Predigt

"Atme in uns, heiliger Geist…“

"Kann denn nicht mal Frieden sein?..."

PredigttextJohannes 14,15-27
Kirche / Ort:Ev. Lukasgemeinde / Heidelberg
Datum:08.06.2025
Kirchenjahr:Pfingstsonntag
Autor:Pfarrerin Carmen Sanftleben

Predigttext: Johannes 14, 15-27 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 2017)

15 Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. 16 Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit:17 den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.

18 Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch. 19 Es ist noch eine kleine Zeit, dann sieht die Welt mich nicht mehr. Ihr aber seht mich, denn ich lebe, und ihr sollt auch leben.[…]

23 Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. 24 Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat.

25 Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin. 26Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. 27 Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.

Überlegungen zum Predigttext

Der Predigttext aus den johanneischen Abschiedsreden überbrückt die Zeiten: die Abendmahlsszene, die nachösterliche johanneische Gemeinde, unsere Gegenwart heute. Die Angst vor dem, was in der Welt vorgeht und die Hoffnung auf Frieden – innerlich und äußerlich – bleiben konstant. Darauf antwortet der Text tröstend und ermutigend. Gegen die Verlorenheit der Waisenkinder setzt er die bleibende Verbindung mit Jesus, gegen die Angst den himmlischen Frieden. Eine Gefahr besteht in der Vertröstung; innerer Friede soll die Überwindung des Unfriedens in der Welt nicht behindern.

Der Heilige Geist manifestiert sich im Erinnern an Jesus und sein Wort, im Tun des Wortes und in gelebter Solidarität, im Alltäglichen. Johannes verortet die Gabe des Geistes in der Begegnung der Jünger mit dem Auferstandenen (Joh 20). Das setzt einen anderen Akzent als die aufwühlenden und umstürzenden Pfingstereignissen aus Apg 2. Sowohl Joh 14 als auch Joh 20 bringen die Gabe des Geistes unmittelbar mit dem Frieden in Verbindung.

Die narrativen Teile der Predigt können auch unabhängig voneinander Verwendung finden.

Lieder Neben kraftvollen Pfingstliedern vielleicht: „Da wohnt ein Sehnen tief in uns“, NL 116 „Unfriede herrscht auf der Erde“ EG 663

Literatur Klaus Wengst, Das Johannesevangelium, 2. Teilband: Kapitel 11-21; ThK NT 4,2, zweite, durchgesehen und ergänzte Auflage, Stuttgart 2007. https://www.die-bibel.de/ressourcen/efp/reihe1/Pfingstsonntag-johannes-14

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