Predigt

"Kyrie eleison …"

Krankheit, Leiden, Elend und Not sind nicht Gottes Wille - und wenn wir Krankheiten bekämpfen, wenn wir Not lindern, dann stehen wir damit in einer Linie mit Gott selbst

PredigttextMarkus 9,17-27
Kirche / Ort:Versöhnungskirche / Lübeck-Travemünde
Datum:08.10.2017
Kirchenjahr:17. Sonntag nach Trinitatis
Autor:Pastor Hans-Dieter Krüger

Predigttext: Markus 9,17-27 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984/2017)

17 Einer aber aus der Menge antwortete: Meister, ich habe meinen Sohn hergebracht zu dir, der hat einen sprachlosen Geist. 18 Und wo er ihn erwischt, reißt er ihn zu Boden; und er hat Schaum vor dem Mund und knirscht mit den Zähnen und wird starr. Und ich habe mit deinen Jüngern geredet, dass sie ihn austreiben sollen, und sie konnten's nicht. 19 Er antwortete ihnen aber und sprach: O du ungläubiges Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein? Wie lange soll ich euch ertragen? Bringt ihn her zu mir! 20 Und sie brachten ihn zu ihm. Und sogleich, als ihn der Geist sah, riss er ihn hin und her. Und er fiel auf die Erde, wälzte sich und hatte Schaum vor dem Mund. 21 Und Jesus fragte seinen Vater: Wie lange ist's, dass ihm das widerfährt? Er sprach: Von Kind auf. 22 Und oft hat er ihn ins Feuer und ins Wasser geworfen, dass er ihn umbrächte. Wenn du aber etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf uns! 23 Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst: Wenn du kannst! Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt. 24 Sogleich schrie der Vater des Kindes: Ich glaube; hilf meinem Unglauben! 25 Als nun Jesus sah, dass die Menge zusammenlief, bedrohte er den unreinen Geist und sprach zu ihm: Du sprachloser und tauber Geist, ich gebiete dir: Fahre von ihm aus und fahre nicht mehr in ihn hinein! 26 Da schrie er und riss ihn heftig hin und her und fuhr aus. Und er lag da wie tot, sodass alle sagten: Er ist tot. 27 Jesus aber ergriff seine Hand und richtete ihn auf, und er stand auf.

Vorbemerkungen zum Predigttext

Es ist eine der Heilungsgeschichten, wie sie oft im Evangelium überliefert sind. Diesmal mit einem besonderen Akzent. Die Überschrift könnte lauten: „Die Chance des Senfkornglaubens“. Peter Haigis hat im Pfarrerblatt 9/2017 zu Recht vorgeschlagen, den Predigttext bis Vers 29 zu erweitern und auf die Parallelstelle (Matth. 17,9f) hingewiesen, wo vom „Senfkorn-Glauben“ die Rede ist, von dem Potential, das auch in einem kleinen Glauben angelegt ist. Peter Haigis schreibt: „Auch Gottvertrauen hat dieses Potential. Es ist entwicklungsfähig, wächst und gedeiht, ein Leben lang.“ Das ist ein guter und richtiger Gedanke. Ich hätte ihn anhand der Lebensläufe der Jünger und auch unsereins ausführen können, aber das hätte den Rahmen dieser Predigt gesprengt und den von mir gesehenen Skopos nicht so klar zum Ausdruck gebracht. So habe ich den Glauben, auch wo er in nur kleinen Dosen zugeteilt wird, gepriesen nach der Erkenntnis: Gott schenkt uns so viel Glauben, wie wir ihn der jeweiligen Lebenssituation brauchen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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