Überwindung von Hass und Streit
Jeder Mensch hat eine Berufung
Predigttext: Jesaja 49,1-6 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)
1Hört mir zu, ihr Inseln, und ihr Völker in der Ferne, merket auf! Der HERR hat mich berufen von Mutterleibe an; er hat meines Namens gedacht, als ich noch im Schoß der Mutter war. 2 Er hat meinen Mund wie ein scharfes Schwert gemacht, mit dem Schatten seiner Hand hat er mich bedeckt. Er hat mich zum spitzen Pfeil gemacht und mich in seinem Köcher verwahrt. 3 Und er sprach zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, durch den ich mich verherrlichen will. 4 Ich aber dachte, ich arbeitete vergeblich und verzehrte meine Kraft umsonst und unnütz, wiewohl mein Recht bei dem HERRN und mein Lohn bei meinem Gott ist. 5 Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an zu seinem Knecht bereitet hat, daß ich Jakob zu ihm zurückbringen soll und Israel zu ihm gesammelt werde, - darum bin ich vor dem HERRN wert geachtet, und mein Gott ist meine Stärke -, 6 er spricht: Es ist zu wenig, daß du mein Knecht bist, die Stämme Jakobs aufzurichten und die Zerstreuten Israels wiederzubringen, sondern ich habe dich auch zum Licht der Heiden gemacht, daß du seist mein Heil bis an die Enden der Erde.
(Einheitsübersetzung, 1980:)
1 Hört auf mich, ihr Inseln, merkt auf, ihr Völker in der Ferne! Der Herr hat mich schon im Mutterleib berufen; als ich noch im Schoß meiner Mutter war, hat er meinen Namen genannt.
2 Er machte meinen Mund zu einem scharfen Schwert, er verbarg mich im Schatten seiner Hand. Er machte mich zum spitzen Pfeil und steckte mich in seinen Köcher.
3 Er sagte zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, an dem ich meine Herrlichkeit zeigen will.
4 Ich aber sagte: Vergeblich habe ich mich bemüht, habe meine Kraft umsonst und nutzlos vertan. Aber mein Recht liegt beim Herrn und mein Lohn bei meinem Gott.
5 Jetzt aber hat der Herr gesprochen, der mich schon im Mutterleib zu seinem Knecht gemacht hat, damit ich Jakob zu ihm heimführe und Israel bei ihm versammle. So wurde ich in den Augen des Herrn geehrt, und mein Gott war meine Stärke.
6 Und er sagte: Es ist zu wenig, daß du mein Knecht bist, nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten und die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache dich zum Licht für die Völker; damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.
Exegetische und homiletische Überlegungen
Der Predigttext ist das zweite Gottesknechtlied. Umstritten ist in der Forschung, wer mit dem Gottesknecht gemeint sein könnte. Beim Gottesknecht handelt es sich m. E. um eine Einzelperson, nicht um eine kollektive Größe. Nach dem Textbestand (V. 3) müsste aber der „Gottesknecht“ und „Israel“ identisch sein. Meist wird indes angenommen, dass „Israel“ in V 3 nicht zum ursprünglichen Textbestand gehörte (fehlt in einer LXX-Handschrift) und eine spätere Einfügung ist, denn nach VV. 5f. kann der Gottesknecht nicht identisch mit Israel sein, da er eine Sendung an Israel erfüllt und dem Volk gegenüber steht. Aus dem Kontext ist vom Gottesknecht als einer Einzelgestalt auszugehen.
In der Form eines „prophetischen Selbstberichtes“ (Westermann) wird die göttliche Erwählung, Berufung und Ausrüstung des Gottesknechtes geschildert (VV. 1-3), seine Ermüdung und sein Verzagen (V. 5) sowie seine neuerliche Beauftragung (VV. 5-6). Ging seine Sendung zunächst zum Volk Israel (VV. 1-3), wird diese in den VV. 5-6 nicht aufgehoben, sondern universell erweitert. Das eschatologische Ziel der Sendung des Gottesknechtes ist Israel und allen Völkern „Recht und Weisung“ (Kraus) zu bringen und somit zum Licht für die Völker zu werden (V 6).
Bereits im Lukasevangelium bezieht Simeon im Tempel diese Jesaja-Stelle auf Jesus und deutet sie als erfüllte Prophezeiung (Lk 2,23). Das ganze lukanische Doppelwerk versteht die Sendung des Messias Jesus als Sendung zu Israel, die durch Scheitern hindurch auf alle Völker erweitert wird (programmatisch: Lk 4,16-30). Die spätere christliche Theologie ist dieser Auslegung gefolgt. Eine christliche Predigt über diesen alttestamentlichen Text kann nur auf diesem Traditionshintergrund stattfinden, sollte sich aber davor hüten, den Text christlich zu usurpieren. Insbesondere ein Verlust des Heils von Israel und statt dessen ein Übergang des Heils auf alle Völker ist aus diesem Text nicht herauszulesen. Zwar wird in einer universalen Perspektive das Heil auf alle Völker erweitert, die Erwählung Israels aber bleibt bestehen (VV. 5f.). Das Heil kommt von Israel und geht über Israel auf alle Völker über!
In der Predigt wird nicht auf das Erntedankfest eingegangen, da in der badischen Landeskirche Erntedank erst am 7. Oktober gefeiert wird. Angesichts eskalierender interreligiöser Konflikte weltweit in diesen Wochen, die in einem multikulturellen und multireligiösen Stadtteil Mannheims wie der Neckarstadt (mit einem Anteil von Muslimen von rd. 40%) von den Gemeindegliedern mit großer Sorge beobachtet werden, legt die Predigt einen Schwerpunkt auf die militärische Sprache des Predigttextes (V. 2) und die Frage eines friedlichen Miteinanders der Völker und Religionen.
Literatur
Hans-Joachim Kraus, Das Evangelium der unbekannten Propheten: Jesaja 40-66, Neukirchen-Vluyn 1990, S. 110-116. - Claus Westermann, Das Buch Jesaja Kapitel 40-66, ATD 19, Göttingen 31976, S. 166-175.
Mutterschoß. Geborgenheit. Berufung im Mutterleib. Bestimmung vom ersten Moment des Lebens an. Mit diesen Bildern beginnt unser Predigtext. Es ist darin von einem Namenlosen die Rede. Er nennt sich selbst „Gottesknecht“. Der Gottesknecht wurde schon vor seiner Geburt erwählt. Gott hat ihn zu einer Aufgabe bestimmt, die für alle Menschen von größter Bedeutung ist. – Geborgenheit im Mutterschoß. Wir haben gerade zwei Kinder getauft. Vor kurzem waren sie noch im Mutterschoß geborgen. Von Fruchtwasser umhüllt. Mit Wasser haben wir auch getauft. Das Wasser steht für Geborgenheit: Gottes Macht möge sie umhüllen! In der Taufe haben wir sie Gott und seinem Schutz anvertraut. Mehr noch: In der Taufe feiern wir, dass jeder Mensch eine Berufung hat. Schon von Mutterleib an hat er eine Bestimmung für sein Leben. Gott hat für jede und jeden von uns eine Aufgabe, eine ganz unverwechselbare, unsere persönliche Lebensaufgabe. Gott rüstet uns zu dieser Aufgabe zu, begabt uns mit den Fähigkeiten, die wir brauchen. Er gibt uns seine Kraft. Aus Liebe hat Gott uns ins Dasein gerufen und führt uns durch das Abenteuer unseres Lebens. Es ist, als spräche Gott zu unseren Täuflingen (nach Kurt Marti): „Als du gezeugt wurdest, wurden nicht deine Eltern gefragt. Auch du selbst wurdest nicht gefragt. Nur einer wurde gefragt: ich. Und ich, ich sagte Ja zu dir.” In der Taufe sage ich von neuem Ja zu dir. Aus Liebe sage ich Ja, und ich erneuere dieses Ja jeden Tag. Bei mir bist du behütet, bewahrt und getröstet, wie im Mutterschoß. Ganz ähnlich sprechen die beiden Taufsprüche von Gottes guten Mächten (Psalm 91,11f.) und von Vertrauen (Psalm 73,23f.). Gottes Bejahung ermöglicht Leben. Gottes Schutz ermöglicht Vertrauen.
Erwählung im Mutterschoß. Unser Predigttext steht im Alten Testament, in Buch des Propheten Jesaja. Er erzählt von der Berufung und Erwählung des Gottesknechtes und von seiner Lebensaufgabe. Er soll den Namen Gottes heiligen, indem er Recht und Weisung bringt. Er soll dem Volk Israel die Wege zum Leben zeigen, das Volk in Liebe an Gott binden. Entsprechend dem Doppelgebot der Liebe: Liebe Gott und den Nächsten wie dich selbst. Wird diese Liebe das tragende und gelebte Gesetz, so kommt Israel als Gottes Volk zu seiner Bestimmung. Aber der Auftrag des Gottesknechtes scheint zu scheitern. Er klagt, „für nichts“ hat er seine Kraft verzehrt. Man hört nicht auf ihn. Sinnlos und vergeblich ist seine Aufgabe. Wie passt dies zu seiner Berufung bereits vor seiner Geburt? Sollte Gott sich geirrt haben? Sollte der Gottesknecht sich vor dem ganzen Volk lächerlich gemacht haben, indem er sich auf einen göttlichen Auftrag beruft? In diese Selbstzweifel des Gottesknechtes hinein ergeht ein neuer Auftrag, und der ist besonders! Erwartet hätte man vielleicht, dass Gott sich eines Besseren besinnt und das Unternehmen aufgibt. Und, hätte das ungehorsame Volk nicht auch eine Strafe verdient?
Aber, welcher Mensch versteht schon Gottes Gedanken? Welcher Mensch weiß schon, was das Bessere oder gar das Beste ist (vgl. Jes 55,8f.)? Kurzum: Gott storniert den Lebensauftrag des Gottesknechtes nicht, sondern erweitert den Auftrag sogar. Er soll weiterhin dem Volk Israel die Botschaft der Liebe bringen, aber dies allein ist Gott zu wenig. Dies ist nur ein Anfang, denn die Sendung reicht viel weiter. Die fernsten Inseln und Nationen sollen die Wege zum Leben lernen und von der Liebe Gottes hören! Seine Sendung ist universell, umfasst alle Länder und Menschen. Viele von uns kennen dies aus eigener Erfahrung: Unsere Lebensbestimmung ist nicht eine Gerade von Mutterleib an. Da gibt es Brüche im Leben, Niederlagen und Scheitern, Abschnitte, an denen man die göttliche Lebenslinie gar nicht mehr erkennt. Unser Leben ist keine mathematische Formel, die 1:1 aufgeht. Da gibt es vieles, was unverständlich ist. Vielleicht auch das ganze Leben lang bleibt. Freilich, das ist das Eigenartige im Predigttext: Gerade im Scheitern erfüllt sich der Lebensauftrag des Gottesknechtes! Auch Scheitern und Brüche bringen Gott nicht von seinem Lebensplan mit uns ab! Auch mit Umwegen und Sackgassen wird Gott fertig. Er sieht unseren Wegen groß und gelassen zu. Manchmal ist „Scheitern“ geradezu einer der Namen Gottes. Gott hat uns aus Liebe ins Dasein gerufen, und er begleitet uns fürsorglich auf unserer Lebensstraße, auf ebenen Straßen genauso wie auf unwegsamem Gebiet. Durch Erfolge und Niederlagen führt er uns durch das Abenteuer unseres Lebens.
Ein Gottesknecht wird im Mutterschoß erwählt, durch Scheitern hindurch erfüllt er seine Lebensaufgabe und wird so zum „Licht der Völker“. Diese Geschichte erzählt uns der Predigttext. Wer ist der Namenlose? Bereits die ersten Christen haben in diesem alttestamentlichen Bibeltext eine Prophezeiung gesehen. Im Messias Jesus Christus sahen sie den Gottesknecht, dessen Sendung zunächst zu Israel ging, um dann zum Licht der Völker zu werden (Lk 2,23). Er ist der Lichtstrahl, der den Weg des Lebens weist und viel Dunkel hell macht.
Beim Lesen des Predigttextes blieb ich an der Sprache hängen. Gott machte den Mund des Gottesknechtes zu einem scharfen Schwert, er machte ihn zum spitzen Pfeil (V. 2). Worte aus der Sprache des Militärs. Es stellt sich die Frage: Wie führt der Messias seinen Austrag aus? Durch die Kraft des Schwertes? Mit Gewalt? Zur Zeit Jesu gab es eine jüdische Gruppe, die nannte sich die Zeloten. Diese wollte in Israel das Reich Gottes auf Erden aufrichten. Dazu musste aber erst mal die römische Besatzungsmacht aus dem Land geworfen werden, denn freiwillig waren diese nicht zum Abzug zu bewegen. Hierzu erwarteten die Zeloten einen Messias, der einen Aufstand gegen die Römer anzetteln und sie militärisch besiegen würde. Sie dachten: Wenn Einsicht nicht genügt, so muss man Gewalt anwenden. Eine Verhaltensweise, die wir auch heute kennen, zwischen Einzelnen, Gruppen, Staaten, Religionen. Wie verhält sich Jesus dazu? Wie steht er zur Forderung nach Gewalt? Die Antwort der Evangelisten ist klar: Jesus war gewaltlos. Die Sanftmütigen hat er selig gepriesen. Er war selbst friedfertig und sanftmütig. Unser christlicher Messias ist nicht der Messias der Zeloten, er ist ein Friedensstifter. Der Gottesknecht wird nicht mit Gewalt seine Ziele durchsetzen.
Die militärische Sprache im Predigttext ist zwar missverständlich, soll aber nur betonen: Durch die Macht des Wortes wirkt der Gottesknecht. Dieses Wort ist nicht leer und wirkungslos, wenn gleich der Gottesknecht es selbst so empfindet. Nein, dieses Wort hat Kraft, denn es kommt von Gott. Das Wort ist stark, so stark wie die Gewalt von Waffen. Aber es ist nicht gewalttätig und provoziert keine Gewalt. Das Wort ist universell: Alle Enden der Welt werden es hören. In diesem Sinne ist es missionarisch. Aber es übt keinen Gewissenszwang aus. Es ist auch nicht beleidigend oder verunglimpfend. Es macht sich nicht lustig über den Glauben anderer. Es ist ein Wort, das den Völkern Licht und Heilung bringt. An dieses gewaltlose Wort Jesu sind wir Christinnen und Christen heute gebunden, wenn wir uns über andere Religionen äußern. Respekt für den Glauben, die Schriften und Persönlichkeiten der anderen Religionen ist notwendig. Dem Imam der Al-Faruq-Moschee in der Neckarstadt-West habe ich vor wenigen Tagen Folgendes geschrieben: „Ich habe Ihr heutiges Interview im Mannheimer Morgen gelesen, in dem Sie sich von der gegenwärtigen Gewalt distanzieren. Dies begrüße ich sehr. Persönlich bin ich beschämt, wenn Christen ein beleidigendes Video über den Propheten Mohammed ins Internet stellen, und verurteile dies als Pfarrer mit Nachdruck!“
Religion und Gewalt. Ein brisantes Thema. Die Bilder von brennenden Botschaften sahen wir in diesen Tagen in der Presse. Viele in der westlichen Welt denken, die Gewalt unterscheide den Islam vom Christentum. In einer unglücklich formulierten Rede hat auch Papst Benedikt im Jahr 2006 in Regensburg diesen Eindruck erweckt. Er zitierte einen Satz, wonach der Islam vorschreibe, seinen Glauben „durch das Schwert zu verbreiten“. Später hat sich der Papst von diesem Zitat distanziert. In diesen Tagen ruft er zur Verständigung zwischen den Religionen. Jesus war gewaltfrei. Freilich, wir dürfen nicht verdrängen: Das Christentum war es keineswegs! Die Mission der Sachsen geschah durch das Schwert. Kreuzzüge, Inquisition, Hexenverfolgungen, Konfessionskriege sind nur einige Kapitel der dunklen Vergangenheit des Christentums. Zum Christentum gehört eine lange Blutspur durch die Geschichte. In Wirklichkeit ist es so: Christentum und Islam verbindet eine traurige, jahrtausendelange Geschichte der Gewalt. Wäre es da nicht angebracht, heute gemeinsam diese Geschichte zu überwinden und vereint nach Frieden zu streben?
Zum 1. Jahrestag der Papstrede gab es eine wichtige Antwort. 138 muslimische religiöse Führer aus aller Welt antworteten dem Papst und den Führern der Christenheit in einem offenen Brief (Quelle: https:// www.acommonword.com/: „A Common Word Between Us And You“; eigene Übersetzung). Ich zitiere daraus: „Muslime und Christen gemeinsam stellen mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung. Ohne Frieden zwischen diesen beiden religiösen Gemeinschaften kann es keinen wirklichen Frieden in der Welt geben. Die Zukunft der Welt hängt vom Frieden zwischen Muslimen und Christen ab. Die Basis für diesen Frieden und dieses gegenseitige Verständnis ist bereits gegeben. Sie ist Teil der Grundprinzipien beider Glaubensüberzeugungen: Liebe den einen Gott und liebe deinen Nächsten. Diese Prinzipien finden sich immer wieder in den heiligen Texten des Islam und des Christentums“. Soweit das Zitat.
Viele mag es überraschen: Das Doppelgebot der Liebe ist nicht nur das höchste Gebot im Christentum, sondern ebenso im Islam. Der Brief fordert auf, dieses Doppelgebot zur Basis des Dialogs zwischen unseren Religionen zu machen. Für mich ist dies ein hoffnungsvoller Ansatz für die Zukunft: Das Doppelgebot ist ein tragfähiges Fundament für eine tiefgreifende Verständigung.
Bilder täuschen. Die gewalttätigen Muslime sind auch in ihren Ländern nur eine kleine Minderheit. In diesen Tagen gibt es in unserer Stadt, in unserem Land und in der ganzen Welt viele muslimische Stimmen, die zu Gewaltfreiheit und zum Dialog auffordern. Der Brief der 138 muslimischen Führer endet mit der Aufforderung: „Deshalb sollten unsere Differenzen nicht zu Hass und Streit zwischen uns führen. Lasst uns vielmehr miteinander um Rechtschaffenheit und gute Werke wetteifern. Lasst uns einander respektieren, lasst uns fair, gerecht und freundlich zueinander sein, lasst uns in einem echten Frieden, in Harmonie und in gegenseitigem Wohlwollen miteinander leben.“ Es bleibt mir nur übrig anzufügen: So sei es! Amen und Amin.
Religion und Gewalt. Auf das aktuelle Thema gibt diese Predigt vom Gottesknecht eine Antwort. Sie erzählt von seiner Berufung, Erwählung und seiner Lebensaufgabe: er sollte dem Volk Israel damals den Weg zum gelingenden Leben zeigen. Dabei geriet er in eine Krise und drohte zu scheitern. Gott erweitert aber seinen Auftrag über Israel hinaus auf alle Völker. Gottes Sprache des Militärs ist dabei fern von Gewalttätigkeit, sondern wie beim späteren gewaltlosen Gottesknecht und Friedensstifter Jesus soll sie nur die revolutierende Macht von Gottes Wort zeigen. Das Wort des Gottesknechts soll den Völkern Licht und Heilung bringen. Die zentrale Botschaft ist dabei das Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe für Juden, Christen und Moslems. Zum Schluß setzt sich Pfarrer Dr. Petracca deswegen entschieden ein für den Frieden zwischen Muslimen und Christen. Das Doppelgebot ist dabei die Grundlage. Er zitiert einen Brief von 138 islamischen Führern, dem man nur zustimmen kann.
Danke für diese Predigt, v.a. auch für das (indirekte) Zitat des Imams in Mannheim und des offenen Briefes der Muslime. Es gilt angesichts zunehmender Hetze gegen Muslime die Stimmen des Friedens zu stärken.