Predigt

"Das könnte ein Stück vom Himmel sein, mitten unter uns …"

Leben in der Verantwortung vor GOTT - Es ist unsere Entscheidung, wie wir diese Verantwortung wahrnehmen

PredigttextLukas 17,20-30
Kirche / Ort:Ev. Kirche / 21640 Bliedersdorf
Datum:08.11.2015
Kirchenjahr:Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr
Autor:Pastorin Manuela Handelsmann

Predigttext: Lukas 17,20 - 30 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)

Als Jesus aber von den Pharisäern gefragt wurde:Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man's beobachten kann; man wird auch nicht sagen:Siehe, hier ist es!, oder:Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch. Er sprach aber zu den Jüngern:Es wird die Zeit kommen, in der ihr begehren werdet, zu sehen einen der Tage des Menschensohns, und werdet ihn nicht sehen. Und sie werden zu euch sagen:Siehe, da!, oder:Siehe, hier! Geht nicht hin und lauft ihnen nicht nach! Denn wie der Blitz aufblitzt und leuchtet von einem Ende des Himmels bis zum andern, so wird der Menschensohn an seinem Tage sein. Zuvor aber muss er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht. Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird's auch geschehen in den Tagen des Menschensohns: Sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie ließen sich heiraten bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging und die Sintflut kam und brachte sie alle um. Ebenso, wie es geschah zu den Zeiten Lots:Sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; an dem Tage aber, als Lot aus Sodom ging, da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte sie alle um. Auf diese Weise wird's auch gehen an dem Tage, wenn der Menschensohn wird offenbar werden.

Übersetzung Gute Nachricht Bibel (1997)

Einige Pharisäer fragten Jesus, wann die Herrschaft Gottes anbrechen werde. Jesus antwortete: »Ihr dürft nicht nach Vorzeichen ausschauen und an allen möglichen Orten nach ihr suchen! Denn schon jetzt, mitten unter euch, richtet Gott seine Herrschaft auf!« Dann sagte Jesus zu den Jüngern, den Männern und Frauen: »Es wird die Zeit kommen, wo ihr euch danach sehnt, auch nur einen Tag unter der Herrschaft des Menschensohnes zu erleben. Aber es wird euch nicht vergönnt sein. Sie werden zu euch sagen: 'Schaut doch hierher!', oder: 'Schaut dorthin!' Aber geht nicht hin und gebt nichts darauf. Wenn sein Tag da ist, wird der Menschensohn kommen wie ein Blitz, der mit einem Schlag den ganzen Horizont ringsum erhellt. Aber zuvor muss er noch vieles erleiden und von den Menschen dieser Generation verworfen werden. Wenn der Menschensohn kommt, wird es genauso sein wie zur Zeit Noahs: Die Menschen aßen und tranken und heirateten, wie sie es gewohnt waren – bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging. Dann kam die Flut und vernichtete sie alle. Und es wird auch genauso sein wie in den Tagen Lots: Sie aßen und tranken, sie kauften und verkauften, bestellten das Land und bauten Häuser, wie sie es gewohnt waren. An dem Tag aber, an dem Lot die Stadt Sodom verließ, fiel Feuer und Schwefel vom Himmel und vernichtete sie alle. Ganz genauso wird es an dem Tag sein, an dem der Menschensohn erscheint.

Vorüberlegungen zur Predigt

In den Predigthilfen (Gottesdienstpraxis, Predigtstudien) lese ich, dass die Rede vom Reich Gottes den Hörern nicht mehr vertraut ist. Dem kann ich mich nur anschließen. Meine Hörer suchen das Glück im Alltag und/oder im Urlaub. Gesundheit, Leistung, Authentizität und Selbstoptimierung sind einige Schlagworte. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Gemeindeglieder und gerade die sehr engagierten im Leben schon einmal vor einem „Scherbenhaufen“ gestanden haben. Ich bin versucht, die Weltuntergangsgeschichten von der großen Flut und der Stadt Sodom auszuklammern. Das Argument, dass andere dann ihre Weltuntergangsszenarien in den Köpfen der Menschen implementieren, leuchtet mir allerdings ein. Also lese ich den ganzen Predigttext. Allerdings nicht nach Luther, sondern in der Fassung der Guten Nachricht Bibel (1997). Die Konfirmanden sind auch anwesend.

Weltuntergang in der Fassung des Alten Testamentes ist nicht mehr präsent, aber in der Fassung durch Hollywood ist er vielgestaltig. Da möchte ich meine Hörer abholen. Traditionell ist der drittletzte Sonntag im Kirchenjahr der Auftakt für die Friedensdekade. Aber bei allen Gesprächen in den letzten zehn Tagen gibt es nur ein Thema: Die Flüchtlinge. Nun wird das in den Predigten der letzten Wochen immer wieder schon zur Sprache gekommen sein. Bei mir in der Gemeinde heißt es aber auch immer noch: Wir müssen dazu Stellung beziehen. So werde ich es wieder versuchen. Vom Text her aufgegeben sind die Themen präsentische und futurische Eschatologie sowie die Unterscheidung zwischen Gottesreich und Menschenreich.

Ich werde meine Gedanken unverbunden in einzelnen Sentenzen präsentieren.

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Heinz Janssen
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