Niemand ist von Gottes Gegenwart ausgeschlossen
Christinnen und Christen sind durch Jesus Christus mit der großen Segensgeschichte Gottes verbunden
Predigttext | Epheser 1,3-14 (mit Einführung) |
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Kirche / Ort: | Ev. Christuskirche Eilpe, Hagen |
Datum: | 26.05.2024 |
Kirchenjahr: | Trinitatis (Dreieinigkeitsfest) |
Autor: | Pfarrer Norbert Deka |
Predigttext: Epheser 1,3-14 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 2017)
3 Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus. 4 Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten in der Liebe; 5 er hat uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens, 6 zum Lob seiner herrlichen Gnade, mit der er uns begnadet hat in dem Geliebten. 7 In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade, 8 die er uns reichlich hat widerfahren lassen in aller Weisheit und Klugheit. 9 Gott hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss, den er zuvor in Christus gefasst hatte, 10 um die Fülle der Zeiten heraufzuführen, auf dass alles zusammengefasst würde in Christus, was im Himmel und auf Erden ist, durch ihn. 11 In ihm sind wir auch zu Erben eingesetzt worden,'die wir dazu vorherbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt, nach dem Ratschluss seines Willens, 12 damit wir zum Lob seiner Herrlichkeit leben, die wir zuvor auf Christus gehofft haben. 13 In ihm seid auch ihr, die ihr das Wort der Wahrheit gehört habt, nämlich das Evangelium von eurer Rettung – in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist, der verheißen ist, 14 welcher ist das Unterpfand unsres Erbes, zu unsrer Erlösung, dass wir sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit. Einführung in den Predigttext Am Sonntag Trinitatis feiern die Christen das Fest der Dreieinigkeit Gottes. Die Gemeinde macht sich Gedanken über das Wesen Gottes. Gott ist größer als der Mensch begreifen kann, aber er offenbart sich den Menschen nach und nach. Gott erwählt als Vater ein Volk, kommt als Sohn zum Heil aller Menschen und wohnt schließlich als Heiliger Geist, Tröster und Kraft in jedem Einzelnen. Gott ist reine Beziehung, und niemand ist von seiner Gegenwart ausgeschlossen. Seine Dreieinigkeit ist Ausdruck dieses Wesens.
Der Wochenpsalm 113 betont diese allumfassende Gegenwart Gottes. Das Evangelium nach Johannes (3,1-8) beschreibt die Freiheit und Unverfügbarkeit des Geistes und der Brief an die Römer (11,33-36) betont, wie unbegreiflich und unergründlich die Wege Gottes sind. Letztlich bleibt die innere Beziehung zwischen Gott Vater, dem Sohn Jesus Christus und dem Heiligen Geist ein Geheimnis.
Unser Predigttext, Epheser (1,3-14), möchte in Form eines Lobliedes ein wenig Licht in das Geheimnis des Willens Gottes bringen. Er tut dies wortreich und voll theologisch gewichtiger Begriffe. Das macht es für Hörende schwierig, dem Text zu folgen und ihn richtig aufzunehmen. Es könnte hilfreich sein, den Hörenden den Text in gedruckter Form zur Verfügung zu stellen. Hinzu kommt, dass die Trinität nicht zu den Themen gehört, mit denen sich die Predigthörenden intensiv beschäftigen. Der Stoff ist fremd.
Wer in diesen Tagen aufmerksam die Nachrichten über unsere Kirche verfolgt oder die Berichte unserer Bezirks- und Landessynode(n) liest, weiß, dass die Gedanken der Haupt- und Ehrenamtlichen in unserer Kirche um ganz andere Dinge kreisen: sinkende Gemeindegliederzahlen, zurückgehende Kirchensteuern, drohende Gebäudeschließungen und fehlendes Fachpersonal.
Für eine intensivere exegetische Auseinandersetzung mit dem Text verweise ich auf den Beitrag von Melanie Beiner und Peter Müller in der Reihe „Exegese für die Predigt“ der Deutschen Bibelgesellschaft, an deren Gedanken ich mich hier orientiere (https://www.die-bibel.de/ressourcen/efp/reihe6/trinitatis-epheser-1, abgerufen im Mai 2024).
Lieder
Gelobt sei der Herr (EG 139) Brunn allen Heils, dich ihren wir (EG 140) Du meine Seele, singe (EG 302) Nun danket alle Gott (EG 321) Sollt ich meinem Gott nicht singen (EG 325)