Predigt

Ausgangspunkt(e)

Woher kommst du? Wenn wir die Frage einmal mit dem religiösen Ohr hören, ist die gleichfalls gar nicht so leicht zu beantworten. Woher kommen wir? ...

Predigttext2. Mose / Exodus 19, 1-6 - Zum Israelsonntag
Kirche / Ort:Trinitatiskirche Aue / Karlsruhe-Durlach
Datum:20.08.2017
Kirchenjahr:10. Sonntag nach Trinitatis
Autor:Pfarrerin Kira Busch-Wagner

Predigttext: 2. Mose / Exodus 19,1–8 (Übersetzung nach Martin Luther) Am dritten Monat nach dem Auszug der Israeliten aus Ägyptenland, an diesem Tag kamen sie in die Wüste Sinai. Sie brachen auf von Refidim und kamen in die Wüste Sinai, und Israel lagerte sich dort in der Wüste gegenüber dem Berge. Und Mose stieg hinauf zu Gott. Und der HERR rief ihm vom Berge zu und sprach: »So sollst du sagen zu dem Hause Jakob und den Israeliten verkündigen: Ihr habt gesehen, was ich an den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht. Werdet ihr nun auf meine Stimme hören und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Israeliten sagen sollst.« Mose kam und berief die Ältesten des Volks und legte ihnen alle diese Worte vor, die ihm der HERR geboten hatte. Und alles Volk antwortete einmütig und sprach: »Alles, was der HERR geredet hat, wollen wir tun.« Und Mose sagte die Worte des Volks dem HERRN wieder.

Gedanken zum Predigttext

Wie hängt die Christenheit mit Israel zusammen? Was haben wir mit Israel zu tun? Beinhaltet ein christlicher Israelsonntag, beinhaltet eine Theologie, die sich einem christlich-jüdischen Dialog verdankt, vielleicht gar eine Vereinnahmung – Fragen, die nach wie vor erhoben werden. Doch um Christi willen kommt die Christenheit um Israel nicht herum. Ein neutestamentliches Zeugnis ohne das Erste, das Alte Testament gibt es nicht. Eine Trennung nach alt- und neutestamentlichem Gottesbild, insbesondere nach einem negativ konnotierten alt- und positiv konnotierten neutestamentlichen Gottesbild ist Häresie, so populär eine solche Ideologie auch immer noch ist.

Auch zu den Themen Bundesschluss und Erwählung hat sich immer noch nicht eine Haltung der Dankbarkeit durchgesetzt gegenüber. Wer eine Aufkündigung des Bundes gegenüber Israel für möglich hält, gar eine Art Abwahl, übersieht, damit die Treue Gottes infrage zu stellen.

Es ist festzuhalten: wo in der Bibel von „Israel“ die Rede ist, ist auch Israel gemeint – so auch beim Wochenspruch. Oder in den Psalmen. Die Psalmenfassungen in der badischen Ausgabe des EG tilgen – Gott sei’s geklagt – mit großer Konsequenz die meisten Verse, wo von Israel, von David, von konkreten Menschen des Alten Testaments die Rede ist und bieten entvölkerte tabula rasa.

Auch wenn zusätzliche Liedblätter oft unangenehm sind und Mehraufwand verursachen: Psalm 122 und das Credolied Gerhard Bauers (Wir glauben, Gott ist in der Welt) nach der Melodie EG 184 können ein Gegengewicht werden, entsprechend formulierte Gebete können Dankbarkeit und Freude an Gottes Bund mit Israel ausdrücken, Lieder die Plausibilität des Tagesthemas unterstreichen.

Lieder "Kommt herbei, singt dem Herrn" (EG 617, 1.26) "Lobe den Herren" (EG 317, 2.4+5) "Gott zog des Tages vor dem Volke" (EG 290, 5-7) "Wen wir jetzt weitergehen" (EG 168, 4-6)

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Die mit exegetischen Impulsen, Gebeten und einem Essay zu "Exegese und Homiletik" verbundenen Auslegungen wissen sich in einer weltweiten Communio, die "aus den Quellen des Heils" schöpft (Jesaja 12,3)... mehr lesen

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Heinz Janssen
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