Predigt

Mitten im Leben

Innehalten, Bilanz ziehen, Hoffnung schöpfen

Predigttext1. Mose / Genesis 28, 10-19a
Kirche / Ort:St. Martins-Kirche / 32139 Spenge / Kirchenkreis Herford
Datum:01.09.2013
Kirchenjahr:14. Sonntag nach Trinitatis
Autor:Pfarrerin Brigitte Janssens

Predigttext: 1. Mose 28, 10 – 19a (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)

10 Aber Jakob zog aus von Beerscheba und machte sich auf den Weg nach Haran 11 und kam an eine Stätte, da blieb er über Nacht, denn die Sonne war untergegangen. Und er nahm einen Stein von der Stätte und legte ihn zu seinen Häupten und legte sich an der Stätte schlafen. 12 Und ihm träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder. 13 Und der Herr stand oben darauf und sprach: Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. 14 Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden, und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden. 15 Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe. 16 Als nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Fürwahr, der Herr ist an dieser Stätte, und ich wußte es nicht! 17 Und er fürchtete sich und sprach: Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels. 18 Und Jakob stand früh am Morgen auf und nahm den Stein, den er zu seinen Häupten gelegt hatte, und richtete ihn auf zu einem Steinmal und goß Öl oben darauf 19 und nannte die Stätte Bethel.

Homiletische und exegetische Überlegungen

Mit diesem Sonntag zum Herbstbeginn enden in Nordrhein-Westfalen die Sommerferien. Die Urlaubszeit als Zeit zum Innehalten, als Auszeit vom Alltags- und Arbeitsleben ist vorbei, aber noch nah und gegenwärtig genug, um die eigenen Erfahrungen in Beziehung zu setzen zur Jakobserzählung. Es gilt die Anknüpfungspunkte herauszustellen, in der Einzigartigkeit der Vätergeschichte die eigene Lebensgeschichte wieder zu finden. Denn als in der Taufe ebenfalls von Gott Gesegnete hören wir die Geschichte des gesegneten Jakobs, der sich im Innehalten und der Gottesbegegnung seiner durchaus gebrochenen Vergangenheit stellen kann und Kraft und Zuversicht für die Zukunft schöpft. Sich des Segens und der unbedingten Treue Gottes auch für die Niederungen des Alltags oder die Krisen des Lebens zu vergewissern lässt sich in der liturgischen Gestaltung des Gottesdienstes gut zum Ausdruck bringen: der Wochenspruch Ps 103, 2 ruft auf zur Rück-Besinnung; im Wochenpsalm 146 wird ausdrücklich der Gott Jakobs in Zusammenhang mit dem Erleben menschlicher Gebrochenheit und Unzulänglichkeit im gemeinsamen Gebet vor Gott gebracht.

Neuigkeiten

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