Predigt

" … dass viele Gott danken"

Erntedank 2016

Predigttext 2.Korinther 9,6-15 - mit Exegese
Kirche / Ort:Evangelische Kirchengemeinde Wersau / 64395 Brensbach
Datum:02.10.2016
Kirchenjahr:Erntedankfest
Autor:Pfarrerin Dr. Miriam von Nordheim - Diehl

Predigttext: 2.Korinther 9,6-15 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)

6 Ich meine aber dies: Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen. 7 Ein jeder, wie er's sich im Herzen vorgenommen hat, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. 8 Gott aber kann machen, dass alle Gnade unter euch reichlich sei, damit ihr in allen Dingen allezeit volle Genüge habt und noch reich seid zu jedem guten Werk; 9 wie geschrieben steht (Psalm 112,9): »Er hat ausgestreut und den Armen gegeben; seine Gerechtigkeit bleibt in Ewigkeit.« 10 Der aber Samen gibt dem Sämann und Brot zur Speise, der wird auch euch Samen geben und ihn mehren und wachsen lassen die Früchte eurer Gerechtigkeit. 11 So werdet ihr reich sein in allen Dingen, zu geben in aller Einfalt, die durch uns wirkt Danksagung an Gott. 12 Denn der Dienst dieser Sammlung hilft nicht allein dem Mangel der Heiligen ab, sondern wirkt auch überschwänglich darin, dass viele Gott danken. 13 Denn für diesen treuen Dienst preisen sie Gott über eurem Gehorsam im Bekenntnis zum Evangelium Christi und über der Einfalt eurer Gemeinschaft mit ihnen und allen. 14 Und in ihrem Gebet für euch sehnen sie sich nach euch wegen der überschwänglichen Gnade Gottes bei euch. 15 Gott aber sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!

Exegetische Bemerkungen

Dieser Text findet sich im 2Kor, einem wohl echten Paulusbrief. Die Figur des Paulus, seine Aufgabe und sein Leben als Apostel, sind zentral. Eine Ausnahme dahingehend bietet das 9. Kapitel, in dem es um das Geben geht. Kurz zusammengefasst heißt das: Gott gibt, damit wir geben können. Wer empfängt, erkennt darin Gott und dankt ihm. Die meiner Ansicht nach zentralen Themenworte sind demnach δίδωμι und διακονία. Dazu kommt in V.15 der Dank, χάρις, mit dem die Perikope und auch das Kapitel schließen.

δίδωμι zählt zu den häufigsten Worten im NT, da das Geben ein zentrales neutestamentliches Thema beschreibt: Liebe ist Geben. Die Diakonie bedeutet im NT im engeren Sinn eine Aufwartung bei Tisch oder im weiteren Sinne Fürsorge für die Verpflegung und den Lebensunterhalt. Darüber hinaus steht es auch für jede Dienstleistung, die aus echter Liebesgesinnung heraus geschieht. Dies ist eine wichtige Vokabel für die Bedeutung und den Aufbau christlicher Gemeinden. Für die Verknüpfung der Gemeinden untereinander ist gerade im Urchristentum die Kollekte ein wichtiges Hilfsmittel – dies ist ebenfalls noch Thema des Kapitels.

Aufbau der Perikope (und somit die drei elementaren Stichworte der Predigt):

Gott gibt, damit wir geben können Wenn wir geben, dann erkennen die Menschen darin Gott und danken ihm (diakonischer Dienst untereinander) Gott sei Dank!

Verwendete Literatur

Thaddäus A. Schnitker, Art. Erntedankfest, in: RGG4, Sp. 1464f. - U. Schnelle, Einleitung in das Neue Testament, 3.Aufl., Göttingen 1999 . - Artikel zu den oben aufgeführten Lexemen im ThWNT. - www.daskirchenjahr.de.

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