Gutes tun
Glaube und Werke sind untrennbar
Predigttext: Jakobus 2, 14 – 26 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)
Was hilft es aber, liebe Brüder (ergänze: und Schwestern), wenn jemand sagt, er habe Glauben, und hat doch keine Werke? Kann denn der Glaube ihn selig machen? Wenn ein Bruder oder eine Schwester Mangel hätte an Kleidung und an der täglichen Nahrung, und jemand unter euch spräche: Geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt euch! Ihr gäbt ihnen aber nicht, was der Leib nötig hat – was könnte ihnen das helfen? So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber.
Aber es könnte jemand sagen: Du hast Glauben und ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke, so will ich dir meinen Glauben zeigen aus meinen Werken.
Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust Recht daran. Die Teufel glauben es auch und zittern. Willst du nun einsehen, du törichter Mensch, dass der Glaube ohne Werke nutzlos ist?
Ist nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerecht geworden, als er seinen Spohn Isaak auf dem Altar opferte? Da siehst du, dass der Glaube, zusammen gewirkt hat mit seinen Werken, und durch seine Werke ist der Glaube vollkommen geworden.
So ist nun die Schrift erfüllt, die da spricht: (1.Mose 15,6): „Abraham hat Gott geglaubt und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden.“ Und er wurde „ein Freund Gottes“ genannt (Jesaja 41,8)
So seht ihr nun, dass der Mensch durch Werke gerecht wird, nicht durch den Glauben allein.
Desgleichen die Hure Rahab, ist sie nicht durch Werke gerecht geworden, als sie die Boten aufnahm und ließ sie auf anderem Wege hinaus?
Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.
Hinführung zum Text
Glaube allein oder das Tun des Gerechten? Über dieser Fragestellung haben sich konfessionsübergreifende Gespräche verhakelt und entzweit. Die Reformationsgeschichte brachte in der Erkenntnis Luthers von der bedingungslosen Gnade Gottes in Jesus Christus zu Beginn der europäischen Neuzeit eine bisher ungeahnte Freiheit des Christenmenschen. Das befreit handelnde Individuum befreite sich auch von der Vorherrschaft kirchlicher Hierarchien. Erst vor zwei Jahren im Jahr des Reformationsjubiläums feierten wir Protestanten die Großtat und den Mut der Reformatoren, auszubrechen und aufzubrechen.
Wie aktuell ist dem zeitgenössischen Christenmenschen noch Luthers Befreiungsschlag? Gilt der krasse Gegensatz Glaube versus Werkgerechtigkeit in dieser Weise überhaupt noch? Wer fragt noch: „Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?“
Der moderne Christ, die moderne Christin emanzipiert sich von einem übermächtigen, drohenden Gott (Gott sei Dank!) der „Schwarzen Pädagogik“, die jahrhundertelang die Menschen quälte. Und der un-gnädige Gott, der menschengemachte, führte Menschen auch im Protestantismus verschiedenster Ausprägungen bis zur „Gottesvergiftung“ (Tilmann Moser)
Die heutigen Predigthörerinnen und –hörer verlangen am ehesten nach ethischer Begründung guten Handelns. Nicht, weil sie sich Gott genehm machen wollen, schmeichlerisch, kriecherisch, wie leider nur allzu oft in der Historie.
„Was würde Jesus dazu sagen?“ ist der Leitspruch jüngerer Christinnen und Christen. Oder, wie auf einem Armband meiner jüngsten Tochter in vier Buchstaben, die sie niemals ablegt: „W.W.J.D.“: What would Jesus do?
Das tägliche Handeln wird überprüft und eingeordnet, Kraft im Alltag gewonnen.
Dankbar bin ich der „Weisheit“ der Kanonbildung, die scheinbar widersprüchliche Aussagen in biblischen Büchern zulässt. Kann es einen größeren Widerspruch zur paulinischen Lehre als Jakobus 2, 14 – 26 geben? Beides gilt, - wie es auch in der jüdischen, rabbinischen Theologie gelehrt und gelebt wurde – nebeneinander. Es muss kein Entweder –Oder geben.
Aller Wahrscheinlichkeit nach richtet sich der Jakobusbrief gegen ein verkürztes und verengendes Verständnis des Paulus, den Jakobus eindeutig voraussetzt. Wie so häufig ist vorstellbar, dass die klare Botschaft des Paulus von nachfolgenden Generationen auf bequeme Weise adaptiert wurde, das lässige „Sich-heraus–halten“ aus der Welt als orthodoxe Glaubenshaltung ausgegeben wurde, und so Paulus letztlich missverstanden und verkürzt wurde. Gehen wir davon aus, dass Jakobus rund 50- 70 Jahre nach den Hauptschriften des Paulus verfasst wurde, sehen wir eine verstärkte Konsolidierung der christlichen Gemeinden, die sich gerne auf Paulus berufen möchte, wenn sie in sozialethischen Fragen zur Bequemlichkeit neigt.
Dem widerspricht Jakobus heftig und beruft sich pseudepigrafisch auf den Herrenbruder Jakobus, der noch vor Beginn des Jüdischen Krieges und der Zerstörung des Tempels hingerichtet wurde. Der Jakobusbrief beruft sich mit ihm auf die jüdische Tradition und Schriftauslegung. „Für jüdische Theologie ist es unvorstellbar, dass beide (erg:Glaube und Werke) soteriologisch eine Alternative bilden.“ (W. Schrage in NTD H.Balz/ W.Schrage, Die Briefe des Jakobus, Petrus, Johannes und Judas, S. 35)
Es sei erlaubt, Spitzfindigkeiten der paulinischen Lehre an dieser Stelle abzukürzen und festzuhalten: „Kurz gesagt heißt Glauben bei Paulus: Sich auf den im Wort gegenwärtigen Herrn Jesus Christus einlassen“ (ders. S.35)
Wer sich nicht durch fromme Werke sozusagen sein Plätzchen im Himmel ergattern will, findet bei Jakobus lebensbejahendes Frommsein.
„Beten und Tun des Gerechten“ ist nach Bonhoeffer die Herausforderung des modernen Christenlebens.
Angesichts der buchstäblich zum Himmel schreienden Not der Sozialen Frage im 19. Jahrhundert besann sich die moderne deutsche Diakonie unter Federführung von Johann Hinrich Wichern, gegenüber einer erstarrten lutherischen Orthodoxie auf biblische Orientierung in der praktischen Nächstenliebe. Natürlich auch in Abgrenzung zu sozialrevolutionären Tendenzen der Linken.
„Der Glaube muss in der Liebe tätig werden!“ Dieser Leitsatz diakonischen Handelns nach Wichern weist deutlich soteriologische Tendenzen der Selbsterrettung des Menschen durch Werkgerechtigkeit von sich. Aus Dankbarkeit, zum Handeln befreit zu sein, geschehen Taten der Liebe und der Veränderung von Strukturen.
Aktuelle Fragestellungen dazu finden sich zuhauf und müssen an dieser Stelle nicht aufgezählt werden. Blindem Aktionismus gegenüber sperrt sich Jakobus eindeutig. Betonen wir das Sich–Hüten vor Selbstüberschätzung in der Predigt. Nicht der handelnde Mensch rettet die Welt, auch nicht Greta Thunberg, sondern Jesus Christus. Jeder aktive Christ, jede aktive Christin ist lediglich Mitarbeiter und Mitarbeiterin. Und das aus vollem Herzen!
Es sei erlaubt, Spitzfindigkeiten der paulinischen Lehre an dieser Stelle abzukürzen und festzuhalten: „Kurz gesagt heißt Glauben bei Paulus: Sich auf den im Wort gegenwärtigen Herrn Jesus Christus einlassen“ (ders. S.35)
Wer sich nicht durch fromme Werke sozusagen sein Plätzchen im Himmel ergattern will, findet bei Jakobus lebensbejahendes Frommsein.
„Beten und Tun des Gerechten“ ist nach Bonhoeffer die Herausforderung des modernen Christenlebens.
Angesichts der buchstäblich zum Himmel schreienden Not der Sozialen Frage im 19. Jahrhundert besann sich die moderne deutsche Diakonie unter Federführung von Johann Hinrich Wichern, gegenüber einer erstarrten lutherischen Orthodoxie auf biblische Orientierung in der praktischen Nächstenliebe. Natürlich auch in Abgrenzung zu sozialrevolutionären Tendenzen der Linken.
„Der Glaube muss in der Liebe tätig werden!“ Dieser Leitsatz diakonischen Handelns nach Wichern weist deutlich soteriologische Tendenzen der Selbsterrettung des Menschen durch Werkgerechtigkeit von sich. Aus Dankbarkeit, zum Handeln befreit zu sein, geschehen Taten der Liebe und der Veränderung von Strukturen.
Aktuelle Fragestellungen dazu finden sich zuhauf und müssen an dieser Stelle nicht aufgezählt werden. Blindem Aktionismus gegenüber sperrt sich Jakobus eindeutig. Betonen wir das Sich–Hüten vor Selbstüberschätzung in der Predigt. Nicht der handelnde Mensch rettet die Welt, auch nicht Greta Thunberg, sondern Jesus Christus. Jeder aktive Christ, jede aktive Christin ist lediglich Mitarbeiter und Mitarbeiterin. Und das aus vollem Herzen!
Fürbitten
Herr, was sind das für Aussichten, denen wir entgegen gehen. Du wirst uns entgegen gehen, hast Du gesagt, und die Erde neu schaffen, die wir lieben und die wir so misshandeln. Wir bitten dich um Vernunft und Einsicht, damit das Leben hier noch lebenswert bleibt. Herr, was sind das für Aussichten, dass du zu uns gekommen bist. Wir bitten dich für die Traurigen und Verzagten, für die, die an den Zukunftsaussichten zweifeln, und für die, denen die Kraft zum Aushalten der Sorgen und Schmerzen fehlt. Nimm sie an die Hand, mach du ihren Gang sicher und zuversichtlich. Herr, Du kommst und hältst friedliche und gangbare Wege für uns bereit. Wir bitten dich für uns und alle, die diese Wege noch nicht sehen und ahnen, die jedem Friedensgerede misstrauen. Wir bitten dich für die Mächtigen dieser Erde, und alle, die unter Macht und Gewalt leiden, sie mögen dich am Ende aller Umwege erkennen und erfahren, dass Du der Herr bleibst. (ohne Quelle, Autor ungewiss)
Gutes tun
„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“ Kurz gefasst und einprägsam haben wir es gelernt. Tue Gutes und mache nicht so viel Aufhebens darum! Einfach weil es wichtig ist, dem Mitmenschen mit Liebe, Entgegenkommen, der Wahrnehmung seiner – oder ihrer – Not zu begegnen. Es ist notwendig, Menschen zu helfen. Verstehen wir das bitte wörtlich: Die Not ist zu wenden! Und wenden bedeutet ja auch: umdrehen, vom Schlechten zum Guten zu verändern. Es ist not – wendig, in unserer Welt da anzupacken, im Rahmen unserer Möglichkeiten natürlich, wo wir gebraucht werden.
Da sehe ich vor mir, wie neulich, in einem Fernsehbericht, die ältere Dame ehrenamtlich in einer Kindertagesstätte Mittagessen für alle kocht. Die Kinder kennen teilweise die deutsche Hausmannskost nicht, die die Rentnerin liebevoll und frisch zubereitet. So wie sie es für die eigenen Enkel täte, die sie leider nicht bekommen hat. Die Kinder danken es mit Liebe, und anrührend sah ich, wie jedes der Kinder die „Oma“ liebevoll umarmt. „Jeder darf kuscheln kommen“, sagt die Frau. Unnötig zu erwähnen, dass alle Kinder verschiedene Hautfarben und anderes Aussehen haben. Es ist not–wendig, anzupacken: Ich sehe die Helfer in schwankenden Booten, die erschöpfte Geflüchtete in einen endlich, endlich sicheren Hafen bringen.
Es ist not-wendig, anzupacken: Männer mit weißen Helmen ziehen Opfer von Bombenterror aus dem Schutt ihrer zerbombten Häuser. Sie tun es freiwillig unter Gefahr für ihr eigenes Leben im Kriegsgebiet. Es ist not-wendig, anzupacken, auch da, wo es dreckig und unangenehm wird: In einer Kleiderkammer für Obdachlose in der Großstadt, aber auch auf dem Lande. Eine Dusche ermöglichen, rasche medizinische Versorgung für die, die sich zu keinem niedergelassenen Arzt trauen, weil sie keine Krankenversicherung haben.
Not- wendig: Bald wieder werden in den Städten die Kältebusse die Gestrandeten aufsuchen, sie vor dem Erfrieren zu bewahren suchen, mit einem Schlafsack, einer warmen Mahlzeit. Es gibt so, so viele Beispiele tätiger Nächstenliebe, wie es für Christen und Christinnen selbstverständliche Pflicht sein sollte.
Christsein und Gutes tun
Aber – muss jemand Christ sein, der sich für andere einsetzt? Das Gute tun und das Böse abwehren, ist Menschenpflicht. Tätiger Humanismus. Nicht das „Rote Kreuz“ oder der „Rote Halbmond“, nicht Amnesty International, nicht „Ärzte ohne Grenzen“, nicht „Sea Watch“, welche Organisation auch immer Ihnen in den Sinn kommen mag, gehört einer Religion an. Ganz bewusst sind diese Organisationen weltanschaulich neutral. Jeder und jede, wer immer Hilfe braucht, bekommt sie, Jeder Mensch, der Hilfe geben kann, ist angefragt, dies zu tun. Reicht es also, ein guter Mensch zu sein, und der Glaube ist Nebensache?
Das Bibelwort im Jakobusbrief beschreibt nicht nur die Not–Wendigkeit guter Werke, die werden gar nicht angezweifelt. Es geht um den Glauben: Wenn nämlich der christliche Glaube zu einer netten persönlichen Haltung ohne Konsequenzen verkommt, dann mahnt der Jakobusbrief, diesen Glauben zu überdenken. Um den Glauben geht es also, und warum wir glauben als Christenmenschen. Wohin führt der Glaube, zu dem wir zweifellos befreit sind?
Glaube und Werke
Wenn der Glaube den guten Taten vorangetragen wird, damit jeder Mensch in der Welt sehen kann, „ach wie gut der Christ ist“, dann läuft es falsch, mahnt der Brief. Was macht also den christlichen Glauben aus? Das Tun des Guten und Schweigen über die Motivation? Oder das Tun des Guten als Anlass zur Mission? Wir sehen, es kann in beiden Richtungen eine Fehlentwicklung geben. Das Leid in der Welt bejammern und tatenlos zuschauen, ist eines Christenmenschen unwürdig.
Das eigene – und nur das eigene – Heil der Seele zu suchen ist ebenso nicht wahrhaft christlich. Aber auch, was bei nicht wenigen Missionsgesellschaften gang und gäbe ist, das Tun des Guten an die erfolgreiche Verbreitung des christlichen Glaubens zu knüpfen, ist zumindest fragwürdig. Der Mensch der meine, Ihre, unser aller Hilfe benötigt, ist kein Mittel zum Zweck. Lese ich in der Bibel bei Matthäus 25 das Gleichnis vom sogenannten Weltgericht, dann erfahre ich, dass Christus in dem Menschen ist, der an meine Seite gestellt ist, der mich braucht. Jawohl, Christus selber!
Im bedürftigen Menschen Christus erkennen
Nicht, um an diesem Menschen Zeichen zu tun, sondern weil er – oder sie – Christus selber ist! Nicht, weil ich meine Seele rette, selber besser bei Gott dastehen kann, sondern weil Christus selber im Notleidenden gekommen ist. Und ich lese und erfahre in Matthäus 25, dass die wirklichen Christen den Christus an ihrer Seite gerade nicht erkannt haben. Zum Staunen: Im Unscheinbaren, im Alltäglichen, im einfachen Mitmenschen, im Mitgeschöpf ist Christus zu finden.
Über den Zusammenhang und die gegenseitige Bedingung vom Glauben und den guten Werken haben sich Generationen von Christenmenschen zerstritten. Kirchen haben sich gespalten. Nicht zuletzt die Geschichte der Reformation ist eine Geschichte über den reinen Glauben, der aus dem Hören des Wortes Gottes kommt und den Glaubenden vor Gott gerecht spricht. Das war die Position Luthers und anderer Reformatoren, die sich aus Zwang und Unterdrückung einer alles beherrschenden Kirche befreien mussten. Und es war da die andere Haltung der frommen Menschen, der Klöster und Orden, der geistlichen Stiftungen, die in ihrem Tun dem Vorbild Christi so am ehesten nachfolgen wollten. Das war die katholische Position. Missverständnisse und Verleumdungen haben das Gespräch vergiftet und unmöglich gemacht. Wie schade!
‚Stroherne Epistel‘?
Luther selber nannte den Brief den Jakobus eine „stroherne Epistel, die keine evangelische Art an sich hat.“ (zitiert nach NTD, Balz/ Schrage, Die Briefe des Jakobus, Petrus, Johannes und Judas, 1985) Aber dieser Brief ist aus gutem Grund Teil unserer Bibel und Grundlage der heutigen Predigt. Denn der „Glaube muss in der Liebe tätig werden“, so wie es J.H. Wichern in seiner Begründung evangelischer Diakonie hervorgehoben hat. Und zwar aus sich selbst heraus. Reichte das Hören des Wortes allein und das leise Besinnen bei der Bibellektüre, könnte ein Christenmensch sich aus den Verpflichtungen für diese Welt herumdrücken (Kierkegaard und Herder merken das bereits in ihrer Zeit an)
Aber Tätigwerden aus dem Glauben heraus ist eine Kraftquelle, ein Motivationsschub, der riesige Kräfte bereits freigesetzt hat. Es ist die menschliche Dankbarkeit gegenüber Gott die den Menschen zum Handeln in der Nachfolge Jesu Christi antreibt. „Beten und Tun des Gerechten“, in diesem Sinne, wie es Bonhoeffer beschreibt, ist das Leben der Christenmenschen. Zum Wohle der Schöpfung, zum Lob des Schöpfers. Bitten wir – mit alten Worten eines Irischen Segens – Gott um Hilfe bei unserem Tun: Gott segne mir die Erde, auf der ich stehe. Gott segne mir den Weg, auf dem ich gehe. Du Immerdar und Immerdar, segne mich auch, wenn ich raste. Segne mir das, was mein Wille sucht, segne mir das, was meine Liebe braucht. Segne mir das, worauf meine Hoffnung ruht. Du, König der Könige, segne meinen Blick.
Die beim Heidelberger Predigtforum rekordverdächtig ausführliche, gründliche Predigtmeditation schließt mit dem Glauben, dass Jesus und seine Mitarbeiter die Welt retten werden. Nicht Greta Thunberg. Die Predigt beginnt mit: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.Dazu erzählt sie anrührend von einer liebevoll kuscheligen Großmutter und von Helfern, um Flüchtlinge in einen lebensrettenden Hafen zu bringen. (Als erster hat sich ja Kapitän Schmidt unter Strafdrohung hervorgetan. Er war Mitglied des Männerkreises unserer Gemeinde.) Kältebusse für Wohnungslose findet Jesus sicher auch sehr gut. Inzwischen gibt es ja etliche Organisationen, die religionslos im Sinne Jesu handeln. Das Thema Glaube und gute Werke ist alt seit Jakobus und Paulus, seit Luther und der katholischen Kirche. Nach der modernen Psychologie von Fritz Riemann und Schulz von Thun brauchen Ordnungstypen Regeln und Gebote, um gewissenhaft gute Taten umzusetzen. Nähe (Liebe-)Typen lieben besonders viel, wenn sie sich von Gott, Jesus oder Mitmenschen geliebt fühlen. Luther hat den Brief arg kritisiert, aber Jakobus hat sicher recht, dass der Glaube liebevoll fortgesetzt werden sollte. Mit einem irischen Segen endet diese segensreiche Predigt.