Predigt

Leben vor Gott

Wider Mittelmäßigkeit, Gleichgültigkeit und Unentschiedenheit

PredigttextOffenbarung 3,14-22
Kirche / Ort:Marienkapelle / 32427 Minden-Hahlen
Datum:21.11.2012
Kirchenjahr:Buß und Bettag
Autor:Pfarrer i. R. Hartmut Frische

Predigttext: Offenbarung 3,14-22 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)

14 Und dem Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: Das sagt, der Amen heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes: 15 Ich kenne deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest! 16 Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. 17 Du sprichst: Ich bin reich und habe genug und brauche nichts! und weißt nicht, daß du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß. 18 Ich rate dir, daß du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest. 19 Welche ich lieb habe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße! 20 Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir. 21 Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron. 22 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!

(Vgl. Neue Genfer Übersetzung, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 2010)

Vorüberlegungen zum Predigttext

Bei jedem dieser kleinen, unglaublich konzentriert abgefassten Sendschreiben in Offb 2-3 hat man den Eindruck: Hier ist die Situation einer konkreten Gemeinde zu einer ganz bestimmten Zeit genau erfasst. Hier nimmt der erhöhte Herr in Liebe, Ernst und Wahrheit zu dem Leben seiner Gemeinde Stellung. Zu Laodicea: „Die Stadt ist Schnittpunkt wichtiger Handelsstraßen. Von daher erklären sich ihr Reichtum und ihr gedeihliches Bankwesen. Zugleich hat sie eine bedeutende Ausbildungsstätte für Ärzte und ist Sitz einer weltweit bekannten Heilmittelindustrie“. (Heinz Giesen, Die Offenbarung des Johannes, Regensburger Neues Testament, Regensburg 1997, S.137) Es muss der christlichen Gemeinde in dieser Stadt äußerlich gut gegangen sein. „Wie oft bedrückt es uns, dass wir abendländischen Christen in der Welt einen so abgenutzten Eindruck machen. Da ist auf der anderen Seite bei den jungen Kirchen in Afrika und Asien die Taufrische der ersten Generation. Leute, die das unbeschreibliche Glück haben, dem Herrn Jesus Christus zum ersten Mal zu begegnen, die zum ersten Mal die Schönheit der Evangelien, die Kraft der Gedanken der Apostelbriefe, dieses letzte Buch der Bibel gehört und verstanden haben, und die nun mit der Taufrische der ersten Erfahrung antworten.“ (Hanns Lilje, Offb 3,14-21, in: Die Kirche vor ihrem Richter, 25 Jahre Barmer Theologische Erklärung, Wuppertal 1959, S. 91-100, S. 98f)

„Es ist ein Trost, dass am Thron Gottes einer ist, der mit Augen wie Feuerflammen die Situation unserer Kirche insgesamt und meiner Gemeinde im Besondren sieht. Sein Urteil, sein Tadel und seine Weisung sind schon jetzt klar. Wir müssen nur nach seinem Wort, nach seinem Tadel und nach seiner Weisung fragen. Die Schärfe seiner Buß-Rede darf nicht abgewehrt werden. Und dann sollen wir uns von seinen Verheißungen locken lassen. ‚Gott verbindet im Zerbrechen, schafft Gemeinschaft in der Trennung, gibt Gnade durch Gericht. Sein Wort aber hat er in unsern Mund gelegt‘, kann Bonhoeffer schreiben.“ (D. Bonhoeffer, Sätze über Schlüsselgewalt und Gemeindezucht im Neuen Testament, DBW 14. Band, S. 838; H. Frische, Visionen, die aufblicken lassen – eröffnet aus der Offenbarung des Johannes, Neuendettelsau 2008, S. 123) „Es ist Hoffnung da, Gemeinde, auch für uns. Aber eine Hoffnung um den Preis der Entscheidung.“ (Karl Hartenstein, Der wiederkommende Herr, eine Auslegung der Offenbarung des Johannes für die Gemeinde, Stuttgart (1939) 1983, 4. Auflage, S. 47)

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