Ein Stück Himmel auf Erden
Gottes Liebe findet auch in der Dunkelheit ihren Weg zu uns
Predigttext | Johannes 21,1-14 |
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Kirche / Ort: | St. Christophorus-Kirche / Lübeck |
Datum: | 23.04.2017 |
Kirchenjahr: | Quasimodogeniti (1. Sonntag nach Ostern) |
Autor: | Pastor em. Hans-Dieter Krüger |
Predigttext: Johannes 21,1-14 (Übersetzung nach Martin Luther)
1 Danach offenbarte sich Jesus abermals den Jüngern am See von Tiberias. Er offenbarte sich aber so: 2 Es waren beieinander Simon Petrus und Thomas, der Zwilling genannt wird, und Nathanael aus Kana in Galiläa und die Söhne des Zebedäus und zwei andere seiner Jünger. 3 Spricht Simon Petrus zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sprechen zu ihm: Wir kommen mit dir. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot, und in dieser Nacht fingen sie nichts. 4 Als es aber schon Morgen war, stand Jesus am Ufer, aber die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. 5 Spricht Jesus zu ihnen: Kinder, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. 6 Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz aus zur Rechten des Bootes, so werdet ihr finden. Da warfen sie es aus und konnten's nicht mehr ziehen wegen der Menge der Fische. 7 Da spricht der Jünger, den Jesus lieb hatte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte: »Es ist der Herr«, da gürtete er sich das Obergewand um, denn er war nackt, und warf sich in den See. 8 Die andern Jünger aber kamen mit dem Boot, denn sie waren nicht fern vom Land, nur etwa zweihundert Ellen, und zogen das Netz mit den Fischen. 9 Als sie nun an Land stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer am Boden und Fisch darauf und Brot. 10 Spricht Jesus zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt! 11 Simon Petrus stieg herauf und zog das Netz an Land, voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig. Und obwohl es so viele waren, zerriss doch das Netz nicht. 12 Spricht Jesus zu ihnen: Kommt und haltet das Mahl! Niemand aber unter den Jüngern wagte, ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten: Es ist der Herr. 13 Da kommt Jesus und nimmt das Brot und gibt's ihnen, desgleichen auch den Fisch. 14 Das ist nun das dritte Mal, dass sich Jesus den Jüngern offenbarte, nachdem er von den Toten auferstanden war.
Vorbemerkungen zum Predigttext
Dies ist, wie man so sagt, ein „dankbarer“ Predigttext. Zahlreich sind die Stellen, an denen angeknüpft werden kann, um sie für die Gemeinde fruchtbar zu machen. Einige Punkte werde ich herausgreifen: Die Verwandlung des irdischen Jesus in den Zustand des geistlichen Leibes und später in den Heiligen Geist, der keiner Leiblichkeit mehr bedarf. Den Zwischenzustand, der unserem Text zugrunde liegt, nennt Peter Haigis in seiner Predigtmeditation (DtPfrbl. 2017/3, 159) „Grauzone des glaubenden Bewusstseins“, was immer das auch heißen mag. Der Hörergemeinde möchte ich ihn deuten als den verklärten Leib Jesu, den er in ähnlicher Weise auch auf dem Berg der Verklärung (Mt 17) trug. Ein weiterer Punkt ist die Liebe, Freundlichkeit und Fürsorge, die die Jünger erfahren haben, die auch uns gilt. Hier können eine ganze Reihe biblischer Geschichten, Gesangbuchverse und persönliche Erlebnisse zitiert werden. Und als letzten Gesichtspunkt möchte ich herausstellen, dass Jesus Christus ständig in seinem Geist gegenwärtig ist, meist unerkannt wie es damals bei den Jüngern war, und dennoch im Glauben sichtbar, spürbar, erlebbar.