Predigt

Gottes Ja

Unerschöpflichen Möglichkeiten des Schöpfers

PredigttextJesaja 55,6-13 (mit Einführung)
Kirche / Ort:88662 Überlingen
Datum:12.02.2023
Kirchenjahr:Sexagesimae (60 Tage vor Ostern)
Autor:Dr. Werner Grimm

Predigtttext: Jesaja 55,6-13 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 2017)

6 Suchet den HERRN, solange er zu finden ist; ruft ihn an, solange er nahe ist. 7 Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum HERRN, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung. 8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR, 9 sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. 10 Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, 11 so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende. 12 Denn ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden. Berge und Hügel sollen vor euch her frohlocken mit Jauchzen und alle Bäume auf dem Felde in die Hände klatschen. 13 Es sollen Zypressen statt Dornen wachsen und Myrten statt Nesseln. Und dem HERRN soll es zum Ruhm geschehen und zum ewigen Zeichen, das nicht vergehen wird.

Zur Predigt

Die folgende, nur wenig überarbeitete Predigt wurde erstmals 2005 in der Friedenskirche Stuttgart gehalten. Sie knüpft an ein viermaliges hebräisches „ki“ in Jes 55,6-13 (V.7 / V.8 / V.10 / V.12) an, welches m.E. in diesem Textabschnitt nicht als kausale Konjunktion „weil“, sondern in seiner emphatischen Grundbedeutung „ja!“ gehört werden will. Es bekräftigt ein Ja Gottes hinein in lebensverneinende Stimmung viererlei Art.

Das vierfache „ki“ animiert dazu, die Predigt entsprechend zu gliedern, gleichgültig ob es sich bei Jes 55,6-13 ursprünglich um ein einziges Textstück oder um vier kleine Einheiten handelt. Keine Rolle spielt dabei auch die Frage, ob in Jes 55 ein anonymer Prophet des Exils, „Deuterojesaja“, spricht (so die frühere Dtjes-Exegese) oder es sich um einen „Brückentext“ handelt zwischen Jes 40-54 und dem Komplex „Tritojesaja“ (Ulrich Berges u.a.). Im Blick auf die zu erwartenden Gottesdienstteilnehmerinnen und -teilnehmer habe ich mich damals für eine Predigt mit seelsorglichem Schwerpunkt entschieden. Die Textabschnitte V. 6-7; V. 8-9; V. 10-11; V. 12-13 las ich jeweils in eigener Übersetzung an der entsprechenden Stelle der Predigt – so werden sie zum mehr oder weniger direkten Zuspruch.

Eine Anpassung der Predigt an die aktuelle geopolitische Lage (insbesondere im Abschnitt des dritten und vierten „Ja“) überlasse ich bewusst den Wahrnehmungen derer, welche über Jes 55,6-13 predigen sollen und dabei den nachfolgenden Entwurf nutzen wollen.

Liturgische Empfehlungen

Lieder: EG 166; 196; 197; 199 Lesung: Lk 8,4-15 Psalm: 119 (EG 748) oder 42 (EG 723) Gebet (Eingang): Ganz nah ist dein Wort (Huub Osterhuis, Ganz nah, 1967)

Neuigkeiten

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Die mit exegetischen Impulsen, Gebeten und einem Essay zu "Exegese und Homiletik" verbundenen Auslegungen wissen sich in einer weltweiten Communio, die "aus den Quellen des Heils" schöpft (Jesaja 12,3)... mehr lesen

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Heinz Janssen
Heidelberger Predigt-Forum