Predigt

"Durch Liebe wird alles gerettet"

Entbunden von jeglichem Opferzwang und befreit zur Liebe zu uns selbst und zu anderen Menschen - das Suchen nach Sündenböcken können wir uns durch Jesus von Nazareth seit Karfreitag sparen

PredigttextHebräer 9,15.26b-28
Kirche / Ort:Schornsheim/Udenheim (Rheinhessen)
Datum:06.04.2012
Kirchenjahr:Karfreitag
Autor:Pfarrer Kurt Rainer Klein

Predigttext: Hebräer 9,15.26b-28 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)

15 Und darum ist er auch der Mittler des neuen Bundes, damit durch seinen Tod, der geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen das verheißene ewige Erbe empfangen.

26b Nun aber, am Ende der Welt, ist er ein für allemal erschienen, durch sein eigenes Opfer, die Sünde aufzuheben. 27 Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht: 28 so ist auch Christus einmal geopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen; zum zweiten Mal wird er nicht der Sünde wegen erscheinen, sondern denen, die auf ihn warten, zum Heil.

Vorbemerkungen

Die Denkmuster des Hebräerbriefes sind dem modernen Menschen völlig fremd: Mittler, neuer Bund, ewiges Erbe, ein für allemal, durch sein Opfer Sünde aufheben, Gericht, Heil, ganz zu schweigen von dem Bild des Hohenpriesters in den Versen 19-25. Die Deutung des Todes Jesu mit Hilfe alttestamentlicher Opfervorstellungen (Blutvergießen) stößt heute auf großes Unbehagen. Im Übrigen ist sie e i n Sinnerklärungsmodell für Jesu Kreuzestod unter vielen. Daneben kennt das Neue Testament ua. die Bilder von Loskauf, Lösegeld, Propheten- und Märtyrertod sowie Geschick des leidenden Gottesknechtes.

Anknüpfend an die Aussage des Hebräerbriefes, dass Christi Opfer einmalig ist, thematisiert die Predigt die heutige Opferpraxis und kommt zu dem Schluss, dass ein Opfer nur aus/in Liebe Sinn macht, die einem anderen Menschen unsagbar Gutes tut. Ich empfehle zur Opferthematik den Aufsatz von Werner H. Ritter, Opfert ein liebender Gott seinen Sohn in: DtPfrbl 3/2004 (im Internet zugänglich). F. M. Dostojewski-Zitat in der Predigt aus: Axel Kühner, Zuversicht für jeden Tag, Neukirchen-Vluyn, 2. Aufl. 2002, S. 232f. Hinführung vor der Predigt

Hohn und Spott unterm Kreuz

(nach Mathäus 27,31-56 und Lukas 23,33-49)

(Die nachfolgenden Personen kommen aus verschiedenen Richtungen, bleiben unter dem Altar-Kreuz stehen, sie sind durch ein Symbol ausgewiesen und sprechen ihren Satz.)

- Ein Volksvertreter (Hut): (zeigt auf das Kreuz) Da seht, wie hilflos und ohnmächtig er da hängt. - Einer der Oberen (Gewand): Er hat anderen geholfen; er helfe sich selber, ist er der Christus, der Auserwählte Gottes. - Ein Vorübergehender (Stock): Der du den Tempel abbrichst und baust ihn in drei Tagen, hilf dir selber, wenn du Gottes Sohn bist, und steig herab vom Kreuz! - Ein Schriftgelehrter (Schriftrolle): Andern hat er geholfen und kann sich selbst nicht helfen. Ist er der König von Israel, so steige er nun vom Kreuz herab. Dann wollen wir an ihn glauben. - Ein Ältester (Schriftrolle): Er hat Gott vertraut; der erlöse ihn nun, wenn er Gefallen an ihm hat; denn er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn. - Ein Soldat (Schwert): Bist du der Juden König, so hilf dir selber! - Ein Volksvertreter (Hut): Seht die Aufschrift über ihm: „Dies ist der Juden König“. - Einer der Übeltäter (Schild: schuldig): Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns. - Der andere Übeltäter (Schild: schuldig): Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst. - Der Hauptmann (Helm): Fürwahr, dieser ist ein frommer Mensch gewesen. (Oder: Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen.)

(Instrumentalmusik)

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Heinz Janssen
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