“Auf, auf, mein Herz, mit Freuden”
Ostermontag mit Liedern und Texten
Predigttext: Jesaja 25,8-9 (Übersetzung nach der „Guten Nachricht“)
Beim Propheten Jesaja heißt es im Blick auf das Ende der Zeiten: (8) Der HERR vernichtet für immer den Tod. Und abwischen wird der HERR die Tränen von jedem Angesicht, und die Schmach seines Volkes nimmt er von der ganzen Erde hinweg. Wahrlich, der HERR hat’s gesagt. (9) Und an jenem Tage wird man sagen: Siehe, da ist unser Gott, auf den wir hoffen und der uns helfen wird. Der HERR ist’s, auf den wir hoffen, wir wollen jauchzen und seiner Hilfe uns freuen, wahrlich, des HERRN Hand ruht auf diesem Berg.Vorbemerkung
Dieser Gottesdienstvorschlag bietet eine Alternative zu einem Predigtgottesdienst, wie sie an zweiten Feiertagen oft in den Gemeinden dankbar angenommen wird. So bietet sich auch die Chance, die thematischen Lieder ausgiebiger zu singen, (auf die sonst wieder ein Jahr gewartet werden müsste), die ihrerseits die Osterbotschaft umsetzen und auslegen. Die Gemeinde singt sich die Osterbotschaft zu und kann dazwischen über die – auch biblischen – Texte nachdenken und meditieren.Literaturnachweise:
Lesung 1,4,7: Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984.- Lesung 2,3,6,8 aus: Karl Heinz Ronecker/ Wolfgang Brinkel (Hg.), Wer wälzt uns den Stein? München 1992, S. 196; 197; 110; 191.-Lesung 5 aus: Karl Heinz Ronecker, Neige dein Ohr, München 1991, S. 117f.Liturgischer Vorschlag
Vorspiel
Lied „Wir danken dir“ (EG 107, 1-3)
Votum – einfaches Amen – Begrüßung
Eingangsgebet, Stilles Gebet
Lied „Erstanden ist der heilig Christ“ (EG 105, 1-5)
Lesung 1: Jesaja 25, 8. 9
Lesung 2: Eckart Reinmuth: Aufspringen werden die Gräber
Lesung 3: Peter Klever: Ostern
Lied „Erstanden ist der heilig Christ“ (EG 105, 6-15)
Lesung 4: Offenbarung 21,1-6
Lesung 5:Karl Heinz Ronecker: Ostern ist keine Idylle
Lesung 6: Lothar Zenetti: Am Ostermorgen
Lied „Er ist erstanden“ (EG 116,1-5´)
Lesung 7: 1.Korinther 151 35- 49
Lesung 8: Kurt Marti: Ihr fragt
Lesung 9: Angelus Silesius: Jetzt scheint die Sonne
Lied „Auf, auf mein Herz“ (EG 112, 1-3.5.6)
Fürbittengebet
Vaterunser
Lied „Erstanden ist…“ (EG 105, 16.17)
Abkündigungen
Segen – dreifaches Amen
Nachspiel
Lesungen
Lesung 1
Jesaja 25,8-9 (= Predigttext)
Lesung 2
Eckart Reinmuth:
Aufspringen werden die Gräber
Ostern
Matthäus 27,52 „Und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, und die Gräber taten sich auf, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf…“
Auf springen werden die Gräber
Eurer Hoffnungen darum fangt an
verteilt was zuviel ist bereitet
den Frieden vor denn Frieden wird
sein mehr als nicht Krieg fangt an
Euch zu ändern seid nüchtern fangt an
Euch zu freuen denn Freude wird sein
mehr als nicht Trauer lasst Euch nicht
ängstigen fangt an zu verschenken denn
Ihr seid beschenkt fangt an zu trösten
denn Ihr werdet getröstet fangt an
zu heilen denn Heilung soll werden
mehr als nicht Krankheit lasst Euch
nicht täuschen fangt an mit Barmherzigkeit
denn Euch wird gegeben fangt an zu leben
wie Ihr erwartet denn aufspringen
werden die Gräber Eurer Hoffnungen
Lesung 3
Peter Klever:
Ostern
Tot — das heißt: ich bin am Ende.
Tot — das heißt: alles war vergeblich.
Tot — das heißt: ich werde vergessen.
Tot — das heißt: ich lasse alle Hoffnung fahren.
Auferstanden — das heißt: ich habe etwas vor mir.
Auferstanden — das heißt: alles bekommt einen Sinn.
Auferstanden — das heißt: einer vergisst mich nicht.
Auferstanden — das heißt: ich gewinne wieder Hoffnung.
Und das ist seit Ostern verknüpft mit dem, von dem
die Bibel sagt: “Ich war tot, und siehe,
ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit
und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes.
« Lied „Erstanden ist der heilig Christ“ (EG 105, 6-15)
Lesung 4
Offenbarung 21, 1-6 Das neue Jerusalem
Lesung 5
Karl Heinz Ronecker:
OSTERN IST KEINE IDYLLE
Ostern ist keine Idylle,
sondern ein Kampf:
Ein Kampf der Hoffnung
gegen die Hoffnungslosigkeit,
der Liebe
gegen die Gleichgültigkeit,
der Versöhnung
gegen den Hass.
Ostern ist
Gottes Kampf
gegen den Tod.
Das Fest spricht nicht
vom Wiedererwachen
der schlafenden Natur.
Es redet von Gottes Kraft.
Er ruft das,
was nicht ist,
dass es sei.
Er gibt einen neuen Anfang,
wo alles zu Ende scheint.
Er kann auch uns,
die wir verstrickt sind
in Bosheit und Schuld,
die wir hängenbleiben
in dem Gefühl,
ohnmächtig zu sein,
hindurchreißen.
Lesung 6
Lothar Zenetti:
Am Ostermorgen
Mir ist ein Stein
vom Herzen genommen:
meine Hoffnung
die ich begrub
ist auferstanden
wie er gesagt hat
er lebt er lebt
er geht mir voraus!
Ich fragte:
Wer wird mir
den Stein wegwälzen
von dem Grab
meiner Hoffnung
den Stein
on meinem Herzen
diesen schweren Stein?
Mir ist ein Stein
vom Herzen genommen:
meine Hoffnung
die ich begrub
ist auferstanden
wie er gesagt hat
er lebt er lebt
er geht mir voraus!
Lied „Er ist erstanden“ (EG 116,1-5)
Lesung 7
1. Korinther 15, 35-49 Der neue Leib bei der Auferstehung
Lesung 8
Kurt Marti:
Ihr fragt wie ist die Auferstehung der Toten?
ihr fragt
wie ist
die auferstehung der toten?
ich weiß es nicht
ihr fragt
wann ist
die auferstehung der toten?
ich weiß es nicht
ihr fragt
gibts
eine auferstehung der toten?
ich weiß es nicht
ihr fragt
gibts
keine auferstehung der toten?
ich weiß es nicht
ich weiß nur
wonach ihr nicht fragt:
die auferstehung derer die leben
ich weiß
nur
wozu Er uns ruft:
zur auferstehung heute und jetzt
Lesung 9
Angelus Silesius:
Jetzt scheinet die Sonne
Jetzt ist der Himmel aufgetan,
jetzt hat er wahres Licht;
jetzt schauet Gott uns wieder an
mit gnädigem Angesicht!
Jetzt scheinet die Sonne
der ewigen Wonne,
jetzt lachen die Felder,
jetzt jauchzen die Wälder,
jetzt ist man voller Fröhlichkeit,
jetzt ist die Welt voll Herrlichkeit!