Predigt

Abkürzung über den Himmel

„Dann hat der Himmel die Erde berührt und unsere Erde den Himmel gespürt…“

Predigttext1. Könige 8, 22 – 24, 26 – 28 (mit Einführung)
Kirche / Ort:Johanneskirche / Mosbach
Datum:29.05.2025
Kirchenjahr:Christi Himmelfahrt
Autor:Pfarrerin i. R. Birgit Lallathin

Predigttext: 1. Könige 8, 22 – 24, 26 – 28 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 2017)

Und Salomo tat vor den Altar des HERRn angesichts der ganzen Gemeinde Israel und breitete seine Hände aus gen Himmel und sprach:HERR, Gott Israels, es ist kein Gott weder droben im Himmel noch unten auf Erden dir gleich, der du hältst den Bund und die Barmherzigkeit deinen Knechten, die vor dir wandeln von ganzem Herzen, der du gehalten hast deinem Knecht, meinem Vater David, was du ihm zugesagt hast. Mit deinem Mund hast du es erfüllt, wie es offenbar ist an diesem Tage.…

Nun, Gott Israels, lass dein Wort wahr werden, was du deinem Knecht, meinem Vater David zugesagt hast. Aber sollte Gott wirklich auf Erden wohnen? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen – wie könnte es dann dieses Haus tun, das ich gebaut habe? Wende dich aber zum Gebet deines Knechts und zu seinem Flehen, HERR, mein Gott, damit du hörst das Flehen und Gebet deines Knechts heute vor dir.

Gedanken zum alttestamentlichen Predigtttext an Christi Himmelfahrt

Wie predigen im christlichen Gottesdienst im Angesicht der Geschwisterreligion, Israel? Ausgerechnet Himmelfahrt ist es gar nicht so einfach, verantwortungsvoll mit der Überlieferung des „Tempelweihegebets“ umzugehen. Es rührt an das gemeinsame Fundament unseres Glaubens: Gott ist unverfügbar, lebt nicht wie Götzen in steingewordenen Häusern, von Menschen kultisch verehrt. Dennoch:

Die Tradition des Tempels ist konstitutiv für das Judentum, auch wenn die synagogale Neuausrichtung der Jüdischen Theologie nach 70 n. Chr. um das Dilemma des fehlenden Tempels und seiner Überwindung durch Theologie entstanden ist (ganz abgesehen von den radikalen Nationalreligiösen im heutigen Staat Israel, die sogar vorhaben, anstelle des Felsendomes wieder einen jüdischen Tempel zu errichten, indiskutabel, aber gefährlich).

Wie predigen, ohne den Tempel vorschnell durch „Jesus“ zu restituieren? Ich meine, es geht nur durch Kontinuität. Ich will betonen, dass die Urgemeinde als „Sekte“ innerhalb des Judentums entstanden ist, die Heiligen Schriften kennt, liest und berücksichtigt.

Der diesjährige Gottesdienst an Christi Himmelfahrt wird ein Zentralgottesdienst für den Großraum Mosbach sein, mit Elementen von Familiengottesdiensten. Sowohl Menschen mit Behinderung als auch anwesende Kinder sollen im Gottesdienst gezielt angesprochen sein. Menschen mit Behinderung werden ohnehin den größten Teil der Gemeinde darstellen. Darum entscheide ich mich für eine „narrative“ Predigtform.

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Heinz Janssen
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