Predigt

Die Liebe steht ganz oben

Hass gibt es nur für das Böse

PredigttextRömer12,9-16 (mit Einführung)
Kirche / Ort:Ev. Lukasgemeinde / Heidelberg
Datum:19.01.2025
Kirchenjahr:2. Sonntag nach Epiphanias
Autor:Pfarrerin Carmen Sanftleben

Predigttext: Römer12,9-16 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 2017):

9 Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an. 10 Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. 11 Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor. Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn. 12Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. 13 Nehmt euch der Nöte der Heiligen an. Übt Gastfreundschaft.14 Segnet, die euch verfolgen; segnet, und verflucht sie nicht. 15 Freut euch mit den Fröhlichen, weint mit den Weinenden. 16 Seid eines Sinnes untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch zu den niedrigen. Haltet euch nicht selbst für klug.

Überlegungen zur Predigt:

Im Zentrum des Sonntags steht die Offenbarung der verborgenen Herrlichkeit Gottes. Das Evangelium von der Hochzeit zu Kana setzt den Ton der Freude über die geschenkte Fülle, die auch der Wochenspruch zum Ausdruck bringt. Diesen Ton der Freude möchte ich auch in der Predigt über einen paränetischen Text beibehalten und nicht ins Moralische abgleiten. Auch für die Ethik des Zusammenlebens gilt: Wir geben weiter, was wir selbst empfangen haben.

Die Lichtmetaphorik, die die Epiphanias-Zeit prägt, hilft mir den positiven Grundton auszudrücken. Paulus formuliert in sehr allgemeiner und umfassender Form die neue christliche Ethik; die Aneinanderreihung von Imperativen und Infinitiven ist locker und prinzipiell offen. Die Einzelsätze sind für sich gut verständlich, sodass ich sie nicht erkläre, sondern nur einige wiederhole.

Liebe und Statusverzicht als Kennzeichen neutestamentlicher Ethik prägen den Abschnitt, erweitert um den Gedanken der Gegenseitigkeit. Siehe dazu: Gerd Theißen, Die Religion der ersten Christen. Eine Theorie der Urchristentums. Dritte, durchgesehene Auflage, Gütersloh 2003; insbesondere II. Teil: Das Ethos des Urchristentums, S. 101-167, zu Röm 12,9ff, S. 118.

Liturgieempfehlungen

Wochenspruch: Joh 1,16 (nach Möglichkeit schon im Eingangsteil) Evangelium: Joh 2,1-11 Lied: Licht, das in die Welt gekommen BEL 554, hier findet sich die Metapher vom Hineinziehen in die gute Sache: „Zieh in deinen Wunderschein bald die ganze Welt hinein“. Zu Röm 12,12 gibt es verschiedene Lieder.

Literatur

Oda Wischmeyer; Johanna Haberer: https://www.die-bibel.de/ressourcen/efp/reihe1/2-nach-epiphanias-roemer-12

Gerd Theißen, Die Religion der ersten Christen. Eine Theorie der Urchristentums. Dritte, durchgesehene Auflage, Gütersloh 2003.

Erste Hilfe, in: Hoppla! Neue Geschichten für andere Zeiten. Mit Illustrationen von Elsa Klever, S. 14; Andere Zeiten e. V. Hamburg 2011, 1. Auflage. (Die Geschichte findet sich über den zitierten Satz auch leicht im Internet.)

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