Im Licht leben
Zuwendung, warm und zärtlich wie die Sonnenstrahlen - es muss ein alles erhellendes Gefühl sein, dass jemand da ist, der ohne viel Fragen einfach nur hilft
Predigttext | Johannes 9, 1-7 |
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Kirche / Ort: | Ev. Kirche / 69226 Nussloch / Ev. Landeskirche in Baden |
Datum: | 21.07.2013 |
Kirchenjahr: | 8. Sonntag nach Trinitatis |
Autor: | Pfarrerin Alexandra Mager |
Predigttext: Johannes 9, 1-7 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)
1 Und Jesus ging vorüber und sah einen Menschen, der blind geboren war. 2 Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Meister, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren ist? 3 Jesus antwortete: Es hat weder dieser gesündigt noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm. 4 Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. 5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. 6 Als er das gesagt hatte, spuckte er auf die Erde, machte daraus einen Brei und strich den Brei auf die Augen des Blinden. 7 Und er sprach zu ihm: Geh zum Teich Siloah - das heißt übersetzt: gesandt - und wasche dich! Da ging er hin und wusch sich und kam sehend wieder.
Gedanken zum Predigttext
Es geht hier um Licht und Dunkel, um Sehen, Erkennen, Wahrnehmen und Begreifen. Das ganze Kapitel 9 des Johev beschäftigt sich damit. Es schließt mit den Worten: „Und Jesus sprach: Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen, damit, die nicht sehen, sehend werden, und die sehen, blind werden. Das hörten einige der Pharisäer, die bei ihm waren, und fragten ihn: Sind wir denn auch blind? Jesus sprach zu ihnen: Wärt ihr blind, so hättet ihr keine Sünde; weil ihr aber sagt: Wir sind sehend, bleibt eure Sünde“. Jesus pervertiert hier die Verknüpfung von Leid (Nicht-Sehen-Können) und Sünde. Ein Blinder kann das Licht ja eigentlich nicht sehen – und das ist nicht seine Schuld. Durch seine Heilung wird ihm jedoch die Teilhabe am Licht auf verschiedenen Ebenen ermöglicht. (Licht des Glaubens, Licht als Lebensperspektive, Licht als Zuwendung…) Heilung und „Heilwerden“ als Wunder. Dürfen wir heute überhaupt noch Wunder erwarten? Leid als Möglichkeit Gottes, seine Werke zu offenbaren (Joh 9, 4) – was bedeutet das? Wir müssen die Werke Gottes wirken, solange es Tag ist. Die Frage, wie das aussehen kann, soll in der Predigt angesprochen werden. Auch die anderen Texte, die zu diesem Sonntag gehören, enthalten Lichtsymbolik. Es wäre daher ein schöner Gedanke, diese Lichtsymbolik auch im ganzen Gottesdienst aufzunehmen und umzusetzen.