Gottes Zeit

Reformation – Martin Luther suchte einen liebenden Gott

Predigttext: Lukas 11,14-23
Kirche / Ort: Ev. Kirchengemeinden Rechtsupweg und Siegelsum / 26529 Rechtsupweg
Datum: 6.11.2011
Kirchenjahr: Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr
Autor/in: Pastorin Theda Frerichs

Predigttext: Lukas 11,14-23 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)

Und er trieb einen bösen Geist aus, der war stumm. Und es geschah, als der Geist ausfuhr, da redete der Stumme. Und die Menge verwunderte sich. Einige aber unter ihnen sprachen: Er treibt die bösen Geister aus durch Beelzebul, ihren Obersten. Andere aber versuchten ihn und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. Er aber erkannte ihre Gedanken und sprach zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet und ein Haus fällt über das andre. Ist aber der Satan auch mit sich selbst uneins, wie kann sein Reich bestehen? Denn ihr sagt, ich treibe die bösen Geister aus durch Beelzebul. Wenn aber ich die bösen Geister durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein. Wenn ich aber durch Gottes Finger die bösen Geister austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen. Wenn ein Starker gewappnet seinen Palast bewacht, so bleibt, was er hat, in Frieden. Wenn aber ein Stärkerer über ihn kommt und überwindet ihn, so nimmt er ihm seine Rüstung, auf die er sich verließ, und verteilt die Beute. Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.

Zum Predigtttext (I) und zur Predigt (II)

I.    Das Thema des Drittletzten Sonntags des Kirchenjahres ist die Erwartung des Gottesreiches und damit einhergehend das Kommen Jesus Christi am Jüngsten Tag. Hier sei angemerkt, dass an diesem Sonntag der Gedenktag der Reformation nachfeiert werden kann, der in diesem Jahr auf einen Montag fiel. Im Evangelium Lk 17,20-24 (25-30) wird Jesus nach einem Zeitpunkt für das Kommen des Reiches befragt. Seine Antwort verbindet er mit einer Warnung an seine Jünger, nicht auf bestimmte Zeichen zu warten, denn „siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch“ (V21). Dazu passt der Wochenspruch 2. Kor 6,2b, in dem Paulus betont: „Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, jetzt ist der Tag des Heils“. Die Epistel Röm 14,7-9, die  Wochenlieder EG 152  oder EG 518 und der für den Sonntag vorgesehene Psalm 90 berühren ebenfalls das Thema vom Kommen des Gottesreiches, bzw. der Endlichkeit des Lebens. Die Perikope Lk 11,14-23 stammt, wie ein Vergleich mit Mt 12,22-30 zeigt, aus der Logienquelle. Er ist eingebettet in den großen Abschnitt des Weges Jesu nach Jerusalem (Lk 9,51-19,27). Die Perikope des Sonntags zeigt, dass Jesus und seinen Anhängern vorgeworfen wurde, sich der Magie zu bedienen. Der Text ist Ausdruck dieser Situation, wie V 15 deutlich macht: Sogleich nach der Dämonenaustreibung wird von einigen Zuschauenden gemutmaßt, Jesus habe satanische Kräfte beschworen. Eine zweite Gruppe geht noch weiter: Sie will Jesus „versuchen“, ihn des religiösen Betrugs überführen, indem sie fordert, Jesus möge seine göttliche Vollmacht hier und jetzt durch ein Zeichen vom Himmel, von Gott, kundtun. Die Existenz der Dämonen wird von niemandem bezweifelt. Doch wie und mit welcher Macht wird man mit ihnen fertig? Jesus geht auf den Vorwurf seiner Gegner ein und antwortet in drei Argumentationslinien (vgl. Bovon, 173f). Erstens: Wenn Jesus als Instrument Satans den Dämon ausgetrieben hätte, würde dann nicht Satan gegen Satan kämpfen, sozusagen als gespaltene Persönlichkeit? Im zweiten Argument erinnert Jesus an Exorzisten aus der Geschichte Israels. Das dritte, wohl stärkste Argument enthält mit V20 ein wohl historisches Jesuswort. Jesus macht deutlich, wie er seinen Auftrag und sein Auftreten versteht: als Beginn des Reiches Gottes. In seinen Dämonenaustreibungen ist das Reich Gottes hier und heute bei ihnen angebrochen. Es kommt nicht, es ist in diesem Augenblick schon da. Es ist sichtbar in dem Heil, das Jesus bewirkt. Es ist für alle geheimnisvolle Realität, die an Jesus Christus glauben. Ihnen sagt er zu: „Das Reich Gottes ist mitten unter euch“ (17,20). Doch noch hat es sich nicht durchgesetzt. Jetzt ist der „letzte Augenblick, sich auf die richtige Seite zu stellen“ (Bovon, 179). Jesus findet deutliche Worte: „Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut“ (V 23). Da sich das Wiederkommen des Herrn hinauszögert, ist es ratsam, besonders wachsam zu sein, denn das Reich Gottes sich wird plötzlich Bahn brechen und für alle offenbar werden (17,24). II.    Einen  „garstiger Graben“ gilt es in der Predigt überwinden: Für die Menschen zurzeit Jesu war die Welt der Dämonen Realität. Doch was können wir heute aufgeklärten Menschen mit dem Text sagen? Die Verse 24-26, die nicht mehr zum Predigttext gehören, können einen Hinweis geben, sie sind also in Gedanken mitzunehmen, da sie ein für die Predigt wichtiges Bild vom Wohnen der Dämonen im Menschen als einem Haus reden. Es geht also um Räume in der Seele, die besetzen werden. Wer wohnt in mir? Wer regiert mich? Wer ist der Starke? Bis zum Ende des Lebens sind dies Fragen, mit denen sich Menschen –auch quälend-auseinander setzen. Im Lutherfilm, der vor acht Jahren Premiere in den Kinos feierte, wird das Thema des inneren Kampfes in einer Szene zwischen Luther und seinem Beichtvater Staupitz besonders deutlich. Literatur: Francois Bovon, Das Evangelium nach Lukas (Lk 9,51-14,35). EKK III/2, Neukirchen-Vluyn 1996 Lied nach der Predigt: „Jesu, hilf siegen“ (EG 373)  

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In vielen Kirchen wird heute der Reformation durch Martin Luther gedacht. Waren Sie eigentlich schon einmal in der Lutherstube auf der Wartburg? Dort, wo Luther die Bibel ins Deutsche übersetzt hat? Nur elf Wochen soll er dafür gebraucht haben. Und – haben Sie ihn gesehen, den berühmten Tintenklecks an der Wand? Oben hinter dem grünen Ofen? Oder kennen Sie diesen Fleck wenigstens dem Hörensagen nach? Für einen berühmten Tintenfleck wird Luther selbst verantwortlich gemacht. Der Legende nach soll der Teufel persönlich Martin Luther, während er die Heilige Schrift ins Deutsche übersetzte, derart in seiner Stube durch Geräusche belästigt haben, dass er mit dem Tintenfass nach ihm geworfen habe. Zu sehen ist der Fleck nach fast 500 Jahren nicht mehr. Oder war er nie da? Was sich wirklich damals in Luthers Stube zugetragen hat, weiß niemand. Luther hat sich darüber ausgeschwiegen. Doch eins ist sicher: Martin Luther, der große Reformator, hat sich Zeit seines Lebens von bösen Geistern, von Dämonen, vom Teufel persönlich, verfolgt gefühlt – und mit ihm gekämpft.

Im Kinofilm über Martin Luther, den seit seiner Premiere vor acht Jahren mehrere Millionen Menschen gesehen haben, wird dies in einer Szene mit dem jungen Martin Luther und seinem Beichtvater Johann von Staupitz sehr deutlich. Luther quält sich mit Selbstzweifeln und Glaubenszweifeln. Eines Abends besucht ihn sein Beichtvater und Seelsorger, der Generalvikar Johann von Staupitz, in seiner Stube, als dieser gerade im Zwiegespräch mit dem Teufel ist. Er spricht ihn an: „Du bist zu streng mit dir. Es nützt nichts, mit dem Teufel zu streiten! Er hat 5000 Jahre Erfahrung! Er kennt alle unsere Schwachpunkte“. Darauf  antwortet Luther: „Ich bin zu voll von Sünde, um Priester zu sein. Ich fürchte das Jüngste Gericht!“ Da entgegnet Staupitz: „Glaubst du, dass dich dein Selbsthass rettet? Gott hegt keinen Zorn gegen dich! Du hegst Zorn gegen Gott! – Wen suchst du?“ Luther daraufhin: „Einen barmherzigen Gott! Einen Gott, den ich lieben kann. Einen Gott, der mich liebt!“ Zu Luthers Zeiten lebten Menschen mit der Vorstellung, dass die Welt von bösen Mächten beherrscht wird. Auch zu Jesu Zeiten war man davon überzeugt, dass es Dämonen gab, die Menschen in ihre Gewalt brachten. Zu einem Menschen, der von einem Dämon besessen war, der ihn stumm machte, kam Jesus, um ihn von diesem bösen Geist zu befreien. Hören wir den Predigttext aus dem Lukasevangelium.

(Lesung des Predigttextes)

Kurz und knapp berichtet Lukas von der Austreibung des bösen Geistes. Da kann ein Mensch, der vielleicht schon seit Jahren kein Wort mehr herausgebracht hat, wieder reden! Da ist ein Mensch nicht mehr Herr seiner Sinne und wird befreit! Da wird ein Mensch gepeinigt und gequält von einer Kraft, die ihn zum Verstummen gebracht hat – und Jesus kommt und macht ihn heil. Gründe genug zum Jubeln und Danken. Halleluja! Gelobt sei Gott! Doch kein Wort davon in unserem Predigttext. Stattdessen wird Jesus misstrauisch beäugt. „Die Menge verwunderte sich“ heißt es nur. Und nicht nur das: Einige der Zuschauer gehen noch weiter. Sie stellen Jesus auf die Probe. Vielleicht haben sie so gedacht: „Schön und gut, Jesus. Du hast einen Dämon ausgetrieben. Dass es sie gibt, daran zweifelt hier niemand! Diesen Menschen hier hast du geheilt, wie viele andere auch. Was uns jedoch viel mehr interessiert ist: In welchem Namen tust du das? Welcher Kräfte bedienst du dich?“ Es bleibt nicht bei Gedanken, sie sagen es Jesus auf den Kopf zu: Du stehst mit dem Teufel selbst im Bunde! Andere fordern Jesus sogar auf, das Gegenteil zu beweisen. Wenn das Gottes Macht ist, die du hier demonstrierst, dann fordern wir jetzt und hier ein Zeichen vom Himmel! Diesen Gefallen tut Jesus ihnen nicht, obwohl er sofort weiß, worauf sie hinauswollen.

„Er erkannte ihre Gedanken“ schreibt Lukas. Immer wieder taucht sie auf, die Frage nach der Vollmacht. Woher nimmt Jesus die Macht, Wunder zu tun? Kranke zu heilen, Dämonen auszutreiben, sogar Tote zum Leben zu erwecken? Sind da böse Kräfte am Werk oder wirkt durch Jesus tatsächlich Gott selbst? Nicht zum ersten Mal müssen sich Jesus und seine Anhänger mit dem Vorwurf auseinandersetzen, sie würden sich der Magie bedienen, also böse Geister beschwören. Der Evangelisten Lukas gibt der Antwort Jesu darauf breiten Raum. Was er Jesus verkünden lässt, wird für historisch gehalten: „Wenn ich aber durch Gottes Finger die bösen Geister austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen!“ Jesus selbst macht hier sehr deutlich, wie er sich und seinen Auftrag versteht. Nicht nur, dass er selbstverständlich in göttlicher Vollmacht handelt; die Heilung des Besessenen selbst ist ein göttliches Zeichen – ein Hinweis darauf, dass Gottes Zeit mit seinem Handeln anbricht. Jetzt ist die Zeit der Gnade! Jetzt ist die Zeit des Heils! Wer dies nicht im Wirken Jesu erkennt und sich darauf einstellt, verpasst die Zeichen der Zeit. „Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich“ stellt Jesus klar. Als er an anderer Stelle einmal gefragt wird, wann denn das Reich Gottes anbreche, antwortet er sinngemäß: Schaut nicht nach oben, wartet nicht auf Himmelszeichen, hört auf, das Ende der Welt zu berechnen. Sonst verpasst ihr es. Schaut auf das, was um euch herum passiert. Da werden Menschen geheilt, werden wieder lebendig, Menschen kehren zurück ins Leben! Da wird Schuld vergeben und eingeladen. Hier und heute. Jetzt soeben, ihr wart selbst dabei. In diesem Menschen, der wieder sprechen kann, zeigt sich das Reich Gottes. „Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch“. Verpasst es nicht!

Jesus treibt Dämonen aus. Jesus ist der Herr über böse Mächte. Ich kann mir vorstellen, dass unser Predigttext zu Luthers Zeiten viel Trost geben konnte. Von Martin Luther  selbst weiß man, dass er sich von Kindertagen an vom Teufel verfolgt fühlte. Selbst für seine Zweifel und seine Traurigkeit, die ihn immer wieder überfielen, machte er den Teufel verantwortlich. Ein Denken vor der Aufklärung, mögen wir urteilen. Da hat man sich die Welt noch mit Gott und Teufel erklärt. Aber wir? Wir haben doch diesen Glauben an Dämonen längst hinter uns. Was geht uns diese Austreibung von bösen Geistern an? Werfen wir einmal einen Blick auf den besessenen Menschen, von dem wir nicht viel erfahren. Nur das Wichtigste: Jesus hat ihn geheilt von dem, was ihn gefangen genommen hat, hat ihn befreit von dem, was ihn verstummen ließ. Liebe Gemeinde, vielleicht sitzen hier heute Menschen unter uns, die eine Ahnung haben von dem, was tief im Inneren quälen kann. Vielleicht ist unser Predigttext heute die Gelegenheit zu fragen, wer oder was uns bewohnt. Wer regiert in meinem Herzen? Ist es die Angst, die Traurigkeit? Die immer wieder bohrende Frage; Wie soll ich es schaffen? Ist es der Selbstzweifel? Was bin ich wert? Was kann ich eigentlich? Ist es der Zweifel an Gott? Warum lässt er das zu, was mich traurig macht? Warum muss ich leiden?

Martin Luther kämpfte damals in seiner Zelle mit seiner Angst und seinen Zweifeln, so stellt es der Lutherfilm dar. Hatte er sich zu viel vorgenommen, indem er sich gegen den Papst und die Kirche stellte? Wer war er denn schon? Ein kleiner Mönch. So quält Luther sich und – Gott sei Dank! – er bekommt Hilfe. Natürlich können wir sagen: Da ist zufällig jemand vorbeigekommen und hat nach ihm geschaut. Wir können es aber auch so sehen: Gott hat ihm einen Boten geschickt, einen Menschen aus Fleisch und Blut, einen guten, verlässlichen Freund: ein Zeichen für Gottes Nähe und Liebe. Einen liebenden Gott suchte Martin Luther. So drückt er sich seinem Beichtvater Staupitz gegenüber aus. Diese Suche droht ihn zu zerfressen. Der Seelsorger macht keine langen Worte. Er gibt ihm etwas in die Hand. Er nimmt sein Umhänge-Kreuz ab und hält es Martin Luther hin mit den Worten: „Schau auf Christus! Vertrau dich Jesus Christus an. Sage zu ihm: Ich bin dein, erlöse mich!“ Keine lange Predigt. Ein Kreuz, ein greifbares Zeichen, etwas, woran man sich festhalten kann, wenn die Angst und der Zweifel übermächtig werden, von einem Besitz ergreifen. Dann – so schildert es der Film auf berührende Weise – spricht Martin Luther es nach: „Ich bin dein. Erlöse mich!“ Der Beichtvater Staupitz legt sein Kreuz in Luthers Hand. Luther ergreift beides: die Hand seines Freundes und das Kreuz.

Auch heute gibt es ein Kreuz, das Menschen hilft, zu vertrauen, z. B. ein Fingerkreuz (ich zeige es). Kranken und Sterbenden will es Halt geben. In einer Broschüre dazu heißt es: „Das Fingerkreuz ist ein greifbares Zeichen der Hilfe und des Trostes. Nehmen Sie dieses Fingerkeuz in die Hand, probieren Sie die richtige Lage aus; legen Sie Ihre Finger um das Kreuz und schließen Sie Ihre Augen. Halten Sie es schweigend oder beim Gebet in der Hand; finden Sie Halt!“ Gottes Nähe und Liebe wird greifbar. Ohne Worte, einfach spüren, dass ich vertrauen darf, dass ich loslassen kann, was mich gefangen nimmt. Für Sie, für mich heute, ein schönes Wort, das wir aus der Zeit von Martin Luther mitnehmen können, wenn uns Angst und Zweifel überfallen: Halt dich am Kreuz fest und vertrau dich Jesus Christus an. Sage zu ihm: „Ich bin dein, erlöse mich!“ Der Friede, der höher ist als all unsere Vernunft, der bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus.

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Ein Kommentar zu “Gottes Zeit

  1. Pastor i.R. Heinz Rußmann

    Diese warmherzige Predigt treibt Dämonen aus. Sie erinnert am Anfang an Martin Luthers Teufels-Anfechtungen und die Vertreibung des Dämons durch Jesus im Predigttext. Dass Luther mit dem Tintenfass nach dem Satan geworfen hat und dass sein Beichtvater Staupitz ihm (auch im Lutherfim von 2003) schon ein Stück weit seelsorglich weiterhalf, steht am Anfang dieser mitreissenden Predigt zum nachgezogenen Reformationstag. Im Text zum Sonntag wird Jesus ja nach der Austreibung eines bösen Geistes verdächtigt, mit dem Teufel im Bunde zu stehen. Der Geheilte hatte gutmütig und aus Angst so sehr immer den Mund gehalten, bis er schließlich versteinerte und verstummte. Jesus vertreibt diesen bösen Geist.- Dass Jesus Herr über die bösen Mächte ist und den Teufel,hat die ersten Christen und Luther und Viele getröstet. Die Predigerin aktualisiert den Text für uns heute mit der Frage: Wir als aufgeklärte Menschen werden bewegt von Fragen, die uns im Inneren quälen: Wer oder was wohnt in uns ? Wer regiert in meinem Herzen ? Wer ist der geheime Hauptratgeber im inneren Team meiner Seele ? Was bin ich wert ? Warum muss ich leiden ? Die Pastorin bestärkt die Antwort von Staupitz: Schau auf Christus. Vertrau Dich Jesus an. Sage ihm: Ich bin dein, erlöse mich.- Sehr konkret und seelsorgerlich ist zum Schluss der Vorschlag, ein Fingerkreuz in die Hand zu nehmen und zu sagen: Ich bin dein, erlöse mich. – “Jesus ist der Herr über böse Mächte.” Damit widerspricht diese Predigt hellsichtig und aktuell einem gefährlichen Trend unserer Zeit: Mit der Aufklärung haben wir den Teufel in das Museum der mythischen Gestalten gesteckt. Ist das nicht ein Trick des Bösen, damit er uns umso mehr verblenden und täuschen und das Böse verbreiten kann ? Auf die mit Abstand tiefsinnigste Auslegung bei Drewermann im Matthäus-Kommentar zur Parallelstelle Mt 12, 22-23 möchte ich Sie unbedingt hinweisen.

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