Mitverantwortung für die Schöpfung
Zur Frage nach unserer eigenen Bestimmung und Aufgabe
Predigttext: Genesis 1, 1-4a. 26-28. 31a; 2, 1-4a
Übersetzung des hebräischen Textes, Gerhard Servatius-Depner:
1,1 Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.
2 Und die Erde war wüst und leer und Dunkelheit lag über der Tiefe und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.
3 Und es sprach Gott: Es werde Licht. Und es wurde Licht.
4a Und es sah Gott, dass das Licht gut war.
26 Gott es sprach Gott: Lasst uns Menschen machen, nach unserem Bild, uns gleich. Sie sollen herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel am Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde, und über alles Kriechende, das auf dem Boden kriecht.
27 Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild. Als Gottes Ebenbild schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er sie.
28 Und es segnete sie Gott und es sprach zu ihnen Gott: Seid fruchtbar und vermehrt euch und füllt die Erde und unterwerft sie und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel am Himmel und über alles Lebendige, das sich auf dem Boden bewegt!
31a Und es sah Gott auf alles, was er gemacht hatte – und siehe, es war sehr gut.
2, 1 So wurden die Himmel und die Erde vollendet und alles, was in ihnen ist.
2 Und Gott vollendete am siebten Tag sein Werk, das er gemacht hatte und er ruhte am siebten Tag (aus) von all seinem Werk, das er getan hatte.
3 Und es segnete Gott den siebenten Tag heiligte ihn, weil er an ihm geruht hatte von all seinem Werk, das er geschaffen hatte.
4 Das ist die Entstehungsgeschichte der Himmel und der Erde mit ihrem ganzen Heer.
Hinführende Gedanken zum Predigttext und zur Predigt
Die naturwissenschaftlichen Angaben des ersten Bibelkapitels stimmen selbstverständlich nicht mit der heutigen modernen Naturwissenschaft überein. So muss gleich zu Beginn klar gemacht werden: Die biblische Urgeschichte über die Entstehung der Welt und des Menschen ist ein Ausdruck der Grundüberzeugung, die in antiken Kulturen nach dem damaligen naturkundlichen Kenntnisstand verbreitet war.
Der Schöpfungsbericht ist keine Erklärung der Entstehung unserer Welt. Er ist vor allem, wie der Theologe Jan Christian Gertz schreibt, „ein Versuch, die Erfahrung des Menschen mit sich und seiner Umwelt deutend zu verstehen.“ Dieser Versuch bleibt, ja m.E. intensiviert er sich. Menschen, die glauben, wollen immer wieder auch verstehen (können).
Es gibt Momente im Leben, da bieten wir dem blinden Vertrauen weiten Raum. Oft aber nehmen wir nicht alles einfach so hin und bemühen uns ums Verstehen. Wir fragen nach dem „Woher“ und vor allem nach dem „Warum“. Es mag auch sein, dass wir – oder immer? – die Erfahrung dabei machen, dass nach dem Verstehen neue Fragen entstehen.
Im Zentrum des Nachdenkens über die Entstehung der Welt – oder wie es das alte Israel zu nennen pflegt: des Himmels und der Erde – steht der Mensch, in seinen Beziehungen zu den Mitmenschen, zu der Schöpfung und nicht zuletzt zu Gott. Für moderne Menschen und für christliche Ausleger*innen mag es schwer begreiflich sein, dass im ersten Kapitel der Bibel theologisches und naturwissenschaftliches Erkennen so spannungslos ineinander ruhen.
Gerhard von Rad schreibt, dass sich diese beiden Aussagen derart verschlingen, dass man „an keiner Stelle von Genesis 1 sagen kann, eine Aussage sei rein naturwissenschaftlich (und deshalb für uns bedeutungslos) gegenüber einer anderen, die nur theologisch sei“. Die Theologie – die Rede über Gott – hat in der damaligen Naturerkenntnis eine Möglichkeit gefunden, den Schöpfungsglauben sachgemäß zu entfalten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, sich dessen bewusst zu werden, dass diese Worte aus dem Genesisbuch reine Priesterlehre sind. Sie enthalten, wie Gerhard von Rad schreibt, „die Essenz priesterlichen Wissens in einer äußerst konzentrierten Form“.
Die Worte des ersten Bibelkapitels, die wir als Predigtperikope schnell lesen, sind keineswegs in einem Zug oder an nur einem einzigen Tag geschrieben worden. Es ist eine Lehre, die sehr, sehr langsam, jahrhundertelang gewachsen ist und sich behutsam angereichert hat. Diese Worte sind primär Glaubensaussagen und betreffen die Existenz des Menschen, also Deine und meine, hier und jetzt!
Das hebräische Wort, das im Urtext, im allerersten Vers der Bibel für „schaffen“ (oder „hervorbringen“) benutzt wird, lautet "bara". Es ist ein Fachwort der theologischen Priestersprache und wird ausschließlich für das göttliche Schaffen verwendet. Dieses Wort kommt auch später, etwa bei Deuterojesaja, vor. Gott hat die Welt und alles was in ihr ist, geschaffen, aber sie ist nicht eins mit Gott (wie der Pantheismus lehrt, Gott sei mit der Welt identisch).
Die Verbindung, die Kontinuität zwischen Gott und seinem Schöpfungswerk, ist das Wort. Dieses ist so mächtig, dass es ohne jegliche Mühe eine Welt hervorbringen kann. Die Welt, die aus dem freien Willen Gottes hervorgerufen wurde, ist und bleibt Gottes Besitz. Der Mensch darf, ja er soll sogar über die Erde herrschen. Im Urtext steht an dieser Stelle ein ausdrucksstarkes Verb "kabasch", das mit „unterwerfen“, „unterjochen“ oder gar „niedertreten“ übersetzt werden kann.
Der Mensch muss in Verbindung, im Dialog mit Gott bleiben und mit ihm leben. Die Schöpfung erhält durch die Ebenbildlichkeit des Menschen eine besondere Zuordnung: von der Ausrichtung von Gott zu Gott hin! Ebenbildlichkeit wird auch dadurch erklärt, dass der Mensch - als der Empfänger des Segens Gottes - sich vermehren, die Erde füllen, sie in Besitz nehmen und die Tierwelt wie ein guter Hirte hegen soll. Aber die Qualitäten, die ihn dazu befähigen, machen den Menschen nicht gottgleich, sondern erheben ihn zu Gottes Partner.
In Mesopotamien und in Ägypten wurden die Könige als „Ebenbild Gottes“ bezeichnet. Ihre Gottebenbildlichkeit meinte konkret Stellvertretung. In Genesis 1 passiert dabei Erstaunliches: nicht Könige, sondern (alle) Menschen sollen Gottes Stellvertreter sein. Das bewegt und verpflichtet uns zugleich!
Die „Krone der Schöpfung“ ist nicht der Mensch, sondern die Ruhe. Gott ruht, er braucht „einen sehr langen Atem im Umgang mit uns Menschengeschöpfen“ (K. Marti). Das ist in allem eine gute Botschaft, denn Gott will uns und gibt uns nicht auf.
Gebet & Liedvorschläge
Gebet (Kurt Marti, 9.01.1983)
Du hast alles geschaffen, o Gott,
Du hast Dich mit Deiner Schöpfung verbunden
in Jesus, Deinem Christus,
Du leidest, Du arbeitest an uns mit Deinem langen Atem,
durch Deinen heiligen Geist.
Zeige uns, wie wir unsere wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse
ändern müssen zugunsten von mehr Menschlichkeit,
von mehr Tierlichkeit, von mehr Pflanzlichkeit.
Vor allem bitten wir Dich um den Fortbestand dieser Welt
auch für unsere Kinder und Kindeskinder, damit Du mit ihnen und sie mit Dir
werden leben können.men
Lieder
EG 504 (Himmel, Erde, Luft und Meer)
EG 501 (Wie lieblich ist der maien)
Eingesehene Literatur
Reiner Friedemann Edel, „Hebräisch-Deutsche Präparation zu Genesis 1-25“, Verlag R.F. Edel, Marburg an der Lahn, 1959
Stuttgarter Erklärungsbibel, 2. Auflage, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 1992
Kurt Marti, „Schöpfungsglaube – die Ökologie Gottes“, 2. Auflage
Radius-Verlag, Stuttgart 1983
Gerhard von Rad, „Theologie des Alten Testaments“, Band I (Die Theologie der geschichtlichen Überlieferungen Israels), Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1963
Horst Dietrich Preuss, „Theologie des Alten Testaments“, Band 2 (Israels Weg mit JHWH)
Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1992
Jan Christian Gertz, „Das erste Buch Mose – Genesis“, 2. Auflage, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2021
Mitten in der Osterzeit, an diesem Sonntag, der den aufmunternden Namen „Jubilate“ trägt, ist uns als Predigttext der Schöpfungsbericht gegeben. Die Wahl dieser Perikope sollte uns jedoch nicht überraschen. Wo anders sollte denn Neues entstehen als in der Schöpfung und in der Auferstehung? Die Schöpfung der Welt und die Auferstehung Jesu Christi können einerseits voneinander getrennt betrachtet werden.
I.
Andererseits ist der alte Schöpfungsbericht ein Glaubensbekenntnis Israels und auch der Christen. Ebenso ist der Auferstehungsbericht im Neuen Testament Ausdruck und Bekenntnis des Glaubens. Wir glauben an ein das neue Leben, das uns Jesus Christus durch die Auferstehung ermöglicht und schenkt. Daraus schöpfen wir täglich die Stärkung für unseren Glaubens, denn der Glaube nährt sich immer aus Lebendigem. Oder drücken wir es auch so aus: der Glaube blickt auf das immer Seiende! Der Name Gottes wird im Alten Testament ähnlich ausgedrückt: „der immer war, ist und sein wird“ oder „der Ich-bin-da“. Also passt die Perikope des Schöpfungsberichtes wohl in diese fröhliche Osterzeit. Der Bericht beschreibt nämlich den Beginn, das Werden, das wie eine Geburt immer mit Hoffnung verbunden ist. Durch die Auferstehung Jesu Christi hat uns Gott zu einer lebendigen Hoffnung wiedergeboren. (vgl. 1 Petr 1, 3).
Heute werden wir aber keine neue Osterpredigt hören. Lassen wir die allerersten Verse der Bibel auf uns einwirken. Viele von uns haben sie oft gelesen oder gehört. Darum kann es wohl geschehen, dass wir dabei entweder abschalten oder uns andere Gedanken beschäftigen. So könnte uns etwa die moderne Erklärung der Entstehung der Welt nachdenklich machen. Mag sein, dass wir uns manchmal, so wie der Psalmist fragen: „Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?“ (Psalm 8, 4f) Auch mag es sein, dass wir mit einem anderen Beter so ausrufen: „Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.“ (Psalm 104, 24).
Manchmal stehen wir aber auch nur einfach sprachlos da, vor dem Geheimnis der Schöpfung, die uns umgibt und von der wir ein Teil sind. Wir haben Fragen ohne Antwort, sie bewegen uns und wir können nur wortlos über die Natur – die Majestät der Berge und die Weite der Meere – staunen. Gerade in diesem beliebten Frühlingsmonat Mai, wo sich vieles regt und neu erblüht, erfreuen wir uns über alles Grüne und Lebendige. Das schier Unbeschreibliche um uns herum weckt in uns Fragen. Denn wir wollen über den Ursprung mehr wissen, wir fragen nach dem Wie und auch nach dem Wozu. So nähern wir uns der Frage nach unserer eigenen Bestimmung und Aufgabe hier auf Erden.
II.
Der Glaube Israels hat ein Jahrhunderte langes „gesammeltes Nachdenken“ gebraucht, um diese wenigen Verse aufzuschreiben. Die Sprache ist äußerst konzentriert. Sie ist rein theologisch, könnte man sagen. Andere Texte der Bibel, wie die bereits genannten Psalmen (8 und auch 104) zeigen uns, dass man in Israel auch viel leidenschaftlicher von Gottes Schöpfung erzählen konnte. Das Pathos des Schöpfungsberichtes ist nicht so sehr ein Pathos der Anbetung, der Bewunderung oder des Dankes, sondern reine theologische Reflexion.
Beim Kontemplieren und nicht zuletzt beim eifrigen Bibellesen entdecken wir Parallelen, die unser Herz anrühren können. Derselbe Begriff für das göttliche Schaffen begegnet uns in dem beliebten Vers Jesaja-Buch (43, 1): „Nun spricht Gott, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein.“ Gott kann Unvorstellbares tun, ist ja selbst ein unbeschreiblicher Gott. Durch seine Liebe und Nähe zu seinem Geschöpf – zu Dir und zu mir – berührt er unser Herz, er berührt unsere Existenz. Er hat die Welt aus dem Nichts erschaffen, nur durch die Kraft des Wortes. Das unterstreicht auch der erste Vers des Johannesevangeliums: „Im Anfang war das Wort“ (Joh 1, 1). Für Gott reicht es vollkommen. Ein Wort nur, und eine ganze Welt wird geboren. (Die Bitte und zugleich das Bekenntnis des Hauptmanns von Kapernaums erinnert auch daran, dass nur ein einziges Wort genug Macht besitzt: „Sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund.“, sagt der Hauptmann zu Jesus bei Matthäus 8, 8c).
Im weiteren Verlauf des Schöpfungsberichtes lesen wir auch über die Erschaffung des Menschen. Als Mann und Frau wurde der Mensch erschaffen, nach dem Bild Gottes, als Gottes Ebenbild. Viele fragen sich: worin besteht die Ebenbildlichkeit? Diese ist eine einmalige Gabe, die von Gott kommt, die er uns Menschen schenkt und die nie verloren geht, selbst nach dem Sündenfall und auch nach der Sintflut nicht. Das kann für uns zu einer Quelle des Trostes werden, denn wir dürfen uns darin stärken und uns sagen: wir sind einzigartig, jeder von uns ein Wunder Gottes! Der Dichter Kurt Marti drückt es so aus: „Gibt’s Wunder? Ja, dich zum Beispiel. Mich vermutlich auch. Und Leben überhaupt, alles Lebendige.“
Der Mensch, nach dem Bild Gottes geschaffen, soll über die Erde herrschen. Klarzustellen ist, dass der Mensch von Gott beauftragt, also berufen wird! Er ist der Verwalter der Erde, der eben von Gott eingesetzt wird. Dieser Auftrag ist und bleibt am Segen Gottes gebunden, ja an Gott selbst. Darin besteht unsere Ebenbildlichkeit: wir tragen hier Verantwortung und sind nicht Alleinherrscher, schon gar nicht Schöpfer! Über die Erde „herrschen“ bedeutet kein Freibrief zur Ausnutzung dieser Welt. Wir merken es im Zusammenhang, dass hier nicht an eine schrankenlose Verfügungsgewalt der Menschen über die Schöpfung gedacht ist. Wir Menschen sind als Mit-Gestalter beauftragt und bleiben dabei auch Teil der Schöpfung. Damit wird auch klar, dass wir nur dann gute Verwalter und Bewahrer der Schöpfung sein können, wenn wir mit dem Schöpfer selbst in lebendiger Verbindung bleiben. Diese Welt – die Einzige, die uns gegeben ist und die wir mit ihren Schätzen genießen dürfen – soll von uns verwaltet und eben auch bewahrt werden.
III.
Die Ebenbildlichkeit besteht auch darin, dass der Mensch zum „Partner“ Gottes in den Dienst genommen wird. Bemerkenswert ist, dass dabei nicht so sehr eine Aussage über den Menschen gemacht wird, sondern eher die Funktion beschrieben, die wir von Gott erhalten haben. Was für ein großes Vertrauen uns dabei geschenkt wird! Dabei denken wir auch an das Versprechen Gottes, immer bei uns zu sein. So bekommen wir für diese große Aufgabe Mut. Wir spüren: nur in Verbindung mit Gott kann es gelingen. Ohne Gott bleiben wir im Dunkeln und ohne Orientierung.
Der uralte Schöpfungsbericht erinnert uns mitten in der fröhlichen Osterzeit an unsere Aufgabe hier und heute, in dieser Welt. Wir sind berufen, die Gestaltung der Schöpfung mitzuverantworten – selbstverständlich ist damit nicht nur die Natur gemeint, sondern auch die Menschen und auch die Ruhe. Wir bewundern und genießen die Welt mit ihren Schätzen, die Freundschaften und auch die Freizeit. Irgendwann stellt sich doch die dringende Frage nach der Bewahrung und der Nachhaltigkeit unseren Beziehungen zu dem, was wir geschenkt bekommen haben. Wir müssen uns nicht fürchten oder in Panik geraten. Auch sollten wir nicht meinen, es sei dafür alles schon zu spät oder wir könnten gar nichts tun. Sehen wir es in einem anderen, neuen Licht: wir sind Gottes MitarbeiterInnen.
Wir sind nicht die „Krone der Schöpfung“, denn der Bericht über das Schöpfungswerk endet nicht mit der Erschaffung des Menschen. Vollendet hat Gott die Schöpfung durch sein Ruhen am siebenten Tag! Darin erkennen wir eine Bezogenheit zur Welt und zu uns: Gott hat den Ruhetag und die Ruhe gesegnet, er schafft damit eine ganz besondere Zeit, für diese Welt und auch für uns. Wir heiligen das, indem wir von der Arbeit ruhen (dürfen), dabei an Gott denken und ihm durch Gebet und Gottesdienst danken. Alles im Bewusstsein, dass wir ein Teil der guten Schöpfung Gottes sind, die er am Ende als sehr gut betrachtet hat.
Gehen wir in diesen neuen Tag und diese neue Woche als Gesegnete und als Beauftragte Gottes. Behalten wir offene Augen und dankbare Herzen, immer wieder neue Kraft schöpfend aus der lebendigen Hoffnung, zu der wir von Gott, den Schöpfer des Lebens, wiedergeboren wurden.
Sehr lebendig und interessant legt Pfarrer Servatius-Depner die Schöpfungsgeschichte der Priesterschrifr aus. Ist aber der Mensch als Ebenbild Gottes und Ziel der Evolution nicht doch die Krone der Schöpfung? Nicht wegen seiner Kriege und seiner Entfremdung, sondern wegen seines Glaubens an Gott und als Intelligenzler der Wissenschaft und Erfinder und Ethiker der Nächstenliebe?
Als Gemeindepastor habe ich dreißig Jahre lang auch vor Studierten und vor Primanern am Johanneum über die Schöpfung unterrichtet, auch nach Paul Tillich. Sehr erfolgreich war dieser Unterricht viele Jahre lang nach der Theologie und Naturwissenschaft des katholischen Priesters und Naturwissenshaftlers Pierre Teilhard de Chardin. Er hat eine großartig übezugende Synthese von Theologie und Evolutions-Lehre aufgstellt. Auch etliche Atheisten und einige Moslems und Juden konnte ich relativ überzeugen. Lesen können Sie meinen Aufsatz im Internet unter Die Stufen der Evolution Teilhard de Chardin. Heinz Russmann