Israelsonntag 2022 – Klug werden an Gottes Treue

"Hüter Israels, behüte uns..."

Predigttext: Matthäus 5, 17-20  (mit Hinführung und liturgischen Empfehlungen)
Kirche / Ort: Trinitatis-Kirche / Karlsruhe Durlach-Aue
Datum: 21.08.2022
Kirchenjahr: 10. Sonntag nach Trinitatis
Autor/in: Pfarrerin Kira Busch-Wagner

Predigttext:
Matthäus 5, 17-20 

Übersetzung nach Martin Luther, Revision 2017 (mit Ergänzungen kursiv)

„Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn Amen, wahrlich, ich sage euch, bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe, kein Jota, kein Jod, noch ein Häkchen vom Gesetz, bis es alles geschieht.

Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich.

Wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich. Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.“

Einheitsübersetzung 2016

17 Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben! Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. 18 Amen, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird kein Jota und kein Häkchen des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. 19 Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich. 20 Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.


Hinführung zum Predigttext

  1. Amen – ich sage euch

In diesen Tagen versicherte mir ein Gemeindeglied, dass wichtiger als der Wortlaut die Stimme sei, die einen Bibeltext vortrage. Das ist natürlich die maximale Infragestellung einer Theologin, die möglicherweise wie Mose sagen muss: ich habe eine schwere Zunge, sich aber bemüht um eine inhaltliche sinnvolle, hilfreiche, dem Text und der homiletischen Situation adaequate Übertragung und Auslegung.

Das Anliegen vieler, eine möglichst einfache Sprache zu wählen bei der Übersetzung von Bibeltexten möchte natürlich dem leichteren und (vermeintlich?) besseren Verstehen entgegenkommen. Das bedeutet gleichzeitig, der Fremdartigkeit eines nicht ganz 2000 Jahre alten Textes aus einem anderen Kultur- und Religionsraum entgegen zu wirken (zum Guten wie zum Schlechten) und einzuebnen, was sich sperrig zeigt.

Tatsächlich ist die Frage zu bedenken: Wieviel Mühe ist Menschen zuzumuten, die einen Gottesdienst besuchen mit sehr differenten Erwartungen: nach Erbauung, seelsorglicher Begleitung, Vermittlung von Gemeinschaftsgefühl; möglicherweise eben doch auch nach Information, Anregung, Bestätigung eigener Gedanken, Trost. Und wann verkehrt sich die vermeintliche Erleichterung in Verfälschung.

Festzuhalten ist zu unserem Bergpredigtabschnitt zum Israelsonntag: Nur Einheitsübersetzung von 2016 und die Zürcher Bibel haben beide – immerhin doch noch im deutschsprachigen Sprach-Umfeld auftauchenden - Fremdwörter „Amen“ und „Jota“ im Text; alle anderen gängigen Übersetzungen umschreiben oder übersetzen.

Das heißt: die Brücken zwischen Kasualie des Sonntags und der Perikope sind nicht breit, sondern verschmälert. Die Kontaktfläche dessen, was beiden Seiten, Kirche wie Israel gemeinsam wäre, kann mit den regulären Übersetzungen kaum wahrgenommen werden.

Anregung: Ins Liedblatt eintragen oder zum Mitnehmen auslegen eine Seite, auf der die hebräischen Buchstaben und ihre Entsprechungen im Deutschen verzeichnet sind und – noch besser – die Verknüpfung mit der Bildersprache: Beit – das Bild für ein orientalisches Haus, Gimel – das Kamel, Ayin – das Auge, die (ideale) runde Fläche eines Quellaustritts usw.

  1. Besser als die Schriftgelehrten

Politische Correctness in anscheinend oder scheinbar übergroßem Maß mag manchen auf die Nerven gehen. Noch nicht angekommen aber ist ganz offenbar weder politische Correctness noch theologisch korrekte Exegese in manchen Bereichen der Theologie. Beim vorliegenden Bibelwort etwa in einer Bewertung der Gesamtgruppe der Schriftgelehrten und Pharisäern. Der promovierte Pfarrer Norbert Roth benennt sie pauschal in den Faltblättern „Wort für die Woche“ (Nr. 42 zum 21. August 2022) des Neukirchner Kalenderverlags bei der aktuellen Auslegung des Predigtabschitts als „Petzer, Vornesitzer, Selbstbelohner. Die, die das Gesetz für sich benutzen“ „ … die ihre vermeintliche Anständig für ausreichend halten, um andere belehren zu können und Gott auf ihrer Seite zu wissen. Dabei aber gar nicht merken, dass ihr Umgang mit dem Himmlischen und mit den Mitmenschen völlig unanständig ist“, „(… nur vordergründig) Anständige“, denen durch die am Gesetz zerbrechenden (Anm Busch-Wagner: Wer ist das heute eigentlich in unserern Gemeinden?) nun endlich  „die Suppe versalzen“ wird.

Soweit die Zitate aus einer gemeindenahen und weit verbreiteten Publikation zum Israelsonntag. Welch seltsame Gehässigkeit, von der im Bibelwort nichts zu lesen ist. Welch merkwürdige Feindseligkeit an einem Sonntag, der seit vielen Jahren sich um Annäherung bemüht, um Bewusstwerdung der Geschwisterlichkeit von jüdischem und christlichem Glauben, um Buße angesichts der Geschichte.

Wenn Jesus auffordert mit dem Komparativ, dass die Gerechtigkeit seiner Hörer (bzw. der LeserInnen des Evangeliums „besser“ sein solle als die der Schriftgelehrten, so muss deren Gerechtigkeit dem Sinn und der Grammatik (Grundform der Steigerung eines Adjektivs = Positiv) nach „gut“ sein.

Es gehört zu den großen Aufgaben der Predigtvorbereitung, die eigene Theologie anhand der Schrift zu überprüfen und gegebenenfalls und zu korrigieren (selbst wenn es nur für einen kleinen Abschnitt gälte), und nicht die eigene Theologie gegenüber dem biblischen Wort durchzusetzen. Im „Wort für die Woche“ zum 10. Sonntag nach Trinitatis 2022 sehe ich sie nicht.

Wie würde Jesus unsere Auslegung heute hören? In der jüdischen Tradition gibt es die berührende Geschichte von Mose, der im Lehrhaus des Rabbi Akiba sitzt und hoch verwirrt und erstaunt zuhört, als Akiba über jedes kleine Häkchen (vgl. Mtth !) ganze Vorträge halten kann. Aber er hört dann: Alles ist Thora des Mose vom Sinai. Und da ist er doch wieder sehr beruhigt.

Am Israelsonntag 2022, im Nachdenken über das Stückchen der Bergpredigt, wäre es doch passend, wenn  Jesus  in einer ähnlich heiter-gelösten Stimmung unser Reden und Hören und Tun betrachten wahrnehmen könnte.

Der Predigt lauschen zu können und zu vertrauen: Alles beruht auf  Weisung und Auslegung des Juden aus Nazareth.

Literatur
Roth, Norbert: Dem Gesetz auf den Grund gehen. O.S. In: Hahn, Udo, Puttkammer, Annegret (Hg): Wort für die Woche 42. Neukirchen (2022) oJ.

 

 

 

 

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Heute, mitten in den Sommerferien, hat sich da schon ein einzelner Konfirmand, eine einzelne Konfirmandin in den Gottesdienst verirrt?

Liebe (übrige)  Gemeinde, (was würde), was wird dann so ein Jugendlicher erwarten, von uns, den Eltern, den Ältesten und den noch Älteren? Ein bisschen Erfahrung mit Kirche haben auch Jugendliche. Durch den Kindergarten, die Kita; durch den Reli-Unterricht, auch wenn mir die Konfis im letzten Jahr jedes Mal versichert haben, sie würden bei mir im Konfi ganz andere Sachen lernen als in der Schule. Jugendliche kennen den Kirchturm, Weihnachten, das Gemeindehaus und die Kirche von der Anmeldung, die Pfarrerin. Das ist doch was.

I.

Wir haben hier in Aue noch nicht angefangen, mit dem Unterricht für die Konfirmation 2023. Aber ich kann ja mal die Gemeinde fragen, was denn ihrer Meinung so drankommen sollte, in den Stunden dieser paar Monate bis zur Konfirmation. Die 10 Gebote? Gottesdienst und Liturgie? Jesus? Bibel? Wie man richtig handelt? Das Vater-unser? Oder haben Sie noch ganz andere Ideen? …… (wenn Zurufe kommen: Das nehme ich gern ins Gespräch mit den Ältesten über den Konfi-Unterricht hinein!! Vielen Dank dafür).

Den Predigtabschnitt heute könnte man fast so  hören, wie wenn Jesus Konfirmandenunterricht gäbe. Auch wenn Jesus natürlich nie eine Kirche, weder von innen noch von außen gesehen hat. Auch wenn sein Unterricht eher drauf zielte, als Bar Mizwa, als Sohn der Weisung Gottes, wahrgenommen zu werden – im wörtlichen Sinne hat Jesus durchaus ganz oft Konfirmandenunterricht gegeben: hat Menschen gefestigt und gestärkt in ihrem Glauben (und andere irritiert), hat als Schriftgelehrter Unterricht gegeben, wenn er nicht gerade geheilt hat oder bösen Ungeist vertrieben oder mit anderen aß und teilte.

Hören wir also auf ein paar Verse der Bergpredigt als ein Stückchen Konfi-Unterricht aus Jesu Zeit. Der Evangelist Matthäus erzählt, Jesus habe auf einem  Berg in der Nähe des See Genezareth im Norden von Israel sich hingesetzt, hat an Mose und den Sinai denken lassen, und dann neben vielem anderen gesagt:

Matthäus 5, 17-20 Einheitsübersetzung 2016:

17 Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben! Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. 18 Amen, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird kein Jota und kein Häkchen des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. 19 Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich. 20 Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.

Soweit der Ausschnitt aus der Bergrede, wie Matthäus sie überliefert.

Um was geht es da, könnte man im Konfi-Unterricht in die Runde fragen. Lasst uns mal zusammentragen, was ihr jeweils gehört habt. Von was redet Jesus?

Es geht um Gesetz, erinnert sich vielleicht jemand. (Und fies, wie ich bin, frage ich zurück: um welches? Strafgesetz? Bürgerliches Gesetz mit Bestimmungen über Abstände auf Grundstücken oder Verträge? Oder um ein anderes Gesetz?) In die Ratlosigkeit hinein sagt vielleicht jemand: Da war noch von Propheten die Rede. Und ich würde klarstellen: Gesetz und Propheten, das meint die ersten fünf Bücher der Bibel, die Thora, die Weisung Gottes, die Mosebücher. Und zusammen mit den Prophetenbüchern, also dem Jesaja und Jeremia und Sacharja und Jona und Amos und all den anderen, macht das im Wesentlichen die Bibel aus, wie Jesus sie kannte.

II.

Jemand, der nur halb aufgepasst hat, könnte jetzt natürlich fragen: Aber wenns doch um die Bibel geht, warum sind dann die Briefe vom Paulus ausgelassen oder das Markus- oder Lukasevangelium. Klar, weil der Jesus die noch gar nicht kennen konnte. Die werden ja erst nach seinem Leben geschrieben.  Für Jesus war die Bibel eben das, was wir heute das Aalte Testament nennen. Und da war bezeichnenderweise schon alles drin, was man heute im Konfi-Unterricht lernen sollte. Die Geschichten von Gott. Und die 10 Gebote. Und Gebete auch, und die Psalmen, auch der 23. vom guten Hirten. Und von anderen Leuten wie Jesus wird erzählt, die lehren und heilen und mit Gott und anderen Menschen essen und ins Gespräch kommen.

Jesus sagt: Ich bin nicht dafür da, auch nur den kleinsten Buchstaben, in der hebräischen Schrift das „Jod“ wegzunehmen. Weil, sagt Jesus, es nämlich in der Schrift, in der Bibel um das richtige Tun geht. Bei Matthäus hört sich das so an:  Gerechtigkeit tun. Ohne Abstriche! Nichts, sagt Jesus, wolle er auflösen. Wohl aber will er tun, wozu Gott beauftragt und sendet. Er will die Weisung Gottes erfüllen. Ausfüllen. Voll und ganz ihnen nachkommen.

Kein Gedanke bei Jesus, sich selbst von den jüdischen Regeln für Schabbat oder Speisen oder Zugehörigkeit zum Judentum Abstand zu nehmen. Laut Matthäus geht’s für die christliche Gemeinde vielmehr darum, noch eine Schippe draufzulegen. Machen die Schriftgelehrten es gut, dann macht ihr es besser. Indem ihr Jesus folgt.

III.

Übrigens: noch bevor Matthäus sein Evangelium schreibt, hat Paulus geklärt: Die Jesusleute, die nicht aus dem Judentum kommen, gehören durch den Christus Jesus dazu. Sie müssen nicht jüdisch werden. Sie werden wenn sie sich an Jesus halten, durch Jesus schon die Grundlinie der Gebote verstehen. Sie können, wenn sie auf Jesus schauen, ihre Schippe drauflegen.

Klar: Jesus würde staunen, wenn er heute in eine Kirche käme. Weil er selbst ja nie in einer war. Aber bestimmt wäre er schon ziemlich beruhigt, wenn er einen Psalm erkennt. Oder das Gebet, das er seinen Schülern beigebracht hat, das Vater-unser. Er würde sich bestimmt freuen, wenn er ein Amen hört, weil er das nicht mal sich aus dem Deutschen übersetzen muss, sondern aus seiner eigenen Sprache her kennt. Oder Halleluja.

Manches fände Jesus sicher seltsam. Aber er würde sich sicher drüber freuen, dass Menschen aus den Völkern, solche wie wir, sich in seinem Windschatten, an seinem Rockzipfel an den Gott der Schrift wenden, den Gott des Mose und der Propheten, sich wenden an den Gott Israels. Er würde sich freuen, dass Menschen sich einzuüben versuchen in Nächstenliebe, wie Mose es gefordert hat, und auch heute sich um Feindesliebe bemühen, wie der Prophet Jeremia es sich vorstellte, und dass viele sich Sorgen machen, wenn Arm und Reich in einer Gesellschaft so weit auseinanderdriften, dass die Gesellschaft aus dem Lot gerät, wie der Prophet Amos beklagte.

Jesus wäre ebenso erstaunt wie beruhigt, dass da wirklich in fernen Ländern, außerhalb von Israel und seinem Volk, es Menschen gibt, die etwas über den biblischen Gott wissen wollen. Über den Gott, der sich sein Israel erwählt hat und damit auch den Juden Jesus.

Wir als Gemeinde bezeugen ja uns gegenseitig und vor aller Welt: In Jesu Namen versammeln wir uns. Wir vertrauen: Jesus ist in unserer Mitte. Jesus nimmt uns mit auf seinem Weg. Um nach Erde und Himmel zu fragen: nach einer Erde, die von Gottes Himmel berührt wird, und die wir – in unseren Grenzen – versuchen, im Sinne Jesu, nach seinem Willen zu gestalten. Und um Jesu willen zusammen mit Schriftgelehrten und Pharisäern um bessere Gerechtigkeit, um Nächstenliebe, Verständigung und Feindesliebe zu wetteifern. Neben Amen und Halleluja gibt es ein weiteres hebräisches Wort, das an dieser Stelle passt: Hosianna. O Herr, hilf doch!

Der Friede Gottes, höher als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.


Liedempfehlungen:

Nach EG 350 – Text: Kira Busch-Wagner

Christi Lehr‘ und Gerechtigkeit
Das ist mein Schmuck und Ehrenkleid,
mit ihm kann ich vor Gott bestehn,
an seiner Hand durchs Leben gehen.

Solange ich hier auf Erden bin,
so ist und bleibet das mein Sinn,
Ich will das Wort, dem er entspricht,
Bezeugen als mein’s Lebens Licht.

Gelobet seist du, Gottes Christ,
Der du von Jakobs Söhnen bist
Der Mirjam Kind, in Gottes Bund,
erwählt, gesandt mit gutem Grund:

Dass, das, was Israel erhält,
den Völkern auf der ganzen Welt
aus Gottes Gnade sei bekannt,
um Jesu willen zugewandt.

Nach EG 326 – Text: Kira Busch-Wagner

Der Herr ist noch und nimmer nicht
von seinem Volk geschieden.
Er bleibet ihre Zuversicht,
ihr Segen Heil und Frieden.
Mit Mutterhänden leitet er
die Seinen stetig hin und her.
Gebt diesem Gott die Ehre.

Wohl diesem Volk, das Gott sich wählt,
Wohl denen, die sein Erbteil,
Wohl denen, die aus Israel,
Den Völkern Licht und Klarheit,
Ihr Bund: der ganzen Welt zum Heil
Dass dieses wird auch uns zum Teil.
Gebt ihrem Gott die Ehre.

Nach EG 611  – Text: Kira Busch-Wagner

Freut euch, wir sind Christi Leib.
Weil wir Jesus Christus kennen,
uns nach seinem Namen nenne,
Freut euch, wir sind Christi Leib.

Freut euch, wir sind Christi Leib.
Israels Erwählung kennen,
seinen Bund genießen können,
Auftrag ist’s an Christi Leib.

Freut euch über Gottes Wort,
Bundesschlüsse und den Segen,
Israels Erwählung eben.
Freut euch über Gottes Wort.

Betet für Jerusalem.
Bittet doch um seinen Frieden,
Sicherheit und Ruh hinieden,
Betet für Jerusalem.

Freut euch mit Jerusalem,
dass die Völker dorthin schauen,
auf den Gott vom Zion bauen.
Freut euch mit Jerusalem.

Freut euch, wir sind Christi Leib,
eingetaucht in seinen Namen
wir zu neuem Leben kamen
Jetzt und in der Ewigkeit.

Nichts reißt uns von Christi Leib,
keine Mächte noch Gewalten,
nicht des Todes Schreckgestalten.
Wir sind in ihn eingesenkt.

EKG  Badische Ausgabe 486 !!! (möglicherweise in Anhängen vertreten)

 

1. Hüter Israels, behüte uns,
die wir uns dir vertraut
und im Schatten deiner Güte
unsre Hütte aufgebaut;
laß uns ohne Furcht und Grauen
unter deinen Flügeln trauen!2. Walte über uns in Gnaden,
hab auf alle treulich acht,
wende mächtig allen Schaden,
sei uns nah bei Tag und Nacht,
sei uns Schild und sei uns Sonne,
sei uns Leben, Licht und Wonne!3. Wir sind Fremdlinge und Gäste,
du bist überall zu Haus;
mache Tor und Riegel feste,
leit uns sicher ein und aus!
Unsre Leiber, unsre Seelen
wir in deinen Schutz befehlen.

4. O wie wohl sind wir geborgen
unter deiner Gottestreu!
Deine Güt ist alle Morgen
über deinen Volke neu,
und die Fülle deiner Gaben
läßt uns keinen Mangel haben.

5. Halleluja! Preis und Ehre
sei dir unter uns bereit,
Herz und Mund dein Lob vermehre
hier und dort in Ewigkeit,
Wo wir mit den Millionen
deine Volkes bei dir wohnen.

Melodie: Werde licht, du Stadt (Volk)  der Heiden

Text: Karl Johann Philipp Spitta (1801 – 1859))

Weitere Liedvorschläge:

EG 198 Herr, dein Wort, die edle Gabe …
EG 147 Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht

Anliegen für Fürbitten

Ausgerechnet bei den als heiter geplanten Olympischen Spielen vor 50 Jahren in München, die gedacht waren, einen Gegenakzent zu den Olympischen Spielen 1972 zu setzen, wurden 11 israelische Sportler, die im Vertrauen nach Deutschland gekommen waren, durch Terroristen ermordet. Außerdem kam ein deutscher Polizist beim Versuch, die Geiseln die befreien ums Leben.

Weitere Informationen finden sich im Netz. Die Namen der Sportler:

David Berger

Seew Friedmann

Josef Gutfreund

Elieser Halfin

Josef Romano

Amizar Shapira

Mark Slavin

Andre Spitzer

Jaakow Springer

Mosche Weinberger.

Das Gedenken der Zerstörung des Tempels und Jerusalem im jüdischen Kalender war am 10. August.

Am 23. August ist der Europäische Gedenktag an die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus.

Jüdisches Neujahr ist am 1. September.

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Ein Kommentar zu “Israelsonntag 2022 – Klug werden an Gottes Treue

  1. Pastor i.R. Heinz Rußmann

    Zur Zeit von Martin Luther und jahrhundertelang stand in der evangelischen Kirche die dialektische Spannung von Gesetz und Evangelium, d.h. Gerechtigkeit Gottes und Liebe Christi im Vordergrund. In der sehr informierenden , lebendigen Predigt von Pfarrerin Busch-Wagner, die an Konfirmanden-Unterricht erinnert : Bei Matthäus findet man, dass Jesus die Gebote Gottes im AT so genau wie die Juden ausführen will. Bei Paulus und Markus und Lukas aber finden wir , dass wir Christen Gesetz und Evangelium, soziale Gerechtigkeit und vergebende Liebe in die Tat umsetzen sollen. Die Liebe Christi, die uns ergriffen hat, ermöglicht diese Kombination. Menschenfreundliche Gesetze einhalten ist oft mühsam, mit Jesus Liebe ist das selbstverständlich . Darin gipfelt am Schluss auch diese Predigt: Jesus freut sich, wenn wie uns einüben in Nächstenliebe und Feindesliebe , wie schon Mose und Jeremia forderten, – und für die Armen sorgen, wie schon Amos von den Reicchen forderte.Eine schöne, aktuelle Predigt.

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