Predigt

"Eintrittskarte" Taufe?

Wichtiger als das Ritual der Taufe ist die Verbundenheit mit Christus

PredigttextRömer 6,3-11 (mit exegetisch-homiletischen Vorbemerkungen)
Kirche / Ort:Versöhnungskirche / Lübeck-Travemünde
Datum:03.07.2016
Kirchenjahr:6. Sonntag nach Trinitatis
Autor:Pastor Hans-Dieter Krüger

Predigttext: Römer 6, 3 - 11 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)

Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln. Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein. Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, so dass wir hinfort der Sünde nicht dienen. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden und wissen, dass Christus, von den Toten erweckt, hinfort nicht stirbt; der Tod kann hinfort über ihn nicht herrschen. Denn was er gestorben ist, das ist er der Sünde gestorben ein für allemal; was er aber lebt, das lebt er Gott. So auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus.

Vorbemerkungen zum Predigttext

Auch wenn die Taufe sozusagen als Eintrittskarte für das Christsein gilt, sollte man sie nicht überbewerten. Die größten Verbrecher des vorigen Jahrhunderts, Hitler und Stalin, die Millionen Tote zu verantworten haben, sind auch einmal getauft worden. Das hat sich nun wahrlich nicht positiv ausgewirkt. Deswegen ist auch die Taufdebatte, die wir gelegentlich mit den Baptisten führen, so unergiebig. Viel wichtiger als das Ritual der Taufe ist die Verbundenheit mit Christus und die Führung durch seinen Geist. Trotzdem bleibt die Taufe ein schönes und gültiges Glaubensbild, zumal sie in anderen Religionen als Symbol der Reinigung eine Rolle spielt, besonders auch im Judentum.

Der Apostel Paulus benutzt das Taufsymbol, um daran seine Christologie zu erläutern. Dabei ist er in seiner Bildsprache nicht gerade zimperlich. Taufe als Begräbnis in den Tod Christi? Stimmt, ist aber ziemlich krass formuliert. Für die Predigt bevorzuge ich das Bild vom Untertauchen und Ertränken des „alten Adam“ und der humorigen Anmerkung Luthers auf das „Biest, das schwimmen kann.“ Da erkennen wir uns wieder, und die Bildhaftigkeit des Symbols wird besonders deutlich.

Auf den Begriff der „Sünde“ gehe ich deswegen ein, weil er in dem Predigttext so oft verwendet wird. Ihn zu erklären, ist ziemlich umständlich. Ich hoffe, der Gemeinde nicht unnötige Gewissensnot aufzubürden. Meine Botschaft zu diesem Aspekt: Die Sünde hat zwar enorme Macht, aber sie hat in Christus ihren Meister gefunden, und wir gehören auf seine Seite.

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