Predigt

„Dialog der Barmherzigkeit"

Luft zum Atmen, neue Chance

PredigttextMatthäus 18, 21 - 35
Kirche / Ort:Meltanchthon- und Johannes-Brenzkirche / 70734 Fellbach
Datum:01.11.2015
Kirchenjahr:22. Sonntag nach Trinitatis
Autor:Pfarrer Jürgen Bossert

Predigttext: Matthäus 18, 21 – 35 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)

21 Da trat Petrus zu ihm und fragte: Herr, wie oft muss ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben? Genügt es siebenmal? 22 Jesus sprach zu ihm: Ich sage dir: nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal. 23 Darum gleicht das Himmelreich einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. 24 Und als er anfing abzurechnen, wurde einer vor ihn gebracht, der war ihm zehntausend Zentner Silber schuldig. 25 Da er's nun nicht bezahlen konnte, befahl der Herr, ihn und seine Frau und seine Kinder und alles, was er hatte, zu verkaufen und damit zu bezahlen. 26 Da fiel ihm der Knecht zu Füßen und flehte ihn an und sprach: Hab Geduld mit mir; ich will dir's alles bezahlen. 27 Da hatte der Herr Erbarmen mit diesem Knecht und ließ ihn frei und die Schuld erließ er ihm auch. 28 Da ging dieser Knecht hinaus und traf einen seiner Mitknechte, der war ihm hundert Silbergroschen schuldig; und er packte und würgte ihn und sprach: Bezahle, was du mir schuldig bist! 29 Da fiel sein Mitknecht nieder und bat ihn und sprach: Hab Geduld mit mir; ich will dir's bezahlen. 30 Er wollte aber nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er bezahlt hätte, was er schuldig war. 31 Als aber seine Mitknechte das sahen, wurden sie sehr betrübt und kamen und brachten bei ihrem Herrn alles vor, was sich begeben hatte. 32 Da forderte ihn sein Herr vor sich und sprach zu ihm: Du böser Knecht! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich gebeten hast; 33 hättest du dich da nicht auch erbarmen sollen über deinen Mitknecht, wie ich mich über dich erbarmt habe? 34 Und sein Herr wurde zornig und überantwortete ihn den Peinigern, bis er alles bezahlt hätte, was er ihm schuldig war. 35 So wird auch mein himmlischer Vater an euch tun, wenn ihr einander nicht von Herzen vergebt, ein jeder seinem Bruder.

Vorbemerkung

Da in Fellbach am 31.10. der Reformation gedacht wird, nimmt die Predigt auf das Reformationsfest keinen Bezug. Vergebung schenkt Leben. Dazu möchte die Predigt einladen. Nicht vergeben zu können macht hart und bitter, verfestigt Hass und Rachsucht. Dies zu durchbrechen lädt Jesus mit seinem programmatischen und kategorischen Wort von V 22 ein. Eine Spannung besteht allerdings zwischen diesem Vers und dem folgenden Gleichnis vom sogenannten „Schalksknecht“, dem nur einmal vergeben wird. Allerdings wird durch das Gleichnis das Wort Jesu von V 22 gleichsam alltagstauglicher.

Zitate zur Bedeutung des Wortes "Schalk":

Johann Christoph Adelung beschreibt den Schalk unter anderem als „eine Person, welche die Fertigkeit besitzet, andern bey einem unschuldig scheinenden Verhalten zu schaden; wo es von beyden Geschlechtern gebraucht wird, und ein so genanntes Mittelwort ist, welches so wohl einen groben arglistigen Betrieger bezeichnen kann, als auch eine Person, welche andere durch ein unschuldig scheinendes Betragen nur im Scherze zu hintergehen sucht.“ (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3, Leipzig 1798, S.1339-41) Pierer's Universal-Lexikon von 1862 führt noch weiter aus: Ein Schalk ist „ein Mensch, welcher die Fertigkeit besitzt, unter dem Scheine eines unschuldigen Verhaltens Anderen zu schaden u., sei es aus Bosheit od. zum Scherz, mit Hülfe von heiterer Verstellung listige Streiche ausübt; daher in Zusammensetzungen u. veraltet so v.w. arglistig.“ (Bd. 15, Altenburg 1862, S. 80)

Lieder: "All Morgen" (EG 440) "Herr Jesu, Gnadensonne" (404, Wochenlied) "Bewahre uns Gott" (171)

Gebet: Psalm 143 Lesung: Römer 7, 14 – 25a

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