Kantate – “Singet dem HERRN ein neues Lied …”

In Glaube, Liebe, Hoffnung zeigt sich die Verbindung, die Gott mit uns Menschen eingegangen ist

Predigttext: 2. Chronik 5,2-14
Kirche / Ort: Epiphanias-Kirche / Mannheim-Feudenheim - Der Gottesdienst wird per Video übertragen: www.ekma.de/feudenheim
Datum: 10.05.2020
Kirchenjahr: Kantate (4. Sonntag nach Ostern)
Autor/in: Pfarrerin Dorothea Löhr

Predigttext: 2. Chronik 5,2-14 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 2017)

2 Da versammelte Salomo alle Ältesten Israels, alle Häupter der Stämme und die Fürsten der Sippen Israels in Jerusalem, damit sie die Lade des Bundes des HERRN hinaufbrächten aus der Stadt Davids, das ist Zion. 3 Und es versammelten sich beim König alle Männer Israels zum Fest, das im siebenten Monat ist. 4 Und es kamen alle Ältesten Israels, und die Leviten hoben die Lade auf 5 und brachten sie hinauf samt der Stiftshütte und allem heiligen Gerät, das in der Stiftshütte war; es brachten sie hinauf die Priester und Leviten. 6 Aber der König Salomo und die ganze Gemeinde Israel, die bei ihm vor der Lade versammelt war, opferten Schafe und Rinder, so viel, dass es niemand zählen noch berechnen konnte.
7 So brachten die Priester die Lade des Bundes des HERRN an ihre Stätte, in den innersten Raum des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubim, 8 dass die Cherubim ihre Flügel ausbreiteten über die Stätte der Lade. Und die Cherubim bedeckten die Lade und ihre Stangen von oben her. 9 Die Stangen aber waren so lang, dass man ihre Enden vor dem Allerheiligsten sah, aber von außen sah man sie nicht. Und sie war dort bis auf diesen Tag. 10 Und es war nichts in der Lade außer den zwei Tafeln, die Mose am Horeb hineingelegt hatte, die Tafeln des Bundes, den der HERR mit Israel geschlossen hatte, als sie aus Ägypten zogen. 11 Und die Priester gingen heraus aus dem Heiligtum – denn alle Priester, die sich eingefunden hatten, hatten sich geheiligt, ohne dass man auf die Abteilungen geachtet hätte –, 12 und alle Leviten, die Sänger waren, nämlich Asaf, Heman und Jedutun und ihre Söhne und Brüder, angetan mit feiner Leinwand, standen östlich vom Altar mit Zimbeln, Psaltern und Harfen und bei ihnen hundertzwanzig Priester, die mit Trompeten bliesen. 13 Und es war, als wäre es einer, der trompetete und sänge, als hörte man eine Stimme loben und danken dem HERRN. Und als sich die Stimme der Trompeten, Zimbeln und Saitenspiele erhob und man den HERRN lobte: »Er ist gütig, und seine Barmherzigkeit währt ewig«, da wurde das Haus erfüllt mit einer Wolke, als das Haus des HERRN, 14 sodass die Priester nicht zum Dienst hinzutreten konnten wegen der Wolke; denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus Gottes.

 

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Zum Sonntag Kantate 2020, lädt die Evangelische Gemeinde in Mannheim Feudenheim um 11 Uhr zu einem Gottesdienst ein, der auf Video übertragen wird: www.ekma.de/feudenheim

Orgel-Vorspiel: His Eye is on the sparrow
Kinder: Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder!
Liturgin: Könnt ihr euch einen Kantate-Gottesdienst ohne Singen vorstellen? …
His Eye is on the sparrow
Ihr seid hier, Gott ist hier, das genügt.

Wir sind versammelt im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen.
Gebet: Zu dir, Schöpfer, kommen wir mit allem, was wir sind und haben. Wir bringen, was wir erlebt, gedacht, getan haben, was uns freut oder bekümmert. Wir bringen unsere Lieder. Du bist bei uns in der Zerstreuung und hast versprochen uns zu helfen. Schenk uns deine Gegenwart. Aus dem ältesten Gesangbuch der Welt, den Psalmen, stammt diese gesungene Selbst-Aufforderung zum Beten:

Du meine Seele singe (302,1+6, Orgel Vorspiel, 2 Bläser)

Zum Singen braucht man keine Kirche, keinen Tempel, die ersten Lieder zur Ehre Gottes waren vielleicht Wanderlieder für die Wüstenwanderung… Außer Herz und Mund braucht man nicht viel mehr zum Singen:

Ich singe dir mit Herz und Mund (324,1-3,7, Orgel Vorspiel +2 Strophen, Bläser 2 Str.)

Ein Wanderlied aus dem Gesangbuch darf am Sonntag Kantate nicht fehlen, das Lieblingslied vieler, auch wenn manche sich in diesen Tagen nicht raustrauen und den Text abgewandelt haben: „Ja, bleib zu Haus und suche Freud in dieser … Corona-Zeit!“

Geh aus mein Herz (503,1-3 (Orgel Vorspiel+1 Str, Bläser 2 Str.)

Auch das erste Volk Gottes musste lange warten und lange wandern durch die Wüste bis es endlich in Jerusalem ankam. Als dann der Tempel zu Jerusalem fertig und benutzbar wurde, versammelten sich alle mit der Bundeslade zu einem festlichen Einzug.

Szene mit Bundeslade und zwei Kindern, die sie tragen, zeigen,  dazu gesprochen:

Vorher war die Bundeslade im Zelt mitgewandert. Es war eine Schublade zum Tragen, eine tragbare Schatztruhe. Deshalb hatte sie Tragestangen, die so lang waren, dass sie aus dem Allerheiligsten herausragten. Diese Schatztruhe hatte einen himmlischen Aufsatz, Seraphim. Zwei solcher Engel bargen ihn mit ihren Flügeln. Wir machen Die Bundeslade auf und holen lauter Lieder heraus, die uns mit Gott verbinden, unseren Bund mit ihm kräftigen. Passend zu den Engeln weitere Strophen von Paul Gerhard:

Szene: Kinder holen das Gesangbuch heraus und stellen es aufgeschlagen auf den Notenständer:

Welch hohe Lust, welch heller Schein (503,10-11, Orgel Vorspiel, Bläser 2 Str.)

Was war in der Schatztruhe mit den Engeln noch drin? Warum wurde diese Bundeslade immer mitgetragen auf der Wanderung durch die Wüste? Die große Gottesgabe für sein Volk war drin: Die schweren, in Stein gemeisselten 10 Gebote Tafeln. So schwer und gewichtig sie waren, sie sollten das Leben in der Gemeinschaft leicht machen, wenn jeder sich dran hält, wird Leben geschützt. Die 10 Gebote Tafeln sind verloren, aber ihre Worte nicht, und weil es 10 sind, kann jedes Kind sie sich merken. Es ist leicht, sie zu lernen, aber schwer sie zu leben. Trotzdem sind wir Gott dankbar, dass wir sie haben. Deshalb singen wir jetzt ein Danklied für Gottes Gebote zum Leben!

Szene: Kinder nehmen das Lied raus und stellen es auf einen Notenständer:

Wohl denen die da wandeln (295,1-3, Orgel Vorspiel +1.Str, Bläser Str.2-3)

Es gibt auch heute Gebote, die schwer sind. Bei manchen besonderen Wüsten-Geboten wissen wir, dass sie notwendig sind, und doch fällt es zunehmend schwer sie einzuhalten. Ich fand es bewundernswert, dass sich Familien mit Kindern an das Spielverbot auf Spielplätzen gehalten haben zu Gunsten der Gemeinschaft. So viel Gemeinschaftssinn bei so wenig Ermahnung. Nur rot weiße Bänder, das ist so bemerkenswert, dass eigentlich alle Familien mit kleinen Kindern einen Orden bekommen sollten, mit so einem blöden Absperrband. Und natürlich auch diejenigen, die freundlich dafür gesorgt haben, dass das Gebot auch eingehalten wurde.

Ihr Lieben, macht mal die Bundeslade auf, da ist ein Orden für euch drin, den ich euch stellvertretend für alle Kinder und Eltern umhängen möchte zum Dank, dass ihr das Gebot bis heute beachtet habt! Und jetzt könnt ihr noch einen Schatz herausholen, das nächste Lied:

 In dir ist Freude (398, Orgel Vorspiel, Bläser 2 Strophen)

„An dir wir kleben, in Tod und Leben“, das ist so ein Osterschatz zum Mitnehmen und Zu Herzen nehmen in diesen Tagen. Und schon bei Salomo in Jerusalem gab es die Posaunen und Zimbeln und Harfen! Nur noch keine Orgel, die alle diese Musikinstrumente in sich vereinigt. Der Bund Gottes mit uns Menschen hat sich auch nicht nur musikalisch gewandelt. Die größte Wandlung des Bundes Gottes mit uns ist geschehen durch Jesus und seinen Sieg über den Tod. Deshalb holen wir jetzt noch ein Osterlied aus der Schatztruhe Bundeslade:

Gelobt sei Gott  (103,1,5-6, Orgel Vorspiel, Bläser 3 Str.)

Lesung des Predigttextes: 2. Chronik 5,2-14

Eine Wolke der Herrlichkeit erfüllte den Tempel bei so viel Lobgesang. Die Wolke Gottes erschien erst, als alle vollständig einziehen konnten. Die Wolke war allerdings auch schon vorher erschienen, um dem Volk bei Tag den Weg zu weisen. Im neuen Testament verschwindet der auferstandenen Jesus geheimnisvoll in einer Wolke, aber es wird auch von einer Wolke erzählt, die bleibt: die Wolke der Zeugen. Diese Wolke der Zeugen aus Vergangenheit und Gegenwart hat sich bis heute vermehrt und ist in ständiger Veränderung. Sie ist nicht sichtbar, zieht aber mit, wenn Menschen sich den Glaubensschatz zu Herzen nehmen. In Glaube, Liebe, Hoffnung zeigt sich der Schatz, die Bundeslade, die Verbindung, die Gott mit uns Menschen eingegangen ist.

In diese Wolke der Zeugen gehören Mose und Mirjam, Petrus und Maria Magdalena, Johannes und Paulus, Augustinus, Luther, Bonhoeffer… Wir alle gehören zu dieser Wolke der Zeugen der Herrlichkeit Gottes, und deshalb sprechen wir mit der ganzen Christenheit auf Erden, wie Jesus, der Anfänger und Vollender des Glaubens uns gelehrt hat:

Vater unser …

Dank an alle Beteiligten

Bevor wir unsere Bundeslade wieder heraustragen, holen wir noch ein letztes Lied  heraus:

Lobe den Herren den mächtigen König der Ehren (103,1,5-6, Orgel Vorspiel +1-2 Str., Bläser 3.-4. Str)

Segen – Kinder tragen die Bundeslade hinaus

Wir hören als letzten musikalischen Schatz das Duett aus Mendelssohns Lobgesang: Ich harrete des Herrn

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Orgel: Ursula Trede Boettcher
Bläser: Clemens Janicki, Pia Thürmann, Edwin Schwarze, Dorothee Löhr, Johannes Vortisch, Samuel Michel, Christiane Michel Osterthun
Sologesang: Charlotte Sabiel, Mezzosopran, John Dalke, Baß
Träger der Bundeslade und Kerzen: Mascha, Michael und Maxim
Technik: Gottschall

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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