Predigt

Gottes Demut

Fragwürdige Zusammenhänge

PredigttextHiob 23, 1-17 (mit Einführung)
Kirche / Ort:Karlsruhe-Durlach und Aue
Datum:31.08.2025
Kirchenjahr:11. Sonntag nach Trinitatis
Autor:Pfarrerin Kira Busch-Wagner

Predigttext: Hiob 23, 1-17 (Übersetzung nach Martin Luther, Revison 2017)

1 Hiob antwortete Elifas und sprach: 2 Auch heute lehnt sich meine Klage auf; seine Hand drückt schwer, dass ich seufzen muss. 3 Ach dass ich wüsste, wie ich ihn finden und zu seiner Stätte kommen könnte! 4 So würde ich ihm das Recht darlegen und meinen Mund mit Beweisen füllen 5 und erfahren die Reden, die er mir antworten, und vernehmen, was er mir sagen würde. 6 Würde er mit großer Macht mit mir rechten? Nein, er selbst würde achthaben auf mich. 7 Dort würde ein Redlicher mit ihm rechten, und für immer würde ich entrinnen meinem Richter! 8 Aber gehe ich nach Osten, so ist er nicht da; gehe ich nach Westen, so spüre ich ihn nicht. 9 Wirkt er im Norden, so schaue ich ihn nicht; verbirgt er sich im Süden, so sehe ich ihn nicht. 10 Er aber kennt meinen Weg gut. Er prüfe mich, so will ich befunden werden wie das Gold. 11 Denn ich hielt meinen Fuß auf seiner Bahn und bewahrte seinen Weg und wich nicht ab 12 und übertrat nicht das Gebot seiner Lippen und bewahrte die Reden seines Mundes bei mir. 13 Doch er hat’s beschlossen, wer will ihm wehren? Und er macht’s, wie er will. 14 Ja, er wird vollenden, was mir bestimmt ist, und hat noch mehr derart im Sinn. 15 Darum erschrecke ich vor seinem Angesicht, und wenn ich darüber nachdenke, so fürchte ich mich vor ihm. 16 Gott ist’s, der mein Herz mutlos gemacht, und der Allmächtige, der mich erschreckt hat; 17 denn nicht der Finsternis wegen muss ich schweigen, und nicht, weil Dunkel mein Angesicht deckt. 

Einführung in den Predigttext

Die „Hiobsbotschaft“ wird weit vertrauter sein als das biblische Buch „Job“ in seiner Gänze; die lutherische Übersetzung ist sprachbildend geworden! Viele, die am 11. nach Trinitatis 2025 predigen, werden auf Neuland stehen, auf unbeackertem Gelände. Zwei Linien waren mir wichtig: Zum ersten, dass biblisch der Widerspruch Hiobs zählt! Dass er entscheidender sogar ist, als eine philosophisch logische Auflösung der Theodizeefrage. Und zum zweiten der zunächst irritierende Zusammenhang zum liturgischen Ort, dem Sonntag, an dem es um „Hochmut und Demut“ (so der Liturgische Kalender in „Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder“, im folgenden NL) geht. Und es zeigt sich, dass gerade dadurch sich neue „Lösungen“ andeuten.

Grundsätzliches zum Thema „Demut“ und aus – auch konfessionell - unterschiedlichen Perspektiven findet sich in der Osterausgabe der Karlsruher „Kirchenzeitung“, einem Journal, das dreimal im Jahr der Lokalzeitung der Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) beigefügt ist und im Netz einzusehen. Liedempfehlungen

NL 56,1.4.5 Ich sing dir mein Lied (in den Strophen 4 u 5 ist auch von Verletzung und steinigen Wegen die Rede) NL 178 Meine engen Grenzen (lässt sich unmittelbar als Bußgebet singen) EG 628,1+3 Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt (als Loblied) NL 4, 1-3 Aus der Tiefe rufe ich zu dir EG 383, Herr, du hast mich angerührt (zwei Melodien möglich) NL 107, 1+2 An dunklen, kalten Tagen (eigentlich ein Adventslied, zwei Melodien möglich) NL 150 (Der hebräische Text wörtlich: Bringe uns, HERR, wieder zu dir, dass wir wieder heimkommen; erneuere unsre Tage wie vor alters)  NL 22 Dir Gott will ich vertrauen

Literatur

Kirchenzeitung Karlsruhe - Osterausgabe 2025. Sie widmet sich im Ganzen dem Thema „Demut“. Artikel von Kira Busch-Wagner, Martina Erhard, Tobias Licht u.a.

Vahrenhorst, Martin, Hi 23,1-17, 11. So. n. Trin., in: Predigtmeditationen im christlich-jüdischen Kontext, dort, S. 332, der Hinweis auf die Übersetzung von Witte, Markus: Das Buch Hiob. ATD 13, Göttingen 2021.

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Heinz Janssen
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