Schreiende Armut – Mensch, wo bist du?

Lazarus vor unserer Tür – Jede/r Christ/in sollte sich für mehr soziale Gerechtigkeit engagieren, dann tut sich schon ein Stück vom Himmel auf

Predigttext: Lukas 16,19-31
Kirche / Ort: Lübeck
Datum: 14.06.2009
Kirchenjahr: 1. Sonntag nach Trinitatis
Autor/in: Pastor em. Heinz Rußmann
Predigttext: Lukas 16,19-31(Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984) 19 Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und kostbares Leinen und lebte alle Tage herrlich und in Freuden. 20 Es war aber ein Armer mit Namen Lazarus, der lag vor seiner Tür voll von Geschwüren 21 und begehrte, sich zu sättigen mit dem, was von des Reichen Tisch fiel; dazu kamen auch die Hunde und leckten seine Geschwüre. 22 Es begab sich aber, daß der Arme starb, und er wurde von den Engeln getragen in Abrahams Schoß. Der Reiche aber starb auch und wurde begraben. 23 Als er nun in der Hölle war, hob er seine Augen auf in seiner Qual und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß. 24 Und er rief: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, damit er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und mir die Zunge kühle; denn ich leide Pein in diesen Flammen. 25 Abraham aber sprach: Gedenke, Sohn, daß du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, Lazarus dagegen hat Böses empfangen; nun wird er hier getröstet, und du wirst gepeinigt. 26 Und überdies besteht zwischen uns und euch eine große Kluft, daß niemand, der von hier zu euch hinüber will, dorthin kommen kann und auch niemand von dort zu uns herüber. 27 Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, daß du ihn sendest in meines Vaters Haus; 28 denn ich habe noch fünf Brüder, die soll er warnen, damit sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual. 29 Abraham sprach: Sie haben Mose und die Propheten; die sollen sie hören. 30 Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun. 31 Er sprach zu ihm: Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn jemand von den Toten auferstünde.

Predigtüberlegungen

Kinder und fromme Christen mögen diese zweigipfelige Beispielgeschichte allgemein sehr gern. Sie erinnert daran, daß sie ein farbiges ägyptisches Märchen als Vorlage hatte. Genau besehen enthält sie aber für das Verständnis und für die Predigt viele Probleme. Sie ist nach Martin Luther ein Droh-Evangelium und auf jeden Fall ein ernster Aufruf zur Buße. Sehr wichtig finde ich zum Verständnis die grundsätzlichen Thesen von Eugen Drewermann (in: Tiefenpsychologie und Exegese, Bd 2, S.712-738). Nach Drewermann geht es darum, daß sich der Hörende bei den Gleichnissen mit den dargestellten Personen identifizieren kann. Das Ergebnis sollte dann ein Existenzwechsel und eine neue Sicht der Dinge sein! Tatsächlich halten Jesu Gleichnisse uns ja einen Spiegel vor, z. B. beim Gleichnis vom barmherzigen Samariter: Bin ich nicht auch irgendwie unter die Räuber gefallen oder handle ich eher wie der Priester oder aber wie der Samariter? Durch das Lazarus-Gleichnis werde ich erstens von Jesus gefragt: Bin ich im Grunde ein frommer armer Lazarus, der durch andere, die Verhältnisse und das Schicksal arm dran ist und ein leidender Gerechter? Sollte ich zweitens dagegen nicht wie Jesus als Prophet auftreten, aufklären und zur Buße auffordern, den Armen zu helfen? Bin ich drittens nicht ehrlicherweise selbst ein Reicher, der sich vor der Not der Lazarusse vor seiner Tür verschließt? Das Gleichnis kann auch auffordern eine Trostpredigt zu halten mit der Hoffnung auf das ewige Leben für die vielen Armen in der Welt. (Zu bedenken ist allerdings seit der marxistischen Religionskritik, daß solche Trostpredigten als Vertröstungen der Armen aufs Jenseits und als Opium fürs Volk interpretiert werden.) Wenn man den Predigttext ernst nimmt, kommt man nicht daran vorbei, für unsere immer noch reiche Gesellschaft eine Bußpredigt zu formulieren, für uns selbst und für unsere Kirche, angesichts des Hungers in der Welt. Vorschlagen würde ich, alle vier obigen Perspektiven nacheinander in der Predigt zu thematisieren.

Exkurs: Arm und reich in der Bibel und in der Kirchengeschichte

Vielen Christen ist nicht bewußt, daß arme und reiche Menschen in der Bibel und in der Kirchengeschichte sehr unterschiedlich gewertet werden. Man kann nicht sagen, daß sich in der Bibel und in der Kirchengeschichte Frömmigkeit und Reichtum immer widersprechen! Bei Abraham, den Erzvätern und in den frühen Schichten der Bibel gilt Reichtum ganz selbstverständlich als ein besonderer Segen Gottes. In der Königszeit und besonders bei den Propheten Jesaja und Amos gelten die Reichen als gottlose Ausbeuter, die armen Menschen dagegen gewöhnlich als Gerechte. Auch manche Psalmen vertreten diese Sicht. Zur Zeit Jesu verstärkte sich diese Tendenz: Die armen Frommen sind die exemplarischen Gerechten (zB die Qumran-Essener ). Daran knüpft Jesus in der Seligpreisung nach Lukas an: Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer! (Matthäus spiritualisiert das schon zu: Selig sind, die da geistlich arm sind, denn ihrer ist das Himmelreich.) Das Christentum verbreitete sich zuerst unter den armen Menschen im Römischen Reich, später aber auch unter den Reichen und Mächtigen. In der Kirchengeschichte gibt es seitdem die beiden Tendenzen: In der Nachfolge des armen Wanderpredigers Jesus lebe ich als Christ bedürfnislos und damit gerecht vor Gott. Ich spende möglichst viel für Hungrige. Es gab aber immer auch die Ansicht: Reichtum ist ein Segen Gottes (s.o.) und bestärkt die Erwählungsgewißheit der Christen. Diese Tendenz wurde ja später besonders in der reformierten Kirche vertreten. Motto: Verdiene soviel du kannst, hilf soviel du kannst! Durch Pflichttreue, Selbstdisziplin, Sparsamkeit, Ordnungsliebe und Entsagungsfähigkeit hat diese Tendenz nach Max Weber insgeheim dazu geführt, daß die reichsten Staaten der Welt heute zum christlichen Kulturkreis gehören! Die größte Waffenfabrik der Welt in den USA als Gründung frommer Kapitalisten heißt paradoxerweise Bethlehem Steel Company. Allerdings war den Christen immer bewußt, daß Reichtum süchtig machen und gefährlich zum Mammon-Götzendienst führen kann. Martin Luther hat schon gewarnt: „Woran Du Dein Herz hängst, das ist Dein Gott!“ Akzeptiert wird von den Kirchen bis heute eigentlich nur der sozial engagierte Reiche, der viel Gutes für sozial Schwache in die Tat setzt. Zur Exegese verweise ich besonders auf Joachim Jeremias, Die Gleichnisse Jesu, und auf den Kommentar von Walter Grundmann zum Lukas-Evangelium.

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Predigt

Liebe Gemeinde!

Identifikationen – arm und reich

Kinder mögen die Geschichte vom reichen Mann und armen Lazarus sehr gern! Sie erinnert an ein farbiges orientalisches Märchen. Sie spricht aber auch bei uns Erwachsenen tiefere Schichten unserer Seele an. Wir empfinden Mitleid mit dem armen Lazarus. Wir sind empört über den reichen Mann. Daß der eine im Himmel landet und der andere in der Hölle, entspricht sehr tief unserem natürlichen Gerechtigkeitsgefühl. Aber nicht nur unser Gefühl stimmt dem Gleichnis Jesu zu. Für Vernunftmenschen entspricht es dem moralischen Gottesbeweis: Unsere Vernunft rebelliert, daß gerechte und gute Menschen in dieser Welt oft ungerecht schwer leiden, daß sie am Rande stehen und früh sterben, während Reiche oft in Saus und Braus leben. Es muß einen gerechten Ausgleich geben für die leidenden Gutmenschen. Da es das in dieser Welt nicht gibt, muß es das ewige Leben geben. Weil nur ein ewiger Gott das garantieren kann, muß es Gott geben. Selbst einer der größten Anwälte der Vernunft in der Weltgeschichte, der Philosoph Immanuel Kant, hat in seiner Kritik der praktischen Vernunft in diesen Bahnen gedacht.

Ungereimtheiten des Lebens

Aus diesen Gründen kann sich jeder leidende anständige und gute Mensch auch heute mit dem armen Lazarus leicht identifizieren. Wer von uns hält sich im Grunde nicht für sehr anständig und hat schleppt doch ein Paket voll besonderer Leiden und Sorgen? Unter jedem Dach ein Ach, heißt es als Sprichwort. Wir liegen zwar nicht hungrig mit Geschwüren vor der Haustür eines Reichen wie Lazarus. Aber wie viele Wunden trägt unsere Seele? Sehr verbreitet ist ja bis heute, daß viele engagierte und gutmütige Idealisten in unserer Welt gekränkt werden! Wer von Vernunft spricht in unserer Welt, dem droht Verzweiflung. Wer von Nächstenliebe redet und sich einsetzt, dem droht Resignation. Wie oft haben wir uns engagiert für andere Menschen, für eine gute Sache oder für Jesus? Wie oft ging es auch daneben? Manchmal wurden wir belächelt oder sogar gekränkt. Schlechte Motivationen wie Narzißmus wurden uns hin und wieder unterstellt. Es kam vor, daß sogar befreundete Menschen uns an entscheidender Stelle in den Rücken fielen. Dagegen kennt jeder von uns auch reich bevorzugte und begabte Menschen. Ihnen fällt alles zu. Erfolge häufen sich bei ihnen an. Uns aber haben unsere Mißerfolge beim Einsatz für Gottes Reich ein Stück weit so gekränkt, daß manche kränkeln. Und da liegen wir mit unserer angeschlagenen Seelen wie Lazarus und freuen uns über jede freundliche Zuwendung. Ich denke, daß Lazarus sich sogar über die Zärtlichkeit gefreut hat mit der die Hunde mit ihrer treuen Seele seine kranke Haut ableckten.

Lazarus heute

Es geht aber nicht nur um Identifikation mit Lazarus und um unser Selbstmitleid. Dieses Gleichnis will uns – wie Jesus selbst – zu Bußpredigern machen! Denn das Elend der heutigen Lazarusse schreit zum Himmel! Ein Skandal ohne gleichen ist schon, daß es heute in Deutschland hungernde Kinder gibt. Daneben gibt es üppigen Reichtum und Verschwendung. Nicht nur in der westlichen Welt sondern auch in Rußland gibt es Hungernde und daneben nicht nur jede Menge Millionäre, sondern sogar Milliardäre. Man kann gar nicht laut genug gegen diese Ungerechtigkeit protestieren. Jede/r Christ/in sollte sich für mehr soziale Gerechtigkeit engagieren.

Das Problem ist aber noch viel globaler: Vor der Haustür von unserem wohlhabenden Europa liegt ein ganzer Kontinent voller Lazarusse: Afrika! Hunderttausende hungriger afrikanischer Mitmenschen würden gern in Europa überleben. Die entscheidende Lösung für sie wäre sicher Entwicklungshilfe und Spenden von Brot für die Welt und Misereor als Hilfe zur Selbsthilfe in ihrer Heimat. Aber dafür hat der reiche Mensch in Europa immer weniger Geld. Noch schlimmer ist, daß die Hungernden aus Afrika mit überladenen Booten übers Mittelmeer zu uns kommen wollen und zum Teil ertrinken. Der größte Skandal ist schließlich, daß Kapitän Stefan Schmidt und Elias Bierdel mit ihrem Humanitäts-Schiff Cap Anamur vor Gericht angeklagt sind. Sie haben als Lebensretter Flüchtlinge auf ihr Schiff genommen und nach Italien gebracht. Dafür droht ihnen jetzt von einem italienischem Gericht eine mehrjährige Gefängnisstrafe! Dagegen müssen wir Christen protestieren! Jeder sollte einfach einen ganz kurzen Protestbrief an das italienische Justizministerium schreiben (Adresse s.u.) Es ist total gegen Gottes Willen und jede Humanität, wenn jemand bestraft wird, weil er einen Lazarus in ein Lazarett bringen wollte!

Persönlich angefragt

Wir Menschen in Europa leben bisher trotz der Finanzkrise ein Stück weit wie der reiche Mann im Gleichnis. Die Spitze des Gleichnisses aber ist die Anfrage an jede/n einzelne/n von uns: Bin ich bin nicht womöglich selbst ein Reicher? Reichtum hat ja viele Gesichter. Wer Millionär ist, aber keinen Menschen hat, der ihn liebt, ist arm. Wer lieben kann und geliebt wird, ist reich. Ein Vorspiel der ewigen Hölle ist bei vielen Reichen sicher das Mißtrauen, daß sie nie sicher sein können, ob sie nicht nur ihres Geldes willen geliebt werden. Einem Reichen ist die Hölle der Angst nicht fremd, leider mißtrauisch sein zu müssen. Wenn Du selbst gewiß bist, daß Du geliebt wirst, bist Du reich! Reich bist Du auch, wenn Du gebildet bist! Viele Christen sind bei uns ja auch durch die Kirche emotional gebildet. Sie haben Herzensbildung, aber auch Tiefsinn, Durchblick und Überblick und inneren Halt! Als Sohn intelligenter und tüchtiger Eltern nur mit Dorfschulabschluß und mit selbst aufgebauter Firma ist mir persönlich schon vom Kindergottesdienst an im Christentum ein unglaublicher geistiger Reichtum begegnet. An emotionalem Tiefsinn übersteigt er gewöhnlich das, was man sonst liest und aufgeschlossen studiert. Auch darin gehören wir Christen in unserer Welt zu den Reichen!

“Brot des Lebens“ geben

Das Gleichnis will uns ernsthaft umkrempeln, daß wir immer wieder neu von unseren Gaben, von unserem finanziellen Wohlstand aber auch von unseren Begabungen etwas abgeben. Wenn wir uns heute für Lazarus engagieren, tut sich schon ein Stück vom Himmel auf! Sehr bewegt hat mich zum Beispiel, daß ein von mir verehrter, fast genialer Pastor und Uni-Dozent für Pastoral-Psychologie nach der Pensionierung jetzt jede Woche Kindergarten-Kindern Geschichten aus dem reichen Schatz der Kirche vorliest und erzählt. Wer seelsorgerlich begabt ist, kann die vielen seelisch angeschlagenen Lazarusse unter uns heute ermutigen. Jeder von uns hat Möglichkeiten, den Bedürftigen in der Nachbarschaft zu helfen. Jeder sollte sich fragen: Wer ist mein Lazarus, den mir Gott an den Weg gestellt hat? Wem fehlt etwas, was mir Gott schon geschenkt hat? Vielleicht bist Du begabt, charmant, klug, belesen, umgänglich, bei anderen Menschen beliebt. Vielleicht kannst Du Gruppen schwieriger oder streitbarer Menschen gut zusammenhalten, ihnen neue Ideen schenken, ihr Leben ordnen? Vielleicht hast Du einen tiefen Glauben an Gott und kannst Gottvertrauen verbreiten? Von all dem kannst Du den Lazarussen etwas schenken! Ein Vorgeschmack der Hölle ist dagegen ja in unserer Zeit, wenn manche Reichen, Schönen, Begabten und Gebildeten immer nur unter sich bleiben und hohle Gespräche führen. In einem von den Berufen her sehr gemischten Männerkreis unserer Gemeinde tauchte ein Studierter auf und sagte: Ich habe mit Kirche eigentlich nicht so besonders viel im Sinn. Aber ich kann das hohle Party-Gequatsche von rational sehr intelligenten Mitmenschen ohne emotionale Herzensbildung über Urlaubsziele und Sonderangebote und Geldanlagen und Ähnlichem einfach nicht mehr ertragen! Ihr aber macht Euch immer wieder viele Gedanken über Sinn und Nächstenliebe, Halt und Hoffnung! – Wenn wir mit unseren persönlichen Möglichkeiten den Menschen vor unserer Tür etwas Materielles, aber besonders auch was Geistiges schenken, geben wir ihnen so etwas wie das Brot des Lebens! Wie Jesus selbst handeln wir dann und folgen Jesus nach. Öffne also Deine Tür und schau nach, welcher Lazarus da liegt!

Wahrer Reichtum

Wenn wir zu Jesus gehören, werden wir wie Lazarus nach diesem Leben in Gottes ewigem Reich aufgenommen! Bußpredigten wie diese sind dann nicht mehr nötig. Alle Pastoren/innen werden dort arbeitslos, aber auch alle Menschen, die helfen und heilen. Alle Musiker/innen und Sänger/innen kommen erst recht in Schwung. Wir alle werden zum Musizieren und Singen mit den Engeln und Mozart und Louis Armstrong eingeladen. Gott selbst trocknet alle Tränen. Auch Abraham werden wir nach dem Gleichnis dort treffen. Am meisten liegt mir daran, mit Jesus zu leben und in seiner Nähe mit lieben Menschen zu sprechen und mit Paulus, Franz von Assisi, Teilhard de Chardin und Sokrates. Wir werden uns auch mit denen verstehen, mit denen wir bisher Schwierigkeiten haben. Nach Lust und Laune können wir auch weiter mit den vertrauten Menschen sprechen, diskutieren und scherzen. Wir werden alle sehr reich sein! Denn wer geliebt wird und lieben kann, ist reich!

Amen.

Kapitän Schmidt ist übrigens Mitglied des Männerkreises der Evangelischen St.Stephanus-Gemeinde in Lübeck. Wenn Sie gegen eine Bestrafung von Kapitän Schmidt und Elias Bierdel protestieren wollen, schreiben Sie einen kurzen Text an:
II Ministro della Giustizia
Angelino Alfano
Via Arenula 70
00186 ROMA
Italia

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