Niemand ist sich selbst überlassen
In ganz unterschiedlichen Lebenssituationen gehen wir auf Weihnachten zu – Gott kommt zu uns allen, seine Nähe tut uns gut
Predigttext: Jesaja 52,7-10 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)
7 Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Freudenboten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen, die da sagen zu Zion: Dein Gott ist König! 8 Deine Wächter rufen mit lauter Stimme und rühmen miteinander; denn alle Augen werden es sehen, wenn der HERR nach Zion zurückkehrt. 9 Seid fröhlich und rühmt miteinander, ihr Trümmer Jerusalems; denn der HERR hat sein Volk getröstet und Jerusalem erlöst. 10 Der HERR hat offenbart seinen heiligen Arm vor den Augen aller Völker, daß aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.
(Übersetzung Martin Buber / Franz Rosenzweig)
Wie anmutig sind auf den Bergen
die Füße des Märebringers,
der hören lässt: Friede!,
der gute Märe bringt,
der hören lässt: Befreiung!,
der zu Zion spricht:
Dein Gott trat die Königschaft an!
Stimme deiner Späher, -
sie erheben die Stimme,
sie jubeln vereint,
denn Aug in Aug sehn sie,
wie ER nach Zion zurückkehrt.
Aufjauchzet, jubelt vereint,
Ödungen Jerusalems,
denn ER tröstet sein Volk,
er löst Jerusalem aus.
Bloßgestreift hat ER
den Arm seiner Erheiligung
vor aller Weltstämme Augen,
dass sehn alle Enden der Erde
die Befreiertat unseres Gottes.
Exegetische und homiletische Hinweise
„Tochter Zion, freue dich“ wird in meinem Gottesdienst nicht fehlen. Auch wenn das Lied auf Sach 9,9 anspielt, die Bewegtheit des Liedes passt sehr gut zur inneren Dynamik des Predigttextes, der selbst ein Lied ist. Hilfreich ist ein Blick auf den Zusammenhang dieses Liedes (nach Hans-Jürgen Hermisson ist es nur eine Strophe eines größeren), der erkennbar in 51,9 („Wach auf, Arm des HERRN!“) einsetzt und in den Auszug der Exilierten in 52,11+12 mündet. Für die Predigt selbst reichen die angegebenen Verse, ein Stück kunstvoller Poesie (einen Eindruck davon vermittelt die dazu hier aufgenommene Übersetzung M. Buber / F. Rosenzweig), das sich gut als Einheit lesen und predigen lässt. Die Freudenbotschaft erreicht den Zion und wird in aller Welt erkennbar – oder der Reihe nach: Der Freudenbote (V.7 – nach MT nur einer!) wird gesichtet, die Wächter (V.8) sagen sein Kommen der Stadt an, die Trümmer (V.9) jubeln, die ganze Welt erfährt davon (V.10). Anlass des Jubels ist JHWHs Königtum (klassische Formulierung in V. 7b), das den Menschen Gutes, Rettung, Schalom bringt. Gott wendet sich dem Zion wieder zu (V.8b).
Einzelheiten: Auffallen wird die schöne und zugleich merkwürdige Formulierung in V.7a (Luther: „Wie lieblich sind die auf den Bergen die Füße der Freudenboten...“), die rein ästhetisch missverstanden werden kann und wohl auch nicht dem Klang (Züricher Bibel) der Schritte gilt. Mit H.-J. Hermisson wird man sie vom gesamten Vorgang her verstehen müssen: Die gute Botschaft ist langersehnt und willkommen. Die Rückkehr JHWHs (V.8b) lebt vom Kontrast zu seiner erfahrenen Verborgenheit; das soll nun grundlegend anders werden - „von Auge zu Auge“, unmittelbar sichtbar kommt er. Die poetische Anrede der Trümmer (V.9) meint wie in 49,14ff die Einheit von Stadt und Volk, ist aber als poetische Rede - „Jubelt, ihr Trümmer!“ - nachvollziehbar.
Für die Predigt greife ich auf die im Text angelegte Struktur zurück: Die gute Nachricht von Gottes Kommen richtet Menschen auf und bringt sie in Bewegung. Diese Bewegung läuft von außen nach innen – vor der Stadt ist der Freudenbote unterwegs, am Rand der Stadt halten die Wächter Ausschau, in der Stadt jubeln die Trümmer. Diese Orte kann ich mit der Lebenssituation von Menschen in der Adventszeit verbinden: Da gibt es die, die mit Freude unterwegs sind und mit Freude auf Weihnachten zugehen. Manche halten Ausschau nach Neuem, suchen, was ihrem Leben neuen Schwung bringt. Ebenso sitzen viele in diesen Wochen zwischen den Trümmern ihres Lebens und schaffen es nicht, sich davon zu lösen; gerade solche Menschen erleben die Advents- und Weihnachtszeit als Qual, weil ihnen bewusst wird, wie wenig ihr Leben der Sehnsucht von Harmonie und heiler Welt entspricht. Zu berücksichtigen ist dabei: Die Initiative geht im Predigttext von Gott aus! Sein Kommen bewirkt es, dass die Müden wieder auf die Beine kommen und die Trümmer jubeln.
Merle geht in die erste Klasse. In den letzten Tagen kommt sie immer ganz fröhlich von der Schule nach Hause. Dabei singt sie oft das Lied von der Weihnachtsbäckerei. Trotz des schweren Schulranzens sind ihre Schritte leicht und beschwingt; manchmal macht sie kleine Hüpfer. Weihnachten kommt näher. Und Merle freut sich drauf. – Silke und Christian sind im Oktober Eltern geworden. Wie haben sich die beiden darauf gefreut! Jetzt stellt ihr Sohn Max ihr Leben auf den Kopf. Wie das ist, konnten die beiden sich vorher gar nicht vorstellen: Unglaublich schön, aber auch unglaublich anstrengend. Die Nächte sind kurz, manchmal liegen die Nerven blank. Jetzt geht es auf Weihnachten zu. Silke und Christian spüren: Das wird in diesem Jahr ein ganz besonderes Weihnachtsfest; das erste Weihnachtsfest, das sie als Familie erleben. – Martha Schmidt grübelt viel in diesen Wochen; ihre Gedanken sind schwer und machen es ihr schwer: Im Sommer hat sie ihren Mann verloren. Er ist nach langer Krankheit verstorben. Sie hatten sich beide noch einige schöne Jahre gewünscht. Jetzt ist alles anders. Der Gedanke an Weihnachten macht Martha Schmidt erst richtig traurig: Es wird das erste Weihnachtsfest ohne ihn sein. Gestern hat ihre Schwiegertochter angerufen: „Weihnachten kommst Du zu uns“, hat sie gesagt. Wahrscheinlich wird Martha Schmidt dieses Angebot annehmen.
Weihnachten steht vor der Tür. Wir Menschen gehen ganz unterschiedlich auf diese Tage zu: Manche freuen sich; die gehen leicht und beschwingt. Manche sind neugierig, unsicher vielleicht, aber voller Erwartung; die zögern bei ihren Schritten. Und manche sind in dieser Zeit bedrückt und traurig; die sind innerlich noch gar nicht auf dem Weg, weil es zu viel gibt, was sie beschäftigt und beschwert. Wir Menschen gehen ganz unterschiedlich auf Weihnachten zu. Aber alle geht das etwas an, ob sie nun beschwingt auf dem Weg sind, zögern und Ausschau halten oder noch gar nicht die Kraft haben, sich aufzurichten und damit zu beschäftigen. Unabhängig davon, wo ich gerade gehe oder stehe: Gott kommt und will uns Menschen bewegen. So höre ich es im Predigttext für den vierten Adventssonntag; aus dem Buch des Propheten Jesaja, im 52. Kapitel, die Verse 7 bis 10.
(Lesung des Predigttextes)
Diese Worte sind ein Lied. Ein altes Lied, um 2500 Jahre alt. Das erste Mal erklang es unter den Israeliten, die die Babylonier ins Exil verschleppt hatten, vielleicht auch unter denen, die im Land geblieben waren und in den Trümmern Jerusalems lebten. Die Worte stehen im Buch des Propheten Jesaja, stammen aber von einem Propheten, dessen Namen wir nicht mehr kennen. Er trat auf und wirkte unter den Verbannten in Babylon. Er dichtete dieses Lied vom Kommen Gottes. Den Menschen, an die sich diese Worte richten, war bestimmt nicht zum Singen zumute. Fern ihrer Heimat, verschleppt von den Babyloniern leben sie. In der Heimat, in den Trümmern Jerusalems war die Stimmung nicht besser. Und dann dieses Lied! Da kündigt sich etwas Neues an. Gottes Kommen verändert alles. Die Nachricht erreicht die Stadt Jerusalem. Der Bote ist schon in Sichtweite, seine Schritte sind leicht und beschwingt, weil er eine gute Nachricht bringt. Die Wächter auf den Mauern der Stadt sehen ihn kommen, sie rufen es in die Stadt hinein. Die Menschen, die zwischen den Trümmern leben, werden aufgefordert zum Jubel, der in die ganze Welt hinaus dringt. So nimmt die freudige Nachricht ihren Lauf – über die Berge hinein in die Stadt, über die Wächter auf der Mauer hinein in die Trümmerwelt und wieder hinaus: Unser Gott ist König! Er kommt.
Den Weg, den diese Botschaft nimmt, über die Berge vor der Stadt, über die Wächter auf der Mauer hinein in die Trümmer in der Stadt selbst, diesen Weg von außen nach innen kann ich mir gut vorstellen. Wenn uns diese Worte in der Adventszeit auf Gottes Kommen zu uns Menschen einstimmen, dann frage ich mich: An welcher Station stehst Du? An welchem Ort Deines Lebens erreicht Dich die Nachricht von Gottes Nähe? Ganz unterschiedlich erleben wir das, so wie die Menschen, von denen ich deshalb zu Beginn der Predigt erzählt habe, so wie Merle, Silke und Christian mit Max. Und Martha Schmidt. Die einen sind beschwingt und bewegt vom Fest – wie dieser Bote, der auf den Bergen unterwegs ist und dessen Gang man ansehen kann, dass er gute Nachrichten hat. Die anderen halten Ausschau – wie die Wächter, die spüren, dass da etwas Neues kommt. Und manche sitzen noch mitten drin in den Trümmern ihres Lebens; ob die dann etwas hören, was sie aufrichtet? So gehen wir auf Weihnachten zu – ganz unterschiedlich. Ganz unterschiedlich bereiten wir uns auf das Fest vor. Aber kommen wir auch an? Das Lied des Propheten singt vom Kommen Gottes zu uns Menschen. Von ihm her ist vorgegeben, was da uns angeht. Oder anders gesagt: Wir sind erst angekommen, wenn er bei uns angekommen ist. Was bedeutet das?
„Aller Welt Enden sehen das Heil unseres Gottes,“ singt der Prophet in seinem Lied. Sein Kommen kann man nicht übersehen. Dass wir auf Weihnachten zugehen, können wir nicht übersehen. Wir sehen es an der Weihnachtsbeleuchtung in den Vorgärten, am Gedrängel in den Innenstädten, an den Weihnachtsfeiern im Betrieb und im Verein. Von Kindheit an gehört das zum Leben dazu: Merles Familie feiert wie jedes Jahr. Und Merle hat schon eine klare Vorstellung von der Geburt Jesu und vom Stall in Bethlehem; in diesem Jahr macht sie als Engel das erste Mal beim Krippenspiel mit. Wenn Silke und Christian das erste Mal als Eltern Weihnachten feiern, dann werden Erinnerung an die eigene Kindheit wach: In den letzten Jahren waren sie mit Freunden Skifahren; jetzt ist für sie ganz klar, dass sie wieder einen Baum brauchen. Was die anderen positiv stimmt, löst bei Martha Schmidt aber nur Traurigkeit aus. Wenn sie an Weihnachten denkt, geben ihr die schönen Erinnerungen einen Stich ins Herz. Vielen geht es wie ihr: Die merken in diesen Tagen, dass ihr Leben nicht die Harmonie bietet, die wir mit Weihnachten verbinden. Das schmerzt. „An Weihnachten kommt doch keiner vorbei!“ So hat es mir jemand in der letzten Woche gesagt. Oder genauer: „Eigentlich bin ich Atheist – aber: An Weihnachten kommt doch keiner vorbei.“ Ausgerechnet einer, der sich als Atheist versteht, sagt das. Mir hat das zu Denken gegeben. Ist das vielleicht ein Hinweis darauf, dass am König der Welt tatsächlich keiner vorbei kommt? Selbst wenn wir es versuchen würden, könnte niemand von uns Weihnachten aus dem Weg gehen. Doch das bedeutet noch lange nicht, dass Gott auch bei uns Menschen ankommt. Dazu braucht es mehr…
„Aller Welt Enden sehen das Heil unseres Gottes,“ singt der Prophet in seinem Lied. Sein Kommen kann man nicht übersehen. – Kann man es wirklich nicht übersehen? Wenn wir Weihnachten feiern, dann ist das eine große Sache. Dass Gott bei uns ankommt, ist damit aber nicht garantiert. Gut, wenn wir nicht nur unsere Erinnerungen und Gefühle feiern, sondern den König der Welt. Aber der kommt anders, als wir Menschen uns das vorstellen: Der Prophet singt davon, dass Gott der Welt seine Macht zeigt. Das ist gemeint, wenn es heißt: „Der HERR hat offenbart seinen heiligen Arm vor den Augen aller Völker“. Und doch zeigt Gott seine Macht nicht so, wie wir Menschen es erwarten. Nicht mit Pauken und Trompeten kommt Gott zur Welt. Er kommt als Kind. Seine Größe zeigt sich darin, dass er sich dieser Welt aussetzt. Seine Macht zeigt sich darin, dass er sie nicht in Anspruch nimmt, sondern angreifbar wird und verletzlich. Er begegnet uns Menschen auf Augenhöhe, als Mensch. Dabei fällt er nicht mit der Tür ins Haus. Man kann ihn leicht übersehen – insbesondere dann, wenn es drum herum laut und schrill geht. Trotzdem setzt er sich dem aus und will zu uns kommen.
Merle beschäftigt die Geschichte vom Kind in der Krippe; für ihre Großeltern hat sie ein Bild davon gemalt. Auch wenn sie sich auf die Geschenke freut, spürt sie doch, dass Weihnachten mehr ist. Silke und Christian erleben als junge Eltern ein ganz besonderes Glück. Das macht sie sensibel für das Wunder des Lebens, das uns Menschen geschenkt wird. Beide merken, wie sich ihre Sicht des Lebens verändert. Martha Schmidt spürt, wie sehr ihr die Erinnerungen an Weihnachten zusetzen. Zugleich sind diese Erinnerungen unendlich wertvoll. Was ihr jetzt die Tage schwer macht, möchte sie auf keinen Fall missen. In ihrer Situation muss sie immer wieder an eine Zeile aus einem Adventslied denken: „Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein“. Wir Menschen gehen ganz unterschiedlich auf Weihnachten zu. Trotzdem geht sie uns alle gleich an: Die Botschaft von Gottes Nähe will keinen kalt lassen. Sie will uns bewegen. Selbst wenn wir nur die Trümmer unseres Lebens sehen, soll uns etwas anderes vor Augen treten: keine heile Welt, aber das Heil unseres Gottes. Darum geht es, wenn wir Weihnachten feiern: Seine Nähe tut uns gut – in der Feierlichkeit, die wir spüren, aber auch wenn die Wunden, die wir uns in dieser Welt stoßen, heilen können. Dass wir Gottes Nähe spüren, das versteht sich nicht von selbst. Manchmal sind wir zu sehr beschäftigt – mit uns selbst, mit unserer Freude, aber auch mit unserer Trauer. Trotzdem will Gott zu uns kommen – ganz egal wo wir gerade stehen. Dass wir ihn nicht übersehen, dazu braucht es unsere Aufmerksamkeit.
„Aller Welt Enden sehen das Heil unseres Gottes,“ singt der Prophet in seinem Lied. Sein Kommen kann man nicht übersehen. Zuletzt singt der Prophet hier von unserer Zukunft, die Gott uns Menschen bringt: Leben in Fülle, vollkommener Frieden, Gutes, Heil wird hier angesagt. Wenn wir Weihnachten feiern, dann lassen wir es uns gut gehen. Trotzdem gut, wenn das nicht alles ist. Denn Gottes Kommen hat uns mehr zu bieten: Menschen werden in Frieden leben. Die, die noch in den Trümmern sitzen, sollen getröstet und aufgerichtet werden. Die Wunden, die wir in diesem Leben erfahren, werden heilen. Gott steht selbst dafür ein. Er überlässt unsere Welt nicht sich selbst. Er zeigt uns seine Nähe – jetzt schon. Und wer diese Nähe spürt, der ahnt: Von Gott können wir Menschen noch viel, viel mehr erwarten. Ganz unterschiedlich gehen wir auf Weihnachten zu. Deshalb habe ich von diesen unterschiedlichen Menschen erzählt. Im alten Lied des Propheten kommen diese Menschen auch vor: Der Bote ist mit beschwingten Schritten auf den Bergen unterwegs. Die Wächter halten neugierig Ausschau, weil sich da etwas Neues ankündigt. Und in den Trümmern der Stadt sitzen Menschen, die ihre Traurigkeit noch festhält. So bewegen wir uns auch heute auf Weihnachten zu: traurig, neugierig und voll der Erwartung oder freudig bewegt. An welcher Station stehst Du? An welchem Ort Deines Lebens erreicht Dich die Nachricht von Gottes Nähe? Unser Leben kennt alle diese Orte. So unterschiedlich gehen wir auf Weihnachten zu. Aber worum es geht, das gilt uns allen gleich: Gott kommt uns entgegen. Sein Heil für uns Menschen werden wir sehen.
An drei Beispielen zeigt Pfarrer Dr.Freuling zu Beginn, wie unterschiedlich Menschen das Weihnachtsfest erwarten. Im Predigttext kündigt der ermutigenste aller Propheten, Deuterojesa genannt,das Kommen Gottes an zu seinem Volk. Die tröstliche Botschaft erreichte damals die verbannten Israeliten, und sie erfüllte sich durch die Rückkehr nach Jerusalem. Auch heute bereiten sich fast alle Menschen im christlichen Kulturbereich auf das Kommen Gottes vor zu Weihnachten in unsere Welt. An Weihnachten kommen auch Atheisten kaum vorbei. Mehrfach thematisiert der Prediger bis zum Schluss das wichtige Thema: Wie erwarten wir in unserer persönlichen Situation und wie empfangen wir Gottes Kommen?