Predigt

Auf der Spur des biblischen Gottes

1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland

Predigttext2. Mose / Exodus 19,1-6 (mit Einführung zum Israelsonntag)
Kirche / Ort:Trinitatiskirche Aue / Karlsruhe-Durlach
Datum:08.08.2021
Kirchenjahr:10. Sonntag nach Trinitatis
Autor:Pfarrerin Kira Busch-Wagner

Predigttext: 2. Buch Mose / Exodus 19,1-6 (Übersetzung nach Martin Luther)

Im dritten Monat nach dem Auszug der Israeliten aus Ägyptenland, an diesem Tag kamen sie in die Wüste Sinai. 2 Sie brachen auf von Refidim und kamen in die Wüste Sinai, und Israel lagerte sich dort in der Wüste gegenüber dem Berge. 3 Und Mose stieg hinauf zu Gott. Und der HERR rief ihm vom Berge zu und sprach: So sollst du sagen zu dem Hause Jakob und den Israeliten verkündigen: 4 Ihr habt gesehen, was ich an den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht. 5 Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. 6 Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Israeliten sagen sollst.

7 Mose kam und berief die Ältesten des Volks und legte ihnen alle diese Worte vor, die ihm der HERR geboten hatte. 8 Und alles Volk antwortete einmütig und sprach: Alles, was der HERR geredet hat, wollen wir tun. Und Mose sagte die Worte des Volks dem HERRN wieder.

Einführende Gedanken zum 10. Sonntag nach Trinitatis

Das Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ samt allen Veranstaltungen und eigener Briefmarke kann man in Deutschland als säkular-kulturelles Gegenüber sehen zur Theologie des Israelsonntags und überhaupt der Kirche: dass das Christentum sich dem Judentum verdankt, dass der biblische Gott ein Gott ist, ein und derselbe in Thora, Propheten und Schriften wie in den Evangelien und Briefen, dass der Gott Israels eben der Vater Jesu Christi ist und Jesus von keinem anderen Gott redet von dem, zu dem die Psalmen rufen oder den die Propheten verkünden; dass die Rede von der Erwählung Israels kein Fall von Arroganz und Überheblichkeit ist, sondern bestimmt ist von der Aufgabe, Gottes Weisung zu folgen. Dass uns eine ganz spezifische Wahrnehmung Gottes als des biblischen Gottes schon sehr fremd geworden sein kann und trotzdem entscheidend ist. All das gehört zum Israelsonntag und noch viel mehr.

Beim Verlesen der Perikope sollten die beiden Verse 7 und 8 hinzu genomemnwerden, um nicht fälschlicherweise den Eindruck zu erwecken, als sei Gott bei Israel ohne Resonanz geblieben. Das Gegenteil und Gottes Engagement sind vielmehr der Fall.

Regelmäßige Kirchgänger und Predigthörer:innen können den Zusammenhang von Bergpredigt als eine Reaktivierung des Sinai unmittelbar erfahren mit der Parallelität von Bergpredigt am 9. Sonntag nach Trinitatis und dem Exodustext zum 10. nach Trinitatis, dem Israelsonntag.

An Herz gelegt seien den Gemeinden die jeweiligen Kollekten zum Israelsonntag. In Baden für friedensfördernde Quartiersarbeit in Haifa durchs Leo-Baeck-Institut, für interreligiöse Begegnungen und Ort des Gesprächs in Nes Ammim für Menschen, die sich sonst kaum begegnen könnten in der polarisierten Gesellschaft Israels. Und schließlich für ein hilfreiches Miteinander der Generationen in einer Einrichtung, wo auch Traumatisierte der Shoa im Alter leben. Wie selten hängen am Israelsonntag Gottesdienst und Kollekte zusammen.

Lieder

Sonne der Gerechtigkeit (EG 263) Lass mich, o Herr, in allen Dingen (414) Gott rufet noch (392) Vertraut den neuen Wegen (395)

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Heinz Janssen
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