Predigt

Neuer Blick auf dieses Leben

Unter welches Gesetz stellen wir uns?

PredigttextRömer 10,9-17
Kirche / Ort:21640 Bliedersdorf
Datum:18.09.2016
Kirchenjahr:17. Sonntag nach Trinitatis
Autor:Pastorin Manuela Handelsmann

Predigttext: Römer 10, 9-17 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)

Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet. Denn die Schrift spricht (Jesaja 28,16):»Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden. « Es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen. Denn »wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden« (Joel 3,5). Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger? Wie sollen sie aber predigen, wenn sie nicht gesandt werden? Wie denn geschrieben steht (Jesaja 52,7):»Wie lieblich sind die Füße der Freudenboten, die das Gute verkündigen! [« Aber nicht alle sind dem Evangelium gehorsam. Denn Jesaja spricht (Jesaja 53,1):»Herr, wer glaubt unserm Predigen? «] So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.

Römer 10,9-15.17 (Übersetzung Gute Nachricht Bibel, Revision 1997)

9 Wenn ihr mit dem Mund bekennt: »Jesus ist der Herr«, und im Herzen glaubt, dass Gott ihn vom Tod auferweckt hat, werdet ihr gerettet. 10 Wer mit dem Herzen glaubt, wird von Gott als gerecht anerkannt; und wer mit dem Mund bekennt, wird im letzten Gericht gerettet. 11 So steht es ja in den Heiligen Schriften: „Wer ihm glaubt und auf ihn vertraut, wird nicht zugrunde gehen“. 12 Das gilt ohne Unterschied für Juden und Nichtjuden. Sie alle haben ein und denselben Herrn: Jesus Christus. Aus seinem Reichtum schenkt er allen, die sich zu ihm als ihrem Herrn bekennen, ewiges Leben. 13 Es heißt ja auch: »Alle, die sich zum Herrn bekennen und seinen Namen anrufen, werden gerettet.« 14 Sie können sich aber nur zu ihm bekennen, wenn sie vorher zum Glauben gekommen sind. Und sie können nur zum Glauben kommen, wenn sie die Botschaft gehört haben. Die Botschaft aber können sie nur hören, wenn sie ihnen verkündet worden ist. 15 Und sie kann ihnen nur verkündet werden, wenn Boten mit der Botschaft ausgesandt worden sind. Aber genau das ist geschehen! Es ist eingetroffen, was vorausgesagt war: »Welche Freude ist es, wenn die Boten kommen und die Gute Nachricht bringen!« 17 Der Glaube kommt also aus dem Hören der Botschaft; die Botschaft aber gründet in dem Auftrag, den Christus gegeben hat.

Vorüberlegungen

Einmal mehr entscheide ich mich für den Text der Guten Nachricht und gegen die Lutherversion. „Glauben kommt aus der Predigt“ klingt zu sehr nach Sonntagspredigt. Lieber ist mir, dass die Botschaft von jedem Christen weitergesagt wird, auch von meinen Hörern am Montag. Über V 16 bin ich bei jedem Lesen gestolpert. Ich klammer ihn aus, weil mir der Text dann flüssiger und verständlicher scheint und einen Gedankengang weniger macht.

Ein Gedanke aus den aktuellen Predigtstudien (2015/16 II ed W. Gräb, Freiburg 2016) lässt mich nicht los: Von welchem Gesetz redet Paulus? Von der Thora, vom Naturgesetz oder vom Weltgesetz? Unter welches Gesetz stellen wir uns? Das Gesetz des Marktes und der Globalisierung? Vieles ist ja heute angeblich alternativlos. Für alle, die Jesus Christus als Maßstab ihres Denkens und Handelns anerkennen, müssten sich doch Alternativen auftun. Mindestens im Denken kann christliche Anarchie nicht schaden. Populismus bringen andere. Das sogenannte „Gutmenschentum“ möchte ich mir auch nicht zu eigen machen. So versuche ich mich darin Denkanstöße zu liefern, statt fertige Antworten.

Neuigkeiten

Aus den Quellen schöpfen

Die mit exegetischen Impulsen, Gebeten und einem Essay zu "Exegese und Homiletik" verbundenen Auslegungen wissen sich in einer weltweiten Communio, die "aus den Quellen des Heils" schöpft (Jesaja 12,3)... mehr lesen

Herzlich willkommen!

Neuauftritt Heidelberger Predigt-Forum mehr lesen

Alle Neuigkeiten lesen

Spenden

Die Nutzung des Heidelberger Predigt-Forums ist kostenlos. Das Redaktionsteam arbeitet ehrenamtlich. Kosten entstehen für Hosting sowie professionelle Websitepflege. Durch Ihren Obolus helfen Sie uns bei der Finanzierung.

Überweisung jetzt per paypal und flattr möglich.
Vielen Dank.
Heinz Janssen
Heidelberger Predigt-Forum