„Der Seelen Seligkeit“
Hoffnung aus gutem Grund
Predigttext | 1.Petrus 1,3-9 |
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Kirche / Ort: | 21640 Bliedersdorf / Horneburg / Kirchenkreis Buxtehude |
Datum: | 03.04.2016 |
Kirchenjahr: | Quasimodogeniti (1. Sonntag nach Ostern) |
Autor: | Pastorin Manuela Handelsmann |
Predigttext: 1.Petrus 1,3-9 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)
3 Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, 4 zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das aufbewahrt wird im Himmel für euch, 5 die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zur Seligkeit, die bereit ist, dass sie offenbar werde zu der letzten Zeit. 6 Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, 7 damit euer Glaube als echt und viel kostbarer befunden werde als das vergängliche Gold, das durchs Feuer geläutert wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn offenbart wird Jesus Christus. 8 Ihn habt ihr nicht gesehen und habt ihn doch lieb; und nun glaubt ihr an ihn, obwohl ihr ihn nicht seht; ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, 9 wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit.
Vorüberlegungen
Als Einstieg lese ich den Predigttext in verschiedenen Übersetzungen. Der Luthertext scheint mir viel zu weit weg vom heutigen Sprachgebrauch. Also doch die gute Nachricht? Aber die „endgültige Rettung“ ist doch reichlich blass gegen „der Seelen Seligkeit“. Ich schwanke zwischen den Übersetzungen hin und her und finde keine, die mich begeistert. Also doch lieber Luther.
Beim Aufschreiben der Stichworte, die ich mir nach zweimaligem Lesen merken kann, kommt nicht viel zusammen. Zu viele Begriffe inhaltsschwere Begriffe sind aneinander gereiht. Also einmal mehr: Mut zur Lücke und nicht das ganze Evangelium an einem Sonntag predigen.
Weiter hilft mir ein Gedanke von Antje Eddelbüttel, Predigtstudien, Bd 1, 2015, S.233: Christo und Jeanne-Claude haben 1995 den Reichstag verhüllt und so konnten die Deutschen dieses Bauwerk neu sehen. Der Petrusbrief schildert das Geheimnis des Glaubens in schillernden Begriffen, die das Gottesgeheimnis nicht enthüllen, sondern bewahren. Im Predigttext lese ich von unaussprechlicher und herrlicher Freude. In der Zeitung vom Dienstag von einem Lottogewinn in Höhe von über 75 Millionen Euro.
In der Predigt versuche ich diese Gedanken miteinander ins Gespräch zu bringen: die Freude; den Lottogewinn; eine Verhüllung, die erst sichtbar macht, die aber eine über zwanzigjährige Vorgeschichte hat und viel Arbeit war; das Ziel des Glaubens: die Seligkeit.