Neuigkeit

Reformation 2019 - Notwendige Erneuerung

Gedanken von Heinz Rußmann, Lübeck

Seit der Reformation gilt das Christentum als positive geistige Mitte Deutschlands. Das zeigt sich schon daran, dass wir alle eine einheitliche hochdeutsche Sprache sprechen. Vor Martin Luther gab es in Deutschland nur sehr verschiedene Mundarten, von Bayrisch bis Friesisch. Das hat sich auch gezeigt, als die evangelisch-lutherischen Christen vor zwei Jahren das fünfhundertste Jubiläum der Reformation ein Jahr lang mit vielen erfreulichen Veranstaltungen feierten.

Vieles geht auf Martin Luther zurück. Schulen und Universitäten hat er erneuert. Mädchen wurden schulpflichtig. Unser System der sozialen Marktwirtschaft hat er mit seiner Zwei Reiche -Lehre beeinflusst. Geschäftsleute dürfen Gewinne erzielen. Daneben gibt es den Bereich der Hilfe für alle Hilfsbedürftigen.

Im Predigttext zum Reformationstag am 31.10.2019 heißt es: Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von all deiner Kraft (5.Mose 6, 5). Martin Luther ist am Anfang an diesem großen Gebot aus dem Alten / Ersten Testament gescheitert. Er ist Mönch geworden und lebte im Kloster. Die Angst vor dem richtenden Gott hörte nicht auf, ihn zu bewegen. Durch Jesus und dessen Liebe gelang es ihm, Gott auch als Vater zu lieben und die Gebote gern zu halten. Mit dieser Erfahrung setzte Martin, Luther seine ganze Kraft für die Erneuerung seiner Kirche im Sinne Jesu ein. Die Kirche war damals weithin durch viel zu viele menschliche Gebote erstarrt, indem man sich Gottes Liebe hart erarbeiten und verdienen musste.

Als Menschen, die von Gott in Jesus geliebt sind, können wir uns frei und gern engagieren für unsere Mitmenschen, die uns brauchen. ” Zur Freiheit hat uns Christus befreit, deshalb lasst euch nicht unterjochen unter die Knechtschaft der Gebote. Ein freies und engagiertes Christentum ergab sich so ganz selbstverständlich, wie liebende Menschen leicht und gern ihre geliebten Menschen beschenken. Nach Martin Luther war es darum eine große Freude, wieder ein Christ zu sein und zu Jesus zu gehören.

Am Donnerstag, dem 31. Oktober, feiern die evangelischen Kirchen den Tag der Reformation, als Martin Luther seine aufrüttelnden 95 Thesen öffentlich an die Schloßkirche zu Wittenberg anbrachte. Mit großer Begeisterung, aber auch heftiger katholischer Kritik lief der Text durch ganz Deutschland.

Heute ist es wichtig, Martin Luthers Reformation zu bedenken und wieder zu aktualisieren. Die Ausbreitung der evangelischen Kirche stagniert und könnte mehr Begeisterung gut gebrauchen. Nach dem Reformationsjahr 2017 steht eine neue Begeisterung für Jesus und die Bibel und besonders die Gemeinschaft der Christen noch aus.

Was können wir als Christen tun, um mehr Freude, Überzeugung und Begeisterung heute zu erhalten und unter uns in Deutschland und in der Welt zu verbreiten? Der Katholizismus vor Martin Luther hatte das schon versucht, durch strenge Programme, Gesetze, Fasten und Beten, Wallfahrten, Ehelosigkeit der Priester. In Klöstern hielten sich Mönche und Nonnen an einen streng geregelten Tagesablauf mit fünf Gottesdiensten täglich, ohne Freiheiten.

Nach allgemeiner und nach meiner Erfahrung können wir Begeisterung für Gott und Jesus immer wieder weitertragen durch das Lesen in der Bibel. Jesus hat so umfassend recht! Daneben hilft auch die Vertiefung des Glaubens im Gottesdienst und im Gespräch über Bibel und Glauben in der Gemeinschaft der Christen und der Gottsuchenden. Gute Werke und der Segen daraus bestärken und verbreiten den Glauben. Und dann sollten alle Christen viel mehr auf ihre Mitbürger und Mitbürgerinnen zugehen und versuchen, über den Gauben ins Gespräch zu kommen.

Damit die Anknüpfung im Alltag nicht aufdringlich und peinlich wirkt, gibt es die Möglichkeit, z.B. an einer Haltestelle oder in der langen Schlange im Supermarkt einen anderen Menschen freundlich und interessiert anzusprechen.V Vorallem sollten alle Christen zu Gott beten und um eine Erneuerung aller Kirchen heute bitten. “Ein feste Burg ist unser Gott”, so hat der Reformator die “Zuversicht, Stärke und Hilfe” nach Psalm 46 besungen. Und Jesus spricht uns zu: “Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende”.

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Heinz Janssen
Heidelberger Predigt-Forum