Predigt

An seinem Tisch

Zur Gemeinschaft berufen

Predigttext1. Korinther 10,16-17
Kirche / Ort:Bochum-Dahlhausen.
Datum:05.04.2012
Kirchenjahr:Gründonnerstag
Autor:Pfarrer Johannes Gerrit Funke

Predigttext: 1. Korinther 10, 16-17 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)

16 Der gesegnete Kelch, den wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? 17 Denn e i n Brot ist's: So sind wir viele e i n Leib, weil wir alle an e i n e m Brot teilhaben.

Elberfelder Übersetzung (mit geringfügiger Abänderung)

Der Kelch der Segnung, den wir segnen, ist er nicht Gemeinschaft mit dem Blut des Christus? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht Gemeinschaft mit dem Leib des Christus? Denn e i nBrot, e i nLeib sind wir, die vielen, denn wir alle nehmen teil an dem e i n e n Brot.

Exegetisch-homiletische Skizze zur Predigt

In 1. Kor 10, 16-17 stellt der Apostel Paulus einen Zusammenhang her zwischen dem Leib Christi, wie er im Brot des Abendmahls gegenwärtig ist und wie er zum Bild für die Gemeinde werden kann (vgl 1. Kor 11,17-12,31). Doch steht der Leib in der Korrespondenz des Apostels mit der Gemeinde in Korinth auch sonst mehrfach im Fokus. Es lohnt sich, diesen Spuren zu folgen. Das gilt vor allem für einen längeren Passus innerhalb des großen Auferstehungskapitels. In 1 Kor 15, 35-50 geht es Paulus um den Leib, den wir bei der Auferstehung erhalten. Das „Bild des Irdischen“, das dem von Erde genommenen und zur Erde werdenden Leib gleicht, steht dem „geistlichen Leib“ gegenüber, der dem „Bild des Himmlischen“, d. h. Christus, entspricht. Man kann Phil 3, 21 hinzunehmen, wo Paulus schreibt, dass wir dem Leib der Herrlichkeit Christi zur Gleichgestalt umgestaltet werden sollen und 2. Kor 4, 4, wo Jesus Christus als das Bild Gottes bezeichnet wird. Dieser Passus aus 1 Kor 15 ist zudem deswegen aufschlussreich, weil er eine Brücke zu einem anderen zentralen Thema des ganzen 1.Korintherbriefes schlägt, nämlich dem Konflikt zwischen denen, die stark sind und denen, die schwach sind. Paulus spricht von dem damit angedeuteten Konfliktherd in Kontexten, die vom Leib handeln, auch mit anderen antithetischen Begriffspaaren.

Vor allem ist da der Konflikt zwischen dem, was „Ehre“ oder „Herrlichkeit“ hier einträgt und dort „Unehre“ bedeutet oder ähnliches, was Grund zur Beschämung liefert. In diesen Konflikten begegnen Spannungen, wie sie Gemeinschaften, die man mit einem Leib vergleichen kann, bis zur Zerreißprobe prägen und wie sie uns ähnlich im eigenen organisch-physischen Leib spürbar werden können. Die Begegnung mit der Auferstehungsbotschaft wird zum Beginn eines Weges, der uns aus den Konflikten befreit, in die hinein uns diese Konfliktfelder führen. In ihr erschließt sich, wie die Gabe des Leibes Christi im Abendmahl mit der Aufgabe zusammenhängt, als Gemeinde der Leib Christi zu sein (1. Kor 12, 27).

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Heinz Janssen
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