Buchempfehlung

Annette Schavan (Hg.), Pfingsten!

Annette Schavan (Hg.). Pfingsten! Warum wir auf das Christentum nicht verzichten werden, Droemer Verlag München 2024, gebunden 392 S.26,-- € ISBN 9783426279120

Kein Wunder, dass dieses von der deutschen Botschafterin beim Vatikan in Rom hg. Buch als allererstes ein Wort von Papst Franziskus weitersagt: „Pfingsten ist - wie die Taufe eines jeden von uns - keine Sache der Vergangenheit, sondern ein schöpferischer Akt, den Gott ständig erneuert.“ Dieser Satz ist wie der theologische Grund-Satz bzw. wie eine Klammer des bunten Ganzen. Schade, dass der Untertitel etwas misstönig klingt.

Exemplarisch seien einige Beiträge genannt: Aleida Assmann, die Tochter Günther Bornkamms und Ehefrau des Ägyptologen Jan Assmann, macht sich Gedanken zu„Salz der Erde, Licht der Welt“. Der Theologe und Literaturwissenschaftler Markus Barth bedenkt – ausgehend von Apg 27 und auch sehr persönlich – das uralte Motiv der Kirche als Schiff. Sehr gut geeignet als Hintergrund für eine Liedpredigt zu „Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt“. Der Jesuit Andreas R. Batlog untersucht Pfingstpredigten von Papst Franziskus. Poetisch macht Jaqueline Boysen Individuen und der Gesellschaft Mut zu einem „frohen Satz nach vorn“.

Insgesamt versammelte Schavan (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Annette_Schavan) in diesem Buch 28 bekannte und weniger bekannte theologische und vor allem nichttheologische Stimmen zum Thema „Impulse zum [kirchlichen] Aufbruch“. Die Beitragenden kommen „aus Publizistik, Wissenschaft, Kultur, Politik, christlichen Orden“ – und auch ein Schriftsteller ist dabei. Etwas genauer sind die beiden einleitenden Abschnitte des Vorwortes und „Worum es geht“ auf S. 11-27. Karl Rahner folgend sagt Schavan: „Will Kirche Zukunft, braucht es diesen Aufbruch und braucht es pfingstliche Erfahrungen. Darum soll es in diesem Buch gehen.“ (S. 15) Dies wiederholt Schavan gleich S. 25f. Nicht jeder Beitrag kommt dieser Maßgabe nach. Denn – wie nicht anders zu erwarten – hat jeder Beitrag seinen eigenen, ja manchmal eigenartigen Charakter, eben mehr oder weniger mit dem Heiligen Geist und Pfingsten verbunden.

PS: In der ZEITvom 16.5.2024 erschien ein Beitrag von Schavan mit dem Thema dieses Buches. Sie erweist sich darin als wache Beobachterin von Kirche und Gesellschaft, die sich selber kirchlich und politisch eher traditionell positioniert/e – und ruhig manchmal deutlicher werden könnte / sollte.

Dr. Gerhard Maier

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