Vergebliche Liebesmühe?

Gott will einen blühenden Garten des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe

Predigttext: Jesaja 5,1-7
Kirche / Ort: 02906 Mücka (Gebelzig und Förstgen)
Datum: 12.03.2006
Kirchenjahr: Reminiszere (2. Sonntag der Passionszeit)
Autor/in: Pfarrer Mag. theol. Ulrich Hutter-Wolandt

Predigttext: Jesaja 5, 1-7 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)

1 Wohlan, ich will meinem lieben Freunde singen, ein Lied von meinem Freund und seinem Weinberg. Mein Freund hatte einen [a] Weinberg auf einer fetten Höhe. 2 Und er grub ihn um und entsteinte ihn und pflanzte darin edle Reben. Er baute auch einen Turm darin und grub eine Kelter und wartete darauf, dass er gute Trauben brächte; aber er brachte schlechte. 3 Nun richtet, ihr Bürger zu Jerusalem und ihr Männer Judas, zwischen mir und meinem Weinberg! 4 Was sollte man noch mehr tun an meinem Weinberg, das ich nicht getan habe an ihm? Warum hat er denn schlechte Trauben gebracht, während ich darauf wartete, dass er gute brächte? 5 Wohlan, ich will euch zeigen, was ich mit meinem Weinberg tun will! Sein Zaun soll weggenommen werden, dass er verwüstet werde, und seine Mauer soll eingerissen werden, dass er zertreten werde. 6 Ich will ihn wüst liegen lassen, dass er nicht beschnitten noch gehackt werde, sondern Disteln und Dornen darauf wachsen, und will den Wolken gebieten, dass sie nicht darauf regnen. 7 Des HERRN Zebaoth Weinberg aber ist das Haus Israel und die Männer Judas seine Pflanzung, an der sein Herz hing. Er wartete auf Rechtsspruch, siehe, da war Rechtsbruch, auf Gerechtigkeit, siehe, da war Geschrei über Schlechtigkeit.

Exegetisch-homiletische Erwägungen

I. Der Prophet Jesaja lebte im 8. Jahrhundert v. Chr. in Jerusalem und wirkte vom Todesjahr des Königs Usia (736) bis zum Ende des Sanheribfeldzuges im Jahre 701 v. Chr. Das so genannte Weinberglied kann historisch in die wirtschaftliche und politische Aufschwungphase in Israel um das Jahr 735 v. Chr. eingeordnet werden. Die führenden Schichten des Landes hatten durch die intensiven wirtschaftlichen Beziehungen mit den Nachbarländern beträchtlichen Reichtum erwirtschaftet: Die Oberschicht wurde immer wohlhabender. Dem gegenüber stand die zunehmende Entrechtung der ländlichen Bevölkerung, was zu einer Verschlechterung der sozialen Situation in Israel führte. Jesaja greift diese Spannung und die Rechtsverstöße auf und setzt sich als leidenschaftlicher Ankläger für die ärmere Landbevölkerung ein, in dem er das unsoziale Verhalten der Oberschicht anprangert. Die aktuelle Rechtspraxis in Israel wird dem Gottesrecht gegenübergestellt. Und an der „Einstellung zum Gottesrecht entscheidet es sich, ob das Verhältnis einer Gemeinschaft zu Gott in Ordnung ist. Die Rechtspflege ist für Jesaja der ausgezeichnete Ort, an dem es zutage tritt, wie man es mit Gott meint“ (von Rad, Theologie des Alten Testaments, Bd. II, 156). Der Prophet begegnet uns in diesem Text wie ein mittelalterlicher Minnesänger, der ein Liebeslied vorträgt. Im Alten Testament ist der Weinberg Symbol der Geliebten oder der Braut (vgl. Hohes Lied 8, 11ff.). Der Prophet beschreibt, wie der Liebende mit seinem Weinberg umgeht und was er für seinen Weinberg tut: Da werden Steine entfernt und besonders gute Reben gepflanzt. Schließlich wird ein Steinturm zum Schutz vor Dieben gebaut und eine Mauer errichtet, die Tiere fernhalten soll. Zu guter letzt wird eine Kelter errichtet. Derjenige, der den Weinberg bearbeitet, nimmt seine Aufgabe sehr ernst und sieht ungeduldig seinem Erfolg entgegen. Umso enttäuschter muss er gewesen sein, als der Weinberg nur Faulbeeren hervorbrachte. Das Urteil, zu dem Jesaja die Zuhörer auffordert, dürfte diesen nicht schwer gefallen sein. Nicht der Weinbergbesitzer ist daran schuld, sondern der Weinberg. Er hat all die Mühe, die aufgewandt wurde, um gute Früchte zu bringen, ausgeschlagen. Aus dem Liebeslied des Propheten wird ein Lied der Anklage. V. 5f beschreibt Jesaja, was der Winzer nun tun wird: Er wird den Weinberg nicht vernichten, aber er wird aufhören, ihn zu pflegen und wird ihn nicht mehr bearbeiten. Der Weinberg kann vor sich hin wachsen und wuchern. Ja sogar Regen und Segen wird er fernhalten. Nun wird deutlich, wer der Freund, der Weinbergbesitzer, ist, der sogar über Regen verfügen kann: Es ist allein der Gott Israels. Mit V. 7 verlässt Jesaja seine Rolle. Er gibt das Geheimnis um den Weinberg preis. Es geht ihm in seinem Lied um das Volk Gottes. Das Volk ist die Pflanzung, an der Gottes Herz hing. Aber das Gottesvolk bringt schlechte Früchte: Rechtsbruch statt Rechtsspruch, Schlechtigkeit statt Gerechtigkeit wie Luther sprachlich meisterhaft übersetzt hat. Weil das Recht missachtet wird und sich Gottes Hoffnung nicht erfüllt, wird das Land den Feinden übergeben. Hinzu kommt, dass Gott dem Volk seine Zuwendung, d.h. seinen Schutz und Segen entziehen wird. Nur ein Volk, das Recht und Gerechtigkeit zu seiner ethischen Maxime erhebt, wird von Gott nicht aufgegeben. Doch bleibt Jesaja nicht bei dieser Gerichtsankündigung stehen, in Jes 27, 2-6 steht ein späteres Weinberglied, in dem von der kommenden Heilstat Gottes die Rede ist. Nach dem Verständnis des Propheten kommt Heil im Schatten des Gerichts. „Erst von ihrer Heilsverkündung aus kommt ihre Gesetzespredigt ins rechte Licht“ (von Rad, Theologie des AT, Bd. II, 192). II. Die Klagen des Jesaja klingen auch in unseren Ohren höchst aktuell: Auch in unserer Gesellschaft wird beklagt, dass der Schicht der Reichen die wachsende Schicht der Elenden und Armen gegenübersteht. War bei den Vätern des Grundgesetzes der Satz „Eigentum verpflichtet“ noch gefüllt mit der Lehre einer „sozialen Marktwirtschaft“, die mit Namen wie Ludwig Erhard, Alfred Müller-Armack und Wilhelm Röpke verbunden ist, so dient Eigentum heute nur noch zur Profitmaximierung. Wichtig ist im Weinberglied Jesajas, dass das Liebesmotiv bis in die Gerichtsankündigung von V. 7 zu finden ist. Gott ist und bleibt der liebende Gott, Israel bleibt seine Pflanzung, an der sein Herz hängt. Dies könnte auch eine Brücke zum Sonntag Reminiscere sein, dessen Sonntagsevangelium Mk 12,1–12 das Weinberglied aufnimmt. Jesus verändert das Lied in sofern, dass es nicht mehr die Zerstörung Israels zum Thema hat, sondern die Tötung des Sohnes. Für Jesus heißt das in der Konsequenz: Ein Mensch ohne Nächstenliebe ist nicht lebensfähig. Der Text erinnert in eindringlicher Weise an das Gottesrecht und fragt uns heute nach unserer Verantwortung in Kirche und Gesellschaft. Vielleicht müssen wir uns eines Tages von nachwachsenden Generationen fragen lassen, warum wir geschwiegen haben zu so viel Ungerechtigkeit im Inneren unseres Landes, warum wir die Abschiebung von Flüchtlingen in Länder, in denen ihnen Gefahr droht, tolerieren oder warum wir es zulassen, dass tagtäglich unsere Umwelt verschmutzt, Regenwälder abgeholzt oder die Flüsse und Seen verunreinigt werden. Es geht an diesem Sonntag aber nicht darum, eine Strafpredigt zu halten. Denn Menschen – und das wusste schon Martin Luther – werden durch Strafe nicht besser gemacht. Schon im Römerbrief heißt es: „Weißt du nicht, dass Gottes Güte dich zur Buße treibt?“ (Röm 2,4). Die Verkündigung der guten Nachricht von Gottes Liebe in Jesus Christus muss das Zentrum sein. Auch der Weinberg bleibt Gegenstand der Liebe Gottes in aller Trauer und in allem Zorn. Gott erscheint bei Jesaja nicht als ein Gott, dem alles egal ist, der über den Wolken wohnt. Nein, Gott ist ein Gott, der seinem Volk nachgeht, der sich um die Menschen kümmert, der sie liebt und zu ihnen immer in Beziehung steht.

Lieder:

„Komm in unsre stolze Welt“ (EG 428); „Laudate, omnes gentes“ (EG 789.2); „Von Gott will ich nicht lassen“ (EG 365).

Literatur:

Willem A. M. Beuken, Jesaja 1-12, Freiburg – Basel – Wien 2003 (gute neuere Literaturangaben!); Peter Höffken, Probleme in Jesaja 5, 1-5, in: ZThK 79/1982, 392-410; Gerhard von Rad, Theologie des Alten Testaments, Bd. II, München 19756; Hans Wildberger, Jesaja Kap. 1-12, Neukirchen 1972 (BKAT X,1).

zurück zum Textanfang

Liebe Gemeinde!

Davon kann ich ein Lied singen… Vielleicht hat ja Jesaja so begonnen. Haben wir nicht alle schon einmal diese Redewendung benutzt? Davon kann ich ein Lied singen … das sagen wir, wenn wir sauer sind, wenn uns etwas bedrückt. Jesaja, der Prophet im Alten Testament, der im 8. Jahrhundert v. Chr. in Jerusalem gelebt hat, war auch sauer und singt in dieser Situation ein Lied, das Weinberglied, wie es genannt wird.

(Lesung des Predigttextes)

Davon kann ich ein Lied singen, wie mühsam der Weinanbau ist. Als Jugendlicher habe ich das bei meinen Verwandten an der Mosel immer in den Herbstferien erlebt, wenn ich bei der Weinlese geholfen habe. Weinbau ist ein mühsames Geschäft, das weiß jeder, der in diesem Bereich tätig ist oder der bei der Weinlese mitgemacht hat. Der Weinberg muss angelegt werden, die Bepflanzung ist wegen der Steilhänge schwierig und zudem sind die Weinstöcke auch noch empfindlich. Da kann es schon einmal passieren, dass wegen schlechter Witterung oder wegen Frostschäden die Erträge bescheiden ausfallen. Trotzdem können wir in jeden Penny, Lidl, Aldi oder wie die Supermärkte auch heißen, „gut und günstig“ eine Flasche Wein kaufen. Wissen wir eigentlich, welche Mühe in der Herstellung des Weines steckt und was die Weinbauer für ihren Wein bekommen, besonders dann, wenn sie in der Dritten oder Vierten Welt leben?

Was wissen wir von anderen Mühen z.B. den Mühen von Fabrikarbeitern in der Werkshalle, wenn sie am Fließband stehen, um etwas zu produzieren, was wissen wir von der Arbeit und den Problemen in der Landwirtschaft, wenn wir Brot, Wurst oder Fleisch essen? Was wissen wir von Problemen und Enttäuschungen der Lehrer, die tagtäglich mit schwierigen oder vernachlässigten Schülern zu tun haben? Was wissen wir von Hausfrauen, die dafür sorgen, dass die Wohnung sauber bleibt und die den Kindern immer wieder ihre „Klamotten“ oder andere Dinge hinterher tragen müssen? Was wissen die normalen Gemeindeglieder von den Mühen und Problemen, die heute ein Gemeindekirchenrat hat, wenn es um die Finanzlage der Gemeinde geht oder wenn der Verkauf von Immobilien ansteht, weil sich die Gemeinde diese nicht mehr leisten kann.

Manchmal fühlt man sich, wenn etwas – wie im Weinberglied des Jesaja – nicht gelingt, wenn statt der guten Beeren nur Faulbeeren heranwachsen, am Boden zerstört: Eigentlich war doch alles umsonst! Die ganze Arbeit, die ganze Mühe. Alles umsonst! Da möchte man am liebsten alles hinschmeißen.

Der Predigttext des heutigen Sonntags spricht in einem Vergleich. Im Alten Testament geht es, wenn vom Weinberg die Rede ist, um die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk. Gott hat sich immer um sein Volk gekümmert, hat es durch viele Gefahren hindurch behütet, er hat dem Volk seinen Lebenssinn gegeben, und er hat dem Volks zehn Richtlinien für das Verhältnis zwischen Mensch und Gott anvertraut: die zehn Gebote. Aber das Volk hat sich von Gott abgewandt, das Volk Israel hat Gott enttäuscht. Da gab es andere Götter in der Umwelt Israels, die waren spannender, interessanter als der Gott des Alten Testaments. Geld war ebenfalls wichtiger als die soziale Ausgewogenheit in der Gesellschaft. Um Alte und Schwache kümmerte man sich damals nicht mehr, sie blieben am Rande der Gesellschaft, sie wurden missachtet. Lange Zeit hatte sich Gott das angesehen. Doch nun ist er zornig!

Passt das eigentlich zum Bild Gottes, werden manche fragen? Gott kann und darf doch nicht zornig sein, sagen sie vielleicht. Er ist doch der liebe Gott, der kann und darf doch nicht frustriert und sauer sein. Wie kann der liebe Gott denn sein Volk fallen lassen? Aber, liebe Gemeinde, wir haben Gott als den lieben Gott nicht im Griff. Er entzieht sich uns als der völlig Andere als der Gott des Gerichts. Ich höre die biblischen Hinweise auf das Gericht Gottes immer unter der eindringlichen Mahnung: Machen wir es uns mit dem „lieben Gott“ nicht zu leicht. Uns ist zwar seine Gnade zugesagt, aber keineswegs in dem Sinn: Am Ende vergibt Gott ja doch.

Schließt denn Liebe aus, dass man nicht auch mal zornig auf den anderen ist? Muss es nicht in jeder guten Ehe auch bisweilen einen Ehekrach geben? Dass jemand zornig ist, heißt doch nicht, dass ihm die Beziehung egal wäre. Das gleiche gilt auch für Gott. Wir Menschen sind ihm nicht egal, weil er uns liebt. Deshalb kann und darf es auch vorkommen, dass Gott den Menschen zornig ist, weil ihm an uns liegt.

Im Sonntagsevangelium erzählt Jesus das Gleichnis von den bösen Weingärtnern. Da bringen die Pächter sogar den Sohn des Weinbergbesitzers um und machen sich den Besitzer zum Feind. Dieser bestraft sie und gibt den Weinberg an andere weiter. Vermutlich hat die frühchristliche Gemeinde Jesus dieses Gleichnis von den bösen Weingärtnern in den Mund gelegt. Sie sah in dem getöteten Sohn Jesus von Nazareth, der am Kreuz von Golgatha sterben musste. Die Gemeinde wollte darauf aufmerksam machen, dass sie nun das neue Israel ist und ihr der Weinberg Gottes gehört.

Doch schauen wir von der frühen Gemeinde weiter in die Kirchengeschichte. Hat Gott nicht immer wieder mit seinen Pächtern im Weinberg Pech gehabt? Haben nicht z. B. die großen christlichen Kirchen Schuld auf sich geladen, als sie die Vernichtungsaktionen der Nationalsozialisten gegen die Juden in Deutschland und Europa mehr oder weniger schweigend in Kauf nahmen. Deshalb bekannte die Evangelische Kirche in Deutschland im Oktober 1945 in ihrem berühmten Stuttgarter Schuldbekenntnis, dass wir „nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben“. Die Kirchen hatten sich, als 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kamen, von der Regierung Rechtsspruch erhofft; was kam, war ein Rechtsbruch nach dem anderen. Die Kirchen erhofften sich Gerechtigkeit; was kam, war aber schreiendes Unrecht, das die ganze Welt mit einem verheerenden Krieg überzog.

Und wir können auch andere Jahrhunderte unserer christlichen Kirche betrachten: Denken sie nur an die Missionierung Afrikas oder Lateinamerikas, an die Kreuzzüge oder an die Inquisition im Mittelalter. Seit rund 2000 Jahren hat Gott immer wieder Grund dazu, zornig zu sein. Deshalb haben wir Christen überhaupt keinen Grund, uns über Israel und die Juden zu erheben. Deshalb bleibt für uns nur, Gott um Vergebung zu bitten für die Kirche, die Schuld auf sich geladen hat; Vergebung für die Christen, die Gewalt gegen Andersdenkende und Andersgläubige ausgeübt haben und Vergebung auch für uns persönlich, die wir so oft ohne Gottes Gebot leben, denken und handeln!

Das Volk Israel hat in seiner langen Geschichte viel Leid, Ungerechtigkeit und Verfolgung erfahren müssen. Hatte das mit Gottes Zorn zu tun? Es steht uns Christen nicht zu, diese Frage zu beantworten, so wie es frühere Ausleger gern gemacht haben. Wir Christen sollten immer im Blick haben: Gott hat allen Grund dafür, sich über die Christenheit zu ärgern. Was wäre, wenn Gott seinen Weinberg Kirche ohne Regen und Segen lässt? Was wäre, wenn Gott in seinem Weinberg Kirche brach liegen und vertrocknen ließe? Ist nicht, etwa im Vergleich zu den jungen evangelischen Kirchen in Lateinamerika, unsere immer noch wohlhabende Volkskirche bereits zu einer geistlichen Wüste geworden?

In der Zornespredigt des Jesaja findet sich aber doch ein Trost: Gott bestraft die Menschen nicht mit seinem Zorn, sondern sorgt dafür, dass Menschen da sind, die die Arbeit im Weinberg Gottes froh und zuversichtlich tun, weil es vor allem am Glauben, an der Hoffnung, an der Liebe und der Gerechtigkeit fehlt. Eines ist gewiss: Gott will, dass wir uns für ihn entscheiden. Gott will keine trostlose Kirche, ohne Leben und Engagement, sondern er möchte einen blühenden Garten des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Gott bietet uns eine Zukunft mit ihm an, aber er zwingt sie uns nicht auf. Er belässt uns in unserer Freiheit. Er versucht uns zu gewinnen für eine Liebe, die wagt, anstatt zu rechnen, die vertraut, anstatt zu richten. Gott hat in der Taufe Ja zu uns gesagt. Damit hat er seinen Bund mit jedem von uns erneuert. Er will, dass wir nicht verloren gehen.

Wir beten mit einem der „stillen Tröster“ des 16. Jahrhunderts, Martin Moller (1547-1606), an dessen 400. Todestag vor wenigen Tagen in Görlitz gedacht wurde: „Wenn ich mein Hoffnung stell zu dir, so fühl ich Fried und Trost in mir; wenn ich in Nöten bet und sing, so wird mein Herz recht guter Ding. Dein Geist bezeugt, das solches frei des ewgen Lebens Vorschmack sei“.

Amen

zurück zum Textanfang

Ihr Kommentar zur Predigt

Ihre Emailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert.