwartungen Israels erfüllt haben. Um dies alles noch zu unterstreichen, griff der Maler noch zu einem etwas ungewöhnlichen Mittel, etwas, was wir sonst in seinen Bildern nicht finden: Er setzte über den ausgereckten Arm des Täufers einen Text aus dem Johannesevangelium in Latein: Illum oportet crescere, me autem minui – „Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen“.
Johannes der Täufer steht für all das, was ohne Jesus dem Menschen an Gottsuche und Gesetzestreue möglich war. Er ist der Größte des alten Bundes, weil er erkannt hat, daß da ein größerer und tieferer Bund sich anbahnt; daß all das, was zuvor für ihn wichtig war, zurücktritt vor dem Neuen, das mit Jesus gekommen ist. An ihm kommt niemand vorbei auf dem Weg zu Jesus, weil an ihm zu lernen ist, daß auch das Größte, was Menschen hervorbringen können an Frömmigkeit und der Suche nach Gerechtigkeit, klein werden muß vor dem, was Jesus uns bringt, überstrahlt wird von seinem Licht. Weil an ihm zu lernen ist, daß der Größte unter uns Menschen derjenige ist, der seine Grenzen kennt und weiß, daß er nicht der Größte ist, sondern dem Größten dient.
Wie kommt der Täufer unter das Kreuz Jesu? Die Frage könnte auch lauten: Wie kommt Johannes der Täufer in unsere Adventszeit? Wir brauchen ihn, damit wir den Weg, auf dem wir uns befinden, nicht einfach so liegen lassen, wie er ist, aber zugleich auch, um zu erkennen, daß all unser Tun klein wird vor der kommenden Herrlichkeit.
Bereitet dem Herrn den Weg. Strengt euch an mit allem, was euch an Kräften und Möglichkeiten gegeben ist, nicht aus Angst vor dem Weltuntergang, sondern in der Vorfreude des Glaubens: Siehe, der Herr kommt gewaltig!
Amen