Konfliktlinien
Dem nachstreben, was dem Frieden dient und was uns einander wertschätzen lässt
Predigttext | Römer 14,17-19 |
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Kirche / Ort: | Schornsheim / Udenheim (Rheinhesssen) |
Datum: | 25.09.2016 |
Kirchenjahr: | 18. Sonntag nach Trinitatis |
Autor: | Pfarrer Kurt Rainer Klein |
Predigttext: Römer 14,17-19 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)
Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem Heiligen Geist. Wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig und bei den Menschen geachtet. Darum lasst uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und zur Erbauung untereinander.
Vorbemerkung zum Predigttext
Unsere Textperikope entstammt dem Kontext der Auseinandersetzung zwischen „Schwachen und Starken“ in der christlichen Gemeinde zu Rom. Nur so ist der Satz des Paulus "Das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem heiligen Geist" zu verstehen. Denn erinnern wir uns: Die Tischgemeinschaft ist für Jesus ein bedeutendes Handlungsmerkmal seiner Gottesreich-Botschaft. Er bringt darin die Nähe Gottes zu den Menschen. In Kana hat er Wasser zu Wein gewandelt, damit die Hochzeitsfeier weitergehen konnte. Zu Zachäus hat er sich selbst in dessen Haus eingeladen und die Wandlung eines Menschen erlebt. Tausende hat er gespeist und das große Mahl im Reich Gottes vorweggenommen. Er selbst hat sich mit Outlaws (Zöllner und Sünder) an einen Tisch gesetzt und sich als „Fresser und Weinsäufer“ verunglimpfen lassen. Hier in der christlichen Gemeinde zu Rom schafft „Essen und Trinken“ aber Distanz und führt zu Gräben, weil die Judenchristen der Gemeinde sich an Speisegebote klammern und die Heidenchristen der Gemeinde diese für unbedeutend erachten. Paulus tritt für Frieden ein, indem er darauf verweist, was Christus dient:
Nicht das Essen und Trinken, sondern Gott wohlgefällig zu sein und bei den Menschen geachtet werden, sind entscheidend. Das Doppelgebot der Liebe scheint hier durch. Darum ist für Paulus wichtig, was dem Frieden dient und zur Erbauung untereinander nützt. Darauf legt Paulus den Fokus.