Ungewöhnlicher Predigtanfang - Einladung zum Dialog

Im Gottesdienst in der Kreuzkirche in Heidelberg-Wieblingen wurde die versammelte Gemeinde mit einem etwas ungewöhnlichen Predigtanfang überrascht: „Liebe Gemeinde! Sind Sie heute mit einer Frage oder Fragen, die Sie persönlich umtreiben, in die Kirche gekommen?“ Der Liturg knüpfte damit an die Frage nach dem höchsten Gebot an, die ein Schriftgelehrter Jesus stellte (Markus 12,28).

Die Gottesdienstteilnehmenden wurden eingeladen, ihre Frage(n) auf einen Zettel zu schreiben (Zettel und Bleistift wurden vor dem Gottesdienst ausgeteilt) und zum Lesepult zu bringen, von wo aus die Predigt gehalten wurde. Die Zettel enthielten selbstverständlich nicht die Namen der Fragenden. Der Liturg versprach, die Fragen in seine Predigt aufzunehmen, was dann auch geschah.

Die Resonanz nach dem Gottesdienst war groß, da in der Predigt die eigenen Fragen der Gottesdienstteilnehmenden vorkamen und nicht Fragen behandelt wurden, die sie gar nicht gestellt haben. Hier die Fragen:

– Ich frage nach jedem Gottesdienst: Werde ich etwas „mitnehmen“ können? Würde der Gottesdienst eine Hilfe für mein Leben in dieser Woche sein?

– Woher weiß ich, dass Gott mir beisteht, mir hilft?

– Kommt man wirklich in den Himmel, wenn man „artig“ war, und in die Hölle, wenn man „böse“ war?

– Die „Gottlosen“ in Psalm 1: Auch geliebte Menschen! Will Gott sie wirklich weg haben?

– Warum ist Gott gerecht?

– Wie ist der Zusammenhang zwischen Selbstliebe, Nächstenliebe und Gottesliebe?

– Wie kann man wirklich im Licht Gottes leben und auf seine Gebote achten?

Liebe Besucherinnen und Besucher des Heidelberger Predigt-Forums, liebe Kolleginnen und Kollegen,

möchten Sie auf die eine oder andere Frage antworten? Wir fügen Ihre Antworten den Fragen bei. Vielleicht ergibt sich so ein hilfreicher Dialog, an dem sich möglichst viele andere Interessierte beteiligen können.

Freundlich grüßt Sie

Heinz Janssen Herausgeber und Schriftleiter Heidelberger Predigt-Forum redaktion@predigtforum.de