“Gott sei Dank”
Erntedank - an alles denken, wofür wir Gott von Herzen danken können
Predigttext: 2.Korinther 9,15 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)
Gott aber sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!Mit Kindern ist ein Erntedank-Gottesdienst besonders anrührend. Gemeinsam gehen sie in die Kirche mit ihren kleinen Körbchen. Rote und gelbe und grüne Früchte leuchten darin, und von den frischen Mohrrüben hängt grünes Kraut aus dem Korb. Mit leuchtenden Augen legen sie ihre Gaben auf den Altar und daneben eine kleine gelbe Blume. Ganz einfach und tiefsinnig verstehen sie es, dass der Bauer geackert hat und der liebe Gott dazu Wachsen und Gedeihen geschenkt hat. Sie wissen, dass uns Gott diese ganze Erde und unser Leben geschenkt hat. Sie verstehen es, dass wir uns am besten bei Gott bedanken, wenn die Gaben auf dem Altar hinterher an arme Menschen verschenkt werden. Das alles leuchtet ihnen mit ihren guten Kinderherzen sofort ein. Aber auch die Erwachsenen legen nachdenklich Erntegaben aus ihrem Garten oder aus dem Supermarkt auf den Altar. Ein Brot und eine Flasche Wein haben einen besonderen symbolischen Wert. Kürbisse und Sonnenblumen dürfen nicht fehlen. Auch eingeschweißte Lebensmittel, Kaffee und Bananen aus Übersee stellen sie neben die Blumen. Modern ist es auch, Segnungen der modernen Technik auf den Altar zu legen. Wir danken Gott als dem größten Erfinder der ganzen Welt, dass er uns begabt hat, viele segensreichen Erfindungen zu entwickeln. So sollte man auch einen Rollator neben den Altar stellen. Über eine Million gehbehinderter Menschen können jetzt durch diese einfache, aber geniale Erfindung auf den Gehwegen der Straßen, zu Haus oder im Heim gehen, sich hinsetzen und ausruhen und weitergehen. Gott sei Dank!
Eigentlich aber sollten wir am Erntedanktag an alles denken, wofür wir Gott von Herzen danken können. Was hast Du Gutes geerntet in diesem Jahr? Mit welchen Begabungen, die Gott Dir geschenkt hat, hattest Du Erfolg und hast Du Früchte ernten können? Dankgefühle kann man ja nicht erzwingen. Und doch ist es sicher gut, sich zu erinnern, dass wir manchmal spontan von Dankgefühlen überwältigt worden sind. Wie wäre es, wenn wir heute auf eine Liste schreiben, wofür wir Gott danken. In Gedanken könnten wir diese Liste dann neben die anderen Früchte auf den Altar legen. Einige „Gedanken“ aus meiner eigenen „Lebensernte-Dankliste“:
– Ich danke Gott, dass ich Leid, Schmerz,Trauer und viele Probleme bewältigen konnte,
– dass ich nach Erkrankung wieder genesen durfte.
– Dank für glückliche Versöhnung nach bitterem Streit,
– für liebe Menschen, die um mich herum leben, meine Familie und Freunde,
– für Kinderlachen und Schmetterlinge, Rosen und Wolken,
– für Vorbilder, die mich weiterbrachten,
– für gute Bücher, Filme, Gespräche, freundliche Kontakte zu Fremden,
– für Hoffnung, Vertrauen und Glauben, die ich trotz allem nicht verlor,
– für das Dankgefühl, dass ich trotz allem immer noch danken kann, und ich
– danke, dass ich durch Jesus zu Gott gehöre und nie verloren bin.
Als Gottes Kinder und seine Geschöpfe bringen wir unseren Dank vor Gott. Wir denken dabei auch an die Menschen, die unsere Hilfe brauchen, wenn wir heute für die Aktion „Brot für die Welt“ spenden (z.B. für das Projekt „Niger“: In einem der ärmsten Länder der Erde mit Hungersnöten retten Kleinkredite für Kleingewerbe wie Fischaufzucht Menschenleben). Vielleicht bauen Sie heute einen kleinen „Erntedankaltar“ Ihres Lebens auf.