Predigt

Ansehen geben

Zäune einreißen, Grenzen überwinden

PredigttextMattäus 9,9-13
Kirche / Ort:Schornswheim/Udenheim (Rheinhessen)
Datum:27.01.2013
Kirchenjahr:Septuagesimae (70 Tage vor Ostern)
Autor:Pfarrer Kurt Rainer Klein

Predigttext: Matthäus 9,9-13 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)

9 Und als Jesus von dort wegging, sah er einen Menschen am Zoll sitzen, der hieß Matthäus; und er sprach zu ihm: Folge mir! Und er stand auf und folgte ihm. 10 Und es begab sich, als er zu Tisch saß im Hause, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und saßen zu Tisch mit Jesus und seinen Jüngern. 11 Als das die Pharisäer sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum ißt euer Meister mit den Zöllnern und Sündern? 12 Als das Jesus hörte, sprach er: Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. 13 Geht aber hin und lernt, was das heißt: »Ich habe Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer.« Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten.

Vorbemerkungen

Die Perikope stellt uns eine Jüngerberufung und ein Gastmahl vor Augen. Anders als in den Parallelstellen Mk 2,13-17 und Lk 27-32 heißt hier der Zöllner, um den es geht, Mätthäus anstatt Levi. Das Zitat aus Hosea 6,6 findet sich nur in Mt, nicht aber in Mk oder Lk und betont das barmherzige Verhalten Jesu. Die Jüngerberufung ist kurz und knapp im Ergebnis festgehalten. Der Reifungsprozess der Entscheidung des Zöllners Matthäus bleibt unbeleuchtet. Das Gastmahl mag im Hause des Matthäus stattgefunden haben (vgl. die Paralleltexte), vielleicht als Abschiedsmahl aus seinem bisherigen Leben, zu dem wesensverwandte Menschen und natürlich Jesus, dem er zu folgen sich entschieden hatte, und dessen Jünger eingeladen waren. Irgendwie erscheinen in dieser Szene die Pharisäer. Sie fragen sich und die Jünger, warum Jesus mit Zöllnern und Sündern Mahlgemeinschaft hält. Als Antwort erfahren sie, dass die Kranken und nicht die Starken des Arztes bedürfen. Denn Jesus versteht sich als der Barmherzige, der gekommen ist, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten.

Die Tischgemeinschaft ist ein wesentlicher Zug in Jesu Wirken. Tischgemeinschaft bringt Menschen zusammen und verbindet Menschen ohne Ansehen der Person. Sie ist ein Abbild des himmlischen Mahles. Im Vollzug des Mahles vollzieht sich Solidarität und Vergebung. „Geht aber hin und lernt“ fordert die Pharisäer auf, sich das zu eigen zu machen, was schon in Hosea 6,6 gesagt ist und sich in Jesu Verhalten der Zuwendung zu den „Zöllner und Sündern“ spiegelt. Das „Ich bin gekommen“ - Wort Jesu drückt zu guter Letzt sein messianisches Selbstverständnis aus.

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