Predigt

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PredigttextEpheser 1,15-23 (mit exegetischen und homiletischen Hinweisen)
Kirche / Ort:Magdeburg
Datum:13.05.2021
Kirchenjahr:Christi Himmelfahrt
Autor:Pastor Dr. habil. theol. Günter Scholz

Predigttext: Epheser 1,15-23 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 2017)

15 Darum, nachdem auch ich gehört habe von dem Glauben bei euch an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen, 16 höre ich nicht auf, zu danken für euch, und gedenke euer in meinem Gebet, 17 dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung, ihn zu erkennen. 18 Und er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid, wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist 19 und wie überschwänglich groß seine Kraft an uns ist, die wir glauben durch die Wirkung seiner mächtigen Stärke. 20 Mit ihr hat er an Christus gewirkt, als er ihn von den Toten auferweckt hat und eingesetzt zu seiner Rechten im Himmel 21 über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft und jeden Namen, der angerufen wird, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen. 22 Und alles hat er unter seine Füße getan und hat ihn gesetzt der Gemeinde zum Haupt über alles, 23 welche sein Leib ist, nämlich die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt.

Exegetische Bemerkungen

Der Eph gliedert sich in ein Lehrstück von der Kirche (1–3) und einen ethischen Teil (4–6). Beide Teile sind untrennbar aufeinander bezogen durch den Grund-Satz: „Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus (4,15). Der Brief nimmt liturgisches Gut auf, das den Gemeinden bekannt sein dürfte: den Lobgesang 1,3-14; das Bekenntnis 1,20f. Aus dem Christushymnus stammt der meditative Schluss des Predigttextes, der von der Fülle (plērōma) Christi spricht, die alles in allem erfüllt (vgl. 1,5). – Der lehrhaft-paränetische Ton, die unspezifische Anrede (vgl. auch den Zweifel an der Adresse „Ephesus“ in 1,1) und der Rückgriff auf bekannte Gottesdienstformen lassen mich an einen Hirtenbrief an die Kirchen in Ephesus und Umgebung (Asia) denken.

Eph 1,15-23 sehe ich zweigeteilt: 1,15-19 spricht vom Gebet für die Gemeinde (1,16). Es ist Dankgebet im Blick auf vorhandenen Glauben und tätige Liebe (1,15) und Fürbitte im Blick auf die Hoffnung (1,18). 1,20-23 entfaltet die Hoffnung mit bekenntnisartigen Worten. Sie gründet in der Inthronisation Christi (kathísas) (1,20), in der Unterwerfung der Schöpfung unter seine Füße (hypétaxen) und in der Gabe Christi zum Haupt der Kirche (édōken). Diese Gabe ist kein Herrschaftsakt und auch keine Unterwerfung, sondern – wie auch die Gabe des Heiligen Geistes (1,17) – Geschenk.

Homiletische Bemerkungen

Die Form des Hirtenbriefes kommt mir im Blick auf meine Gemeinde sehr entgegen. Ich kann mich erst einmal bedanken, wann tue ich das schon mal? Und zwar nicht bei ihr direkt – das hieße ja: ihre Leistung würdigen –, sondern bei Gott – das heißt: für sein Gnadengeschenk an die Gemeinde. Sodann kann ich „lehren“: Was feiern wir eigentlich an Himmelfahrt? Diese Frage wurde mir so gestellt, und ich versuche sie immer wieder in mehreren Anläufen zu beantworten.

Medium

Das in der Predigt erwähnte Christusbild ist zu finden unter https://verlag-christusbruderschaft.de/content/Karten/Abendmahl/index.php

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Heinz Janssen
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