Liebe, die dem Tod die Macht nimmt
Jesu ganzes Leben und Wirken war nichts anderes als eine einzige Verherrlichung Gottes
Predigttext: Johannes 17,1-8
(1) So redete Jesus und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da: verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche; (2) denn du hast ihm Macht gegeben über alle Menschen, damit er das ewige Leben gebe allen, die du ihm gegeben hast. (3) Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. (4) Ich habe dich verherrlicht auf Erden und das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, damit ich es tue. (5) Und nun, Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war. (6) Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt. (7) Nun wissen sie, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir kommt. (8) Denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie glauben, dass du mich gesandt hast.Exegetisch-homiletische Vorüberlegungen
Joh. 17 wird, besonders seit David Chytraeus (1531-1600), das „hohepriesterliche Gebet“ genannt. Doch schon Cyrill von Alexandrien weist darauf hin, dass die Fülle und Breite der Gedanken nur bedingt zu einem Gebet passt. Im Kontext verbindet es die Abschiedsreden Jesu (Joh. 13-16) und seine Passion bzw. Verherrlichung (Joh. 18-21). Es ist eine „Offenbarung“ des Kommenden vor den Augen und Ohren der (johanneischen) Gemeinde. Die Begrenzung des Predigttextes auf V.1-8 ist zwar vertretbar und homiletisch anspruchsvoll, lässt aber die Fürbitte - ein wesentlicher Charakterzug des „hohepriesterlichen Gebets“ - nicht zu Wort kommt. Der Predigttext am Palmsonntag – am Eingang der Karwoche – umkreist das Geheimnis der Verherrlichung. Joh. 12,23 formuliert – noch vor den Abschiedsreden: Die Zeit ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht werden soll (passiv!). Und Johannes lässt – die (synoptische) Gethsemanegeschichte im Hintergrund – Jesus sagen: „Jetzt ist meine Seele betrübt. Und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser Stunde? Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und will ihn abermals verherrlichen“ (Joh. 12,27f.). Diese Akzentverschiebung gegenüber der synoptischen Tradition, die Züge der „Verklärungsgeschichte“ aufgreift (Mk. 9,2-13 par.), wird in 17 zu einem Gebet, das in Gedankendichte und sprachlicher Schönheit „hohepriesterlich“ ist. In Mk. 14,41f. – als Beispiel der synoptischen Tradition – kommt Jesus zum dritten Mal zu seinen schlafenden Jüngern. Er sagt ihnen: „Es ist genug; die Stunde ist gekommen. Siehe, der Menschensohn wird überantwortet in die Hände der Sünder. Steht auf, lasst uns gehen! Siehe, der mit verrät, ist nahe.“ Joh. 12,27f. ist nicht nur eine Replik, sondern eine Deutung, die – auf dem Höhepunkt der Abschiedsreden – auch einen neuen Ton hörbar macht: „Vater, die Stunde ist da; verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht.“ Es ist zwar ein Gebet, aber für die Öffentlichkeit bestimmt. Herrlichkeit ist zu sehen. Innerhalb der Evangelienüberlieferung ist die „Stunde“ das Motiv, das verbindet und gleichzeitig akzentuiert. Traditionsgeschichtlich kommt die kabod Jahwes aus den alttestamentlichen Überlieferungen (vgl. Jes. 6,3; Ez. 43,2; Ps. 19,2; Ex. 33,18) in den johanneischen Text. Der jüdische Gelehrte Abraham Joshua Heschel versteht Herrlichkeit als „Schechina“, als Gegenwart Gottes, die unfassbar bleibt. Nach Ex. 3,18f. ist die Herrlichkeit die Güte Gottes: „Und Mose sprach: Lass mich deine Herrlichkeit sehen! Und er sprach: Ich will vor deinem Angesicht all meine Güte vorübergehen lassen.“ Herrlichkeit bekommt so einen kaum aussprechbaren „Beziehungscharakter“ und ist weit davon entfernt, eine „Daseinsform“ zu beschreiben, abzuheben oder zu isolieren. Johannes, dem oft antijüdische Ressentiments vorgehalten wurden, erweist sich als ein überaus subtiler Kenner auch der jüdischen Theologie. Die „Verherrlichung“ Gottes und Jesu ist gegenseitig, weil Jahwe in einer Beziehung herrlich ist und herrlich macht. Jahwe ist nicht der „unbewegt Bewegende“ (Aristoteles) – das Wort wird Fleisch. So wird in Joh. 17 auch deutlich, dass Jesus die Herrlichkeit, die ihm gegeben ist, mit denen teilt, die an ihn glauben (17,20-22). Kam aus der alttestamentlichen Überlieferung die Güte als Schauseite der Herrlichkeit zum Vorschein, wird im Hohepriesterlichen Gebet die Einheit sichtbar: „damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein …“ (V. 21). In Joh. 17,1-8 wird die Herrlichkeit, die Jesus für sich erbittet, mit der Macht verbunden, denen das ewige Leben zu geben, „die du mir gegeben hast“ (V. 2). Ausgelegt wird das „ewige Leben“ jedoch als Gotteserkenntnis. „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen“ (V. 3). Mitzuhören ist das hebr. jada´ als ganzheitliche Hinwendung mit sogar körperlicher Nähe. Dass Erkenntnis nicht nur ein kognitiver Vorgang ist oder sich ausschließlich auf Wissen bezieht, wird besonders in Joh. 17 deutlich. In einer dichten und existentiellen Ausrichtung ist Herrlichkeit keine eschatologische Zukunftsaussicht, sondern eine gegenwärtige Lebenserfahrung. Zusammengeschaut wachsen Güte, Einheit und Gotteserkenntnis zusammen, werden synonym und bleiben doch unterschieden – Bilder der Herrlichkeit. Luther hat in der Heidelberger Disputation 1518 Kriterien benannt, die die „Herrlichkeit“ – die „theologia crucis“ im Johannes-Evangelium – vor Missverständnissen und Missbräuchen schützen. Wie gefährdet die „Herrlichkeit“ ist, haben Kriegspredigten – auch mit Rückgriff auf das Johannesevangelium -, vor allem am Anfang des 1. Weltkrieges, gezeigt, die den „(Helden)tod“ verherrlicht und gerechtfertigt haben. Besonders nach 1933 konnte der „Heldengedenktag“, der bezeichnenderweise 1926 auf den Sonntag Reminiscere gelegt worden war, soteriologisch „aufgeladen“ werden. Was sehr weit weg scheint, kommt heute wieder in der Fremdwahrnehmung sehr nah: wenn Selbstmordattentate Herrlichkeit versprechen, Terror im Namen Gottes gerechtfertigt wird und Gewalt als Mittel zum Zweck höhere Legitimität für sich beansprucht. Eine kleine homiletische Übung in der Predigtvorbereitung könnte sein, Friedrich Nietzsche mit dem Evangelisten Johannes in ein Gespräch zu bringen: Dionysos gegen den „Gekreuzigten“: da habt ihr den Gegensatz. Es ist nicht eine Differenz hinsichtlich des Martyriums, - nur hat dasselbe einen anderen Sinn. Das Leben selbst, seine ewige Fruchtbarkeit und Wiederkehr bedingt die Qual, die Zerstörung, den Willen zur Vernichtung. Im anderen Falle gilt das Leiden, der „Gekreuzigte als der Unschuldige“, als Einwand gegen dieses Leben, als Formel seiner Verurteilung. – Man errät: das Problem ist das vom Sinn des Leidens: ob ein christlicher Sinn, ob ein tragischer Sinn. Im ersten Falle soll es der Weg sein zu einem heiligen Sein; im letzteren Fall gilt das Sein als heilig genug, um ein Ungeheures von Leid noch zu rechtfertigen. Der tragische Mensch bejaht noch das herbste Leiden: er ist stark, voll, vergöttlichend genug dazu; der christliche verneint noch das glücklichste Los auf Erden: er ist schwach, arm, enterbt genug, um in jeder Form noch am Leben zu leiden. Der Gott am Kreuz ist ein Fluch auf das Leben, ein Fingerzeig, sich von ihm zu erlösen; - der in Stücke geschnittene Dionysos ist eine Verheißung des Lebens: es wird ewig wiedergeboren und aus der Zerstörung heimkommen. (Aus: Der Wille zur Macht. Versuch einer Umwertung aller Werte, Stuttgart 1964, S. 687f.) Die Predigt umkreist das Wort „verherrlichen“, das auch nach erstem Hören haften bleibt. Dabei verbinden sich Jesu „Stunde“ und meine. Todeserfahrungen werden durchsichtig, aber auch die Herrschaft Gottes bekannt.Literatur:
Charles Kingsley Barrett, Das Evangelium nach Johannes, KEK, Berlin 1990, S. 483ff.; Martin Luther, Heidelberger Disputation 26.04.1518, in: http://www.ubfnet.de/heidelberg/texte/hddisput.htm; Friedrich Nietsche, Der Wille zur Macht. Versuch einer Umwertung aller Werte, Stuttgart 1964; Art. Volkstrauertag, in: http://de.wikipedia.org/wiki/Volkstrauertag; Barbara Meyer, in: Predigtmeditationen im christlich-jüdischen Kontext. Zur Perikopenreihe V, hrsg. von Studium in Israel e.V., Weihenzell 2006, S. 150-154.Das letzte Stündlein hat geschlagen
Sie alle wissen, was die sprichwörtliche Redensart bedeutet: Das letzte Stündlein hat geschlagen. Die Lebensfrist eines Menschen ist abgelaufen. Fristverlängerung wird nicht gewährt. Das Leben ist aus; vorbei. Es gilt, dem Tod ins Auge zu sehen. Hier und jetzt. Der Countdown läuft. Unaufhaltsam. Unerbittlich. Keine Macht der Welt kann ihn mehr stoppen.
Einer solchen Situation wohnen wir heute bei; in diesem Augenblick. Wir befinden uns in Gegenwart, in unmittelbarer Nähe eines Todeskandidaten. Sein Name: Jesus. Er sieht mit großer Klarheit, dass sein Ende unmittelbar bevorsteht – und was für ein Ende! Ein Ende durch Todesurteil – : “Vater, die Stunde ist da.” Die Stunde des Todes, die Stunde eines letzten Ernstes, in der die Worte, die noch gesprochen werden können, ein besonderes Gewicht bekommen. Das gesammelte Gewicht eines ganzen Lebens. Jesus spricht solche gewichtigen Worte. Er spricht sie zum Vater im Angesicht des Todes. Und wir dürfen Jesus in dieser Situation belauschen; wir werden sozusagen ins Vertrauen gezogen. Die Worte, die er spricht, treffen auch unsere Ohren, vielleicht sogar unser Herz? Und vielleicht bleibt das eine oder andere Wort dort haften, findet gar einen Widerhall.
(Lesung des Predigttextes)
Verherrlichen
Da ist vor allen anderen das Wort “verherrlichen”. Ausdrucksstark und einprägsam. Jesus gebraucht es auffallend häufig. Offenbar will er damit etwas sehr Wichtiges sagen. Doch in dieser Situation, aus dem Munde eines Todgeweihten, wirkt es befremdlich. Man erwartet viel eher Worte der Klage, der Angst, der Verzweiflung. Doch nein! Im klaren Bewusstsein seines bevorstehenden Todes wendet er sich an den Vater mit den Worten: “Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht”.
Wer und was wird auf Erden nicht alles verherrlicht: Ausnahmemenschen, Macht, Schönheit, Geld … Verherrlichung, das heißt doch: Eine Person, eine Sache als verehrungswürdig hervorheben, ihr Glanz und Ehre zu verleihen, sie zu erhöhen, ja, zu überhöhen; und ihr damit einen Stellenwert zuzubilligen, der ihr letztlich nicht zukommt. Weil sie etwas Vorläufiges ist, etwas Hinfälliges und Dahinschwindendes.
Der einzige, dem Verherrlichung gebührt, ist Gott selber. Das bekennt Jesus: “Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast”. Machen wir uns klar, worin die Verherrlichung des Vaters durch Jesus besteht: in der Vollendung der Liebe, die dem Tod die Macht nimmt, in der Offenbarung des Namens Gottes, in der Weitergabe seines Wortes an die Menschen. Mit dem Ende des Lebens Jesu ist auch das Ende seines Werkes gesetzt. Aber nicht nur in dem Sinne, dass Tod und Vollendung zeitlich zusammenfallen; sondern weit darüber hinaus: Im Tod Jesu geschieht erst die letzte und eigentliche Vollendung; der Tod ist sozusagen die Krönung des Werks und zugleich die Krönung dessen, der das Werk vollbracht hat. Und da sind wir dann ganz dicht dran an dem Gedanken der Verherrlichung Jesu im Tod, ja, durch den Tod.
(Bild: Das Bild zeigt die Rückseite, die sogenannte Christusseite, des Lotharkreuzes, das sich im Aachener Domschatz befindet und als Vortragekreuz dient. Es entstand um das Jahr 1000. Das Kreuz ist der Lebensbaum aus dem Paradies. Unterhalb der Füße sieht man die Schlange. Aus dem geöffneten Himmel wird der Siegeskranz, die Krone, gereicht. Und rechts und links – auf dem Querbalken – sind Sonne und Mond zu sehen. In Trauer. Aber auch als Zeugen)
Blick zum Himmel
Was Jesus im Gebet ausspricht, steht jedoch in krassestem Gegensatz zum Augenschein. Denn wer ist denn dieser Jesus, nüchtern mit den Augen der Welt betrachtet? Ein auf der ganzen Linie Gescheiterter, vom eigenen Volk verworfen, dem die Hinrichtung bevorsteht wie einem gemeinen Verbrecher. Wenn einer mit einer solchen Lebensbilanz in einem Atemzug mit seinem Tod von Verherrlichung spricht, dann hat er wohl einen völlig abweichenden Maßstab, einen radikal anderen Bezugspunkt. “Und er erhob seine Augen zum Himmel”, heißt es bei Johannes.
Wenn man die Augen zum Himmel erhebt, sieht man die Dinge in einem ganz neuen Licht. In diesem Licht sieht und weiß Jesus: Sein ganzes Leben und Wirken war nichts anderes als eine einzige Verherrlichung Gottes. Daher wird er in der Stunde seines Todes zuverlässig in die Herrlichkeit Gottes eintreten. Sie ist sein Wesenselement. Er ist “Licht vom Lichte”, “Abglanz des ewigen Vaters”, wie es in der Liturgie der Ostkirche heißt. Jesus drückt es hier so aus: “Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war.” Wer Gott, den Vater, verherrlicht, hat kraft der innigen Verbindung zu ihm, hat kraft seiner Gotteskindschaft Teil an seiner Herrlichkeit.
(Bild: Auferstehungskreuz Andrea Zrenner Maria Laach)
Gott, der HERR
Verherrlichen aber bedeutet wortwörtlich und ganz realistisch: Gott und nur Gott als Herrn anzuerkennen und nicht irgendeine irdische Instanz, denn keine irdische Instanz hat die Welt, das Leben, den Menschen erschaffen. Oder, mit den Worten Jesu ausgedrückt: Gott verherrlichen bedeutet “den einzigen wahren Gott erkennen”. Diese Erkenntnis Gottes aber bedeutet das Höchste – sie bedeutet das ewige Leben: “das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen”.
Denn indem ich erkenne und anerkenne
– daß Gott der einzige HERR ist;
– dem daher allein Ver-HERR-lichung geziemt;
– und der allein in der HERR-lichkeit ist,
relativieren sich alle irdischen Verhältnisse, ordnen sie sich neu, und ich gewinne durch alles Irdische und Vergängliche hindurch einen festen Bezugspunkt, einen unumstößlichen Halt, an dem ich mich in alle Ewigkeit festmachen kann.
Meine Stunde
In alle Ewigkeit – gut und schön!, werden Sie sagen. Aber noch bin ich – zum Glück (?) – noch nicht so weit. Noch habe ich Zeit. Und bin gut in der Zeit. Die Ewigkeit kann noch warten. Das ewige Leben auch. Aber als Zeugen des Gebetes, dass Jesus spricht (und das den Namen „hohepriesterliches Gebet“ bekommen hat), ist Ewigkeit nicht die Fortsetzung der Zeit in einem anderen Rahmen – es ist meine Stunde. Jetzt. Jesus betet: “Vater, die Stunde ist da”.
Vielleicht ist Ihnen dazu ja schon der Romantitel von Hemingway in den Sinn gekommen: “Wem die Stunde schlägt”. Er hat ihn einem Ausspruch des englischen Dichters John Donne entlehnt: “Und deshalb frage nie, wem die Stunde schlägt; sie schlägt dir.” Ja, die Stunde Jesu ist auch meine Stunde. Sie ist etwas anderes als nur ein entfernter historischer Punkt. Sie ist der Zeit enthoben, sie ist allgegenwärtig. Sie ist nicht abgegolten, nicht nur in der Erinnerung zugänglich. Ich habe überhaupt nur die jetzige Stunde, wie es auch ein neues geistliches Lied betont:
Jetzt ist die Zeit,
Jetzt ist die Stunde.
Heute wird getan oder auch vertan,
Worauf es ankommt,
Wenn Er kommt.
Leben wir die Stunde, die uns gegeben ist. In seinem Gebet sagt Jesus sogar, dass er uns an seiner Herrlichkeit teilhaben lässt. Wir werden nie eine andere Stunde haben. Auf diese, nur auf diese kommt es an. Nehmen wir sie als eine herrliche, erfüllte Stunde – machen wir sie zu einer herrlichen, erfüllten Stunde. Oder eher noch: Erkennen wir die Herrlichkeit, das Licht, den Glanz, die Freude, die Fülle, die ihr innewohnt. „Denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie glauben, dass du mich gesandt hast“ – das ist nicht das Vermächtnis eines Sterbenden. Das ist ein Anfang. Eine Verheißung. Eine Herrlichkeit! Wie der Dichter Rainer Maria Rilke in einem Brief mahnt: “Und vergessen Sie nicht. Das Leben ist eine Herrlichkeit“. Wenn wir die Stunden unseres Lebens so erfahren, haben wir schon ein Stück Himmel hier auf Erden.
Und der Friede Gottes,
der höher ist als unsere Vernunft,
bewahre unsere Herzen und Sinne
in Christus Jesus,
unserem Herrn.