Predigt

Himmelfahrt - was fangen wir mit diesem Tag an?

Himmelfahrt ist ein Fest, das deshalb vom Himmel redet, weil es um die Erde geht

PredigttextEpheser 1,20-23
Kirche / Ort:Emden
Datum:29.05.2014
Kirchenjahr:Christi Himmelfahrt
Autor:Dipl.-Theol. Pfarrerin Christiane Borchers

Predigttext: Epheser 1,20-23 (Übersetzung nach Martin Luther, Rev. 1984)

20 Durch die Kraft seiner Stärke hat Gott Christus von den Toten auferweckt und eingesetzt zu seiner Rechten im Himmel 21 über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft und alles, was sonst einen Namen hat, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen. 22 Und alles hat er unter seine Füße getan und hat ihn gesetzt der Gemeinde zum Haupt über alles, 23 welche sein Leib ist, nämlich die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt.

Exegetische und homiletische Vorüberlegungen

Der Epheserbrief ist wahrscheinlich nicht von Paulus, sondern von einem Schüler in dessen Geist geschrieben. Die liturgische Sprache, die in kosmische Dimensionen hineinreichende Gemeinde Christi sprechen dafür. Der Verfasser geht nicht auf die Verhältnisse in der Gemeinde ein, er scheint keine persönliche Beziehung zu der Gemeinde zu haben. Ihm geht es darum, dass die Gemeinde die Herrlichkeit Christi erkennt und welche Bedeutung diese für eine christliche Gemeinde hat. Als Christinnen und Christen sind sie nicht mehr wie die Heiden, sie sind Kinder des Lichts und als solche neue Menschen, von Gott geschaffen in Gerechtigkeit und Heiligkeit. Der Epheserbrief kennt nicht die Historisierung des Himmelfahrtfestes. Für ihn ist die Himmelfahrt die andere Seite der Medaille der Auferweckung von den Toten.

Nach dem Epheserbrief ist Himmelfahrt kein Abschiedsfest, sondern ein Fest des Erhöhten und seiner Gegenwart. Nach der Apostelgeschichte zeigt sich der Auferstandene noch 40 Tage den Jüngerinnen und Jüngern, bevor er endgültig in den Himmel entrückt wird. Hier wird Himmelfahrt zu einem Abschied auf Erden, zum Gedenken an die Erhöhung und Gegenwart des Auferweckten. Die Dialektik zwischen Nähe und Ferne des auferstandenen Christus, zwischen Erfahrbarkeit auf Erden und Sitzen zur Rechten der Kraft im Himmel lässt sich nicht auflösen. Der Verfasser des Epheserbriefes legt das Schwergewicht auf die Herrschaft Christi, die mit Himmelfahrt schon jetzt ist, während Paulus mehr das „noch nicht“ betont. Christus erfüllt alles in allem. Christinnen und Christen leben in der Hoffnung auf das Reich Gottes hin und richten von daher ihr Leben aus. Am Himmelfahrtstag werden bevorzugt Gemeinschaftsgottesdienste an schönen Plätzen im Grünen unter freiem Himmel gefeiert. Es entspricht dem Charakter des Festes, unter freiem Himmel, mitten in der wunderbaren Schöpfung, Gottes Herrschaft zu preisen.

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Heinz Janssen
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