Predigt

Brüskierung

Plötzlich ein Stop mitten im Leben

PredigttextLukas 14,25-33
Kirche / Ort:Hamburg
Datum:30.06.2013
Kirchenjahr:5. Sonntag nach Trinitatis
Autor:Pastor Christoph Kühne

Predigttext: Lukas 14,25-33 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)

25 Es ging aber eine große Menge mit ihm; und er wandte sich um und sprach zu ihnen: 26 Wenn jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein. 27 Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. 28 Denn wer ist unter euch, der einen Turm bauen will und setzt sich nicht zuvor hin und überschlägt die Kosten, ob er genug habe, um es auszuführen? 29 damit nicht, wenn er den Grund gelegt hat und kann's nicht ausführen, alle, die es sehen, anfangen, über ihn zu spotten, 30 und sagen: Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und kann's nicht ausführen. 31 Oder welcher König will sich auf einen Krieg einlassen gegen einen andern König und setzt sich nicht zuvor hin und hält Rat, ob er mit Zehntausend dem begegnen kann, der über ihn kommt mit Zwanzigtausend? 32 Wenn nicht, so schickt er eine Gesandtschaft, solange jener noch fern ist, und bittet um Frieden. 33 So auch jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein. 34 Das Salz ist etwas Gutes; wenn aber das Salz nicht mehr salzt, womit soll man würzen? 35 Es ist weder für den Acker noch für den Mist zu gebrauchen, sondern man wird's wegwerfen. Wer Ohren hat zu hören, der höre!

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Der Anfang der Geschichte brüskiert. Wie kann Jesus für sich werben und dann vom Hass auf Familie und - sich selber sprechen? Man ist versucht, an einen falsch verstandenen Dschihat zu denken, der zum Selbstmord aufruft! Das zweite Beispiel Jesu klingt vernünftig. Aber kann ich den Preis der Nachfolge im Vorhinein ahnen und wissen? Und dann die dritte Geschichte Jesu: Auch sie handelt davon durchzurechnen, was die Nachfolge kostet. Das Symbol des Krieges zeigt die Ernsthaftigkeit der Nachfolge an. Nachfolge ist kein Event, mit dem man in Talk-Shows auftreten könnte! Will heißen: Ich muss mir klar sein, was ich - mit Jesus - will. So ernsthaft habe ich die Nachfolge Jesu noch nicht gelesen!

Der Text ist lukanisches Sondergut und gut erhalten. Anmerkungen zu einigen Varianten: 25 „autō“ kann nicht fehlen, weil die Leute ja mit Jesus ziehen; „polloi“ betont die Wirkung Jesu auf sehr viele Menschen; „hassen“ ist nach atl. Verständnis das Wegwenden von falschen Zielen zugunsten des richtigen, lebenswerten Ziels. 26 „te“ betont das Hassen des eigenen Lebens. 27 Eine syrische Version kennt diesen Vers nicht; er ist wohl aus dem synoptischen Material Lk 9,23parr entnommen, wo ein anderes Wort für „tragen“ steht; „bastazō“ meint hier: das Kreuz wie eine Last tragen

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