Predigt

… damit Frieden einkehre

Jesus von Nazareth - Vorbild in priesterlichem Handeln

PredigttextHebräer 5,1-10
Kirche / Ort:Liebfrauenkirche / 76275 Ettlingen West
Datum:13.03.2016
Kirchenjahr:Judika (5. Sonntag der Passionszeit)
Autor:Pfarrerin Kira Busch-Wagner

Predigttext: Hebräer 5,1-10 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)

1 Jeder Hohepriester, der von den Menschen genommen wird, der wird eingesetzt für die Menschen zum Dienst vor Gott, damit er Gaben und Opfer darbringe für die Sünden. 2 Er kann mitfühlen mit denen, die unwissend sind und irren, weil er auch selber Schwachheit an sich trägt. 3 Darum muss er wie für das Volk, so auch für sich selbst opfern für die Sünden. 4 Und niemand nimmt sich selbst die hohepriesterliche Würde, sondern er wird von Gott berufen wie auch Aaron. 5 So hat auch Christus sich nicht selbst die Ehre beigelegt, Hoherpriester zu werden, sondern der, der zu ihm gesagt hat (Psalm 2,7): »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.« 6 Wie er auch an anderer Stelle spricht (Psalm 110,4): »Du bist ein Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.« 7 Und er hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen dem dargebracht, der ihn vom Tod erretten konnte; und er ist auch erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt. 8 So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt. 9 Und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden, 10 genannt von Gott ein Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks.

Homiletische Überlegungen zum Predigttext

Nimmt man nur die drei vorgesehenen Verse des Perikopenabschnitts, sind die Sätze von allem Fleisch entkleidet - trotz ihrer Dramatik, trotz der Rede vom Schreien und Weinen. Kein Wunder, wenn die Epistelreihe gefürchtet ist ob ihrer scheinbaren Lehrhaftigkeit. Für viele liegt nahe, schon weit voraus zu greifen in die Karwoche, nicht nur vom Leiden, sondern auch vom Sterben zu reden und die folgenden Kapitel des Hebräerbriefs zum Bund und den Bünden und zum Opfer, schon mit einzubeziehen, gar als bekannt voraus zu setzen.

Stattdessen aber schlage ich vor, den ganzen ersten Abschnitt des Kapitels, das Umfeld der Perikope, zu lesen und dann aber auch dabei zu bleiben. Das Ideal vom Amt des Hohen Priesters – im Gegensatz zu der inflationären Reihe von Hohen Priestern in politischen Ämtern, wie es die Evangelisten schildern – bekennt der Hebräerbrief von Jesus, sieht es bei ihm bestätigt und eingelöst. Nach der Zerstörung des Tempels ist die jüdische Gemeinde auf vielfachen Wegen, an Gott festzuhalten. Und den Christen innerhalb der Größe Judentum, zu denen Verfasser und Adressaten des Hebräerbriefs gehören, bieten sich die Möglichkeit, den Gedanken Jesu vom himmlischen Tempel neu aufzugreifen und zu füllen.

Die Rede von Jesus als dem Hohen Priester und als dem Opfer, einmalig und endgültig, dem Mittler des neuen Bundes und der Blick auf das himmlische Jerusalem hat eine starke Wirkungsgeschichte entfaltet. An diesem einzelnen Sonntag in der zu Ende gehenden Passionszeit aber braucht man gar nicht die ganze Palette abdecken, sondern sollte den einen Gedanken verhandeln. Jesus, der Hohe Priester – eingesetzt von Gott - stellvertretend vor Gott mit dem Leiden derer, die sich ihm anvertraut haben. Und stellvertretend für Gott bei den Menschen in ihren Katastrophen.

Lieder

"Zieh ein zu deinen Toren" (EG 133) "Nun gehören unsere Herzen" (EG 93) "Holz auf Jesu Schulter" (EG 97)

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Die mit exegetischen Impulsen, Gebeten und einem Essay zu "Exegese und Homiletik" verbundenen Auslegungen wissen sich in einer weltweiten Communio, die "aus den Quellen des Heils" schöpft (Jesaja 12,3)... mehr lesen

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Heinz Janssen
Heidelberger Predigt-Forum